Vielschichtiger historischer Krimi
Vor der historischen Kulisse der 1920er Jahre erzählt Angelika Felenda eine spannende Kriminalgeschichte. Komissar Reitmeyer muss den mysteriösen Mord an Cilly Ortlieb aufklären. Doch die Folgen des Ersten ...
Vor der historischen Kulisse der 1920er Jahre erzählt Angelika Felenda eine spannende Kriminalgeschichte. Komissar Reitmeyer muss den mysteriösen Mord an Cilly Ortlieb aufklären. Doch die Folgen des Ersten Weltkriegs erschweren ihm die Arbeit deutlich. Kurz darauf stirbt eine zweite Frau.
Die Autorin zeichnet ein nuanciertes Bild dieser Zeit und lässt die Auswirkungen der schwachen Wirtschaft, aber auch den Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht lebendig werden. Ihr historischer Krimi ist atmosphärisch dicht. Sie webt immer wieder kleine geschichtliche Details in ihre Erzählung ein wie die Erwähnung von Grammophonmusik, die mühelos ein komplexes Bild der Zeit zeichnen.
Die Schreibweise "Kommissär" war zunächst etwas gewöhnungsbedüftig, aber auch in den Dialogen wird gelegentlich der bayrische Dialekt aufgegriffen, was den Handlungsort München gut betont.
Angelika Felenda ist mit "Wintergewitter" ein komplexer Krimi gelungen, der in einer schwierigen historischen Zeit spielt. Die Lektüre war sowohl spannend als auch informativ.