In ihrer eigenen Hölle
Das Buch erinnert in Form und Ton an einen Georges Simenon-Roman.
Ein Paar, Melvil und Luisa, die sich in einer Ehekrise befindet, reist im Urlaub nach Sizilien.
Dabei gibt es einen Unfall, bei dem sie ...
Das Buch erinnert in Form und Ton an einen Georges Simenon-Roman.
Ein Paar, Melvil und Luisa, die sich in einer Ehekrise befindet, reist im Urlaub nach Sizilien.
Dabei gibt es einen Unfall, bei dem sie Fahrerflucht begehen. Es stellt sich heraus, dass sie ein Kind angefahren und getötet haben. Von da an sind sie Flüchtlinge, die sich immer mehr in Not bringen.
Melvil ist Icherzähler. Das ist Vorteil und Fluch zugleich. Einerseits erhöht das die Dichte, andererseits ist es schmerzhaft zu verfolgen, wie empathielos er hinsichtlich des Todes des Kindes bleibt, wie sehr er sich nur um ihre Lage sorgt. Auch Luisa ist nicht weniger egoistisch. Dennocn leben in ihrer eigenen Hölle.
Der Roman ist relativ kurz, wirkt aber durch die erzählerische Dichte, die Yves Ravey erzeugt, komplett. Als Krimi sehe ich das Buch kaum. Für mich ist es mehr ein Gesellschaftsporträt.