Cover-Bild Wie wir waren
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 01.02.2018
  • ISBN: 9783492310963
Sinead Moriarty

Wie wir waren

Roman
Sonja Hagemann (Übersetzer)

Alice und Ben sind das perfekte Paar, verbunden durch ihre Liebe, ihre Kinder. Bis Ben mit den Ärzten ohne Grenzen in ein Krisengebiet nach Afrika geht. Kurz darauf erhält Alice die schlimmste aller Nachrichten: Bens Team wurde überfallen, niemand habe überlebt. Plötzlich ist sie Witwe und alleinerziehende Mutter. Alice schwankt zwischen Trauer und Wut auf Ben. Dann lernt sie Dan kennen: gut aussehend, charmant und hilfsbereit. Schließlich gibt sie seinem Werben nach und sagt Ja. Doch am Vorabend der Hochzeit klingelt das Telefon. Es ist Ben. Er lebt, und er will sein altes Leben zurück ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2018

Ein klasse Familienroman!

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Alice und ihre Töchter, die sechzehnjährige Jools und die elfjährige Holly sind verzweifelt, als ihr Ehemann und Vater in Afrika stirbt. Ben war Chirurg und für einen Arbeitskollegen eingesprungen um in ...

Alice und ihre Töchter, die sechzehnjährige Jools und die elfjährige Holly sind verzweifelt, als ihr Ehemann und Vater in Afrika stirbt. Ben war Chirurg und für einen Arbeitskollegen eingesprungen um in Eritrea den Gesundheitsminister zu operieren. Was seine Familie nicht weiss ist, dass Ben zusammen mit seinem Kollegen Duncan nicht bei einer Explosion umgekommen ist, sondern gefangen gehalten wird. Zwei Jahre danach haben sich Alice und ihre Töchter unter vielen Tränen auf ein Leben ohne Ben eingestellt. Alice steht kurz vor der Hochzeit mit dem schwerreichen Dan, als ein verhängnisvoller Anruf sie am Abend vor der Hochzeit erreicht.

Die Geschichte startet an Alice und Dan’s Verlobung und erweckt den Anschein einer ganz normalen Patchworkfamilie. Doch der Prolog endet mit einem überraschenden Cliffhanger und genau von da an hat mich die Geschichte gepackt. Denn der Start in das Buch hat genau das erfüllt, was ich von einem Prolog erwarte: er hat mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht. Danach springt die Story zurück in die Vergangenheit und das Familienleben und die Beziehung von Alice und Ben werden erzählt.
In abwechselnden Kapiteln rücken in diesem Teil die verschiedenen Figuren in den Mittelpunkt. Mal Alice, mal Ben…aber auch ihre Tochter Holly. Etwas was ich sehr gemocht habe, denn so sieht man als Leser die verschiedenen Sichtweisen auf das Leben der Familie und auf die Beziehungen untereinander. Das Familienleben mit rebellischem Teenager, aber auch mit einem Mann, der mitten in der Midlife Crises steckt. ist sehr authentisch geschrieben und hat mich gefesselt. Ich denke, dass man als Leser mögen muss, wenn vorwiegend Beziehungs- und Familienprobleme thematisiert werden. Ich empfand diese Passagen als sehr flüssig zu lesen und abwechslungsreich. Denn die Autorin besticht mit einer hervorragenden Einführung in die Figuren und deren sehr gute Charakterisierung. Meine Lieblingsfigur war die aufsässige Jolls. Das Leben mit dem Teenager ist nicht einfach, denn Jools interessiert sich überhaupt nicht für schulische Angelegenheiten. Zudem ist sie naiv bis zum Umfallen, hat jedoch eine grosse Klappe und ich musste sehr oft über sie schmunzeln. Einige Kapitel sind aus der Sicht der elfjährigen Holly geschrieben. Hier hat die Autorin sehr authentisch die Gedanken, die Sprache und die Träume an ein elfjähriges Mädchen angepasst.
Sehr berührt hat mich die Beschreibung, wie schwer es der Familie fällt ohne Ben ihr Leben irgendwie weiter zu leben. Ab und zu hatte ich Tränen in den Augen, so eindrücklich war die Trauer der Frauen beschrieben.
Dann wieder kommen Kapitel, in denen das Leben von Ben und seinem Arbeitskollegen Duncan in Afrika beschrieben wird. Gerade hier spürt man die hervorragenden Recherchen der Autorin zu Eritrea, sowie die medizinischen Details zu den Operationen, die die Ärzte durchführen. Ich empfand gerade diese Kapitel als sehr spannend. Einige brenzlige Situationen waren ein hervorragender Gegenpart zu der Trauer, die die Familie in England durchmacht. Dieses Buch war wirklich ein Wechselbad der Gefühle.
Gegen Schluss wird es noch mal ungeheuer fesselnd, denn Alice muss sich zwischen der Vergangenheit und der Zukunft entscheiden. ihre Zerrissenheit wurde exzellent zum Leser transportiert. Genau dieses sehr gut ausgearbeitete Auf und ab der Gefühle, ohne ins Langatmige oder Seichte abzurutschen, hat mir sehr gut gefallen.
Dieses Buch zu beschreiben fällt mir schwer. Romantisch… spannend….traurig….fesselnd…Mir hat es ausserordentlich gut gefallen!

Veröffentlicht am 24.04.2018

Rezension zu >Wie wir waren< von Sinead Moriarty

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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich die Thematik immer wieder gern lese und mich dann oft frage, was ich in einer solchen Situation tun würde. Auf der einen Seite sind die Gefühle für den Verstorbenen ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich die Thematik immer wieder gern lese und mich dann oft frage, was ich in einer solchen Situation tun würde. Auf der einen Seite sind die Gefühle für den Verstorbenen immer noch präsent – wie können sie das nicht sein, wenn derjenige aus dem Leben gerissen wurde und man sich nie wirklich verabschieden konnte. Und auf der anderen Seite möchte man sein Leben natürlich irgendwann fortsetzen, damit abschließen, neu anfangen.

Genau damit beschäftigt sich dieses Buch. Der gefühlvolle und sensible Schreibstil der Autorin macht es dem Leser leicht, trotz der schwierigen Thematik, immer wissen zu wollen, wie es mit den Charakteren weitergeht. Die Emotionen nehmen in diesem Roman viel Raum ein, was sich auf den Leser projiziert und ihn ganz automatisch mitfühlen lässt. Man erfährt unglaublich viel über die Familie und die einzelnen Charaktere, kann sich in jede Figur durch die Erzählperspektiven hineinversetzen und fühlt einfach mit. Dennoch hat mir hin und wieder etwas die Tiefe und Dynamik gefehlt, die bei einer Länge dieses Buches durchaus wünschenswert wären. Sie alle wirkten auf mich manchmal wie Statisten ohne wirkliche Entwicklung.

Der Plot an sich ist interessant und fesselnd. Dennoch waren einige Szenen für mich (besonders am Anfang) etwas zu langatmig und ich habe das Buch an der ein oder anderen Stelle aus der Hand gelegt, obwohl ich die ganze Zeit über wissen wollte, wie es weitergeht. Die Geschichte ist nicht etwa langweilig, sondern hin und wieder einfach zu ausführlich beschrieben, auch wenn gerade die Trauerphase zu Beginn natürlich viel Zeit einnehmen muss. Dennoch hätte ich mir ein paar Seiten weniger gewünscht, um die Spannung etwas kontinuierlicher voranzutreiben, denn das letzte Drittel war wirklich fesselnd und trieb mich immer weiter auf die Frage hin, für wen sich Alice am Ende nun entscheiden wird.

Fazit:

„Wie wir waren“ ist ein sehr emotionaler Roman, der sich mit Verlust, Trauer und dem Leben danach beschäftigt. Die Charaktere waren gut beschrieben, hin und wieder aber zu starr, der Schreibstil war wunderbar flüssig und gefühlvoll. An der ein oder anderen Stelle hätte es für mich etwas schneller gehen können, insgesamt ist dieses Buch aber wirklich lesenswert. Ich vergebe 4/5 Leseeulen und eine Kaufempfehlung für alle, die auf dramatische, gefühlvolle Geschichten stehen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Spannendes Familiendrama, das den Zwiespalt und den inneren Konflikt der Protagonisten sehr gefühlvoll schildert

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Alice und Ben sind verheiratet und haben zwei Töchter, die 15-jährige Jools und die neunjährige Holly und leben in London. Alice ist Hausärztin, Ben Chirurg und beide versuchen so gut es geht, ihren Aufgaben ...

Alice und Ben sind verheiratet und haben zwei Töchter, die 15-jährige Jools und die neunjährige Holly und leben in London. Alice ist Hausärztin, Ben Chirurg und beide versuchen so gut es geht, ihren Aufgaben als Eltern gerecht zu werden. Die pubertierende Jools hat Schwierigkeiten in der schule und fühlt sich minderwertig und "dumm", während Holly ein wandelndes Lexikon und hochbegabte Musterschülerin ist.

Ben sehnt sich nach mehr Abwechslung im Alltag und ist selten zu Hause. Als er die Möglichkeit erhält, für eine Operation nach Eritrea zu gehen, um dort den Außenminister zu operieren, sagt er sofort zu. Die ängstliche Alice, die vom Verlust ihrer Eltern vor Jahren traumatisiert ist, ist gegen die Reise, kann Ben jedoch nicht umstimmen.

Der Aufenthalt in Eritrea führt zur Katastrophe. Ben wird nach einem Unglück mit einer Landmine für tot erklärt. Nach gut einem Jahr der Trauer nähert sich Alice dem Nachbarn von gemeinsamen Freunden an. Sie verliebt sich in den geschiedenen Dan, einen Multimillionär, der sie auf Händen trägt und auch die Mädchen scheinen Dan zu mögen. Am Tag der Hochzeit erhält Alice überraschend einen Anruf des Außenministeriums: Ben ist noch am Leben.

Während Alice drei Jahre lang davon ausgegangen ist, dass ihr Mann tot ist, war dieser in Eritrea in Gefangenschaft, wo er als Arzt Soldaten der Aufständischen behandelt und operiert hat. Sie hat sich über Monate hinweg zurückgezogen, ihre Kinder vernachlässigt, bis ihr Bruder und auch ihre Freunde auf sie eingewirkt haben, wieder aktiv am Leben teilzunehmen.
Dan ist nicht zu vergleichen mit Ben, aber kümmert sich fürsorglich um Alice und das ist vermutlich genau das, was Alice in dieser schweren Zeit braucht. Aich die ältere Tochter Jools ist schnell zu begeistern für das luxuriöse Leben als Stieftochter eines Multimillionärs.

Das Drama, mit dem die neu formierte Familie konfrontiert wird, beginnt von Neuem, als Ben nach England zurückkehrt.
Während er zu Beginn des Romans als egoistischer Familienvater in der Midlife Crisis dargestellt wurde, macht er bei seinem Aufenthalt in Eritrea eine Wandlung durch, wird sich seiner Verantwortung für die Familie bewusst und wie sehr er Alice liebt. Zuhause sieht er sich dann damit konfrontiert, als Vater und Ehemann ersetzt worden zu sein.

Ich hätte mir gewünscht, wenn der Fokus des Romans mehr auf dem Zwiespalt von Alice und den Mädchen nach der Rückkehr von Ben gelegen hätte. Die Trauerphase ist zwar authentisch und emotional geschildert, enthielt aber auch viele Wiederholungen in den Dialogen und Verhaltensweisen der Protagonisten und zogen den Roman etwas in die Länge. Wirklich spannend wurde nur das letzte Drittel und die Frage, wen Alice nun eigentlich liebt und welchen Mann sie vor den Kopf stoßen würde.

"Wie wir waren" ist ein Familiendrama mit interessanten, wenn auch zum Teil sehr überspitzt gezeichneten, Charakteren. Holly war mir zu sehr Streberin, Jools zu sehr die einfältige Zicke, Dan zu gönnerhaft und Alices Bruder Kevin zu sehr der klischeehafte Schwule. Diese bunte Mischung sorgte jedoch für eine abwechslungsreiche Handlung und ab dem Zeitpunkt von Bens Rückkehr wurde der Roman emotional packend. Mit Spannung habe ich darauf gewartet zu erfahren, wie Alice mit der neuen Situation umgehen würde und ob sie dem sichtlich geläuterten Ben eine zweite Chance geben oder ob sich sich für dem vermögenden, fürsorglichen Dan entscheiden würde, mit dem sie ein scheinbar sorgenfreies Leben in Aussicht hatte.

Der Weg dorthin war für alle Protagonisten anstrengend und für den Leser zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Die Moral von der Geschichte hat mir am Ende gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Leider zu viele Lückenfüller und Wiederholungen

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Eine herzzerreißende Geschichte, wie Pearl Harbor. Achterbahnfahrt der Gefühle, zum Mitfühlen- und weinen…

…all das dachte ich, kommt auf mich zu, als ich diesen Klappentext gelesen hatte.

In dieser ...

Eine herzzerreißende Geschichte, wie Pearl Harbor. Achterbahnfahrt der Gefühle, zum Mitfühlen- und weinen…

…all das dachte ich, kommt auf mich zu, als ich diesen Klappentext gelesen hatte.

In dieser Geschichte geht es um die Ärztin Alice. Verheiratet mit Ben, mit dem sie zwei Mädchen hat. Die pubertierende Jools und die neunmalkluge Holly.
Die vier spiegeln nach außen hin die perfekte Familie, doch hinter der Fassade lauert der Alltag. Ben spielt immer mehr mit dem Gedanken noch mehr erleben zu können. Als Chirurg bietet sich eines Tages die Möglichkeit nach Eritrea in Afrika, für eine Operation, zu gehen. Obwohl Alice ihn versucht davon abzuhalten, geht er seinen Weg.

In Eritrea werden Ben und sein Kollege dann von einer Gruppe Bürgerkriegsrechtler entführt.

Zuhause, in England deutet aber alles daraufhin, dass die zwei bei einem Anschlag gestorben sind.
Für Alice beginnt eine harte Zeit. Besonders dann, als sie es endlich geschafft hat darüber hinwegzukommen, sich neu verliebt hat und wieder heiraten möchte…

…denn dann steht plötzlich Ben wieder vor der Tür.

Für mich klingt der Inhalt dieser Geschichte absolut herzzerreißend. Ich war im Glauben, dass es hier um den Konflikt geht, für wen Alice sich dann entscheiden wird.

Vielmehr ging es die ersten 350 Seiten, eher um eine Art Charakterbeschreibung, in der wir immer wieder erfahren, wie dumm Jools ist, wie klug ihre Schwester Holly ist und ganz viele Lückenfüller, wie z.B. man einen Damenbart entfernt, wie man Chlamydien behandelt oder alles rund um die Kardashians.

Für mich ergab sich dadurch die Schwierigkeit, dass ich mit keinen von den Charakteren richtig warm wurde.

Dass die, für mich, eigentliche Geschichte auch erst im letzten Drittel anfing, fand ich sehr schade, wobei ich aber sagen muss, dass mich wenigstens das Ende dann noch ein wenig berührt hat, doch leider zu spät. Bei einer Buchlänge von 512 Seiten muss man leider ganz schön viel Unnützes lesen, was die Geschichte auch so gar nicht voran bringt.

Wegen dem doch noch emotionalen Ende vergebe ich zweieinhalb Sterne, zumal viele diese Geschichte auch mochten. Ich hatte wohl einfach etwas anderes erwartet. Muss aber definitiv wegen der Lückenfüller auch Sterne abziehen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Anders als erwartet

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„Wie wir waren“ ist ein Buch der Autorin Sinead Moriarty und erschien im Februar 2018 als deutsche Erstausgabe im Piper Verlag.
Ben hat alles: Zwei wundervolle Töchter, eine Ehefrau, die er über alles ...

„Wie wir waren“ ist ein Buch der Autorin Sinead Moriarty und erschien im Februar 2018 als deutsche Erstausgabe im Piper Verlag.
Ben hat alles: Zwei wundervolle Töchter, eine Ehefrau, die er über alles liebt und einen Job, der jeden zu ihm aufschauen lässt und dennoch sehnt er sich nach mehr. Er möchte raus! Raus aus seiner Alltagsroutine und weg von allem, was ihm die Luft abzuschnüren scheint. Gegen den Willen seiner Familie reist er kurz darauf nach Eritrea, um einen Auftrag bei Ärzte ohne Grenzen anzutreten.
Doch dann kommt alles anders als erwartet. Ben und sein Kollege werden in Gefangenschaft genommen und während diese Tag für Tag um ihr Überleben kämpfen, leben ihre Familien mit dem Wissen, dass diese Tod sind.

Nachdem ich den originalen Klappentext der Geschichte gelesen hatte, habe ich mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie sich so vielversprechend und interessant angehörte, doch ließ diese Euphorie schnell nach.
Zu Beginn darf der Leser die Charaktere kennenlernen, denn bis Seite 50 findet erst einmal eine Vorstellung dieser statt. Man erfährt, dass es zwischen Alice und Ben schon seit einiger Zeit kriselt, denn die Beiden geraten bereits aufgrund von Kleinigkeiten immer wieder aneinander, sodass der Leser kein allzu harmonisches Bild von dem Ehepaar erhält.
Bens beiden Töchter Holly und Jools sind sehr eigensinnige Charaktere und entsprechen, wie ich finde, keinem realen Bild an Teenagern. Während Holly, die jüngere der Beiden als unglaublich intelligent beschrieben wird, werden Jools Charakterzüge zugeordnet, die sie in den Augen des Lesers dumm erscheinen lassen. Das fand ich sehr schade, da ich mich während dem Lesen immer wieder darüber ärgerte, dass ihre Handlungsstränge nicht der Realität entsprechen und ich dadurch keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.
Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von 2 Jahren und obwohl die Familie in diesem eine unglaublich schwere Zeit durchlebt, entwickeln die Hauptcharaktere sich leider nicht weiter.
Im Klappentext erfährt man, dass Alice sich bereits mit jemand anderem verlobt habe, als sie erfährt, dass Ben noch am Leben sei. Dadurch entsteht ein Dilemma, von dem ich dachte, dass die Geschichte darauf aufbauen würde, allerdings kam es erst nach ungefähr 350 Seiten zum besagten Ereignis.
Mit Wechsel der Kapitel wechselt auch der Fokus auf die einzelnen Familienmitglieder. Am meisten haben mir die Kapitel, in denen es um Ben ging, gefallen. Seine Gefühlslage wird sehr realistisch dargestellt, denn man spürt seine Angst, die Ungewissheit und vor allem die Reue nicht auf seine Familie gehört zu haben. Auch die Zustände wie sie in Eritrea stattfinden werden sehr gut beschrieben. Als Leser weiß man zwar, dass Ben noch am Leben ist, doch ich konnte dies jedes Mal ausblenden und vergessen, da die Gefühlslage und das Unwissen der Familie sehr gut beschrieben wird.
Obwohl es Szenen gab, die ich interessant fand und ich auch weitere positive Aspekte in Bezug auf die Geschichte finden konnte, muss ich dennoch gestehen, dass ich dieses Buch nicht gerne gelesen habe.

„Wie wir waren“ bekommt von mir leider nur einen von fünf Sternen.
Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge. Immer wieder kommt es zu Szenen, die für die Handlung dieser nicht relevant sind und das Buch dadurch, in meinen Augen, sehr uninteressant machen.
Die Charaktere empfand ich sehr abstrakt, sodass ich Schwierigkeiten hatte mit ihnen zu fühlen und mich in die Geschichte hinein zu versetzten.
Schade finde ich vor allem, dass der Klappentext einen auf ein Ereignis vorbereitet, das erst gegen Ende der Geschichte passiert, und dem Leser dadurch völlig falsche Hoffnungen in Bezug auf den Inhalt der Geschichte macht.