Schuld, die nicht verjährt
Die ehemalige Kriminalkommissarin Gesine hat ihren kleinen Sohn Philipp durch einen tragischen Unfall im Kleinkindalter verloren. Seitdem lebt sie vollkommen zurückgezogen in einem Wohnwagen und arbeitet ...
Die ehemalige Kriminalkommissarin Gesine hat ihren kleinen Sohn Philipp durch einen tragischen Unfall im Kleinkindalter verloren. Seitdem lebt sie vollkommen zurückgezogen in einem Wohnwagen und arbeitet als Friedhofsgärtnerin. Als sie durch Zufall die Beerdigung der eigenen Schwester miterlebt, bricht die Mauer des Schweigens, die sie um sich herum errichtet hat. Als sie erfährt, dass es sich höchstwahrscheinlich um Mord handelt, beginnt Gesine die Ereignisse aus der Vergangenheit neu aufzurollen. Doch das ruft die Geister wach, die seit 10 Jahren im Verborgenen blieben … und der Mörder kommt der jungen Frau gefährlich nahe.
Bei diesem Roman handelt es sich um das Krimidebüt der Autorin und den Auftakt zu einer Reihe. Ein flüssiger Schreibstil und eine fast mystische Grundstimmung, kombiniert mit einem tragischen Ereignis in der Vergangenheit wecken mein Interesse. Der Roman erzeugt eine subtile, psychologische Wirkung und kommt auch ohne blutige Szenen aus. Vielmehr stellt er Fragen in den Raum, die man unbedingt beantwortet haben möchte. Welche Schuld haben die Verantwortlichen auf sich geladen und warum müssen immer mehr Menschen sterben? Die Indizien sprechen eine eigene Sprache und das Rätseln um die Identität des Mörders kann beginnen …
Fazit: Ein unblutiger, solider deutscher Kriminalroman der durch eine spannende Geschichte führt und dabei ein persönliches Drama offenbart. Stellenweise bleiben die Charaktere etwas blass und der Nervenkitzel auf der Strecke, dennoch spreche ich eine Leseempfehlung aus, da mich das Buch wirklich gut unterhalten hat. Wer die Kriminalromane von Petra Hammesfahr mag, wird auch Gefallen an „Kaninchenherz“ finden.