Band 18
der Reihe "Chronik der deutschen Philatelie"
49,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: PHIL CREATIV
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
- Genre: Sachbücher / Geschichte
- Seitenzahl: 256
- Ersterscheinung: 10.02.2022
- ISBN: 9783949591006
Fälscher und Fälschungen im 19. Jahrhundert: Die Spiros – eine Familie aus Hamburg
Eine Geschichte von Dichtung und Wahrheit
Wolfgang Maaßen: Fälscher und Fälschungen im 19. Jahrhundert. Die Spiros – eine Familie aus Hamburg
Corona hatte so wie vieles andere auch das Erscheinen dieses Buches verzögert. Nun liegt der erste Teilband mit 255 Seiten in Farbe vor. Der Untertitel „Eine Geschichte von Dichtung und Wahrheit“ lässt bereits anklingen, dass auch diese Forschungsarbeit des bekannten Philateliehistorikers relevant Neues zu präsentieren vermag.
Den Namen der „Gebr. Spiro“ oder gar „Philip Spiro“ dürfte wohl jedem fortgeschrittenen (Berufs-)Philatelisten geläufig sein. Diesen Urhebern in Hamburg wird seit mehr als 150 Jahren die Produktion und Verbreitung der ersten frühen Imitate von Briefmarken aus zahllosen Ländern zugeschrieben. Mehr als 150 verschiedene sollen es sein, die in riesiger Zahl weltweit vermarktet wurden und heute immer wieder noch in zahlreichen Sammlungen und Alben zu entdecken sind. Man nannte sie zuerst „Faksimiles“. Seit langem werden sie aber als Fälschungen eingestuft, auch wenn sie ursprünglich wohl nur als Lückenfüller für Anfänger und Schüleralben gedacht waren.
Der Autor lässt den Leser in die frühen Jahre der beginnenden Philatelie nach 1860 eintauchen. Er beschreibt das Auftauchen der ersten Fälschungen und deren Resonanz in den (zuweilen heute meist kaum noch bekannten) Gazetten der damaligen Zeit. Allein diese Literaturstudie ist bereits spannend, erfährt man doch vieles, was man bislang nie irgendwo anders nachlesen konnte. Mit Unterstützung von Hans-Peter Garcarek und Gerhard Lang-Valchs gelingt Maaßen der Nachweis, dass die Familie Spiro eben nicht die Hersteller dieser Faksimiles waren, wenngleich die Gebr. Spiro (nicht Philip Spiro!) wohl für einige Jahre damit gehandelt haben. Aber bei weitem nicht so lange, wie es bis heute immer wiederkehrend behauptet wird. Ursächlich für die Produktion waren andere, sowohl in England wie auch in Deutschland. Allein die familiengeschichtliche Recherche und Dokumentation der Primärquellen, zusammengetragen aus dem Hamburger Staatsarchiv, ist eine eindrucksvolle Innovation, die die bisherigen „Schuldzuweisungen“ zahlloser Autoren als Märchen und Legenden enttarnt.
Im zweiten Teil des Buches liegt dann der Fokus auf den Faksimiles selbst, die der Autor vorsichtig und zurückhaltend nur noch als „sog. Spiros“ bezeichnet. Farben, Zähnung, Papier, Druckverfahren und Stempel werden näher unter die Lupe genommen und analysiert. So manches Überraschende kommt auch da zu Tage. Selbst Vorlagen, die bislang noch in keiner anderen Publikation zu sehen waren. Last but not least bietet das Buch erstmalig auch die komplette Wiedergabe der in den legendären „Spud Papers“ den Gebr. Spiro fälschlich zugeschriebenen Faksimiles. In schwarzweiß waren diese bereits bekannt, einige wenige Glückliche hatten auch ein Original der seltenen Fachzeitschrift „The Philatelist“ aus den 1870er-Jahren, in denen die Folgen dieser Artikelserie erschienen waren. Aber es gab deutlich mehr als im „The Philatelist“ – und auch dies, was überall fehlt, wird hier abgebildet.
Die Schlussfrage nach einem „geschlossenen Buch“ beantwortet der Autor – auch mit Hinweis auf einen umfangreichen Teilband 2, der noch 2023 folgen soll – nur mit Vorsicht. Es sei eben kein „geschlossenes Buch“, sondern der Beginn eines Projektes, der im Rahmen des Wenigen, was erhalten geblieben ist, noch mehr Licht ins Dunkle bringen will. Dieser Band 2 soll alle bis dahin dem Autor vorgelegten Faksimiles-Bogen (ca. 1.300!!!) der angeblichen Spiro-Imitate enthalten bzw. vergleichen. Man darf gespannt sein auf das Ergebnis. Sicher ist, dass bereits dieser erste Teilband die Forschung revolutioniert.
Das Buch erscheint im Februar 2022 als Sonderband 18 der Reihe „Chronik der deutschen Philatelie“. Es wird in ca. zwei Monaten auch in einer um zwei Anhänge gekürzten Fassung in englischer Sprache vorliegen.
Corona hatte so wie vieles andere auch das Erscheinen dieses Buches verzögert. Nun liegt der erste Teilband mit 255 Seiten in Farbe vor. Der Untertitel „Eine Geschichte von Dichtung und Wahrheit“ lässt bereits anklingen, dass auch diese Forschungsarbeit des bekannten Philateliehistorikers relevant Neues zu präsentieren vermag.
Den Namen der „Gebr. Spiro“ oder gar „Philip Spiro“ dürfte wohl jedem fortgeschrittenen (Berufs-)Philatelisten geläufig sein. Diesen Urhebern in Hamburg wird seit mehr als 150 Jahren die Produktion und Verbreitung der ersten frühen Imitate von Briefmarken aus zahllosen Ländern zugeschrieben. Mehr als 150 verschiedene sollen es sein, die in riesiger Zahl weltweit vermarktet wurden und heute immer wieder noch in zahlreichen Sammlungen und Alben zu entdecken sind. Man nannte sie zuerst „Faksimiles“. Seit langem werden sie aber als Fälschungen eingestuft, auch wenn sie ursprünglich wohl nur als Lückenfüller für Anfänger und Schüleralben gedacht waren.
Der Autor lässt den Leser in die frühen Jahre der beginnenden Philatelie nach 1860 eintauchen. Er beschreibt das Auftauchen der ersten Fälschungen und deren Resonanz in den (zuweilen heute meist kaum noch bekannten) Gazetten der damaligen Zeit. Allein diese Literaturstudie ist bereits spannend, erfährt man doch vieles, was man bislang nie irgendwo anders nachlesen konnte. Mit Unterstützung von Hans-Peter Garcarek und Gerhard Lang-Valchs gelingt Maaßen der Nachweis, dass die Familie Spiro eben nicht die Hersteller dieser Faksimiles waren, wenngleich die Gebr. Spiro (nicht Philip Spiro!) wohl für einige Jahre damit gehandelt haben. Aber bei weitem nicht so lange, wie es bis heute immer wiederkehrend behauptet wird. Ursächlich für die Produktion waren andere, sowohl in England wie auch in Deutschland. Allein die familiengeschichtliche Recherche und Dokumentation der Primärquellen, zusammengetragen aus dem Hamburger Staatsarchiv, ist eine eindrucksvolle Innovation, die die bisherigen „Schuldzuweisungen“ zahlloser Autoren als Märchen und Legenden enttarnt.
Im zweiten Teil des Buches liegt dann der Fokus auf den Faksimiles selbst, die der Autor vorsichtig und zurückhaltend nur noch als „sog. Spiros“ bezeichnet. Farben, Zähnung, Papier, Druckverfahren und Stempel werden näher unter die Lupe genommen und analysiert. So manches Überraschende kommt auch da zu Tage. Selbst Vorlagen, die bislang noch in keiner anderen Publikation zu sehen waren. Last but not least bietet das Buch erstmalig auch die komplette Wiedergabe der in den legendären „Spud Papers“ den Gebr. Spiro fälschlich zugeschriebenen Faksimiles. In schwarzweiß waren diese bereits bekannt, einige wenige Glückliche hatten auch ein Original der seltenen Fachzeitschrift „The Philatelist“ aus den 1870er-Jahren, in denen die Folgen dieser Artikelserie erschienen waren. Aber es gab deutlich mehr als im „The Philatelist“ – und auch dies, was überall fehlt, wird hier abgebildet.
Die Schlussfrage nach einem „geschlossenen Buch“ beantwortet der Autor – auch mit Hinweis auf einen umfangreichen Teilband 2, der noch 2023 folgen soll – nur mit Vorsicht. Es sei eben kein „geschlossenes Buch“, sondern der Beginn eines Projektes, der im Rahmen des Wenigen, was erhalten geblieben ist, noch mehr Licht ins Dunkle bringen will. Dieser Band 2 soll alle bis dahin dem Autor vorgelegten Faksimiles-Bogen (ca. 1.300!!!) der angeblichen Spiro-Imitate enthalten bzw. vergleichen. Man darf gespannt sein auf das Ergebnis. Sicher ist, dass bereits dieser erste Teilband die Forschung revolutioniert.
Das Buch erscheint im Februar 2022 als Sonderband 18 der Reihe „Chronik der deutschen Philatelie“. Es wird in ca. zwei Monaten auch in einer um zwei Anhänge gekürzten Fassung in englischer Sprache vorliegen.
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