Böses kleines Mädchen
Ellie hat ihre Eltern und ihren Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt seitdem in Pflegefamilien. Bei den Jeffersons scheint es ihr recht gut zu gehen. Ihre ältere Pflegeschwester Mary ist sehr lieb ...
Ellie hat ihre Eltern und ihren Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt seitdem in Pflegefamilien. Bei den Jeffersons scheint es ihr recht gut zu gehen. Ihre ältere Pflegeschwester Mary ist sehr lieb zu ihr und mit Billy hat sie sich auch arrangiert. Nur in der Schule hat sie es sehr schwer. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Ellie gefährlich sei.
Imogen zieht mit ihrem Mann Dan wieder in ihre alte Heimatstadt Gaunt und in ihr altes Haus zurück, was sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Es war für sie eine große Überwindung, da sie das Haus in einem schlechten Zustand in Erinnerung hat und auch das Verhältnis zu ihrer Mutter war sehr lieblos. Zum Glück gibt es dort noch ihre Freundin Pammy. Und ein neuer Job als Kinderpsychologin wartet auch auf sie. Dann plagt sie noch das Problem über Dans großen Kinderwunsch und auch der letzte Fall nagt noch an ihr.
Gleich auf der Fahrt zum Haus trifft sie mit Ellie und ihrer Familie zusammen. Und dann landet deren Akte auf ihrem Schreibtisch. Sie nimmt sich vor, in diesem Fall alles richtig zu machen. Imogen baut ganz unprofessionell eine Bindung zu Ellie auf. Vielleicht, weil keiner sie richtig mag und wegen der Gerüchte, das sie Böses herauf beschwören könne. Für sie ist Ellie ein ganz normales, aber traumatisiertes Mädchen. Aber nicht einmal ihre Pflegemutter steht hinter ihr. Genauso wie ihre Lehrerin Hannah. Als diese dann einen Unfall hat, gerät Ellie erneut ins Visier der Gerüchteküche, weil sie kurz vorher in der Schule eine Auseinandersetzung mit Hannah hatte.
Imogen weckt durch ihr Verhalten falsche Hoffnungen in Ellie, die sie gern als Pflegemutter hätte. Kein Wunder, wenn sie ihr Kleidung kauft und zeigt, wie sie sich schminken kann. Das ist wirklich unnötig, vor allem, weil Ellie auch erst 11 Jahre alt ist. Ihr enges Verhältnis zu Ellie führt dazu, dass ihr der Fall entzogen wird, was Ellie sehr traurig und wütend macht. Diese Wut bekommt Imogen mit voller Wucht zu spüren.
Auch bei Mary hatte ich ein ungutes Gefühl. Sie ist immer sehr lieb und besorgt, sie klammert regelrecht. Vielleicht steckt sie hinter einigen Gemeinheiten, nur um Ellie dann trösten zu können.
Das war wieder ein sehr spannendes Buch. Man merkt, dass die Menschen nur das sehen, was sie sehen wollen und den Gerüchten glauben, ohne den anderen gut genug zu kennen.
Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass es sich vielleicht doch um einen Mysterythriller handeln könnte, aber letztendlich gibt es doch eine natürliche Auflösung der unheimlichen Geschehnisse.
Durch den einfachen Schreibstil und den Spannungsaufbau ließ sie das Buch gut und zügig lesen.