Cover-Bild Rot wie das Meer
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: script5
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 12.11.2012
  • ISBN: 9783839001479
Maggie Stiefvater

Rot wie das Meer

Sandra Knuffinke (Übersetzer), Jessika Komina (Übersetzer)

Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann.
Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben.
Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel.
Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot …

Mehr Infos zu Buch und Autorin unter:
www.maggiestiefvater.de

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2021

Viel besser als erwartet

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Auf “Rot wie das Meer” von Maggie Stiefvater habe ich mich sehr gefreut, da ich schon viel Gutes über die Autorin gehört habe. Ich lese eher seltener Bücher über Pferde, da es einfach nicht so richtig ...

Auf “Rot wie das Meer” von Maggie Stiefvater habe ich mich sehr gefreut, da ich schon viel Gutes über die Autorin gehört habe. Ich lese eher seltener Bücher über Pferde, da es einfach nicht so richtig meins ist, aber die Idee mit den Capaill Uisce hat mir so gut gefallen, dass ich es unbedingt lesen musste. Capaill Uisce sind Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben über die Insel Thisby und ihre Bewohner bringen. Die Bewohner veranstalten jedes Jahr im November ein Rennen, bei dem die Bewohner auf einem Capall Uisce um die Wette reiten. Allerdings stirbt jedes Jahr mindestens ein Mensch, da die Tiere so gefährlich sind. Ich fand die Tiere wirklich spannend, aber ihnen beginne möchte ich diesen sagenhaften Wesen auf keinen Fall.

Die Umsetzung der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Durch das Thema ist die Geschichte eher düster gehalten, wodurch auch eine düstere Atmosphäre entsteht. Die gefährlichen Szenen nehmen im Verlauf des Buches immer mehr zu und die Autorin schreckt nicht vor Kampfszenen zurück. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, diese düstere Atmosphäre mitzuerleben, da ich es super spannend fand und es mal nicht unnötig freundlich und hell gehalten wurde. Ich fand es auch toll, dass die Handlung sich nicht nur auf den Wettkampf und die damit verbundenen Gefahren konzentriert, sondern dass auch auf verschiedene andere Bereiche des Lebens eingegangen wird. Zum Beispiel werden Themen wie Familie und Zusammenhalt, Überlebenskampf, Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die innere Stärke der sonst so zurückhaltenden Charaktere thematisiert.

Die beiden Protagonisten wurden ruhig und ausführlich eingeführt, sodass man schon zu Beginn des Buches echt viel über ihre Vergangenheit und ihre Geschichte lernen kann. So konnte ich schon direkt am Anfang mit Puck alias Kate und Sean mitfiebern und konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Kate mochte ich von Anfang an sehr gerne. Ihre Angst sie und ihre Brüder nicht mehr versorgen und finanzieren zu können hat sie meiner Meinung nach zu einem sehr realistischen Charakter gemacht. Ich konnte sehr gut nachvollziehen aus welchen Gründen sie sich für das Rennen angemeldet hat und jede Hürde überwunden hat. Die Hürden bestanden nicht nur aus den Gefahren des Rennens, sondern auch aus den Vorurteilen der Bevölkerung von Thisby. Da das Rennen seit jeher nur von Männern ausgeführt wurde, wollen sie Kate als erste Frau nicht zulassen. Als sie keine Regel finden, weshalb sie nicht mitreiten dürfte, versuchen sie ihr das Leben schwer zu machen und trachten sogar nach ihrem Leben. Ich habe sehr mit ihr mitgefibert und immer gehofft, dass alles zu ihrem Besten ausgehen wird. Auch Sean habe ich bereits im Prolog in mein Herz geschlossen. Er hat mir 10 Jahren seinen Vater bei diesem Rennen verloren und ist seitdem als Waisenjunge aufgewachsen. Er arbeitet für Mr. Malvern auf seinem Gestüt und kümmert sich dort um die Capaill Uisce. Er ist der einzige auf dem Hof, der mit ihnen umgehen kann und sie zahm machen kann. Seine “große Liebe” ist Corr, ein Capall Uisce, welches er selbst gefangen hat und gezähmt hat. Sean mochte ich besonders für seine Treue, seinen Mut und seine Art für seinen Traum zu kämpfen. Außerdem würde er für seine Freunde und auch für Corr alles tun.Sean hat ein sehr großes Herz und ist ein sehr liebenswerter Charakter. Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr ruhig und steht eher im Hintergrund. Das wurde super emotional und schön umgesetzt und bildet einen Kontrast zur düsteren Atmosphäre. Dennoch stiehlt sie der eigentlichen Handlung nicht die Schau.

Der einzige kleine Kritikpunkt der mir einfällt ist, dass mir das Ende zu schnell ging. Die Hürden wurde meiner Meinung nach zu schnell überwunden und es endete irgendwie etwas zu perfekt. Trotzdem habe ich das Ende sehr genossen und ich habe mich über das Endergebnis sehr gefreut.

“Rot wie das Meer” konnte mich echt begeistern. Ich bin mir sicher, dass ich noch mehr von Maggie Stiefvater lesen werde. Das Buch bekommt von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2018

Ein düsterer und spannend-geheimnisvoller Roman

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Einblick in seine Gefühle bekommt und dennoch schafft es Puck in ihm diese andere Seite herauszukitzeln. Sein Wesen hat mich von Beginn an fasziniert, wahrscheinlich auch weil er so Angstfrei und mutig ...

Einblick in seine Gefühle bekommt und dennoch schafft es Puck in ihm diese andere Seite herauszukitzeln. Sein Wesen hat mich von Beginn an fasziniert, wahrscheinlich auch weil er so Angstfrei und mutig an alles herantritt. Gleichzeitig merkt man in seiner Art auch wie er selber Sorgen und Ängste hat, die er nur niemanden zeigen möchte.

Viele weitere Charaktere erhielten ihr Wesen, welches ich wirklich schön greifen konnte. Einige haben Geheimnisse, die nicht ganz so einfach zu durchschauen waren aber letztlich konnte ich mir ein gutes Bild machen und habe einen Bezug aufbauen können.

Die Grundidee dieser Geschichte ist genial, grausam und irgendwie während des Lesens auch immer wieder beängstigend. Die Capaill Uisce sind Wasserpferde der schrecklicheren Art und gleichzeitig doch auch wieder eine Faszination an sich. Auf Grund der Beschreibungen in der Geschichte würde ich sie auf der einen Seite ebenfalls unglaublich gerne mal kennenlernen und auf der anderen am liebsten Meilenweit von ihnen entfernt sein. :) Hier hat die Autorin wirklich sagenhafte Wesen ins Leben gerufen.

Die Umsetzung der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist eher ruhig und düster gehalten, was dem Ganzen natürlich eine Gewisse Note gibt. Es wird sich auch auf verschiedene Bereiche konzentriert und nicht nur auf den bevorstehenden Wettkampf. Die Autorin hat dafür gesorgt, dass man viele Bereiche der Familie, der eigenen Hoffnung und der inneren Stärke der Charaktere wahrnehmen kann.

Insgesamt ist das Buch sehr düster und gefährlich aufgebaut. Die Autorin scheut sich nicht vor dem Kampf und Untergang. Aber letztlich geht das auch gar nicht anders, bei ihren ins Leben gerufenen Wasserpferden. Alles andere hätte nicht zu ihrem Gemüt gepasst.

Die eingebaute Liebesgeschichte, welche sich für meine Verhältnisse perfekt, sehr ruhig und nur im Hintergrund entwickelt passend und schön umgesetzt. Man kann die Gefühle nachfühlen, überdeckt jedoch die Hautidee nicht im geringsten.

Nach dem Beenden des Buches muss ich sagen, dass mir dieses wirklich gut gefallen hat. Ich wurde regelrecht an die Seiten gefesselt, habe die Gefühle und Charaktere stark wahrnehmen können und habe mehr als einmal den Atem angehalten. Auch wenn das Buch letztlich sehr ruhig gehalten wurde, überrascht es immer wieder mit Kehrtwendungen und spannenden Szenerien.

Also im Großen und Ganzen war ich wirklich total begeistert von dem Buch, lediglich das eigentliche Rennen und das hinterhergehende Auflösen einiger Probleme verlief mir etwas zu hastig und schnell. Hier hätte ich mir tatsächlich noch etwas mehr Spannung und Aufklärung gewünscht, wobei es auch so rund umgesetzt wurde.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Rot wie das Meer“ hat Maggie Stiefvater einen spannenden, düsteren und gefühlvollen Roman geschrieben. Hierbei geht es um den Kampf mit sich selber und um eine spannende Entstehung eines fantastischen Mythos, der den Leser dazu bringt gerne selbst ein Teil des ganzen zu sein. Eine ganz wundervolle und ruhige Geschichte, die einen bis zum Schluss gefangen hält.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Berührend

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Ich habe lange darauf gewartet dieses Buch zu lesen, da es bisher das Einzige war, das ich von Maggie Stiefvater noch nicht kannte. Ohne viel über den Inhalt zu wissen, startete ich den Roman und bekam ...

Ich habe lange darauf gewartet dieses Buch zu lesen, da es bisher das Einzige war, das ich von Maggie Stiefvater noch nicht kannte. Ohne viel über den Inhalt zu wissen, startete ich den Roman und bekam beim Lesen wieder Maggie Stiefvaters einzigartigen Schreibstil und Erzählweise zu spüren. Wie auch auch einige andere Bücher der Autorin, hat "Rot wie das Meer" einen langsamen Einstieg und lässt dadurch dem Leser erst einmal Zeit in die Welt der Geschichte einzutauchen. Anfangs war es für mich ein komisches Gefühl wieder eine Pferdegeschichte zu lesen, auch wenn die Pferde hier nichts mit den schönen friedlichen Wesen der gelesenen Bücher meiner Grundschulzeit gemeinsam haben. Jedoch ist die große Bedeutung der Pferde während des ganzen Romans zu spüren und auch die Liebe zu diesen Tieren. So lernt man auch in einem guten Tempo die Charaktere kennen, welche mir sympatisch sind. Während des weiteren Verlaufs entwickelt sich die Geschichte schleichend, doch nach diesem Einstieg folgt der Punkt, ab dem es richtig spannend wird und man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Vor allem, wenn beide Hauptpersonen beim Trainieren sind und dem Rennen immer näher kommen. Irgendwann weiß man selbst nicht mehr, ob man eher für Puck oder Sean ist, da beide unterschiedliche, aber wichtige Gründe dafür haben, weshalb sie das Rennen gewinnen wollen.
Es ist wohl auch kein Geheimnis, dass sich zwischen beiden eine Liebesgeschichte entwickelt, doch diese finde ich sehr gut dargestellt, da sie sich langsam und dadurch realistisch entwickelt. Der Prozess der entwickelten Gefühle wird von der Autorin somit sehr gut und nachvollziehbar dargestellt.
Da die Geschichte auf einer besonderen Insel spielt, ist es natürlich auch wichtig zu erwähnen, wie die Atmosphäre dieser vermittelt wird. In dem Punkt ist es Maggie Stiefvater sehr gelungen eine einzigartige Welt zu erschaffen, die man sich beim Lesen gut vorstellen kann.
Letztendlich sind es aber andere Punkte, die dieses Buch so gut machen und zwar die unterschiedlichen Bedeutungen, die in diesem zu finden sind. Beim Abschließen des Romans merkt man nämlich, dass "Rot wie das Meer" im Kern kein Buch über mystische Pferde ist, sondern größere Themen behandelt. So zum Beispiel, das der Rechte der Frauen, da es für Puck nicht einfach ist sich in dem von Männern dominierten Rennen durchzusetzen. Gleichzeitig zeigt das Buch die Wichtigkeit der Familie, Heimat und das Problem des Loslassen sehr deutlich. So deutlich, dass die Geschichte einen wirklich berührt.
Als ich dieses Buch fertig gelesen habe, waren es vor allem diese tieferliegenden Bedeutungen, die mich die Geschichte so ins Herz schließen lassen haben.
Abschließend kann ich sagen, dass "Rot wie das Meer" ein einzigartiges, mystisches Buch ist, das sehr viel ins sich trägt, das den Leser berührt.

Fazit: Ein einzigartiger Fantasy-Roman, der jedoch Bedeutungen beinhaltet, die auch uns selbst und unsere Zeit betreffen.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Rot wie das Meer

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Es hat etwas gedauert, bis mich das Buch in seinen Bann gezogen hat.
Da ich kein großartiger Pferdefan bin, habe ich eigentlich die Finger von "Rot wie das Meer" gelassen aber bei der Lieblingsbuch-Bloggeraktion ...

Es hat etwas gedauert, bis mich das Buch in seinen Bann gezogen hat.
Da ich kein großartiger Pferdefan bin, habe ich eigentlich die Finger von "Rot wie das Meer" gelassen aber bei der Lieblingsbuch-Bloggeraktion von Jemasijas Bücherkanal sollte ich es als Lieblingsbuch meiner Partnerin lesen. >HIER< findet ihr deshalb mein Lesetagebuch.

Kommen wir aber zu meiner Rezension. Von Beginn an konnten mich die Charaktere des Buches überzeugen, weswegen ich nach anfänglichen Startschwierigkeiten auch weitergelesen habe. Puck Connolly ist ein armes Mädchen, was mit ihren beiden Brüdern in dem alten Haus ihrer Eltern lebt. Sie sind weisen, da ihre Eltern auf See verstorben sind. Sie haben demnach wenig Geld und wenig Hoffnung aber als ihr großer Bruder dann auf das Festland will entschließt sich Puck kurzerhand, mit ihrem Landpferd Dove, an dem alljährlichen Skorpio-Rennen teilzunehmen. Es gibt nur zwei Schwierigkeiten. 1. Ist sie eine Frau und keiner ist begeistert über ihre Teilnahme und 2. Nehmen alle an dem Rennen mit einem Capall Uisce teil, einem Wasserpferd. Sie sind schneller als gewöhnliche Pferde aber auch tausendmal gefährlicher.

Das hier sind keine gewöhnlichen Pferde. Behäng sie mit Zauberkram, so viel du willst, halt sie vom Meer fern, so gut du kannst, aber heute, hier am Strand, gilt nur eines: Dreh ihnen niemals den Rücken zu.
(Seite 8)

Ich finde es faszinierend, wie Maggie Stiefvater auf solche Ideen kommt. Menschenfressende Wasserpferde!?

Puck ist auf jeden Fall ein Mensch, der sich nicht unterkriegen lässt. Ihr wird immer wieder gesagt, sie soll nicht an dem Rennen teilnehmen, ob von den anderen Teilnehmern, ihrem Bruder oder ein paar Freunden aus dem Dorf ... oder von Sean Kendrick. Sean ist ja ein Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Seine ruhige und beinahe gleichgültige Art fasziniert einen, man möchte einfach wissen, was sich hinter ihm verbirgt. Was denkt er? Was fühlt er wirklich? Maggie Stiefvater lässt uns auch an seinem Innenleben teilhaben. Dadurch, dass das Buch in Kapitel aus Sicht von Puck und aus Sicht von Sean unterteilt ist, hat man einen bessren Einblick in die beiden. Sean nimmt mit seinem Capall Corr teil. Corr ist ein rotes Wasserpferd und die beiden verbindet eine besondere Beziehung. Normalerweise sind Wasserpferde unberechenbar und man darf ihnen nicht vertrauen, man darf ihnen nicht den Rücken zukehren aber bei den beiden ist es anders. Es herrscht eine Verbundenheit und Vertrautheit zwischen den beiden, an der man mit jeder Seite teilhaben kann. Das Ende ist besonders gut ;)

Ich gehe ein paar Schritte rückwärts im Wasser und er folgt mir, dann mache ich einen Satz auf ihn zu und schaufele ihm mit dem Fuß einen Schwall Wasser gegen die Brust. Er zuckt zusammen und wirft mir einen zutiefst gekränkten Blick zu, bevor er seinen Huf ins Wasser platschen lässt, um es mir heimzuzahlen.
(Seite 62)

Es gibt natürlich noch eine Menge andere Charaktere, wie zum Beispiel Pucks Brüder Gabriel und Finn. Finn ist irgendwie niedlich, obwohl ich nicht weiß, wie alt er ist. In meiner Vorstellung schwankt er zwischen 12 und 17. Gabriel könnte ich bis kurz zum Ende des Buches einfach nur schlagen, weil er seiner Familie so etwas Gemeines antut.

Es gibt aber auch einen Charakter, der eher der "Böse" ist. Er bringt Spannung in das Buch und irgendwie dreht sich vieles mit um ihn. Es ist Mutt Malvern. Der Sohn von Seans Chef. Er ist extrem eifersüchtig auf Sean und ein regelrechter Hass entwickelt sich gegen ihn.

Es gibt aber auch einen Charakter, den ich besonders mag, und zwar ist das George Holly. Er ist ein Käufer aus Amerika, der Pferde auf dem Malvern Hof, dort wo Sean arbeitet, kaufen will. Man könnte sagen, dass er sich mit Sean anfreundet und seine Art ist irgendwie erfrischend. Er stellt die richtigen Fragen und kommt manchmal mit Weisheiten daher, um die keiner gebeten hat. Er schubst Sean und Puck ein bisschen in die richtige Richtung, da beide etwas unbeholfen sind.

"Zauberei", sagt Holly.
"Ist eine Trense Zauberei?" entgegne ich.
"Ich weiß nur eins: Wenn ich einem Haufen Erde etwas zuflüstere, dann ist das eine ziemlich einseitige Unterhaltung"
(Seite 220)

Alles arbeitet auf das Rennen hin, also geht es hauptsächlich um Pferde, Tote, Training und das Rennen, obwohl Letzteres auch wirklich erst auf den letzten Seiten stattfindet. Die Spannung baut sich stätig auf und mit jedem Kapitel will man einfach wissen, wie nun das Rennen verläuft. Wird Puck gewinnen, wird Sean das Rennen für sich entscheiden, werden sich beide zurücknehmen, weil keiner dem anderen den Gewinn wegschnappen will? Was ich etwas schade finde, ist, dass es einige offene Fragen am Ende des Buches gibt, aber das hat man ja meistens. Es ist aber trotzdem ein Buch, was ich nur weiterempfehlen kann, selbst an Leute, die Pferden nicht so zugetan sind.

Fazit:
In dem Buch steckt eine komplexe und atemberaubende Story, die sich Maggie Stiefvater hat einfallen lassen. Es gibt sehr sympathische Charaktere, es gibt Charaktere, die man gerne mit dem Kopf gegen die Wand schlagen möchte, es gibt Liebe, Freundschaft, Loyalität und Vertrauen aber auch im gleichen Maße Armut, Blut, Grausamkeit und Tod. Es ist eine perfekte Mischung zwischen all dem und man wird nach und nach von der Geschichte verzaubert. Der einzige Abzugspunkt ist die Tatsache, dass die Spannung bis zur Hälfte des Buches gefehlt hat und die Fragen, die am Ende noch offen geblieben sind. Ein Epilog wäre noch schön gewesen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Mystisch und faszinierend

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Inhalt:
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie ...

Inhalt:
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot …

Meinung:
Auf der Insel Thisby findet jedes Jahr im November das Skorpio-Rennen statt. Denn genau zu dieser Jahreszeit kommen die Meereswesen, Capaill Uisce genannt, aus dem Wasser heraus. Diese Wesen sehen Pferden sehr ähnlich, haben jedoch ein ganz anderes Temperament. Sie sind bösartig, wild und versuchen ihre Reiter zu töten. Viele Männer ließen schon bei diesem Rennen ihr Leben. Dieses Jahr möchte Puck, als erste Frau und mit ihrem eigenen Pferd, am Rennen teilnehmen. Das Entsetzen und die Empörung der anderen Teilnehmer ist groß. Eine Frau bei ihrem Männerrennen? Und dann auch noch auch einem Pferd und keinem Capaill Uisce?

Im Laufe der Geschichte wechseln wir immer wieder zwischen Pucks und Seans Sicht hin und her. Beide wollen das Rennen gewinnen, aus sehr unterschiedlichen Gründen, die für beide jedoch extrem wichtig sind. Genau aus diesem Grund konnte ich mich wunderbar in Puck und Sean hineinversetzen. Beide sind dickköpfig und geben sich nicht so leicht geschlagen. Beide lieben ihr Pferd/ihr Capaill Uisce über alles und beide sind an diese Insel gebunden, jeder auf seine Weise. Aufgrund all dieser Beweggründe baute ich eine besondere Bindung zu den beiden auf.
Die Liebesgeschichte zwischen Puck und Sean entwickelt sich langsam und ist zu keiner Zeit zu dominant. Sie ist genau passend zu dem Rest des Buches. Solche Liebesgeschichten sollte es einfach öfter geben!
Die restlichen Charaktere sind alle sehr speziell, mancher sehr liebenswürdig und mancher sehr verabscheuungswürdig. Pucks kleiner Bruder Finn war mir aufgrund seiner hilfsbereiten und liebenswürdigen Art schnell ans Herz gewachsen. Wobei Pucks älterer Bruder Gabe bei mir nur wenig punkten konnte. Ich konnte es einfach nicht nachvollziehen, dass er seine Geschwister allein auf Thisby zurücklassen wollte, gerade wo die Eltern nicht mehr leben.
Benjamin Malvern, Seans Arbeitgeber, ist ein schwer einzuschätzender Charakter. Ganz anders als sein Sohn Mutt, der nur von seinem Hass auf Sean angetrieben wird.
Aber nicht nur die Charaktere sind jeder auf seine Art speziell, auch die Insel Thisby ist etwas ganz besonderes. Sie hat etwas magisches und raues an sich. Und über der ganzen Insel und ihren Bewohnern schwebt eine gewisse Melancholie und Traurigkeit.

Maggie Stiefvaters Schreibstil ist gewohnt poetisch und detailliert. Manchmal war es mir ein wenig zu detailliert und gerade die erste Hälfte des Buches kommt sehr ruhig daher. Zu Beginn hatte ich auch ein wenig Probleme damit mir alles genau vorzustellen. Gerade die Wasserpferde und ihre Charaktereigenschaften waren für mich mehr als ungewöhnlich. Am Ende kann ich aber sagen, dass genau diese Capaill Uisce das besondere des Buches sind. Ich finde es klasse, dass die Autorin eine relativ unbekannte Mythologie genommen und daraus ihre eigene Geschichte gemacht hat.
In ein paar Rezensionen hatte ich gelesen, dass das Buch etwas für Pferdeliebhaber ist. Vielleicht bin ich daher mit ein wenig anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Zwar spielen die Pferde/Capaill Uisce eine wichtige Rolle, dennoch hatte ich damit gerechnet viel mehr über die Arbeit mit ihnen zu erfahren. Gerade im ersten Teil stehen andere Themen im Vordergrund, dafür wurde ich im zweiten Teil dann mit ein paar schönen Stellen belohnt.
Ab einem gewissen Punkt fiebert man dem Skorpio-Rennen sehr entgegen. Ich konnte auch schlecht einschätzen wie alles enden wird. Das Ende wusste mich aber voll und ganz zu überzeugen. Es ist packend, und dramatisch. Und auch ein kleines Tränchen konnte ich mir gerade so verdrücken.

Fazit:
Dieses Buch ist außergewöhnlich, mystisch und faszinierend! Kurzum, einfach anders als alles was ich bisher gelesen habe. Eine relativ unbekannte Mythologie wurde hier in eine wunderschöne Geschichte verpackt. Die beiden Hauptcharaktere zogen mich in ihren Bann. Genauso wie es die ganze Insel Thisby getan hat. Ihre Magie ließ mich auch nach der letzten Seite nicht los. Da mir in der ersten Hälfte aber ein klein wenig die Spannung fehlte, bekommt das Buch „nur“ 4 von 5 Hörnchen. Aber trotzdem eine klare Leseempfehlung!