Charaktere sind facettenreich, die Story ist abwechslungsreich und sehr emotional
"Dublin Street" war mein erstes Buch der Autorin und hat mich direkt zu einem Samantha-Young-Fan gemacht.
Der Schreibstil ist wunderbar: emotional, erwachsen, lebendig. Man kann wunderbar in die Geschichte ...
"Dublin Street" war mein erstes Buch der Autorin und hat mich direkt zu einem Samantha-Young-Fan gemacht.
Der Schreibstil ist wunderbar: emotional, erwachsen, lebendig. Man kann wunderbar in die Geschichte eintauchen und fühlt mit den Charakteren mit. So erhält man ein bewegendes Leseerlebnis, das man so schnell nicht wieder vergisst.
Erzählt wird aus der Sicht von Jocelyn (genannt Joss), die im Teenager-Alter sowohl ihre Eltern als auch ihre jüngere Schwester bei einem Autounfall verloren hat. Sie ist ein sehr vielschichtiger Charakter, auf den man sich einlassen muss. Das Leben hat ihr mehr als ein Mal übel mitgespielt und daran wäre sie fast zerbrochen. Als Abwehrmethode hat sie es sich zu Eigen gemacht, die Erlebnisse weitestgehend zu verdrängen und ist so eine (nach außen hin) starke und selbstbeswusste junge Frau mit einem losen Mundwerk geworden. Sie ist anderen gegenüber recht distanziert und vermeidet enge Kontakte oder gar tiefe Gefühle. Doch als sie den attraktiven und charmanten Braden trifft, bekommen ihre Abwehrmauern Risse und sie beginnt ihre komplette Lebensweise in Frage zu stellen
Auch Braden ist ein faszinierender Charakter, den man nicht leicht einschätzen kann. Er ist besitzergreifend, überheblich und ein richtiger Macho. Doch er kämpft mit allen Mitteln um das, was er möchte und ist liebevoll und einfühlsam, wenn es nötig ist. Dieses ausgeprägte Einfühlungsvermögen, mit dem er sich in Sekunden auf neue Situationen und Stimmungen einstellen kann, fand ich besonders beeindruckend.
Die Dialoge zwischen Braden und Joss sind spritzig und aufregend. Beide sind äußerst schlagfertig, so dass ich bei mehr als einer spitzen Bemerkung ein Lachen unterdrücken musste. Aber auch die gefühlvollen Gespräche haben mich überzeugt. Die Funken zwischen den beiden waren förmlich spürbar und haben mir sogar eine Gänsehaut beschert.
Neben der Liebesgeschichte, die hier wie bei dem Genre gewohnt im Vordergrund steht, geht es darum, sich seinen Ängsten und negativen Ereignissen zu stellen und sich auf andere Menschen einzulassen. Die Umsetzung und die Verstrickung der verschiedenen Thematiken empfand ich als stimmig und hatte Freude daran Joss Entwicklung zu verfolgen.
Als kleines Goodie gibt es sogar eine zweite Liebesgeschichte, die wunderbar in die Geschichte eingearbeitet wurde und die ich auch ganz zauberhaft fand.
Die ebenfalls für das Genre typischen Sex-Szenen nahmen hier nicht Überhand (es gab aber schon einige), sondern fügten sich passend in die Handlung ein ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Die Szenen an sich waren in meinen Augen geschmackvoll und sexy aber nicht vulgär.
Fazit:
"Dublin Street" ist ein wundervoller Auftakt der Edinburgh-Love-Stories, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Charaktere sind facettenreich, die Story ist abwechslungsreich und sehr emotional. So erlebt man hier die ganze Palette an Gefühlen und kann ein paar wundervolle Lesestunden verbringen.