Cover-Bild Herz aus Schatten
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783551316929
Laura Kneidl

Herz aus Schatten

»Mit Monstern war es wie mit den Menschen, denen wir in unserem Leben begegneten. Manche von ihnen waren dazu bestimmt, für immer zu bleiben.«

Seit Jahrhunderten wird die Stadt Praha von dunklen Kreaturen bedroht. Sie lauern in den Wäldern und gieren nach dem Blut der letzten verbliebenen Menschen. Als Bändigerin ist es die Aufgabe der 17-jährigen Kayla, die Stadt vor den Ungeheuern zu schützen. Mit ihren Fähigkeiten gelingt es ihr, einen Schattenwolf zu zähmen. Doch dann geschieht das Unfassbare: Der Wolf verwandelt sich in einen jungen Mann. Er kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern und immer wieder kommt seine monströse Seite zum Vorschein …

Atmosphärisch, düster, romantisch!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2018

Großartige Welt und spannende Geschichte!

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Kayla wollte nie eine Bändigerin sein, doch als Tochter des angesehenen Direktors der Akademie Benedict Novák, hat Kayla nicht wirklich eine Wahl.
Mit Lilek bändigt sie einen Schattenwolf, der sich eines ...

Kayla wollte nie eine Bändigerin sein, doch als Tochter des angesehenen Direktors der Akademie Benedict Novák, hat Kayla nicht wirklich eine Wahl.
Mit Lilek bändigt sie einen Schattenwolf, der sich eines Tages in einen jungen Mann verwandelt und Kaylas Welt auf den Kopf stellt.

"Herz aus Schatten" ist ein Einzelband von Laura Kneidl, der zum Großteil aus der Ich-Perspektive der siebzehn Jahre alten Kayla Nováková erzählt wird.

Kayla war mir schnell sympathisch! Sie ist stur und verstößt gerne gegen die Regeln, aber sie ist auch mutig und loyal. Sie ist keine Mitläuferin, sondern zweifelt auch am System der Bändiger und stellt unbequeme Fragen, was ich echt klasse fand!
Kayla wollte nie eine Bändigerin sein, denn die Angst zu versagen und so andere Menschen in Gefahr zu bringen, begleitet Kayla, seit ihr Bruder Miloš gestorben ist. Doch dann bändigt sie einen Schattenwolf, den sie auf den Namen Lilek tauft, und der sich plötzlich in einen jungen Mann verwandelt, was natürlich viele Fragen aufwirft.
Auch Kaylas Freunde, wie der Bändiger Alexandr, und ihre Familienmitglieder, wie ihre Brüder Marek und Jakub, haben mir sehr gut gefallen und ich mochte die gesamte Atmosphäre des Buches sehr gerne!

Es gab einmal eine Welt ohne Monster, aber vor vielen Jahren ist die Dunkelheit über Evropa hereingebrochen und hat die Monster mitgebracht. Es gibt Dunkelweber, Knochenträger, Blutgänger und Schattenläufer, die von den Bändigern gezähmt werden, um so gegen andere Monster kämpfen und die Bevölkerung hinter den Mauern beschützen zu können.
Seit Brno von den Monstern überrannt wurde, ist Praha die letzte Festung in Český und neben den Bändigern der Akademie, versuchen auch die Mitglieder der Wilden Jagd die Monster zu bekämpfen.
Seit Jahren gibt es Gerüchte über Irrlichter, eine fünfte Art von Monstern, doch bisher konnte man ihre Existenz nie beweisen, bis jetzt.

Mir hat die eher düstere Welt Prahas richtig gut gefallen und auch die Geschichte war spannend und konnte mich fesseln!
Ein wenig schade fand ich es, dass Kayla viel Unterricht an der Akademie geschwänzt hat, denn ich hätte gerne noch mehr über die Geschichte und auch die Verbindung von Monstern und Bändigern erfahren! Besonders im Mittelteil habe ich mich noch gefragt, wohin die Geschichte von Kayla und Lilek führen wird, aber zum Ende hin wurde es richtig spannend und Laura Kneidl verknüpft die einzelnen Handlungsstränge gekonnt zu einem großartigen Finale, das mich zufrieden zurückgelassen hat!

Fazit:
"Herz aus Schatten" ist ein spannender Einzelband von Laura Kneidl!
An manchen Stellen hätte ich gerne noch mehr über die Bändiger und die Monster erfahren, aber die Welt von Praha und auch die Protagonistin Kayla haben mir richtig gut gefallen!
Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter!

Veröffentlicht am 27.04.2018

Mann oder Monster?

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Nachdem ich Berühre mich. Nicht und Verliere mich. Nicht von Laura Kneidl gelesen habe, wollte ich auch unbedingt auch mal eine Fantasygeschichte von ihr lesen.
In Praha werden seit Jahrhunderten Bändiger ...

Nachdem ich Berühre mich. Nicht und Verliere mich. Nicht von Laura Kneidl gelesen habe, wollte ich auch unbedingt auch mal eine Fantasygeschichte von ihr lesen.
In Praha werden seit Jahrhunderten Bändiger dazu ausgebildet die Stadt vor den Monstern zu schützen. Zu diesen Bändigern gehört auch die 17-Jährige Kayla und auch wenn sie lieber keine Bändigerin wäre, so entscheidet sie sich doch dafür ihrer Bestimmung zu folgen. Bei der Zeremonie in der die Bändiger ihr erstes Monster zähmen sollen, schafft Kayla es einen Schattenwolf zu zähmen. Dieser Wolf verwandelt sich nach kurzer Zeit in einen jungen Mann, doch die Dunkelheit des Monsters ist immernoch ein Teil des Mannes und gewinnt immer mehr an Kontrolle.
Kayla ist ein Charakter mit dem man sich vom ersten Moment an gut identifizieren kann. Sie ist stark, eigensinnig, sie zweifelt an dem bisherigen Vorgehen der Bändiger und will eigentlich auch keine Bändigerin sein. Sie hat manchmal Angst, ist aber auch mutig und klug. Sie war vielseitig und authentisch und war eine absolut fesselnde Protagonistin.
Lilek, der Schattenwolf von Kayla war absolut faszinierend. Man lernt ernst nach und nach seinen Charakter kennen und warum aus dem Monster ein Mann wurde. Man hat auf der einen Seite den jungen Mann, der sich an nicht viel aus seiner Vergangenheit erinnert und auf der anderen Seite der Wolf und die ihn kontrollierende Dunkelheit. Diese innere Zerissenheit wurde sehr gut dargestellt, denn man fragt sich immer, ob seine dunkle Seite vielleicht doch die Kontrolle übernimmt.
Genau dieses Thema machte diesen Roman auch zu etwas sehr interessantem, denn Gut und Böse verwischt immer mehr. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, nicht nur Licht und Dunkelheit und Lilek ist dafür der Beweis. Wenn ein Monster ein Mensch ist, könnten dann andere Monster auch Menschen sein?
Ich muss zugeben, dass ich vom Klappentext her etwas mehr Romantik erwartet hatte, dabei war es gar nicht so. Mir hat es eigentlich auch ganz gut gefallen, dass es nicht in die romantische Richtung ging. Dadurch lag das Hauptaugenmerk auf Kayla selbst und nicht auf der Geschichte zwischen ihr und Lilek lag. Trotzdem fehlten mir die wirklichen Gefühle zwischen den beiden und auch wie sich diese eigentlich entwickelt haben.
Der Schreibstil war flüssig und man kommt sofort in die Geschichte hinein. Ich hatte keine Probleme mich in dieser fremden Welt von Praha zurechtzufinden. Die Charaktere waren voller Tiefe, hatten ihre Stärken und Schwächen und waren nicht immer nur gut oder nur schlecht.
Die Geschichte war sehr spannend, hatte aber auch ihre Längen. Vorallem im Mittelteil war es doch etwas langatmig und konnte mich da nicht ganz so packen, wie es noch zu Beginn war. Abgesehen davon hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht wirklich abgeschlossen ist und einiges offen lässt. Ich würde mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung freuen, da es mich interessiert, wie die Zukunft in Praha aussieht.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Große Fantasy Geschichte

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Eine letzte Bastion der Menschheit gegen die Dunkelheit der Monster. Schattenläufer, Dunkelweber, Knochenträger und Blutgänger. Statt der übrigen Greifen, Feen, Zyklopen und Vampire bringt Laura Kneidl ...

Eine letzte Bastion der Menschheit gegen die Dunkelheit der Monster. Schattenläufer, Dunkelweber, Knochenträger und Blutgänger. Statt der übrigen Greifen, Feen, Zyklopen und Vampire bringt Laura Kneidl völlig neue Monster mit besonderen Fähigkeiten zum Leben. "Herz aus Schatten" spielt in einem aufregenden und düsteren Setting, das vor allem wegen dieser Monster überzeugt, die jenseits der Stadtmauern von Praha darauf lauern die letzte Stadt der Menschen in die Dunkelheit zu ziehen.

Kayla ist eine derjenigen, die dort hinausgehen und eines der Monster zähmen soll, um mit ihm kämpfen zu können. Zwar ist das Motiv der Heldin, die ihre Aufgabe verweigert und nur normal sein will, schon altbewährt, wirkt durch Kaylas Vielseitigkeit aber keineswegs ausgelutscht. Sie kann mitfühlen, hinterfragen und sich selbst reflektieren.

Das Bedürfnis ihr eine zu Kleben hielt sich also in Grenzen. Eigentlich kam es nur dann auf, wenn es darum ging, dass sie den Unterricht geschwänzt hat. Denn mal ehrlich, wenn man schon ein Monster so kontrollieren können muss, dass es nicht die halbe Stadt anknabbert, sollte man doch meinen, dass "Verantwortung" ein Begriff ist. Aus Widerstand gegen das System der Bändiger und ihren persönlichen Problemen diesem Unterricht fernzubleiben ist so als würde sie das Gehege der Monster offenstehen lassen. Ansonsten mochte ich Kayla sehr.

Zum Blödmann des Buches wähle ich ihren Vater, der vor lauter aufgeblasenen Egoproblemen den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen will. Er ist Teil der vielen schwierigen Beziehungen in der Geschichte, die es auch immer wieder interessant gemacht haben Wortgefechte zu verfolgen und das Buch dafür entschädigt haben, dass die Handlung nicht sehr "bewegt" ist. Diese bleibt innerhalb der Stadtmauern, hinter denen genug Konflikte lauern, um die Spannung zu erhalten.

Wer einen Fantasy-Liebesroman erwartet wird leider ein bisschen enttäuscht. Die romantische Beziehung zwischen Kayla und Lilek, dem jungen Mann, der sich in einen Schattenwolf verwandeln kann, schleicht sich langsam – sehr langsam – an, existiert bis zum ersten Drittel des Buches noch gar nicht und bekommt auch später wenig Aufmerksamkeit. Ein paar zögerliche Küsse, die schneller Alltag werden, als der Leser mitkommen kann, und schon sind die beiden eben zusammen.

Von Lilek an sich hätte ich mir auch mehr erwartet. Schattenwolf hat für mich einen Badboy impliziert, der durchaus gefährlich werden kann. Lilek ist jedoch eher ein süßer Welpe, der um Kayla herumtappst und dem "Schwiegermutters Liebling" auf der Stirn stehen hat. Sexy Momente und heiße Duschen gab es trotzdem, für Good Guy Liebhaber also alles kein Problem. Das einzig Gefährliche an Lilek dem Welpen ist sein innerer Schattenwolf, der enorm auf negative Gefühle reagiert und ab und zu ausbrechen kann.

Den größten Pluspunkt bekommt "Herz aus Schatten" von mir für die Weltenbildung; die Monster, die Akademie der Bändiger, Praha und die Wilde Jagt sind absolut unglaublich dargestellt, unterstützt durch einen flüssigen und ausgewogenen Schreibstil. Die Einsetzung tschechischer Begriffe gibt Fremde und Realität gleichzeitig her.


Fazit:

Insgesamt ist "Herz aus Schatten" ein tolles und düsteres Fantasy-Buch für Leser, die es auch mal aufregend und blutig mögen. Auf eine wirkliche Liebesgeschichte muss man zwar verzichten, aber gut ist das Buch auf jeden Fall. Ganz davon abgesehen, dass das Cover schon sehr viel hermacht und es sich allein dafür lohnt es im Schrank stehen zu haben. Da mir persönlich die Liebesgeschichte immer sehr wichtig ist, kann ich trotzdem nur 4 Sterne geben, auch wenn ich es definitiv weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Spannende Fantasy Geschichte im Prag des 19. Jahrhunderts

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Auch ich war auf der Buchmesse in Leipzig, da ich eigentlich nicht allzu weit weg wohn (2 Stunden mit dem Zug). Aber ich hatte mal wieder Glück mit der Bahn und verbrachte 5 Stunden in Bitterfeld.
Jedenfalls ...

Auch ich war auf der Buchmesse in Leipzig, da ich eigentlich nicht allzu weit weg wohn (2 Stunden mit dem Zug). Aber ich hatte mal wieder Glück mit der Bahn und verbrachte 5 Stunden in Bitterfeld.
Jedenfalls gönnte ich mir auf der Buchmesse, nachdem ich endlich ankam, das neue neue Buch Herz aus Schatten“ von Laura Kneidl. Während ich Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. las, habe ich mich einfach in ihren Schreibstil verliebt.

In der Geschichte geht es um Kayla, welche im Praha des 19. Jahrhundert lebt und Bändigerin ist. Ihre Aufgabe ist es die Stadt vor dunklen Kreaturen zu schützen, welche in den Wäldern lauern und nach dem nach dem Blut der letzten verbliebenen Menschen lech­zen. Obwohl sie keine Bändigerin sein möchte, schafft sie es eines der mächtigsten Monster zu zähmen - einen Schattenwolf. Doch eines Tages passiert etwas sehr merkwürdiges, der Wolf verwandelt sich in einen jungen Mann. Dieser kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern und es kommt immer wieder seine monströse Seite zum Vorschein (Quelle www.carlsen.de).

In dem wir Kayla durch die Geschichte begleiten, lernen wir nach und nach ihre Welt, die Monster, die Stadt, das Leben in der Akademie, die Bändigerausbildung, als auch die vorherrschende Konflikte zwischen Bändigern und Nicht-Bändigern kennen.

Dabei ist Kayla nicht nur ein sympathischer Charakter, sondern auch ein sehr authentischer. Denn Kayla möchte keine Bändigerin sein, aber da sowohl ihr Vorfahren, als auch ihr Vater und ihre Brüder Bändiger sind, wird es von ihr erwartet. Nichtsdestotrotz rebelliert sie gegen diese Erwartungen und stellt sich gegen ihren Vater. Gleichzeitig kümmert Kayla sich liebevoll um ihren Schattenwolf Lilek. Was mich etwas an Kayla gestört hat, war ihr Umgang mit Alexandr im Laufe des Buches. Alexandr ist ihr bester Freund, welcher genauso wie sie, an der Akademie zum Bändiger ausgebildet wird. Da er aber seinen Vater nicht kennt, gilt er als Bastard und Aussenseiter. Jedenfalls verspricht Kayla Alexandr mehrmals mit ihm später zu reden und alles zu erklären, zu diesem Gespräch kommt es bloß nie.

Verwirrt war ich auch vom Alter der Charaktere, besonders in den letzten drei Kapiteln des Buches. Ich habe einige Charaktere jünger empfunden als sie tatsächlich waren. Kayla ihr Alter ist zwar bereits im Klappentext genannt (sie ist 17), aber das Alter ihren Bruders ist z.B. nur zu Beginn in einen Nebensatz indirekt erwähnt (er ist 16 Jahre älter). Dies schien ich, beim ersten Mal überlesen zu haben.
Vom Aufbau her ist das Buch in drei Abschnitte unterteilt. Die Überschriften der Abschnitte beziehen sich auf Lileks Entwicklung. Während im Buch auch wenige kurze Kapitel aus Lileks Perspektive geschrieben sind und so einen besseren Einblick in sein Handeln geben, ist der überwiegende Teil aus Kaylas Sicht.

Trotz meiner kleinen Kritikpunkte ist Herz aus Schatten eine spannende und gut geschrieben Fantasy Geschichte, die mit einem detaillierten Weltenaufbau aufwartet.

Veröffentlicht am 22.03.2018

"Herz aus Schatten" überzeugt mit Spannung und Originalität

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Wenn ich mich nicht irre - und ich glaube das tue ich nicht - dann habe ich mittlerweile jedes Buch der Autorin gelesen und habe mich gefreut feststellen zu dürfen, dass ich ein neues Lieblingsbuch von ...

Wenn ich mich nicht irre - und ich glaube das tue ich nicht - dann habe ich mittlerweile jedes Buch der Autorin gelesen und habe mich gefreut feststellen zu dürfen, dass ich ein neues Lieblingsbuch von Laura Kneidl gefunden habe. Für mich ist Herz aus Schatten ihr bisher bestes Werk und ich bin schon sehr gespannt was die Autorin in Zukunft noch veröffentlicht, denn bisher gefiel mir fast jedes neue Buch etwas besser als das vorherige.

In Herz aus Schatten wird die Geschichte der siebzehnjährigen Kayla erzählt, die eine unglaublich sympathische Protagonistin war. Sie hat, was ihre Aufgabe als Bändigerin angeht, ein paar Zweifel, fühlt sich in ihrer Rolle nicht ganz wohl und ist doch gleichzeitig niemand, der sich davon großartig aus der Ruhe bringen lässt. Kayla steht ein bisschen zwischen zwei Welten, da sie weder mit den Bändigern noch mit deren Gegengruppierung der Wilden Jagd, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Monster mit Waffen zu töten, die Kaylas Mutter anfertigt, auf einen Nenner kommt. Kayla vertritt ihre eigenen Ansichten, versucht es sich weder mit den Bändigern noch der Wilden Jagd allzu sehr zu verscherzen und versucht einfach für sich und ihren Schattenwolf den richtigen Weg zu finden, denn dass es so in Praha nicht weitergehen kann, das steht für sie fest, besonders, als die Ereignisse anfangen sich zu überschlagen. Kaylas Art für ihre Ansichten einzustehen und zu kämpfen hat mir wahnsinnig gut gefallen, vor allem, weil sie dabei so menschlich rüberkam, gerade wenn sie nämlich auch mal einen Rückschlag erlebt.

Neben Kayla, die ich wie gesagt sehr gerne mochte, hat mir aber vor allem das düstere Setting der Geschichte gefallen. Praha ist ein Ort, an dem man wirklich nicht leben möchte, denn die Monster, welche die Stadt einkesseln, sind absolut gruselig und wenn nicht gebändigt auch blutrünstig, wovon auch die Einwohner nicht immer verschont bleiben, da die Bändiger logischerweise nicht immer überall sein können. Dazu kommt, dass die Stadt sehr zwiegespalten ist, da die Einwohner einerseits auf den Schutz durch die Bändiger angewiesen sind, die Bändiger andererseits teilweise einfach ein wirkliches arrogantes Pack sind und sich sehr viel herausnehmen. Dadurch entstehen Reibungen in der Bevölkerung, die spannend zu beobachten waren und zu einigen interessanten Konflikten geführt haben.
Die Welt, in der Kayla lebt, liest sich wie eine Parallelwelt eines etwas historischen Osteuropas und das hat zusammen mit den Monstern definitiv Wirkung - und führt dazu, dass ich bei der Hälfte der Namen nicht weiß, wie man sie eigentlich ausspricht mit den ganzen Akzenten :D

Gerade zu Beginn des Buches war ich von dem Setting und der düsteren Stimmung sehr eingenommenen und die Geschichte hat mich richtig gepackt, sodass ich das Buch erst einmal gar nicht aus der Hand legen wollte. Je weiter ich dann jedoch gelesen habe, desto mehr fragte ich mich, worauf das ganze eigentlich hinauslaufen soll. Was, beziehungsweise wer, der "Endgegner" und damit das größte Problem war, wurde mir erst so wirklich kurz vor Ende klar und dann war es irgendwie auch schon wieder ganz schnell vorbei. Ich hatte das Gefühl, dass sich das Buch auf sehr viele Konflikte gestützt hat, die es in Praha gab, was wie gesagt sehr spannend zu lesen war, jedoch wurde die eigentliche Bedrohung für mich gegen Ende fast schon etwas zu überraschend und eilig abgewickelt. Nichtsdestotrotz gefiel mir das Ende von Herz aus Schatten, es wurde ein runder Abschluss für jeden Charakter gefunden, die wichtigsten aufgeworfenen Fragen während des Lesens wurden alle beantwortet, sodass ich die letzte Seite mit einem zufriedenen Gefühl umgeblättert habe.

Neben der Protagonistin und dem düsteren Setting hat mir aber vor allem die Darstellung von Familie und Freundschaft wieder einmal gut gefallen, die mir auch schon in anderen Werken der Autorin aufgefallen ist. In diesem Fall sind Kaylas Eltern getrennt und ihre Mutter lebt mit ihrer Lebensgefährtin zusammen. Die beiden wiederum haben Marek bei sich aufgenommen, der wie ein Bruder für Kayla ist. Obwohl Kayla weder mit Frída noch mit Marek verwandt ist, sieht sie die beiden als Familie an. Weiterhin ist sie mit Alexandr befreundet, der eine etwas androgyne Erscheinung ist und deshalb (und weil er ein Bastard ist) von vielen verurteilt wird. Was Kayla jedoch nicht daran hindert zum einen mit ihm befreundet zu sein und zum anderen sich für ihn einzusetzen, wenn er es selbst manchmal nicht tut.

Noch etwas was mir aufgefallen ist, ist allerdings, dass es in diesem Buch außer Kayla und ihrer Mutter und Frída - sofern ich nicht jemanden vergessen habe, ihr dürft mich gerne korrigieren -, die allerdings nicht sonderlich viele Auftritte haben, keinerlei weitere starke Frauen gibt. Kayla umgibt sich, so kam es mir vor, eigentlich nur mit Männern, was ihren Freundeskreis angeht und auch in der Akademie für die Bändiger werden hauptsächlich nur ihre männlichen Kommilitonen erwähnt, Frauennamen kommen vielleicht mal am Rande vor, haben aber keine weitere Rolle. Das hat mich zwar nicht allzu sehr gestört, allerdings hätte ich eine stärkere Repräsentation von weiblichen Charakteren auch schön gefunden, zumal dies nicht das erste Buch der Autorin ist, in dem mir das auffällt. Ich meine das nicht unbedingt negativ, aber was ihre Hauptpersonen - abgesehen von der Protagonistin - angeht, schreibt sie oft sehr... männerlastig, wenn man das so sagen kann.
Ich will festhalten, dass das an dieser Stelle kein richtiger Kritikpunkt ist, lediglich etwas, das mir aufgefallen ist.

Fazit?

Herz aus Schatten überzeugt mit einer starken Protagonistin, einer düsteren Stimmung, die fast schon Gänsehaut verursachend ist und einer Handlung, die ein stetiges auf und ab ist, sodass das Buch fast durch die Bank weg spannend ist und man es kaum aus der Hand legen mag. Lediglich die Auflösung konnte mich in ihrer Art und Weise, wie sie präsentiert wurde, nicht vollends überzeugen - dennoch finde ich, dass Herz aus Schatten ein gutes Ende gefunden hat, auch, wenn ich irgendwie sehr gerne noch mehr aus dieser Welt lesen würde, da Praha mich vollkommen in seinen Bann gezogen hat.
Herz aus Schatten ist ein Fantasybuch, das durch seine Originalität und Spannung besticht, weshalb ich es jedem, der Fantasy mag und mal etwas anderes lesen will, ans Herz legen möchte.