Cover-Bild Auf dem Weg
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Ersterscheinung: 27.12.2019
  • ISBN: 9783641236939
Yongey Mingyur Rinpoche

Auf dem Weg

Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens
Liselotte Prugger (Übersetzer)

Die wahre Geschichte hinter dieser außergewöhnlichen Reise beginnt in jener Nacht, in der sich Yongey Mingyur Rinpoche dazu entschließt, sein bisheriges, wohlbehütetes und privilegiertes Leben als Abt eines wichtigen buddhistischen Klosters hinter sich zu lassen. Unbemerkt schlüpft er aus dem Tor und ist zum ersten Mal alleine mit sich selbst. Auf dem Weg in die ihm unbekannte Welt, die ganze vier Jahre andauern wird, muss er sich vollkommen neu zurechtfinden und entdeckt tief verborgene Wahrheiten über das Leben, sich selbst und die Welt um uns herum, die seine Lehre für immer prägen werden.Dieses Buch erzählt die beeindruckende Geschichte zweier Arten von Sterblichkeit, der körperlichen und der seelischen. Und es zeigt uns, wie wir diese beiden unausweichlichen Tatsachen miteinander in Einklang bringen und die Angst vorm Sterben in die Freude am Leben umwandeln können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Verlier dich nicht in Geschichten

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Die Hölle ist hier. Oder der Himmel. Je nachdem, welche Geschichte du dir selbst erzählst.
Spirituelle Bücher haben den Effekt, dass man nicht aufhören kann, sie zu konsumieren. Immer glaubt man, dort ...

Die Hölle ist hier. Oder der Himmel. Je nachdem, welche Geschichte du dir selbst erzählst.
Spirituelle Bücher haben den Effekt, dass man nicht aufhören kann, sie zu konsumieren. Immer glaubt man, dort die abschließende Antwort zu finden: Wie kann ich für immer glücklich sein? Oder zumindest glücklicher als jetzt? Bin ich für immer glücklich, wenn ich den Sinn des Lebens gefunden habe? Was ist der Sinn des Lebens?
Das Problem ist, dass die Antworten nicht im Außen zu finden sind.
Der Sinn des Lebens ist, zu leben. Wie du das tust, bleibt dir überlassen. 
Diese Freiheit überfordert manche Menschen. Sie wollen Regeln und fühlen sich gut, wenn sie sich an die Regeln halten. Und vielleicht hoffen sie auch auf eine Belohnung von “oben”. Halten sie sich mal nicht an die Regeln, fühlen sie sich schlecht.Sie wollen Antworten auf Fragen: “Warum ist die Person krank geworden?”, “Warum ist mir dies zugestossen?” Und die Fiktion liefert vermeintlich beruhigende Antworten.
Religionen, Parteien, Nationen bieten Narrative vom “wahren Sinn des Lebens” an. Die Wahrheit ist, dass ihn niemand kennt.Daher finde ich den Titel “Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens” irreführend. 
Es ist schwer, Freiheit und Nichtwissen auszuhalten.Wie soll ich leben? Ich weiß es nicht. Entscheide selbst.Warum ist dies und das passiert? Ich weiß es nicht. Lebe mit dem Nichtwissen.
Yongey Mingyur Rinpoche ist tibetischer Abt und seit seiner Kindheit extrem behütet aufgewachsen. Er hatte einen Diener, alle Mahlzeiten wurden für ihn zubereitet. Er musste selbst nie mit Geld umgehen.Eines Nachts verlässt er sein Kloster, um auf Wanderschaft zu gehen.Er reist in übervollen Zügen mit stinkenden Toiletten und schläft wie ein Bettler in einem Bahnhof. Da er wie ein einfacher Mönch gekleidet ist, wird ihm nicht mehr die gewohnte Achtung entgegengebracht.Obwohl er in Meditation und den buddhistischen Lehren seit seiner Kindheit ausgebildet wurde, empfindet er Scham und Abneigung. 
Der Autor erzählt von Begegnungen mit anderen Reisenden, von Touristen aus Amerika und den Bestattungsritualen in Varanasi, setzt dies in Verbindungen mit Konzepten wie Identität, Vergänglichkeit und Karma. Er zeigt, wie er sich mit konkreten Meditationsübungen den Situationen und Emotionen stellt, statt ihnen auszuweichen.Ein Beispiel:Wir würden uns oft fragen “Wo sind meine Schlüssel? Wo ist mein Handy?” Dabei sollten wir uns genauso oft fragen: “Wo ist mein Geist?”
Gut fand ich, dass er sagte, die Hölle sei kein Ort, sondern ein Geisteszustand. Das Rad der Wiedergeburt ist das Rad, der sich immer weiterdrehenden Gedanken, die Wut oder Gier oder Angst hervorrufen.Das Buch gibt einen Einblick in den tibetischen Buddhismus, die Wanderschaft eines Mönches und seinen Umgang mit der Welt und seinen Gedanken und Gefühlen.Mir persönlich ist es nicht radikal und umfassend genug, um dem Leser eine abschließende Hilfestellung zu geben.
Als weiterführende Literatur empfehle ich “Die Seele will frei sein” von Michael A. Singer.