Cover-Bild Gründerjahr
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 343
  • Ersterscheinung: 07.02.2018
  • ISBN: 9783839222140
Michael Gerwien

Gründerjahr

100 Jahre Freistaat Bayern
Freitag, 8. November, 1918. Kurt Eisner ruft den Freistaat Bayern aus. Nur wenig später nimmt eine grausame Mordserie ihren Lauf. Junge blonde Frauen fallen einem bestialischen Täter zum Opfer. Oberinspektor Weinberger und seine Kollegen von der Münchner Kriminalpolizei stehen vor einem Rätsel. Der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. 30 Jahre später beginnt das Morden erneut. Wird es der Polizei diesmal gelingen, den Täter zu fassen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Sehr blutig, aber gut

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Die Fährmänner Gottes

1918: Kurt Eisner hat gerade erst den Freistaat Bayern ausgerufen, da werden kurz hintereinander 3 junge, blonde, blauäugige Frauen ermordet und bestialisch zugerichtet. Eine weitere ...

Die Fährmänner Gottes

1918: Kurt Eisner hat gerade erst den Freistaat Bayern ausgerufen, da werden kurz hintereinander 3 junge, blonde, blauäugige Frauen ermordet und bestialisch zugerichtet. Eine weitere Frau kann der Bestie entkommen. Kriminaloberinspekor Karl Weinberger, sein Kriminalassistent Hubert Ratgeber und der vom Straßendienst ins Kriminalamt berufene Martin Brandl gelingt es zwar, den Mörder der Frauen ausfindig zu machen. Aber als sie ihn festsetzen wollen, gelingt ihm die Flucht.
1948: Wieder werden in den Isarauen junge, blonde Frauen ermordet. Oberinspektor Hans Weinberger, der in die Fußstapfen seines Großvaters Karl getreten ist, erinnert sich an die Morde, von denen sein Opa erzählt hat, als er noch ein kleiner Stepke war. Zusammen mit seinem Kriminalassistenten Severin Maier und Major Joe Singer von der amerikanischen Polizei in München gelingt es, den Täter endlich zu verhaften.
2017: Die Journalistin Julia Weinberger, die Kopien der Akten von 1918 und 1948 ihres Ururopas und ihres Opas besitzt, will die Fälle von damals für einen Zeitungsartikel aufarbeiten. Denn schon wieder gibt es tote Frauen in der bayerischen Landeshauptstadt nach den gleichen Mustern von damals. Sie kommt dem Trittbrettfahrer ganz nah und bringt sich damit in höchste Lebensgefahr.

Mit Michael Gerwiens Protagonisten darf ich mal wieder durch mein München schlendern. Durch die Isarauen, Ober- und Untergiesing, Sendling und zum Cafe Mozart am Sendlinger Tor nimmt er mich mit. Ich genieße es, wenn ich die Schauplätze kenne und direkt vor meinem inneren Auge sehen kann.

In diesem Krimi geht es richtig blutig zu. Die detailgenauen Beschreibungen waren mir hier und da etwas zuviel. Wenn ich z.B. lese, was und mit welchem Genuss der Mann so alles isst, wird mir ganz schlecht. Andererseits gehören die Details dazu, wenn man den Mörder mit seinen irren und wirren Gedanken besser kennenlernen will.

Die Spannung habe ich trotz der Grausamkeiten etwas vermisst. Sie kam bei mir immer nur dann auf, wenn die Kommissare nahe am Mörder oder Entführer dran waren. Ansonsten finde ich die Geschichte recht unaufgeregt und locker. Was aber der Lust am Lesen keinen Abbruch tut.

Da sich die Geschichte über 100 Jahre hinzieht, lerne ich auch sehr viele Menschen in ihrer jeweiligen Zeit kennen.
Hier haben mir 1918 Karl Weinberger und besonders seine Frau Marlene sehr gut gefallen. Die Hausfrau, die nun trotz aller Knappheit immer wieder versucht durch Handel und Tauschgeschäfte Leckereien auf den Tisch zu bringen. Und die für die Nöte und Sorgen ihres Mannes immer ein offenes Ohr hat.
Auch Rosi Steinbauer vom Steinbauerhof in Taufkirchen, die 1948 mit der Frau von Kommissar Hans Weinberger in Kontakt kommt und Julia, die Journalistin, waren mir sofort sympathisch.

Ein interessanter Krimi, der sich über 100 Jahre hinzieht, der mich mitgenommen und sehr gut unterhalten hat. Nur der Titel passt für mich, jetzt, wo ich die Geschichte gelesen habe, nicht so richtig.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Blonde Frauen, nehmt euch in Acht

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Grausame Morde an jungen Frauen passieren im München des Jahres 1918. Im kalten Winter ermittelt Kriminaloberinspektor Karl Weinberger mit seinem kleinen Team. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten finden sie ...

Grausame Morde an jungen Frauen passieren im München des Jahres 1918. Im kalten Winter ermittelt Kriminaloberinspektor Karl Weinberger mit seinem kleinen Team. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten finden sie einiges heraus, sind aber immer einen Schritt hinter dem Täter. Manches aus diesem Teil des Buches scheint zuerst etwas plötzlich, etwas unwahrscheinlich, ergibt aber Sinn, sobald es zum nächsten Teil weitergeht.

Der Autor überrascht den Leser mit Zeitsprüngen, zwei, um genau zu sein. Und in gewisser Weise begleitet immer der vorherige Abschnitt den Leser weiter. Man kann nicht allzu viel dazu erzählen, ohne zuviel von der Geschichte vorwegzunehmen.

Mir persönlich erschloss sich der zweiten Zeitsprung nicht ganz, die Geschichte wäre für mich auch ohne diesen vollständig gewesen. Das Buch wäre dann klarerweise dünner, aber es wäre sicher auch reizvoll gewesen, eben die beiden vorhergehenden Abschnitte weiter auszubauen und mehr zur damaligen Zeit und den Umständen zu schreiben. Was man in diesem Krimi gut beobachten kann, ist, wie sich mit der Zeit auch die Kriminaltechnik entwickelt hat, wie die Ermittlungen sich verändert haben, die Werkzeuge sich verbessert und die Herangehensweisen sich intensiviert haben.

Da der Krimi durchaus spannend ist und man sich mit den Personen gut identifizieren kann, der Schreibstil stimmig und gut lesbar ist, fällt das Fazit dennoch sehr positiv aus.

Veröffentlicht am 09.03.2018

München und ein bestialischer Frauenmörder

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Gründerjahr von Michael Gerwien ist nicht, wie nach dem Titel zu erwarten wäre, ein historischer Roman, nein, es handelt sich um einen Kriminalfall, der sich über einen hundertjährigen Zeitraum hinweg ...

Gründerjahr von Michael Gerwien ist nicht, wie nach dem Titel zu erwarten wäre, ein historischer Roman, nein, es handelt sich um einen Kriminalfall, der sich über einen hundertjährigen Zeitraum hinweg zieht.
Die historischen Ereignisse während dieser Zeit werden zwar gestreift, aber im Vordergrund steht eindeutig der Kriminalfall, der im Jahre 1918 München in Angst und Schrecken versetzt.
Ein bestialischer Frauenmörder bringt nach und nach auf grausame und sehr blutige Weise mehrere Frauen um, die alle ein gemeinsames Merkmal haben: sie sind von kleiner Statur, jung, und sie sind alle blond.
Dem Team von Oberinspektor Weinberger gelingt es trotz intensivster Bemühungen nicht, den Täter dingfest zu machen.
Eine lange Zeit von etwa dreißig Jahren vergeht, bis plötzlich, sozusagen aus dem Nichts, der Täter – oder ist es vielleicht sogar ein Nachahmer? – sein blutiges Handwerk wieder aufnimmt. Diesmal ist es der Enkel von Weinberger, Hans, der akribisch ermittelt.
Und nun machen wir einen Sprung ins Jetzt. Im Jahre 2017 findet Julia, die Enkelin von Hans, Dokumente, diese Fälle betreffend. Und da es eine neuerliche Mordserie gibt, beschließt sie, selber zu ermitteln.Neugierig macht sie sich mit Hilfe eines Freundes aus dem Polizeidienst daran, Licht in das Dunkel zu bringen, was sich als nicht ungefährlich herausstellt.
Wir begleiten den Autor durch das München im Jahre 1918, dem Jahr, als Kurt Eisner den Freistaat Bayern ausruft, bis in die heutige Zeit und erleben den Wandel der Gesellschaft auf eine sehr authentische Weise, sehen durch die bildhaften Beschreibungen die Orte der Handlung vor unserem inneren Auge erstehen und begegnen einem Täter, dessen abartige Gedanken und Taten wir durch die detaillierte Schreibweise nachvollziehen können.
Kein noch so grausames, bluttriefendes Detail der Handlungen eines irregeleiteten, kranken Täters bleibt dem Leser erspart. Und das geht wirklich unter die Haut und ist keinesfalls geeignet für Leser mit schwachen Nerven.

Bis auf kleine Einschränkungen hat mir der Roman gut gefallen. Der Schreibstil gestaltet sich, jeweils der Zeit angepasst, sehr realistisch und lebendig und vermittelt uns so ein einfühlsames Bild der jeweiligen Zeit und ihren Gegebenheiten.
Die jeweiligen Ermittler sind allesamt sympathisch und man erfährt auch so einiges aus ihrem Privatleben, was mir persönlich gefällt und die Akteure näher bringt.
Der Spannungsbogen wird konsequent auf einem hohen Level gehalten und auch der Humor blitzt aus manchen Ecken.
Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten und spreche gerne eine Empfehlung aus, mit der Einschränkung: Achtung, dieser Roman ist nichts für Leser mit schwachen Nerven.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Perverse Mahlzeit, leider etwas fade angerichtet

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100 Jahre Bayern, 100 Jahre München, 100 Jahre entsetzliche, geradezu bestialische Mordfälle, 3 Generationen Ermittler. Einen großen Bogen schlägt der Autor in diesem Kriminalroman.
Im Jahr 1918 werden ...


100 Jahre Bayern, 100 Jahre München, 100 Jahre entsetzliche, geradezu bestialische Mordfälle, 3 Generationen Ermittler. Einen großen Bogen schlägt der Autor in diesem Kriminalroman.
Im Jahr 1918 werden kurz hintereinander drei blauäugige, junge blonde Frauen ermordet aufgefunden, alle drei regelrecht „ausgeweidet“. Die Ermittlungen des Kriminaloberinspektor Karl Weinberger und seiner Kollegen verlaufen letztlich erfolglos, dem Täter gelingt die Flucht.
Im Jahr 1948 werden wieder blonde blauäugige Frauen ermordet, auf die gleiche Weise wie 1918 ihrer Innereien beraubt. Jetzt ermittelt der Enkel von Karl Weinberger, Oberinspektor Hans Weinberger, zusammen mit der amerikanischen Polizei in München.
Im Jahr 2017 macht sich Julia Weinberger, Enkelin von Hans Weinberger, daran, die Fälle von 1918 und 1948 für einen Zeitungsartikel aufzubereiten und gerät damit in höchste Lebensgefahr.

In zwischengeschobenen Episoden sehen wir mit den Augen des Täters die Welt, lernen seine verwirrten Gedanken kennen und seine ekelerregenden Handlungsweisen. Diese Episoden empfand ich als sehr intensiv abstoßend beschrieben.
Ansonsten wird die Geschichte folgerichtig erzählt, mit über die Seiten hinweg mäßiger Spannung. Zwar habe ich das Buch gerne gelesen, aber insgesamt habe ich das Gefühl und die Lebendigkeit im Schreibstil vermisst. Es wird berichtet, nüchtern, sachlich, und so bleiben die dargestellten Personen blutleer. Mir haben farbige, weniger nüchterne Schilderungen der Menschen, mit allen Sinnen wahrgenommene Beschreibungen von Örtlichkeiten und Ambiente gefehlt. Der interessante Plot hätte meiner Meinung nach viel mehr ausgearbeitet werden müssen, auch die zeitgeschichtlichen Unterschiede hätten größere Aufmerksamkeit verdient. Kurzum: Ein gut zu lesendes Buch, dem jedoch das Herzblut des Autors fehlt.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Serienmorde in München

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München 1918: Eine grausame Mordserie erschüttert München. Junge blonde Frauen fallen einem Serienmörder zum Opfer, sie werden brutal ausgeweidet, in ihren Bauchraum legt der Mörder einen geschnitzten ...

München 1918: Eine grausame Mordserie erschüttert München. Junge blonde Frauen fallen einem Serienmörder zum Opfer, sie werden brutal ausgeweidet, in ihren Bauchraum legt der Mörder einen geschnitzten Engel. Oberinspektor Weinberger und seine Kollegen ermitteln und sind dem Täter auch dicht auf den Fersen, als die Mordserie plötzlich endet. 30 Jahre später, im Jahr 1948, werden in München wieder junge blonde Frauen ermordet, der Modus operandi lässt an den damaligen Täter denken. Der Enkel von Oberinspektor Weinberger ermittelt in dem Fall. Der dritte Handlungsstrang spielt 2017, wieder geht in München ein Serienkiller um, der mit unglaublicher Brutalität junge blonde Frauen ermordet. Wie hängen all diese Fälle zusammen?


Michael Gerwien schreibt anschaulich, wir verfolgen die Handlung sowohl aus Sicht des Täters als auch aus der der Ermittler. Ich fand die Handlungsstränge in 1918 und 1948 besonders spannend, das historische Umfeld kommt authentisch rüber, was dem Krimi seinen ganz eigenen Reiz gibt. Spannend ist auch die Sicht des Täters, der Unfassbares mit seinen Opfern anstellt. Bei diesen Szenen hatte ich Gänsehaut, so detailliert sind seine Taten beschrieben.


Fazit: Mir hat der Krimi gut gefallen, vor allem die unterschiedlichen Zeitebenen, die Schauplätze im München längst vergangener Zeiten fand ich sehr interessant.