Das bekannte Wundertier ›Marsupilami‹ erlebt man hier in einer vollkommen anders gearteten Geschichte
Meine Meinung
Das Marsupilami hat mich bereits durch die Trickserie in den 90er Jahren begleitet und für unterhaltsame Momente voller Gefühl und Gewitztheit gesorgt. Ursprünglich stammt das phantastische ...
Meine Meinung
Das Marsupilami hat mich bereits durch die Trickserie in den 90er Jahren begleitet und für unterhaltsame Momente voller Gefühl und Gewitztheit gesorgt. Ursprünglich stammt das phantastische gelb-schwarz-gepunktete Affenwesen aus den »Spirou und Fantasio«-Comics der frühen 50er Jahren und entwickelte sich zu einem wahren Publikumsliebling, sodass es seine eigene Reihe bekam.
Das Künstlergespann Zidrou und Frank Pé erzählen in »Marsupilami: Die Bestie« eine anders geartete Geschichte, denn so hat man das verschmitzte und superstarke Fantasiewesen noch nie gesehen!
In diesem ersten Teil der Story wird man Zeuge der Ankunft des völlig ausgehungerten und wilden Marsupilamis im Hafen von Antwerpen, wo es seinen Tierhändlern entkommen kann und von dem kleinen Jungen François gefunden wird. Er nimmt es mit sich nach Hause, wo bereits ein ganzer Zoo aufgelesener Tiere auf ihn wartet und seine liebevolle Mutter, die nicht sehr begeistert über den Neuzugang ist, aber ihrem Jungen nicht so leicht etwas abschlagen kann.
Während das Marsupilami zunächst einen großen Teil der Geschichte in den Gassen verschwunden bleibt, rücken François und seine Mutter in den Vordergrund. Im mitreißenden Erzählstil Zidrous erfährt man von ihrem schweren Leben in Belgien während der Nachkriegsjahre, wo es bei François Mitschülern überhaupt nicht gut ankommt, dass sein Vater ein Deutscher ist. Von den Schikanen der anderen Jungen gedemütigt, findet er bei den Tieren Freundlichkeit und Zuneigung, sogar bei seinem neuesten Fund, dem gefährlich wirkenden Marsupilami.
Trotz des Titels »Marsupilami: Die Bestie« enthält die Geschichte vor allem eines: Herz und Gefühl! Die großartigen Zeichnungen von Frank Pé kommen in dem großen Format des Albums und dem dicken sowie aufgerauten Papier hervorragend zur Geltung. Es macht große Freude, die abgerissenen Tiere, die voller Liebe zu ihrem Retter stecken, auf den Seiten zu entdecken und sich dabei von der Komik der Situation überwältigen zu lassen.
Zidrou und Frank Pé ist mit diesem Comicalbum ein herrliches Marsupilami-Abenteuer gelungen, bei dem sich Humor und Dramatik die Waage halten. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, zu erfahren, wie die Geschichte weitergehen wird.
Fazit
Das bekannte Wundertier ›Marsupilami‹ erlebt man hier in einer vollkommen anders gearteten Geschichte, die von seiner Ankunft in Antwerpen erzählt und zugleich eine ernstere Erwachsenenversion der gewitzten Kindergeschichte abgibt.
--------------------------------
© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.10.2021