Cover-Bild Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
Band 1 der Reihe "Jahrhundertsturm-Serie"
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 1056
  • Ersterscheinung: 06.02.2015
  • ISBN: 9783548286648
Richard Dübell

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)

1840: Der Jahrhundertsturm beginnt.

Alvin von Briest ist ein echter Preuße. Er fühlt sich den alten Traditionen seines Heimatlandes verpflichtet, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Auf Rat seines Freundes Otto von Bismarck entscheidet er sich sogar für eine Militärlaufbahn. Ganz anders sein Freund Paul Baermann. Paul stammt aus dem Münchner Bürgertum und ist ein Mann des Fortschritts. Seine einzige Liebe gilt der Eisenbahn. Bis er in Paris Louise Ferrand kennenlernt, die ihn mit ihrer Schönheit verzaubert. Doch Louise ist schon einem anderen versprochen - seinem besten Freund. Sie heiratet Alvin von Briest, der sie vor Hunger und Tod gerettet hat. Ihr Herz aber gehört Paul. Während in Berlin Barrikaden gebaut werden, die Industrialisierung ihren Lauf nimmt und sich Deutschland schließlich unter Bismarck eint, müssen Alvin, Paul und Louise in einem Jahrhundert der Gegensätze ihren Weg finden.

Berlin, Paris, München: die große historische Saga zur Bismarckzeit!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2018

Bismarckzeit – gut nachvollziehbare und leicht lesbare Historie UND Schmöker

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• Alvin von Briest, ohne Erbe als jüngerer Bruder von Levin. 1840 ist er 19 – also geb 1821. Er geht zum Militär – auf einen Tipp von Otto von Bismarck hin (ja, DER Bismarck)
• Louise Ferrand ist 17 im ...

• Alvin von Briest, ohne Erbe als jüngerer Bruder von Levin. 1840 ist er 19 – also geb 1821. Er geht zum Militär – auf einen Tipp von Otto von Bismarck hin (ja, DER Bismarck)
• Louise Ferrand ist 17 im Jahre 1840 - also 1823 geboren. Nach dem Selbstmord des Vaters wegen Spielschulden sind ihre Mutter Amélie und sie verarmt und aus einem Leben im Wohlstand in eine kleine Wohnung umgezogen. Der verheiratete Liebhaber der Mutter finanziert sie
• Paul Baermann aus München, 19 (*1821). Er liebt das neue Wunderwerk Eisenbahn, plant eine Ausbildung zum Ingenieur in England und hat dafür auch bei den Eltern Geld geliehen, sehr zum Missfallen seiner älteren Schwester Lily

Diese drei sind die Hauptfiguren der von 1840 bis 1871 reichenden Handlung. Alvin und Paul lernen einander kennen, als sie spontan gleichzeitig einem Mann helfen, der ihrer beider Leben nach Paris lenken wird. Und in Paris ist Louise, die Frau, in die sich beide Männer verlieben werden. Alle finden sie wahre Freunde in Frankreich und Deutschland, deren Unterstützung sie sich gewiss sein können. Allerdings gibt es auch mächtige Feinde, Gefahren und Nöte.

Soweit der Part „Schmöker“. Mich hat das Buch positiv überrascht damit, wie genial gut Autor Dübell die historischen Ereignisse integriert hat. Es wirkt nur ein, zwei Mal (auf über 1000 Seiten ist das nichts) wie eine Aufzählung aus einer Liste (Beispiel um S. 566), sonst entfalten sich Handlung und Historie sehr geschickt nebeneinander. Ernsthaft, ich hatte das (na ja, fast) alles in der Schule gelernt, den Zusammenhang, das „große Ganze“, aber tatsächlich erst durch den Roman ziehen können (der Geschichtsunterricht hatte die unsägliche Angewohnheit von Themenwechseln, ohne dass bei Wiederaufnahme die Vorgänge DAVOR rekapituliert und in Bezug gesetzt worden).

Die Leistung: Keine der Personen wirkt wie ein reiner Stichwortgeber wie bei Prange „Unsere wunderbaren Jahre“ (nicht „wir brauchen jemanden aus Berlin, um die Entwicklung von xy darzustellen“) – dadurch wirkt es nicht aufgesetzt, welche historischen Ereignisse die Charakere miterleben. Dübell kann Prozesse und Akteure in ihrem Widerspiel nachvollziehbar machen – der Code Civil nach dem Weggang Napoleons und die Wünsche der „einfachen Leute“ nach mehr Rechten, dagegen die Junker mit ihrem Bestreben, die alten Machtgefüge zu erhalten, als Beispiel zum März 1848. Historische Personen sind überzeugend eingebaut, vor allem Bismarck und das preussische Königshaus; sie haben nicht nur „Cameo-Auftritte“ wie z.B. Königin Victoria in „Winterengel“ von Bomann. Das Buch geht ins Detail, teils sehr viel, aber nie so viel wie „1813“ von Ebert, bei dem dann wirklich JEDE Uniform mit jedem Detail abgearbeitet wird.
Dennoch gibt es gelegentlich zu viele Informationen für mich „…die Soldaten … , die dort in langer, langer Reihe eintreffen und daran vorbeimarschieren würden – die Infanterieregimenter der Ersten, Zweiten und der Elbarmee und der Landwehr, die Füsiliere, die Jäger, die Grenadiere, die Pioniere, die Artillerie mit ihren Gespannen und aufgeprotzten Geschützen, zu Pferd die Kürassiere, die Dragoner, die Husaren, die Ulanen und natürlich die Garde.“ S. 763 …oder einfach „die Soldaten“?!

Zum Schmöker hätte ich mehr zu meckern, der Plot ist aus den „üblichen Verdächtigen“ zusammengesetzt. Zwei Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten werden beste Freunde und verlieben sich in dieselbe Frau, jeder von ihnen hat Widersacher, die sich natürlich auch finden, die Geschichte zwingt die Freunde auf gegnerische Seiten, es kommt zu Gefahren und Nöten … Wer die „Clifton-Saga“ von Archer mochte, wird das hier auch lieben. Ich fand das ja „ganz nett“, die polyamouröse Liebesbeziehung ist sicher modern, wenn auch vielleicht unrealistisch (ohne Eifersucht?), die Bösen sind so richtig böse à la Blofield bei Bond – „das kann man lesen“. Ohne die geniale geschichtliche Verwebung müsste man es aber nicht (die Cliftons sind deutlich mehr „Schmöker“).

Und sonst? Mir gefiel der feine Humor, so wenn dem Münchner Paul bei Alvin in Preussen die Berge fehlen. Alvin: „Berge…verstellen einem die Sicht auf das Wesentliche“. Paul: „Berge sind das Wesentliche!“ S. 334 Die Prüderie auf den ersten 500 Seiten war seltsam: „Jedes Mal, wenn sie und er zusammen Erfüllung fanden…“ S. 256 oder am Morgen „danach“ „Mittlerweise wusste er genau, wie stark ihre Liebe zu ihm noch immer war...“ S. 336 Mit Louises Ergreifung der Initiative verliert sich das überraschenderweise. Kein Franzose sagt „Oh non, nous ne pas voulont de la dynamite alboche!” S.905 – ne pas voulont? Ach ja, und ein Adliger belehrt einen anderen Adligen nicht, dass der ihn mit „von“ anzusprechen habe statt nur mit dem Familiennamen, letzteres ist durchaus üblich unter den Herren; "man" weiß, wer "man" ist S. 51

Dafür erfasst Dübell pointiert die jweiligen Gegebenheiten, so „Selbst für ihn, der mit Buchhaltung nichts zu tun hattte, waren die Aufzeichnungen nachvollziehbar. Grundstücksbesitzer, die mehr Geld für ihre Grundstücke bekommen hatten als den reellen Preis, und den Überschuss mit den zuständigen Beamten geteilt hatten, … . Enteignungen, die auf Kosten einer effizienten Streckenführung gegen mächtige Schmiergelder verhindert worden waren, …. Verladebahnhöfe, die ursprünglich nicht vorgesehen waren, weil ein Fabrikbesitzer den Segen der Eisenbahn direkt vor seinen Produktionsanlagen erkannt und dafür ordentlich bezahlt hatte.“ S. 175. Wie wenig sich geändert hat.

Insgesamt liest sich das Buch als ein Manifest für ein vereintes Europa, Freundschaft über Klassen- und Ländergrenzen und gegen den Krieg. Die Bemerkungen zu Mechanismen von Aufhetzung und Hass sind erschreckend aktuell.
Dies ist Band 1 einer Reihe mit dem verbindenden Motiv der Eisenbahn, bei Band 2 scheint es das Flugzeug zu sein, mit einer Übergabe an die Enkelgeneration der Protagonisten. Ich werde hineinlesen, mindestens.

5 Sterne. TROTZ Schmöker-Bauchweh, so bleiben nämlich 1056 Seiten und VIELE Ereignisse noch verdaubar (ähnlich der TV-Dokumentary „Die Deutschen“ oder bei „Die Sendung mit der Maus“ ?. Ich werde mein altes Geschichtsbuch neu lesen mit dem Gefühl, dort zwar mit Details beworfen zu werden, aber den Zusammenhang erfasst zu haben.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Ein Jahrhundert des Umbruchs

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Richard Dübell siedelt seinen opulenten historischen Roman im Zeitalter des Eisenbahnbaus an. Er verknüpft geschickt die Schicksale mehrerer Menschen wie die Schienenstränge.

Da ist zum einen der pflichtbewußte ...

Richard Dübell siedelt seinen opulenten historischen Roman im Zeitalter des Eisenbahnbaus an. Er verknüpft geschickt die Schicksale mehrerer Menschen wie die Schienenstränge.

Da ist zum einen der pflichtbewußte Alvin von Briest, zweitgeborener Sohn eines preußischen Junkers, der aus mangel an Alternativen zum Militär geht und dort auf den jungen Otto voon Bismarck trifft. Zum anderen treffen wir auf die Geschwister Baermann. Auch Paul ist ein Zweitgeborener. Doch im Gegensatz zu Alvin, wird er dem älteren Kind vorgezogen, weil Lily ja NUR eine Frau ist. Diese Benachteiligung lässt jahrelang Hass und Wut in Lily aufbauen, der sich, nach einer Kränkung durch Otto von Bismarck, den sie durch Alvin kennenlernt, letztlich katastrophal entlädt.

Dann haben wir noch Louise, eine hübsche Französin, die mit ihrer Mutter in Armut in Paris lebt. Alvin und Paul lernen Louise kennen und lieben. Louise heiratet Alvin und kommt dennoch nicht von Paul los.

Rund um diese dramatische Dreeicksgeschichte webt Richard Dübell die politischen Ränkespiele Ottos.

Obwohl das Buch mit 1.056 Seiten zu den opulenten seines Genres zählt, wird dem Leser niemals langweilig. Dazu ist es viel zu spannend.

Über einene Zeitraum von mehr als 30 Jahren begleiten wir die Protagonniasten. Wir nehmen Anteil an der bedrückenden Hoffnungslosigkeit der Arbeiter, die in den Fabriken schuften. Wir erklettern mit ihnen die Barrikaden in Berlin. Wir werden in das Schlachtgetümmel verschiedner Kriege, die Otto von Bismarck vom Zaun bricht, verwickelt. Immer verknüpft durch das Schienennetz, das die Stäste innerhalb Europas verbindet. Wir nehmen teil an der rasanten technischen Entwicklung.

Viele interessante Episoden sind, wie der Autor im Nachwort berichtet, "vom Tisch gefallen". Es gäbe noch viel mehr aus dem 19. Jahrhundert zu erzählen.

Fazit:

Wer sich gerne mit längst vergangenen Zeiten beschäftigt und die Länge des Buches nicht scheut, ist hier bestens aufgehoben. Ich freue mich schon auf den Nachfolger "Jahrhunderttraum". Gerne vergebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.11.2017

ein starker Sturm

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Der Jahrhundertsturm von Richard Dübell beginnt 1840 und endet 1871.In dieser Zeit passieren viele gewaltige Umwälzungen auf dem jetztigen deutschen Gebiet und in vielen anderen Teilen der Welt. Auslösend ...

Der Jahrhundertsturm von Richard Dübell beginnt 1840 und endet 1871.In dieser Zeit passieren viele gewaltige Umwälzungen auf dem jetztigen deutschen Gebiet und in vielen anderen Teilen der Welt. Auslösend war die französische Revolution auf politischer Ebene,dazu ein großes Fortschreiten der Technik,das den Menschen ganz andere Möglichkeiten bietet.Alte Traditionen verlieren an Wert , andere rücken an ihre Stelle.
Einer der Protagonisten Alwin von Briest,ein preußischer Junker durch und durch,muss sein Leben nach dem Tod des Vaters,der ihn überraschend im Erbe nicht berücksichtigt,komplett ändern. Auf Anraten von Bismarck,in dem er einen Freund für weitere Leben findet, wendet er sich dem Militär zu. Bismarck nimmt im Buch eine wichtige Stellung ein,er wird sehr skuril,schrullig und äußerst dominant beschrieben.
Peter Baermann,Alwins Freund,kommt aus dem Münchnerischen Bürgertum und ist sehr am Fortschritt der Technik und an der Eisenbahn als neuem Fortbewegungsmittel interessiert.Seine Eltern versuchen alles finanziell Mögliche und Unmögliche um ihm einen Ausbildung zu finanzieren;dies zu Lasten seiner Schwester Lily,die sehr negativ zu ihrem Bruder eingestellt ist,da sie seinetwegen immer zurückstecken mussste. Leider hat Peter durch unglückliche Umstände das ganze Geld verloren.
Alwin und Peter haben neben ihrer Freundschaft noch ein großes Problem,beide lieben dieselbe Frau: Louise Ferrand,die sie in Paris kennenlernen.Lousie steckt im Dilemma,sie fühlt sich zu beiden Männern auf unterschiedliche Weise sehr hingezogen.Diese Dreiecksgeschichte bestimmt den Roman,neben den politischen Gegebenheiten mit Krieg und der Entwicklung der Eisenbahnlinien die sehr ausführlich beschrieben und erklärt werden .Interessant sind auch die Beziehungen zwischen Frankreich und Preußen bzw. später dem deutschen geeinten Reich.

Ein weiteres großes Plus des Buches ist das sehr informative Nachwort des Autors,wo er erklärt was alles wirklich passierte und was in den Roman an Fiktionen eingeflossen ist.Auch seine Quellenangaben führen zu weiteren interessanten Büchern.
Es ist wirklich ein umfangreicher historischer Roman,der viele wahre Begebenheiten beinhaltet und ein umfassendes Bild über die Bismarckzeit und das Leben der Menschen in Deutschland und Frankreich aufzeigt.Für mich war es sehr interessant zu lesen in einem sehr flüssigem Schreibstil und die über 1000 Seiten gingen viel zu schnell vorbei.

Veröffentlicht am 08.10.2017

1047 Seiten interessanter historischer Roman mit packenden Orten und sympathischen Protagonisten

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Wenn Richard Dübell ein historisches Thema anfasst wird das zum heissen Eisen. Informative Unterhaltung.
Mit der Jahrhundertsturm hat er wieder ein spannendes und packendes Buch geschrieben.

Das Buch ...

Wenn Richard Dübell ein historisches Thema anfasst wird das zum heissen Eisen. Informative Unterhaltung.
Mit der Jahrhundertsturm hat er wieder ein spannendes und packendes Buch geschrieben.

Das Buch ist im Ullstein Verlag erschienen und das Cover ist toll umgesetzt. Die Dampflokomotive und die zarten Farben und der Qualm ergeben ein total stimmiges Bild und zu einem Blickfang in jedem Bücherregal.

In der Zeit von 1840 bis 1871 beschreibt Richard Dübell den historischen Siegeszug der Technik und wie die Begebenheiten die damit einhergehen.

Die Hauptcharaktere und auch wichige Nebenakteure werden sehr detailgetreu und farbig geschildert, das mir das Gefühl gab vor Ort dabeizusein.
Sehr gut versteht es der Autor die historischen Vorkommnisse mit fiktiven zu verweben und so ein opulentes Werk erschaffen.
Hier habe ich das Gefühl das aufwendig recherchiert wurde was der Geschichte zugute kommt.

Der Schreibstil ist sehr komplex aber angenehm zu lesen.
Natürlich ist es keine leichte Kost und man muss sich ganz und gar darauf einlassen aber man wird zum Lohn an wunderbare Orte entführt in denen man die Liebe und das Leid der Protagonisten hautnah miterleben kann.

In einem ausführlichen und informativen Nachwort wird nochmal auf wichtige Ereignisse und Begebenheiten eingegangen die auch im Buch einen Stellenwert einnehmen.

Wer ein Richard Dübell in die Hand nimmt weiss was ihn erwartet und auch mit diesem Werk hat er wieder eine aussergewöhnliche Geschichte abgeliefert.

Von mir gibt es 5 sehr fortschrittliche Sterne dafür.
Ich liebe es ! Danke mehr davon.

Veröffentlicht am 15.05.2017

spannend bis zum Schluß - ein fulminanter Roman

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Klappentext: 840: Der Jahrhundertsturm beginnt. Alvin von Briest ist ein echter Preuße. Er fühlt sich den alten Traditionen seines Heimatlandes verpflichtet, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. ...

Klappentext: 840: Der Jahrhundertsturm beginnt. Alvin von Briest ist ein echter Preuße. Er fühlt sich den alten Traditionen seines Heimatlandes verpflichtet, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Auf Rat seines Freundes Otto von Bismarck entscheidet er sich sogar für eine Militärlaufbahn. Ganz anders sein Freund Paul Baermann. Paul stammt aus dem Münchner Bürgertum und ist ein Mann des Fortschritts. Seine einzige Liebe gilt der Eisenbahn. Bis er in Paris Louise Ferrand kennenlernt, die ihn mit ihrer Schönheit verzaubert. Doch Louise ist schon einem anderen versprochen - seinem besten Freund. Sie heiratet Alvin von Briest, der sie vor Hunger und Tod gerettet hat. Ihr Herz aber gehört Paul. Während in Berlin Barrikaden gebaut werden, die Industrialisierung ihren Lauf nimmt und sich Deutschland schließlich unter Bismarck eint, müssen Alvin, Paul und Louise in einem Jahrhundert der Gegensätze ihren Weg finden. Berlin, Paris, München: die große historische Saga zur Bismarckzeit !



Was für ein Roman, fesselnd, spannend und dabei flüssig und leicht lesbar, ein wirklich außerordentlicher Roman.

In dem Roman einen sich zum Ende sich zwei unterschiedliche Handlungsstränge mit Alvin von Briest und seinem Freund Otto von Bismarck sowie Paul Baermann. Der Leser wird mitgenommen auf die Entwicklungsreise des Otto von Bismarck, erst Junker, dann die ersten Karriereschritte, der immer größere folgen, bis hin zum Kanzler und der Geburtsstunde des Deutschen Reiches. Anschaulich und sehr facettenreich schildert Richard Dübell auch die weithin eher unbekannten aber dennoch bedeutsamen geschichtlichen Ereignisse aus dieser Zeit. Der Protagonist des zweiten Handelsstranges ist Paul Baermann aus München, technikbegeistert und neugierig, der nach einem Missgeschick über Umwege sein berufliches Ziel erreicht und über die bahnbrechenden technischen Erfindungen dieser Zeit. Gleichzeitig erfährt der Leser viel über die unterschiedlichen Ziele der Nutzbarmachung der neuen Errungenschaften.

Zwischen Alvin und Paul steht Louise, die beiden Männern ihr Herz geschenkt hat und die als Französin in Deutschland versucht, sich zu engagieren, die Widerstände, mit denen sie zu kämpfen hat, die Ablehnung, die sie erfährt um dann doch an ihr Ziel zu gelangen, als Delegierte des Deutschen Roten Kreuzes sich um Kriegsverwunderte zu kümmern.

Sehr anschaulich und sehr spannend schildert der Autor die bösartigen Umtriebe der Schwester von Paul, Lily Baermann, die als Geliebte Ottos von Bismarcks abserviert wird und sich daraufhin mit Louises Ex-Liebhaber, einem kriminellen Franzosen zusammentut um ihre Rachepläne an Otto von Bismarck zu schmieden und umzusetzen.

In einem ausführlichen Nachwort erklärt Paul Düwell sehr gut die Hintergründe zu geschichtlichen Fakten und bedeutenden geschichtlichen Ereignissen. Ergänzt wird der Roman abschließend durch Karten im Einband über die historischen Orte.