Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil, nerviger Protagonist und irgendwie nicht das, was ich erwartet habe
ängerin Giorgina liegt nach einem Autounfall im Koma. Am Krankenbett biete sich ein höchst ungewöhnliches Bild - drei Männer, die um ihr Leben bangen. Alle drei spielen in ihrem Leben eine große Rolle ...
ängerin Giorgina liegt nach einem Autounfall im Koma. Am Krankenbett biete sich ein höchst ungewöhnliches Bild - drei Männer, die um ihr Leben bangen. Alle drei spielen in ihrem Leben eine große Rolle und beginnen nun, um die Gunst der Kranken zu buhlen. Es beginnt ein Schlagabtausch voller Eifersucht, Schuldzuweisungen und letztendlich auch das Auseinandersetzen mit der Vergangenheit und ihrer Liebesgeschichten.
Hier eine Bewertung zu schreiben fällt mir schwer, denn ich bin mit einer sehr hohen Erwartung und einer sehr genauen Vorstellung, wie diese Geschichte aussehen soll, an dieses Buch herangegangen. Und dann habe ich Seite um Seite meine Erwartungen zurückschrauben und meiner Enttäuschung Platz machen müssen.
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und die vulgäre Ausdrucksweise des Protagonisten Ben raubt mir den letzten Nerv. Seine Art macht mich rasend und ich möchte eigentlich nur noch das Buch zuklappen und zur Seite legen. Ein sehr unangenehmer Zeitgenosse.
Dem stehen aber Konrad und Cecso gegenüber und machen alles wieder wett, was vorher zunichte gemacht wurde. Ihre Charaktere sind, genauso wie Bens, mit Instrumenten verglichen und sehr stimmig. Ihre Art bereichert das Buch und es entsteht in diesen Passagen eine stimmige Geschichte.
Die Erinnerungen von Giorgina sind ohne Interpunktion geschrieben und wirken dadurch geleiert und ich neige dazu, diese Passagen zu überlesen.
Alles in allem eine Geschichte voller gegenseitiger Schuldzuweisungen, viel vulgärer Sprache, Selbstmitleid und wenig Liebe.
Schade, denn ich hatte mir eine gute Komposition aus Freundschaft, Liebe und Schuld vorgestellt - und leider nicht bekommen.