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- Verlag: Olms, Georg
- Themenbereich: Kunst - Musik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 446
- Ersterscheinung: 09.2004
- ISBN: 9783487127064
Klassifikation und Gattungsbegriff in der Musikwissenschaft
„Marx hat für ein bislang nicht abschließend diskutiertes Thema der Musikwissenschaft einen überzeugenden Vorschlag gemacht“ (Ruth Müller-Lindenberg, Die Musikforschung, H.4/08))
Der Begriff der musikalischen Gattung ist einer der gängigsten Termini in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Musik, zugleich aber auch in der Musikkritik und nicht zuletzt in der Tonträgerindustrie. Dennoch ist er bislang nur selten hinterfragt worden; eine allgemein anerkannte Definition des Begriffes liegt nicht vor.
In dieser Studie wird erstmals der Versuch unternommen, die bei der Klassifikation von Musik zur Anwendung gelangenden Kriterien und ihre Interdependenzen systematisch zu erfassen und zu beschreiben. Als Quellen dienen dabei Typologien der Musik aus der Zeit vom sechsten (Boethius) bis zum neunzehnten Jahrhundert (A.B. Marx und Ferdinand Hand) sowie die bisherigen musikwissenschaftliche Ansätze einer Gattungstheorie. Unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus der Literaturwissenschaft werden insgesamt acht Grundkriterien der Klassifikation erläutert. Mit ihrer Hilfe lassen sich die vorliegenden Definitionen und Typologien vergleichend analysieren und in Beziehung zueinander setzen. Abschließend geht die Studie der Frage nach, ob der Gattungsbegriff in der zeitgenössischen Kunstmusik tatsächlich – wie von einigen Autoren postuliert – obsolet geworden ist. Die Antwort darauf ist negativ: Als Verständnishilfe für die Rezipienten von zeitgenössischer Kunstmusik sind Gattungen heute womöglich wichtiger als jemals zuvor.
Dr. phil. (Univ. Hamburg) Wolfgang Marx, geboren 1967 in Bremen, studierte Historische und Systematische Musikwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Hamburg. Nach Abschluss des Studiums Hörspielautor und Product Manager in der Tonträgerindustrie, Abteilungsleiter eines Internet-Musikvertriebs. Seit 2002 Dozent am Department of Music des University College Dublin. Aufsätze u.a. zu Orgeltabulaturen des Mittelalters, zum Werk György Ligetis, zum Requiem als musikalischer Gattung sowie zu Methoden und Inhalten musikwissenschaftlicher Forschung und Lehre. Mitherausgeber der „Frankfurter Zeitschrift für Musikwissenschaft“ sowie des „Journal of the Society for Musicology in Ireland“.
'Genre' is one of the most frequently employed terms in the scholarly analysis and criticism of music. The term itself has scarcely been investigated in a musical context and no widely agreed definition of it exists.
This study tries, for the first time, exhaustively to collect and describe the criteria used to classify music and to consider the interrelationship between these criteria in a systematic way. Typologies of music from the sixth century (Boethius) to the nineteenth (A.B. Marx and Ferdinand Hand) serve as sources for this study, as well as musicological writings on genre theory. Partly by exploiting the findings of literary criticism, eight basic criteria of classification are developed. They allow a comparative analysis of all existing musical definitions and typologies. Finally, the study discusses whether or not genres have become obsolete in contemporary art music (as some scholars have proclaimed). The answer is negative: genres today are perhaps more important in supporting an adequate reception of contemporary art music than at any other time in history.
Der Begriff der musikalischen Gattung ist einer der gängigsten Termini in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Musik, zugleich aber auch in der Musikkritik und nicht zuletzt in der Tonträgerindustrie. Dennoch ist er bislang nur selten hinterfragt worden; eine allgemein anerkannte Definition des Begriffes liegt nicht vor.
In dieser Studie wird erstmals der Versuch unternommen, die bei der Klassifikation von Musik zur Anwendung gelangenden Kriterien und ihre Interdependenzen systematisch zu erfassen und zu beschreiben. Als Quellen dienen dabei Typologien der Musik aus der Zeit vom sechsten (Boethius) bis zum neunzehnten Jahrhundert (A.B. Marx und Ferdinand Hand) sowie die bisherigen musikwissenschaftliche Ansätze einer Gattungstheorie. Unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus der Literaturwissenschaft werden insgesamt acht Grundkriterien der Klassifikation erläutert. Mit ihrer Hilfe lassen sich die vorliegenden Definitionen und Typologien vergleichend analysieren und in Beziehung zueinander setzen. Abschließend geht die Studie der Frage nach, ob der Gattungsbegriff in der zeitgenössischen Kunstmusik tatsächlich – wie von einigen Autoren postuliert – obsolet geworden ist. Die Antwort darauf ist negativ: Als Verständnishilfe für die Rezipienten von zeitgenössischer Kunstmusik sind Gattungen heute womöglich wichtiger als jemals zuvor.
Dr. phil. (Univ. Hamburg) Wolfgang Marx, geboren 1967 in Bremen, studierte Historische und Systematische Musikwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Hamburg. Nach Abschluss des Studiums Hörspielautor und Product Manager in der Tonträgerindustrie, Abteilungsleiter eines Internet-Musikvertriebs. Seit 2002 Dozent am Department of Music des University College Dublin. Aufsätze u.a. zu Orgeltabulaturen des Mittelalters, zum Werk György Ligetis, zum Requiem als musikalischer Gattung sowie zu Methoden und Inhalten musikwissenschaftlicher Forschung und Lehre. Mitherausgeber der „Frankfurter Zeitschrift für Musikwissenschaft“ sowie des „Journal of the Society for Musicology in Ireland“.
'Genre' is one of the most frequently employed terms in the scholarly analysis and criticism of music. The term itself has scarcely been investigated in a musical context and no widely agreed definition of it exists.
This study tries, for the first time, exhaustively to collect and describe the criteria used to classify music and to consider the interrelationship between these criteria in a systematic way. Typologies of music from the sixth century (Boethius) to the nineteenth (A.B. Marx and Ferdinand Hand) serve as sources for this study, as well as musicological writings on genre theory. Partly by exploiting the findings of literary criticism, eight basic criteria of classification are developed. They allow a comparative analysis of all existing musical definitions and typologies. Finally, the study discusses whether or not genres have become obsolete in contemporary art music (as some scholars have proclaimed). The answer is negative: genres today are perhaps more important in supporting an adequate reception of contemporary art music than at any other time in history.
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