Cover-Bild Der Prozess Jeanne d'Arc
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inkl. MwSt
  • Verlag: Kovac, Dr. Verlag
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 1960
  • Ersterscheinung: 12.2004
  • ISBN: 9783830011446
Wolfgang Müller

Der Prozess Jeanne d'Arc

Quellen - Sachverhalt einschliesslich des zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergrundes - Verurteilung und Rechtfertigung - rechtliche Würdigung und Schlussbemerkungen
Der 1431 in Rouen durchgeführte Glaubensprozess gegen die vom Volk schon zu ihren Lebzeiten als grösste Heilige nach der Gottesmutter Maria verehrte Jeanne d'Arc, der mit ihrer Verurteilung und Hinrichtung als Ketzerin, Schismatikerin und Abtrünnige endete, fällt in die Zeit des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich (1339-1453), bei dem es ursprünglich um die Anrechte auf den französischen Thron ging. Die um 1410/12 geborene Jeanne d'Arc, der manche - offenbar zu Unrecht - eine königliche Abstammung zuschreiben, hörte seit ihrem 13. Lebensjahr "Stimmen" von Engeln und Heiligen, die sie später auch leibhaftig zu sehen meinte und die sie schliesslich aufforderten, die Ende 1428 von den Engländern begonnene Belagerung der Stadt Orl©ans aufzuheben und den schon 1422 als König ausgerufenen Karl VII. (1422-1461) zur rituellen Salbung und Krönung nach Reims zu führen. Diese Mission erfüllte sie auf wundersame Weise. In der Folge verlor sie ihr Charisma, geriet 1430 in Gefangenschaft ihrer Gegner und wurde dem Gericht des Bischofs von Beauvais, Pierre Cauchon, überstellt. Zwei Jahre nach Ende des Krieges wurde das Glaubensverfahren auf Betreiben Karls VII., der den seiner Krone anhaftenden Makel getilgt sehen wollte, wiederaufgenommen und Jeanne d'Arc rehabilitiert. 1909 wurde sie selig-, 1920 heiliggesprochen. Der Prozess von Rouen gilt vielen als kaum verhüllter Justizmord durch englandhörige französische Geistliche, die Rehabilitierung als der "wahre Prozess" Jeanne d'Arcs. Die vorliegende Untersuchung ermittelt den historischen Sachverhalt unter strikter Eliminierung aller Legenden und Hypothesen, gibt die wesentlichen Passagen beider Prozesse im Wortlaut wieder und bietet auf dieser rein objektiven Grundlage eine bislang in der deutschsprachigen Literatur fehlende minutiöse juristische Fallanalyse an Hand der einschlägigen Bestimmungen des damaligen weltlichen und kirchlichen Rechts. Danach stellen sich die Prozesse letztlich in einem anderen Licht dar als nach der einem starren Freund-Feind-Denken verhafteten herkömmlichen johannischen Doktrin und könnten der Verurteilungsprozess und seine Akteure vertretbarerweise eine nachsichtigere als die übliche Einordnung erfahren.

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