Erneut spannende Unterhaltung
In ihrem dritten Fall müssen Kommissar Huldar und Psychologin Freyja den Mord an zwei Jugendlichen aufklären. Unstimmigkeiten im Team erschweren die Ermittlungen.
Die Art des Covers und der Titel haben ...
In ihrem dritten Fall müssen Kommissar Huldar und Psychologin Freyja den Mord an zwei Jugendlichen aufklären. Unstimmigkeiten im Team erschweren die Ermittlungen.
Die Art des Covers und der Titel haben einen hohen Wiedererkennungseffekt. Wie bereits bei DNA und SOG ist der Titel der Blickfang in einem sonst düsteren Cover, schlicht aber wirkungsvoll! Im Übrigen finde ich, dass auch die Übersetzung des Originaltitels, nämlich „Absolution“ sehr gut gepasst hätte.
Der Prolog hat bei mir bereits ein Gänsehaut Feeling ausgelöst, allein in einem dunklen Kino und plötzlich die Gewissheit „Du bist gar nicht allein“. Besonders die Abgebrühtheit des Täters, seine Tat via Snapchat an die Freundesliste des Opfers mitzuteilen ist grausam und kaltblütig. Während die Ermittlungen in Stellas Freundeskreis beginnen, verschwindet ein zweiter Jugendlicher. Hängen die beiden Fälle zusammen?
Diesen Fällen lag mit Mobbing ein sensibles Thema zugrunde und die Schilderung der Mobbingfälle, sowie der Konsequenzen für die Opfer ließen mich oftmals schlucken und tief Luft holen. Einfach grausam, was manche Menschen „nur aus Spaß“ anderen antun. Im Buch mag das nur fiktiv sein, aber ich habe keine Zweifel daran, dass es in der Realität nicht anders aussieht. Der Fokus des Buches liegt eindeutig auf der Ermittlungsarbeit, die für mich manchmal etwas zügiger hätte voranschreiten dürfen. Trotzdem hielt sich der Spannungsbogen im oberen Bereich und erst zum Ende hin klärten sich die Zusammenhänge. Die Lösung war zwar letzten Endes schlüssig, wirkte aber doch sehr konstruiert. Auf der letzten Seite sorgt die Autorin noch mal für einen Paukenschlag, der mich zum Schluss noch mal schaudern ließ und Raum für eigene Interpretation bietet.
Was mir ein bisschen gefehlt hat, war die Entwicklung in den persönlichen Beziehungen der Protagonisten, da ist für mein Empfinden relativ wenig passiert. Man erfährt zwar etwas mehr über Huldars Partner Gudlaugur, aber ansonsten geschieht in den privaten Beziehungen der Charaktere nicht wirklich viel. Ich hoffe auf Veränderungen im nächsten Band!
R.I.P. Ist ein solider Thriller, der mich gut unterhalten hat und der durch seine Thematik brisant und hochaktuell ist.