Cover-Bild „Wie anders wirkt dies Zitat auf mich ein!“
38,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Praesens Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 03.2011
  • ISBN: 9783706906517
Wolfgang Mieder

„Wie anders wirkt dies Zitat auf mich ein!“

Johann Wolfgang von Goethes entflügelte Worte in Literatur, Medien und Karikaturen
In dem vorliegenden Buch geht es um das moderne Weiterleben von Zitaten und geflügelten Worten aus den Werken von Johann Wolfgang von Goethe. Es handelt sich dabei um 745 Belege (darunter 121 Abbildungen), die in 52 Kapitel eingeteilt sind. Auβer in den frühen Kapiteln über „Goethe in Aphorismen“ und „Goethe Zitaten-Potpourri“ dreht es sich jeweils um die Rezeption eines Goethe-Zitats, wobei die jeweiligen Belege aus Literatur und Medien chronologisch zitiert werden. Für gewisse Gedicht-Zitate wie „Über allen Gipfeln ist Ruh’“, „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“, „Nur wer die Sehnsucht kennt, weiβ, was ich leide“ und „Amerika, du hast es besser“ ist es zu immer neuen Variationen gekommen, die als Gedichtparodien, Aphorismen, Sprüche, Schlagzeilen, Karikaturen, Witzzeichnungen usw. auftreten. Auch Werktitel wie 'Die Leiden des jungen Werthers' (1774) oder 'Wahlverwandtschaften' (1809) werden verfremdet, wobei sich Goethes Aufsatztitel 'Shakespeare und kein Ende' (1813) als äuβerst produktive Quelle für Neuformulierungen erweist, darunter auch das ironisch gemeinte „Goethe und kein Ende!“ Die Zitate aus Dramen sind weniger ergiebig, doch hat Götz von Berlichingens Ausspruch „Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsch lecken“ eine groβe Resonanz im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch gefunden. Die meisten Kapitel sind Zitaten aus Goethes 'Faust' (1808/32) gewidmet. Dieses groβe Werk der Weltliteratur enthält eine wahre Schatztruhe an Zitaten, geflügelten Worten und Sprichwörtern; man denke nur an Aussagen wie „Es irrt der Mensch, solang’ er strebt“, „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“, Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“, „Das also war des Pudels Kern!“, „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie“, „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“, „Das ist der Weisheit letzter Schluβ“, „Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan“ usw. Schlieβlich ist da noch ein letztes Kapitel über Goethes angebliche letzte Worte „Mehr Licht!“ Auch mit diesem apokryphen Ausspruch wird gespielt, und überhaupt stehen Schriftsteller, Journalisten, Werbetexte, Sprücheklopfer und Karikaturisten Goethes Weisheitsgut parodistisch, satirisch, ironisch oder witzig gegenüber. Nichts ist sicher vor der modernen Auseinandersetzung mit diesen Klassikerzitaten, wobei sich die innovativen Antizitate von philsophischer Tiefe bis zur humorvollen Blödelei erstrecken. Diese seriösen Infragestellungen oder witzigen Sprachspielereien sind Teil der intertextuellen Rezeptionsgeschichte Goethes in der Form von Aphorismen und Sprüchen sowie Gedichten, Reklamen, Karikaturen usw. Der Klassiker Goethe ist überall, und er erscheint in seinen Zitaten oder Antizitaten als souveräner Dichterfürst, der uns wortwörtlich oder entstellt noch viel zu sagen hat.

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