Band 4
der Reihe "Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg"
230,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: Reichert, L
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 552
- Ersterscheinung: 02.12.2002
- ISBN: 9783895002144
Die humanistischen Triviums- und Reformationshandschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek
Cod. Pal. lat. 1461 bis 1914
Mit dem vierten Band der „Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg“ wird die wissenschaftliche Erschließung der lateinischen Palatina-Handschriften in der Vatikanischen Bibliothek nach mehr als 30jähriger Arbeit abgeschlossen. Der dabei erfaßte Bestand von 203 Handschriften ist für die Geistesgeschichte Süddeutschlands von herausragender Bedeutung, umfaßt aber auch eine erhebliche Anzahl italienischer humanistischer Bände aus dem Besitz Giannozzo Manettis sowie wichtige Zeugnisse der gesamteuropäischen Geisteskultur.
Der Forschung bereits bekannte Handschriften von herausragender Bedeutung, wie die Bibliothekskataloge der Klöster Lorsch und Fulda aus dem 9. Jahrhundert (Pal. lat. 1877) oder auch der Liber glossarum des 9. Jahrhunderts, ebenfalls aus dem Kloster Lorsch (Pal. lat. 1773), stehen dabei neben Bänden, die - mangels Erschließung - bisher nicht ausgewertet wurden. Überraschend etwa der Fund des frühen Fragments von „Phyllis et Flora“, dem Carmen 92 der Carmina Burana. Ein Briefmusterbuch überliefert neue Briefe von und über Peter Luder, dem Pionier des deutschen Frühhumanismus und unbekannte Schreiben Philipp Melanchthons. Eine Reihe von Briefsammlungen geben hier Einblicke in die Gelehrtenkultur vom 15. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Briefe an den Gelehrten und Bibliothekar Jan Gruter und den Mediziner Heinrich Smet zeigt Korrespondenzen von außerordentlicher Spannweite.
Einen größeren Komplex unter den beschriebenen Codices bilden die Reformationshandschriften. Der Bogen spannt sich von der frühen Aufnahme der neuen Gedanken Luthers bis zum späteren 16. Jahrhundert, als die Pfalz geradezu die Speerspitze des europäischen Calvinismus bildete. Hochinteressant ist etwa Pal. lat. 1855, dokumentiert der Band doch die eifrige Rezeption reformatorischen Gedankengutes in den Jahren von 1518 bis um 1538. Bisher völlig unbekannte Werke finden sich auch in der umfangreichen geistlichen Dichtung des Bibelübersetzers Antonio Brucioli (Pal. lat. 1743) und im „Contrasto della ipocrisia et della sapienza“ in Pal. lat. 1810 beide in italienischer Sprache.
Am Ende der Signaturenfolge findet sich ebenfalls Bedeutendes: Eine Sammlung von Musikstücken bietet eines der ganz seltenen Zeugnisse für die hochstehende Musikkultur am Heidelberger kurfürstlichen Hof der Renaissance. Die Beschreibung der Gartenanlage Kurfürsts Ludwigs VI. von der Pfalz aus dem 16. Jahrhundert ist ein weiteres Zeugnis, das bisher unbekannt geblieben war. An illustrierten Werken findet man beispielsweise alchemistische Bildfolgen und das spätmitttelalterliche Handbuch zur Kriegsrüstung des Konrad Kyeser in mehreren Exemplaren.
Umfangreiche Register und ein Verzeichnis aller Textanfänge ergänzen den Band. Zahlreiche Farbabbildungen geben exemplarische Einblicke in die Ausstattung der Werke.
Der Forschung bereits bekannte Handschriften von herausragender Bedeutung, wie die Bibliothekskataloge der Klöster Lorsch und Fulda aus dem 9. Jahrhundert (Pal. lat. 1877) oder auch der Liber glossarum des 9. Jahrhunderts, ebenfalls aus dem Kloster Lorsch (Pal. lat. 1773), stehen dabei neben Bänden, die - mangels Erschließung - bisher nicht ausgewertet wurden. Überraschend etwa der Fund des frühen Fragments von „Phyllis et Flora“, dem Carmen 92 der Carmina Burana. Ein Briefmusterbuch überliefert neue Briefe von und über Peter Luder, dem Pionier des deutschen Frühhumanismus und unbekannte Schreiben Philipp Melanchthons. Eine Reihe von Briefsammlungen geben hier Einblicke in die Gelehrtenkultur vom 15. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Briefe an den Gelehrten und Bibliothekar Jan Gruter und den Mediziner Heinrich Smet zeigt Korrespondenzen von außerordentlicher Spannweite.
Einen größeren Komplex unter den beschriebenen Codices bilden die Reformationshandschriften. Der Bogen spannt sich von der frühen Aufnahme der neuen Gedanken Luthers bis zum späteren 16. Jahrhundert, als die Pfalz geradezu die Speerspitze des europäischen Calvinismus bildete. Hochinteressant ist etwa Pal. lat. 1855, dokumentiert der Band doch die eifrige Rezeption reformatorischen Gedankengutes in den Jahren von 1518 bis um 1538. Bisher völlig unbekannte Werke finden sich auch in der umfangreichen geistlichen Dichtung des Bibelübersetzers Antonio Brucioli (Pal. lat. 1743) und im „Contrasto della ipocrisia et della sapienza“ in Pal. lat. 1810 beide in italienischer Sprache.
Am Ende der Signaturenfolge findet sich ebenfalls Bedeutendes: Eine Sammlung von Musikstücken bietet eines der ganz seltenen Zeugnisse für die hochstehende Musikkultur am Heidelberger kurfürstlichen Hof der Renaissance. Die Beschreibung der Gartenanlage Kurfürsts Ludwigs VI. von der Pfalz aus dem 16. Jahrhundert ist ein weiteres Zeugnis, das bisher unbekannt geblieben war. An illustrierten Werken findet man beispielsweise alchemistische Bildfolgen und das spätmitttelalterliche Handbuch zur Kriegsrüstung des Konrad Kyeser in mehreren Exemplaren.
Umfangreiche Register und ein Verzeichnis aller Textanfänge ergänzen den Band. Zahlreiche Farbabbildungen geben exemplarische Einblicke in die Ausstattung der Werke.
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