Cover-Bild Die andere Schwester
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 515
  • Ersterscheinung: 16.02.2018
  • ISBN: 9783746634289
Kristin Hannah

Die andere Schwester

Roman
Hedda Pänke (Übersetzer)

Seit Jahren haben die Schwestern Claire und Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt bewahren – ist sie doch selbst zu oft enttäuscht worden, als dass sie noch an Liebe glauben könnte. Ausgerechnet jetzt lernt Meg jemanden kennen, der es wert wäre, ihre Angst vor Nähe zu überwinden. Doch dann droht den Schwestern ein erneuter Verlust, und sie werden gezwungen, sich ihrer schwierigen Vergangenheit zu stellen. Ein so kluger wie gefühlvoller Roman über zwei ungleiche Schwestern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2018

einfühlsam und unterhaltsam

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„Die andere Schwester“ von Kristin Hannah ist eine Neuauflage des 2006 bereits erschienen Romans „Wer die Liebe wagt“. Das war für mich kein Problem, denn dieses Buch kannte ich noch nicht. Warum man allerdings ...

„Die andere Schwester“ von Kristin Hannah ist eine Neuauflage des 2006 bereits erschienen Romans „Wer die Liebe wagt“. Das war für mich kein Problem, denn dieses Buch kannte ich noch nicht. Warum man allerdings den Titel ändern musste und so einige Käufer verärgert hat, kann ich nicht nachvollziehen. Außerdem versucht der Verlag an den großen Erfolg „Die Nachtigall“ anzuschließen, in dem er die Cover-Gestaltung darauf abgestimmt hat. Rein inhaltlich hat diese Geschichte aber absolut gar nichts mit dem großen Erfolgsroman zu tun. Mir war das alles vorher bewusst, so dass ich hier keine große Enttäuschung erleben musste. Es handelt sich hier um einen Gegenwartsroman ohne historische Bezugspunkte. Genauer gesagt um eine Familien- und Liebesgeschichte.

Was mir gefallen hat, war zum einen der wohlvertraute Erzählstil der Autorin. Sie lässt sich Zeit für ihr Charaktere, versucht die Familienkonstellationen genau zu beschreiben und enthüllt erst nach und nach die Verletzungen und Verhärtungen, die die Seelen der Darsteller erlitten haben. Dramatisch und traurig fand ich hier, dass vor allem die Mutter der beiden erwachsenen Schwestern ein so egozentrischer und emphatieloser Mensch ist. Auf die daraus resultierende Kindheit und Jugend reagieren die beiden Schwestern Claire und Meghan sehr unterschiedlich. Während die eine ein besonders liebevoller und familienbezogener Mensch wird, ist die andere zu einer Karrierefrau herangewachsen, die ihre Verletzlichkeit hinter einer rauen Oberfläche verbirgt und unfähig scheint, längere Liebesbeziehungen einzugehen oder auch nur ein normales Familienleben zu pflegen.

Zum anderen lässt Kristin Hannah die beiden Schwestern erst mal gründlich miteinander und umeinander ringen, bevor die verhärteten Fronten langsam aufbrechen. Das ist sicherlich nicht neu aber wird unterhaltsam und einfühlsam erzählt. Wie auch in der „Nachtigall“ findet sie teilweise sehr berührende Worte für die Sprachlosigkeit aber auch für die ersehnte Nähe der Darsteller mit- und zueinander. Es handelt sich also auf jeden Fall um ein Frauenbuch, denke ich. Der Handlungsbogen ist relativ vorhersehbar. Lediglich einer der männlichen Nebendarsteller bietet Potential für Überraschungen und auch ein paar Tränen sind da miteinzuplanen. Sicherlich nicht ihr bestes Buch, aber ich habe es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Schwesternliebe - Schwesternhass

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Das neue Buch von Kristin Hannah ist allerdings nicht ganz so neu, als man vermutet. Es wurde bereits 2006 unter dem Titel "Wer zu lieben wagt" im Ullstein Verlag veröffentlicht....und das merkt man! Wer ...

Das neue Buch von Kristin Hannah ist allerdings nicht ganz so neu, als man vermutet. Es wurde bereits 2006 unter dem Titel "Wer zu lieben wagt" im Ullstein Verlag veröffentlicht....und das merkt man! Wer also von "Der Nachtigall" absolut begeistert war, muss sich hier mit einem älteren Werk zufriedengeben und mit einer leichteren Thematik, als es bei der Nachtigall der Fall war. Es geht eher in die Richtung Frauenroman und Liebesgeschichte, auch wenn das Schicksal auch hier wieder zuschlägt....

Die beiden Schwestern Meghann und Claire könnten nicht unterschiedlicher sein. Als Kinder waren sie unzertrennlich, vorallem weil ihre exzentrische Mutter kaum für ihre Mädchen da war. Meg wurde daraufhin zum Mutterersatz für die viel jüngere Claire. Doch als Erwachsene haben die beiden Frauen kaum mehr Kontakt zueinander.

Die schwere Kindheit hat sowohl Meghann, als auch Claire gezeichnet. Meghann lebt nur für ihre Karriere als Scheidungsanwältin. Sie gehört zu den Besten ihrer Branche und sie hat den Ruf knallhart zu sein. Sie glaubt nicht an die Liebe, denn sie hat in ihrem Beruf bereits zu viele Ehen scheitern gesehen - einschließlich ihrer eigenen.
Claire ist ebenfalls Single, hat aber jede Menge Freundinnen und lebt für die Wohnwagensiedlung, in der sie mit ihrem Vater und ihrer kleinen Tochter Alison lebt. Sie liebt die Natur und das einfache Leben. Als Claire den charismatischen Sänger Bobby kennenlernt, beschließen die Beiden innerhalb kurzer Zeit zu heiraten. Bei Meghann schrillen alle Alarmglocken und sie macht sich nach Jahren von Seattle auf in Claires Wohnwagenpark in den Wäldern Washingtons.

Man verfolgt auf den kommenden Seiten, wie sich die Schwestern wieder langsam annähern. Allerdings dauert dies einige Zeit und Kristin Hannah versteht es sehr gut, die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere von Claire und Meghann, gegenüberzustellen. Während Meg genug Geld hat und nur das Beste gut genug ist, muss sie auf der anderen Seite feststellen, dass Reichtum nicht alles ist. In besonders einsamen Nächten geht sie in die naheliegende Bar und holt sich einen Toyboy für eine Nacht, um sich für kurze Zeit nicht mehr alleine zu fühlen.
Mit dem Auftauchen der Mutter der beiden Frauen ist dem Leser schnell klar, wie die Kindheit der Mädchen damals aussah und wer für die verlorenen Seelen von Meg und Claires verantworlich ist. Doch was ist damals passiert, dass sich die Schwestern so entfernt haben ?

Kristin Hannah erzählt die Geschichte aus drei Perspektiven und zwar aus der Sicht von Meg, Claire und Joe. Letzterer lässt sich für den Leser lange Zeit nicht einordnen, nimmt aber im Laufe der Geschichte immer mehr Bedeutung ein. Auch Joe hat das Schicksal übel mitgespielt....
Die Charaktere sind sehr detailliert gezeichnet und man darf an ihrer Gefühlswelt wirklich teilhaben. Vorallem die fünfjährige Alison schließt man sofort ins Herz. Aber auch Meg, der man anfänglich nicht unvoreingenommen gegenübertritt, klettert die Sympathieleiter bald hinauf. Claire mag man von Beginn an, aber ihre Entscheidungen konnte ich trotzdem nur schwer nachvollziehen. Beide haben ihre Dämonen, die sie zu bezwingen versuchen...

Es dauert ein bisschen bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Leider hatte ich sehr schnell den richtigen Riecher in welche Richtung der Roman gehen wird. Deswegen waren mir doch einige Handlungen zu vorhersehbar. Einzig ein Charakter konnte mich am Ende wirklich überraschen.
Im letzten Drittel konnte mich die Autorin dann wirklich an die Geschichte fesseln und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich es nicht beendet hatte.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Kristin Hannah ist wieder sehr emotional und berührend. Hier kann ich absolut nichts aussetzen, denn auch schon in ihren anderen Romanen war ich immer beeindruckt von ihrer Kunst - sogar mich als eher unromantische Leserin - emotional so berühren zu können. Auch bei diesem Werk ist es ihr gelungen und trotzdem fand ich einige Passagen zu vorhersehbar.

Fazit:
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, doch diese Neuauflage hat mich nicht ganz überzeugt. Man merkt, dass es sich um ein früheres Werk der Autorin handelt. Es war mir zu vorhersehbar und manchmal zu kitschig. Man sollte wissen, dass der Roman eher dem Frauenroman/Liebesroman zuzuordnen ist und man die Geschichte nicht mit ihrem letzten Buch "Die Nachtigall" vergleichen kann. Trotzdem bleibe ich der Autorin treu und ich bin schon sehr auf ihren kommenden - wirklich neuen - Roman gespannt.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Emotionaler Roman über das schwierige Verhältnis zweier Schwestern, die einen Neuanfang wagen. Unpassendes Ende und langatmig geschrieben.

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Früher hat Meghann auf ihre jüngere Halbschwester Claire aufgepasst, doch als Erwachsene sind sie sich inzwischen fremd. Meghann ist Scheidungsanwältin und arbeitet in Seattle. Sie ist kinderlos und geschieden ...

Früher hat Meghann auf ihre jüngere Halbschwester Claire aufgepasst, doch als Erwachsene sind sie sich inzwischen fremd. Meghann ist Scheidungsanwältin und arbeitet in Seattle. Sie ist kinderlos und geschieden und unglücklich mit ihrem einsamen Leben, was sie sich allerdings nicht eingestehen kann. Sie ist in therapeutischer Behandlung, sträubt sich gegen die Ratschläge der Ärztin und flüchtet sich lieber in anonymen Sex mit jüngeren Männern.
Als Claire Meghann mitteilt, dass sie vorhabe zu heiraten, ist Meghann entsetzt darüber, dass die alleinerziehende Claire ihren Verlobten nur wenige Wochen kennt und möchte sie zur Vernunft bringen. Da sie in der Anwaltskanzlei ohnehin aufgefordert wurde, sich eine Auszeit zu nehmen, fährt sie zu ihrer Schwester in den Trailerpark, wo Konflikte vorprogrammiert sind.

"Die andere Schwester" ist eine Neuauflage des schon zehn Jahre zuvor unter dem Titel "Wer zu lieben wagt" erschienen Buches. Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Claire, Meghann und Joe geschrieben, wobei man als Leser erst im Verlauf des Romans erfährt, in welchem Verhältnis dieser zu den beiden Schwestern steht.

Die beiden Halbschwestern waren sich in ihrer Kindheit nahe, wurden jedoch von der Mutter verlassen und dadurch entzweit, dass Claire bei ihrem Vater Sam aufgewachsen ist. Ab diesem Zeitpunkt haben die Schwestern sich entfremdet und nur noch einen sehr oberflächlichen Kontakt zueinander.
Meghann ist Juristin, die auf den Leser kaltherzig und frustriert wirkt, keinen Menschen näher an sich heranlässt und scheinbar nur für Geld und Karriere lebt. Berufsbedingt hat sie nur mit gescheiterten Liebesbeziehungen zutun. Claire ist dagegen offenherziger, in ihrem Freundeskreis beliebt und glaubt im Gegensatz zu Meghann noch an die Liebe. Zweifel kommen ihr erst, als Meghann sie von ihrer geplanten Hochzeit abbringen möchte.
Beide Frauen leiden nach all den Jahren immer noch an den Folgen ihrer trostlosen Kindheit und unter einer Mutter Eliana, die ihre Prominenz als Schauspielerin genießt und weder Zeit noch Emotionen für ihre Töchter übrig hat. Ihre ignorante, selbstsüchtige Art und ihr übertrieben Diva-haftes Auftreten waren vor allem am Ende sehr überzogen dargestellt.

Meghann und Claire beginnen sich zaghaft sich wieder anzunähern, müssen allerdings erst die Vergangenheit ins Reine bringen, um an die Zukunft zu glauben. Abseits der Stadt und ihrer Tätigkeit als Scheidungsanwältin, könnte es für Meghann doch noch die Chance auf eine Liebe geben und Claire muss das Vertrauen aufbringen, an ein Happy End zu glauben.

"Die andere Schwester" ist ein sehr emotionaler Roman über das schwierige Verhältnis zweier Schwestern, die im Verhältnis miteinander einen Neuanfang wagen. Es geht um eine zerrüttete Familie, um Vergangenheitsbewältigung und um Vergebung - sich selbst und geliebten Menschen gegenüber. Während Meghann ein Charakter ist, der aneckt und eine Frau ist, die auf den ersten Blick wenig sympathisch ist, bleibt Claire als Figur lange unscheinbar und dem Leser fremd. Auch Joe wirkte als Charakter zunächst ein wenig zu geheimnisvoll, da die Dämonen seiner Vergangenheit nur vage geschildert werden.

Im letzten Viertel des Romans nahm die Geschichte unerwartet an Dramatik zu und wirkte beinahe wie eine ganz neue Geschichte innerhalb des Romans. Den Verlauf dieses Abschnitts empfand ich nicht immer als realistisch und hätte sich eher für eine Fortsetzung geeignet, um Joes Geschichte zu vertiefen.

Der Roman ist im Mittelteil etwas langatmig geschrieben, indem insbesondere das Geplänkel zwischen den Schwestern hätte etwas straffer gefasst werden können. Den letzten Teil des Romans empfand ich etwas deplatziert und für die Annäherung der beiden Schwestern als unnötig. Insbesondere Meghanns Charakterveränderung, aber auch Joes Sinneswandel hätten meiner Meinung nach stärker vertieft werden sollen, als am Ende eine ganz andere Handlung anzufügen.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Die andere Schwester

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Wie viele andere wahrscheinlich auch, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, weil ich schon „Die Nachtigall“ gelesen hatte, das für mich eines der besten Bücher war, die ich in diesem Genre bis jetzt gelesen ...

Wie viele andere wahrscheinlich auch, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, weil ich schon „Die Nachtigall“ gelesen hatte, das für mich eines der besten Bücher war, die ich in diesem Genre bis jetzt gelesen habe.

Wichtig ist deshalb aber schon ganz zu Anfang, dass die beiden Bücher bis auf die Tatsache, dass die Hauptprotagonisten Schwestern sind, nichts miteinander gemeinsam haben.

Das Einzige, was Meghann und Claire miteinander verbindet ist ihre schwierige Kindheit. Für ihre Mutter kamen die Kinder, wenn überhaupt an zweiter Stelle, weswegen sie immer auf sich allein gestellt waren. Als Claires Vater schließlich Claire zu sich nimmt, bricht die Bindung zwischen den Beiden und sie führen von da an getrennte Leben, die sie in gegensätzliche Richtungen führen. Als Claire beschließt einen Mann zu heiraten, den sie seit ein paar Wochen kennt, will Meghan ihre Schwester „retten“.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und besitzen viel Tiefe. Beide haben eine klar verständliche Vergangenheit und der Leser kann gut nachvollziehen, wie sie zu diesen Menschen geworden sind. Beide gehen eine Entwicklung durch, die ich allerdings nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Was mich allerdings gestört hat war das doch sehr vorhersehbare Ende. Schon etwa aber der Mitte lässt sich erkennen, dass am Ende eine heile Welt zurückbleibt, in der die Schwestern mit sich und ihren Leben glücklich sein werden, auch wenn auf dem Weg dahin noch einige Kämpfe auszutragen sind. Hier hätte etwas mehr Raffinesse nicht geschadet!

Alles in allem ist es aber trotzdem eine interessante und lesenswerte Geschichte.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Zu viele Nebensächlichkeiten und etwas kitschig

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Seit Meghann Dontess vor 27 Jahren eine bestimmte Erfahrung gemacht hat, führt sie das auch jetzt noch zu regelmäßigen Sitzungen bei einer Psychologin. Dabei ist Meghann, Anfang vierzig, eine Frau, die ...

Seit Meghann Dontess vor 27 Jahren eine bestimmte Erfahrung gemacht hat, führt sie das auch jetzt noch zu regelmäßigen Sitzungen bei einer Psychologin. Dabei ist Meghann, Anfang vierzig, eine Frau, die mitten im Leben steht und eine erfolgreiche Scheidungsanwältin noch dazu. Nur was nützt ihr der Erfolg, wenn sie privat nicht glücklich ist. In ihren wechselnden Affären mit jungen Männern versucht sie, ihre Probleme zu vergessen. Zu ihrer jüngeren Schwester Claire Cavenaugh hat sie nur noch telefonischen Kontakt. Aber die Nachricht von Claires Heiratsabsicht, lässt Meg sie besuchen.

Claire ist Mitte Dreißig, allein erziehend und glaubt endlich den Mann ihres Lebens gefunden zu haben. Sie möchte ihn sogar heiraten, dabei kennt sie den erfolglosen Country-Sänger erst kurze Zeit. Meg hat nicht nur berufliche Bedenken, an die echte Liebe glaubt sie schon lange nicht mehr.

In diesem Roman werden viele Handlungsstränge eingebaut, die miteinander verknüpft werden. Dabei driftet die Handlung häufig in nebensächliche Szenen ab, die nur zum Teil für das allgemeine Verständnis der Figuren nötig sind. Die Story wird im Laufe des Buches immer schwächer. Es gibt viele emotionale Szenen, die sehr ausführlich beschrieben werden. Da ich von Kristin Hannah den Roman "Die Nachtigall" gelesen habe, weiß ich um ihren umfangreichen Erzählton.

Bei diesem Roman hätte ich das aber nicht so gebraucht.

Die Schwestern haben sich über die Jahre hinweg entfremdet, langsam nähern sie sich wieder an, doch ihre zu unterschiedlichen Lebensauffassungen machen es ihnen schwer.

Der Blick in die Vergangenheit offenbahrt dann auch die wahren Gründe, die dazu geführt haben.

Claire ist mit ihrem bescheidenen Leben völlig zufrieden, ihre Tochter Ali ist ihr Lebensinhalt, sie hat Freundinnen und ihren Vater Sam. Als sie Bobby kennenlernt, weiß sie einfach, dass er der richtige Mann in ihrem Leben ist.

Meg lernt ebenfalls jemanden kennen, lässt jedoch die Nähe nicht zu. Zu groß sind ihre Verletzungen aus der Vergangenheit. Als Claire erkrankt, versucht sie ihr zu helfen und ist damit völlig überfordert. Denn so selbstsicher sie auch sonst wirkt, hier geht es um ihre tiefen Gefühle zu einer nahestehenden Person.

Mir hat die Charakterdarstellung gut gefallen, denn die Figuren wirken sehr authentisch und menschlich lebendig. Mit dem Auftreten der Mutter der Schwestern setzt die Autorin gezielt auf eine unsympathische Anti-Figur, die der Geschichte die nötige Tiefe durch Einblicke in das Leben der Schwestern verleiht. Jetzt versteht man auch Meghanns Entscheidung als junge Frau besser.

Kristin Hanah bringt viele emotionale Themen in ihr Buch ein. Es geht um Freundschaft, Liebe und Trauer, aber auch um Freundschaft und die Bewältigung der Vergangenheit. Ein gefühlvoller Schreibstil lässt den Leser unheimlich nahe daran teilhaben und man wird von den Gefühlen mitgerissen. Doch auch hier muss ich die überlangen Szenen erwähnen, die doch für Spannungsverlust gesorgt haben. Im Großen und Ganzen sind die Dialoge eher ohne Tiefgang und die Geschichte hätte man gut straffen können.

Insgesamt war der Roman doch etwas schleppend, leicht kitschig und zu vorhersehbar. Wer jedoch gerne solche emotionalen Bücher liest, sollte hier gern zugreifen.