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- Verlag: Praesens Verlag
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 280
- Ersterscheinung: 17.09.2008
- ISBN: 9783706905015
Sein oder Nichtsein
Das "Hamlet"-Zitat in Literatur, Übersetzungen, Medien und Karikaturen
Das berühmte Hamlet-Zitat „To be, or not to be, that is the question”, im Deutschen als „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage” gängig, ist zweifelsohne das geflügeltste aller Shakespeareschen Worte. Es steht in allen Zitatensammlungen der Weltliteratur, und längst ist es abgetrennt von dem längeren Monolog in der „Hamlet“-Tragödie in prägnanter Kürze sprichwörtlich geworden. Als entscheidende Fragestellung zur menschlichen Existenz überhaupt geistert diese so eingängige Sprachformel schon seit mehreren Jahrhunderten in ihrem ursprünglichen Wortlaut durch die Sprachlandschaft. Doch da alles zu viel Zitierte eine Tendenz zur parodistischen Abwandlung mit sich bringt, lebt Hamlets Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens gleichzeitig auch in immer neu ausgeklügelten Variationen weiter, die auf der vorgeprägten Strukturformel aufbauen. Der ganze Monolog Hamlets ist öfters parodiert worden, wovon im vorliegenden Buch eine beachtliche Anzahl von englischen und deutschen Belegen zitiert wird. Hinzu kommen etliche Versuche deutscher Übersetzer, die es seit dem19. Jahrhundert unternommen haben, den Monolog und vor allem die „Sein oder Nichtsein”-Formel anders zu gestalten, um so das als Klischee empfundene Zitat zu neuem Leben zu erwecken. Auch gibt es natürlich zahlreiche Abwandlungen dieser zum Sprichwort gewordenen Sentenz, bei denen es sich zwar nicht um Entscheidungen über Leben oder Tod dreht, die aber dennoch humorvolle, ironische oder satirische Aussagen in Kurzfassung zum modernen Leben enthalten, und zwar in der Form von Gedichten, sprichwörtlichen Aphorismen, Antisprichwörtern, Überschriften, Graffiti usw. Auβerdem tritt das traditionelle oder entstellte Zitat auch in den Massenmedien als Text mit Bild auf, wie etwa in Zeitungen, Karikaturen und Reklamen. Überall zeigt sich die unglaubliche Regenerationskraft dieser sprichwörtlichen Lebensfrage, so daβ man in Abwandlung eines Aufsatztitels Goethes mit Recht von „‘Sein oder Nichtsein’ – und kein Ende” sprechen kann.
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