Joner Storesang – Seelenschwarz
Der Ex-Polizist und Fallanalytiker Thomas Bulpanek will eigentlich in seiner alten Heimatstadt nur einen Anti-Gewalt-Kurs in einer Schule geben, als er wortwörtlich in einen Mordfall stolpert. Sein alter Kollege Lang und der ehemalige Polizeipräsident Martens, der nun für das Innenministerium arbeitet, beziehen ihn gleich in den Fall mit ein, obwohl Thomas nicht wohl bei dem Gedanken ist, seine Frau Andrea, die mit der gemeinsamen Tochter in Chicago ist, anzulügen.
Auch der Stadtrat Johannes Wolfarth freut sich, dass Thomas mit im Team ist und gibt ihm gleich noch einen zusätzlichen Auftrag: Seine Sekretärin Mirjam wird gestalkt, dabei ist das Handy gestohlen worden.
Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Ausreißerin Sassa, den Stalker, einer organisierten Diebesbande, einem Kinderschänderring und seiner Vergangenheit, doch hängt das überhaupt alles zusammen? Oder bildet sich Bulpanek das alles nur ein, denn schließlich ist er wegen psychischer Störungen aus dem Polizeidienst ausgeschieden.
Je näher er der Lösung des Puzzles ist, desto lebensgefährlicher wird es für ihn.
Der Roman ist flüssig, komplex, locker, spannend, düster, temporeich, rasend und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Die Handlung ist spannend, sehr detailreich und komplex, da sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mich sehr gut in die Welt der Hauptperson Thomas Bulpanek rein versetzen.
Ex-Polizist und Ex-Fallanalytiker, der nun Tabletten für seine psychische Gesundheit nehmen muss und in einen Mordfall reinstolpert. Er ist ein Figur mit vielen kleinen Baustellen und trotzdem versucht er die Wahrheit zu finden. Dabei wird er lebensgefährlich verletzt. Seine Familie fehlt ihm und hat nur beste Absichten.
Mirjam, die Sekretärin von Landrat Wolfarth, lebt seit einiger Zeit mit ihrem Stalker. Um ihn nicht nervös zu machen, ist sie auch nicht begeistert davon, dass Thomas auf einmal ermittelt. Sie versucht ihre Privatsphäre zu beschützen, denn ihre Schwester ist in der Psychiatrie. Sie hatte damals ihre Cousine gefunden, die fast genauso getötet wurde, wie die Opfer von heute.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet. Hier muss man sich auf alles gefasst machen, denn niemand scheint die Person zu sein, die er vorgibt.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Freude, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, atmosphärisch, emotional, fesselnd und vor allem überraschend.
Dieses Buch war mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen.
Leider verbindet der Autor am Ende des Buches zwar fast alle Handlungsstränge der laufenden Geschichte, aber eröffnet auch gleich noch neue, was ich einerseits verstehen kann, wenn eine Fortsetzung geplant ist, allerdings auch ein bisschen unglücklich finde. Da gibt es von mir auch leider ein Sternchen Abzug, denn das war einfach nur störend und ärgerlich.
Ein Krimi, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne, spannende, emotionale Lesestunden garantiert.
Das Cover ist in schwarz und grau gehalten, düster und geheimnisvoll, eine Männergestalt hinter einer Milchglasscheibe. Ein Blickfang, aber auch für den Tastsinn wird gesorgt, denn das Cover ist rau und uneben.
Fazit: Super Geschichte. Spannend. Brutal. Emotional. Beklemmend. Ich warte auf die Fortsetzung.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.