Das Indianermädchen Won-a-pa-lei lebt mit ihrem Stamm auf einer abgelegenen Pazifikinsel. Das Leben dort ist zwar hart und manchmal gefährlich, aber die Menschen leben im Einklang mit der Natur und bekommen von ihr alles was sie brauchen. Die Männer jagen und fischen, die Frauen sammeln und kümmern sich um alle häuslichen Belange. Der Frieden wird jäh gestört als ein Schiff mit fremden Männern in der Bucht vor Anker geht. Sie jagen Seeotter und sind nicht bereit, die vereinbarten Anteile an die Indianer abzugeben. Es kommt zum erbitterten Kampf in Folge dessen Won-a-pa-lei alleine auf der Insel zurückbleibt...
Die Handlung ist so lebendig beschrieben, dass man sich sofort in die Situation des Mädchens hineinversetzen kann. Das Leben der Inselbewohner und die Schwierigkeiten mit denen sie zu kämpfen haben, werden anschaulich dargestellt. Das Jugendbuch ist überraschend anspruchsvoll und war auch für mich als Erwachsene interessant, da es einige spannende Kampf-Szenen, Tier-Jagden, Naturkatastrophen und auch Tote zu beklagen gibt. Dies wird aber nicht brutal, sondern eher als etwas zum Inselleben dazu Gehörendes und daher Normales beschrieben.
Als das Mädchen alleine ums Überleben kämpft, muss sie sich dazu durchringen, Waffen anzufertigen und zu jagen. Das ist ihrem Glauben nach, nur Männern erlaubt. Es ist interessant zu verfolgen, wie sie sich trotzdem langsam immer mehr zutraut und feststellt, dass nichts Schlimmes passiert, obwohl sie uralte Gesetze bricht. Die Freundschaft zu einem wilden Hund und später auch noch zu anderen Tieren, macht die Erzählung gefühlvoll und warmherzig.
Mir hat besonders gefallen, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht und dass das Robinson-Crusoe-Mädchen tatsächlich gelebt hat. Ich kann dieses zeitlose und spannende Abenteuer für jung und alt wärmstens empfehlen.