Ein Experiment
Margrit Kunkel ist in der DDR in einem Gartenbaubetrieb aufgewachsen. Schon früh hat sie sich ebenfalls für Pflanzen interessiert. Sie leidet unter dem tragischen, frühen Tod ihrer Mutter, hat aber keine ...
Margrit Kunkel ist in der DDR in einem Gartenbaubetrieb aufgewachsen. Schon früh hat sie sich ebenfalls für Pflanzen interessiert. Sie leidet unter dem tragischen, frühen Tod ihrer Mutter, hat aber keine besonders guten Erinnerungen an sie.
Margrit möchte den Hunger in der Welt bekämpfen und glaubt, dies mit entsprechend gezüchteten Pflanzen erreichen zu können. Über Kontakte in den Westen macht sie sich einen Namen und gelangt so, nach der Grenzöffnung, an einen guten Arbeitsplatz.
Der Kriminalroman entwickelt sich genauso langsam wie die Pflanzen wachsen. Er nimmt nicht an Geschwindigkeit zu, auch als es zu weiteren Morden kommt, nicht.
Die Ermittler arbeiten genauso langsam, haben ebenfalls viel Zeit und kommen dem Mörder erst sehr spät auf die Spur.
Viele Erzählanteile aus der ehemaligen DDR rufen Erinnerungen wach, die man längst vergessen hatte, was nette Momente erzeugt.
Andererseits erzählt die Autorin mit sehr vielen Redundanzen und leider weiß man schon nach wenigen Kapiteln, was geschehen ist und worauf es hinauslaufen wird. Dazu trägt auch der – zugegebenermaßen eindrucksvolle – Titel bei.
Trotz aller Langsamkeit, oder gerade deswegen?, vermittelt der Krimi eine besondere Stimmung und nistet sich in der Erinnerung ein.
Ein Experiment.