Cover-Bild Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Band 5 der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 16.02.2018
  • ISBN: 9783746633497
Michelle Marly

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe

Roman

Auf der Suche nach l’eau d‘amour. Paris, 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem Unfall stirbt, ist sie vor Trauer wie gelähmt. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche danach begegnet sie dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist Coco nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte, und kommt schon bald dem Duft der Liebe auf die Spur. Coco Chanel – eine einzigartige Frau und eine große Liebende. Dies ist ihre Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2018

Wunderbarer Coco-Chanel-Roman

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"Ich bereue nichts im Leben – außer dem, was ich nicht getan habe." (Coco Chanel)

Kurz vor Weihnachten 1919 verunglückt Boy Capel, Coco Chanels große Liebe, tödlich. Für die Modeschöpferin ein schwerer ...

"Ich bereue nichts im Leben – außer dem, was ich nicht getan habe." (Coco Chanel)

Kurz vor Weihnachten 1919 verunglückt Boy Capel, Coco Chanels große Liebe, tödlich. Für die Modeschöpferin ein schwerer Schlag, von dem sie sich nur langsam erholt. Doch dann hat sie wieder ein Ziel vor Augen: Sie will als Erinnerung an diese Liebe einen besonderen Duft kreieren.

Michelle Marly hat einen Roman geschrieben, der nicht nur die Entstehung des berühmten Chanel No. 5 erzählt, sondern dem Leser auch Coco Chanel näher bringt. Erzählt wird zwar nur ein relativ kurzer, aber wichtiger, Abschnitt aus Cocos Leben, gute 2 Jahre sind es, wobei es einem manchmal viel länger vorkommt, passiert doch recht viel in dieser Zeit.

Vor allem Cocos Privatleben steht im Mittelpunkt des Romans, ihr berufliches Leben blitzt aber auch immer wieder einmal auf. Coco, aus ärmlichen Verhältnissen, wie man im Prolog erfährt, hat es geschafft, sich einen Namen als Modeschöpferin zu erwerben, auch wenn das, zumindest zu der erzählten Zeit, noch nicht bedeutet, dass ihre Kunden sie als gleichwertig ansehen. In Künstlerkreisen allerdings nimmt man sie gerne auf, und diese Szenen, die die Unkonventionalität, die zur damaligen Zeit zumindest in gewissen Kreisen herrschte, ahnen lassen, gefallen mir sehr gut. Es mangelt dem Roman nicht an Zeitkolorit, man trifft auf einige, auch heute noch berühmte, Menschen wie Igor Strawinsky oder Pablo Picasso. Das trägt sehr zur Atmosphäre und Authentizität des Romans bei.

Historischer Hintergrund sind auch die Verhältnisse in Russland, kurz vorher wurde die Zarenfamilie von den Bolschewiken ermordet, in Paris (und nicht nur da) trifft Coco auf russische Flüchtlinge. Mit Großfürst Dimitri Romanow, Cousin des letzten Zaren, hat Coco eine enge Beziehung und auch die Ballets Russes nehmen einen hohen Stellenwert bei ihr ein.

Michelle Marly hat ihre Geschichte gut in den historischen Hintergrund integriert, alles passt zusammen, die historischen Persönlichkeiten erscheinen mir gut gelungen. Coco selbst ist, wie die Autorin im Nachwort ausführt, schwer zu fassen, da sie selbst Geschichten über sich in Umlauf setzte, die nicht alle der Wahrheit entsprachen. Die Autorin erklärt aber nachvollziehbar, warum ihre Coco so ist wie sie ist. Mir hat es großen Spaß gemacht, in diesem Roman auf eine ganze Reihe bekannter und weniger bekannter Personen zu treffen. Wer wissen will, wie es mit den handelnden Personen weiterging, muss gar nicht selbst recherchieren, Michelle Marly hat es im Nachwort erläutert – eine gute Idee, wie ich finde.

Meiner Meinung nach hat die Autorin, um die Geschichte zu erzählen, einen perfekten Erzählstil mit stimmigen Worten gefunden. Manchmal klingt das vielleicht ein bisschen zu schwülstig, ist aber passend, bedenkt man Cocos Gefühle – für mich macht es die Geschichte zusätzlich rund. Lesen lässt sich das Ganze wunderbar leicht und zügig, ich flog nur so durch die Seiten.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, fühlte mich unterhalten und gut informiert, auch machte er mir Lust, mehr über Coco zu erfahren, so dass ich mir mittlerweile eine Coco-Chanel-Biografie gekauft habe. Wer einmal einen anderen historischen Roman lesen möchte, in dem mehr das Privatleben im Mittelpunkt steht, der trotzdem aber im historischen Kontext verankert bleibt und/oder wer sich für Coco Chanel interessiert, der sollte zugreifen. Ich vergebe volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Mademoiselle Coco Chanel und der Duft der Liebe

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Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Autor: Michelle Marly

Paris 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen und an neuen Ideen mangelt es ihr auf keinen Fall, ...

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Autor: Michelle Marly

Paris 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen und an neuen Ideen mangelt es ihr auf keinen Fall, ihre Fans, Freunde, Kunden weiter begeistern zu können. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bricht eine Welt für sie zusammen und sie versinkt in grenzenlosen Trauer. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Energie. Auf der Suche nach dem ultimativen Duft der Liebe begegnet sie Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist sie nach Südfrankreich und schon bald kommen sie dem Duft der Liebe immer näher und das mit allen Sinnen.

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe aus der Feder von Michelle Marly ala Micaela Jary ist ein unglaublich toller Roman über die einstige Modeikone Gabrielle Coco Chanel und deren berühmtes Parfüm, welches bis heute seinen einzigartigen Duft die Sinne erregt. Ich muss gestehen, ich kannte bis auf den Namen Coco Chanel bzw. den Duft Chanel Nr. 5 keine Hintergrundinformationen. Wer war Coco Chanel und wie entstand der bis heute berühmteste Duft Chanel Nr. 5? Dies sollte sich mit vorliegendem Roman ändern. Michelle Marly entführt uns nach Paris ins Jahr 1919, dass sich grad dem Ende neigt und lässt uns an Coco’s Leben bis 1922 teilhaben, welche wohl sicher mitunter die prägendsten ihres Lebens waren.

Der Schreibstil ist einmalig: bildhaft, emotional, spannend und LEBENDIG. Die Buchseiten fliegen nur so dahin und ich hatte manchmal das Gefühl, beim Umblättern der Seiten den Duft des Parfüms zu spüren. Man taucht sofort in die Geschichte ein, ist Anfangs gefesselt vom Schicksal der kleinen Gabrielle im Waisenhaus und fiebert später mit der erwachsenen Coco in den zwanziger Jahren mit.

Michelle Marly lässt neben Coco Chanel und ihrer engsten Freundin Misia Sert Größen wie Sergej Djagilew, Igor Strawinsky, Dimitri Pawlowitsch Romanow, Marija Pawlowna Romanowa, François Coty, Ernest Beaux und Pablo Picasso auf die Bühne treten. Die Charaktere sind fabelhaft in Szene gesetzt, ich konnte mir jeden einzelnen gut vorstellen. Allesamt begleiteten sie Coco Chanels Weg auf dem Duft der Liebe und ich denke auch wie Michelle Marly in ihrem Nachwort schreibt: Genauso hätte es sein können. Am meisten gefiel mir natürlich Coco selbst und Dimitri Pawlowitsch Romanow. Viele russische Emigranten aus der Zarenfamilie fanden ihren Zufluchtsort in Paris, somit erhält man hier noch ein Stück russische Geschichte.

Am Ende bleibt man als Leser ziemlich aufgewühlt zurück, das Buch hallt lange in einem nach und man recherchiert, beschäftigt sich noch lange mit Gabrielle Coco Chanel, der kleinen großen Modeikone, der mit 88 Jahren ein langes erlebnisreiches Leben vergönnt war. Ein toller Roman über große Gefühle, ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen und vergebe natürlich fünf Sterne plus. Danke für dieses tolle Buch.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Was für ein toller Roman!

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Was für ein toller Roman!
Ich habe bereits viele Bücher über Coco Chanel gelesen, doch das liegt nun schon viele Jahre zurück. Jedesmal las ich fasziniert, was die Autoren herausgefunden haben und wie ...

Was für ein toller Roman!
Ich habe bereits viele Bücher über Coco Chanel gelesen, doch das liegt nun schon viele Jahre zurück. Jedesmal las ich fasziniert, was die Autoren herausgefunden haben und wie sie aus den überlieferten Bruchstücken aus Gabrielles Leben eine Geschichte zusammen geschustert haben. So auch im vorliegenden Roman. Von der Autorin, die hier unter Pseudonym schreibt, wollte ich übrigens schon lange etwas lesen, aber da musste wohl erst ein Buch über die berühmte Modeikone erscheinen, bis ich es geschafft habe etwas von Micaela Jary zu lesen. Es hat sich so was von gelohnt!

Wenn ich mich recht erinnere, beleuchteten die anderen von mir gelesenen Bücher mehr die Zeit mit Étienne Balsan und Boy Capel oder umfassten Coco Chanels ganzes Leben. Doch keins davon nahm sich der Entstehung ihres ersten Parfüms an. Wir Leser nehmen am Geschehen teil: von den ersten Gedanken ein eigenes Duftwasser zu kreieren über den kreativen Prozess bis hin zum fertigen Produkt, das die Damenwelt damals begehrte - wir sind live dabei.

Coco war sicher keine einfache Person und biografisch schwer einzufangen, doch der Autorin glaubt man, dass sich die Geschichte so und nicht anders abspielte - auch wenn man weiss, dass sie sich einige literarische Freiheiten heraus nahm. Und so reisen wir stimmungsvoll mit Coco, ihrer Freundin Misia oder Dimitri Romanow nicht nur nach Paris und an die französische Riviera, sondern zu Beginn auch nach Venedig.
"Sie hatte keine Zeit, auf diese Bemerkung zu reagieren, denn die Glastüren des Bahnhofsgebäudes öffneten sich – und Gabrielle war plötzlich wie geblendet. Ihr Blick traf endlich auf die Kulisse, die sie von Fotografien kannte und auf die sie doch nicht zu hoffen gewagt hatte. Der Canal Grande glänzte stahlblau im Licht der Nachmittagssonne, zwei Gondeln glitten ruhig dahin, tauchten ein in den Dunst, der aus den Schornsteinen der kleinen Schiffe puffte, die am Anleger des Bahnhofs auf die Massen warteten. Auf der anderen Seite der Wasserstraße erhoben sich die prachtvollen mittelalterlichen Gebäude in sattem Tizianrot, das seinen Namen dem berühmtesten Maler Venedigs verdankte, und in einem goldenen Gelb vor einem leuchtend blauen Himmel." (S.63/341)
Mit der Protagonistin nehmen wir die Schönheit Venedigs wahr, trauern mit ihr immer wieder um Boy, treffen uns mit Berühmtheiten wie Igor Strawinsky, Sergej Djagilew, Jean Cocteau und Pablo Picasso samt deren Angehörigen und vielen anderen ilustren Persönlichkeiten.

Wir erleben Coco als Frau, die weiss was sie will und trotzdem zu Gefühlen fähig ist. Gabrielle Coco Chanel wird als eigenständige, arbeitssame, erfolgreiche und sensible Frau beschrieben, die nie vergisst woher sie kommt. Geheimnisvoll und still gegen aussen; einfühlsam und gewitzt zeigt sie sich nur ihrem engsten Umfeld. Sie ist lernwillig, egal ob es sich um Kunst- oder Musikverständnis oder Buchhaltung oder irgend etwas anderes geht. Sie lernt bei den Besten und deshalb wundert es nicht, dass sie sich persönlich in die Welt des Parfüms begibt, alles darüber lernen möchte und ausserdem gut zuhört. Duft, Flakon, Verpackung und Werbung - alles nimmt sie selbst in die Hand und überrascht sogar ihre Freunde, als schlussendlich "tout Paris" das wohlriechende (und damals noch streng limitierte) Toilettenwasser will.

Auch die anderen Charaktere sind der Autorin perfekt gelungen. Seien es die diversen Künstler mit ihren Allüren oder Cocos nicht immer ehrliche Freundin Misia. Es war eine besondere Zeit, als die Künstler und Mäzene jeglicher Couleur auf du und du waren, als ausländische Adelsfamilien (hier die russische Zarenfamilie) Zuflucht in anderen Ländern suchten und Künstler sich durch wohlhabende Frauen finanzierten. In dieses Paris tauchte ich bei der Lektüre ein und verschlang jede einzelne Zeile dieser wunderbaren, knapp 500-seitigen Geschichte.

Fazit: "Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe" ist ein interessanter und grossartiger Roman, den man sich nicht entgehen lassen darf!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Der Duft der Liebe

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Coco Chanel, die Geschichte eines beeindruckenden Lebens und Schaffens. Zu Beginn die schlimme Erfahrung, das der Mensch, den sie am meisten liebte, bei einem Unfall ums Leben kam. Beinah zerbricht Coco ...

Coco Chanel, die Geschichte eines beeindruckenden Lebens und Schaffens. Zu Beginn die schlimme Erfahrung, das der Mensch, den sie am meisten liebte, bei einem Unfall ums Leben kam. Beinah zerbricht Coco am Tod ihres Geliebten Boy Capel.
Ihre Arbeit, ihre Freunde und der große Wille, ein Andenken für ihre große Liebe zu schaffen, helfen bei der Überwindung des Schmerzes. Ein Parfüm, das den Duft der Liebe trägt, möchte sie erschaffen. Es soll ein Parfüm für ausgewählte Kundinnen sein, das sie ihnen als Weihnachtsgeschenk überreichen möchte. In Südfrankreich kommt sie diesem Duft auf die Spur, ein Duft, der die Liebe in die Welt tragen wird.
Ein toller Schreibstil der Autorin Michelle Marly, eine faszinierende Geschichte über eine starke, bemerkenswerte Frau.

Veröffentlicht am 30.03.2018

L' eau d'amour....

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Une femme sans parfum est une femme sans avenir. (Coco Chanel)

Die berühmte Französin Coco Chanel hatte nicht nur Stil, sondern auch Köpfchen. Dieser Gedanke schießt mir immer durch den Kopf, wenn ich ...

Une femme sans parfum est une femme sans avenir. (Coco Chanel)

Die berühmte Französin Coco Chanel hatte nicht nur Stil, sondern auch Köpfchen. Dieser Gedanke schießt mir immer durch den Kopf, wenn ich eine Parfümerie betrete, um mich über die aktuellen Düfte der Saison zu informieren. Aber welche Kreation kann es mit dem Klassiker Chanel No. 5 aufnehmen? Mit diesem berühmten Parfüm hat die Stil-Ikone sich selbst - und ihrer großen Liebe Boy Capel - ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Der Roman "Mademoiselle Coco und die Liebe" entführt in das Paris der Zwanziger Jahre. Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem Unfall stirbt, ist sie vor Trauer wie gelähmt. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche danach begegnet sie dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist Coco nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte, und kommt schon bald dem Duft der Liebe auf die Spur.

Das Cover ist in Sepia-Tönen gehalten und wirkt elegant und zurückhaltend. Der Blick des Betrachters richtet sich auf eine schlicht gekleidete zierliche Frau mit kurzen dunklen Haaren, die gedankenverloren auf das Wasser der Seine blickt. Sie könnte stellvertretend für Coco Chanel stehen, die einer ganzen Epoche ihren persönlichen Stempel aufgedrückt hat. Auch der Titel ist gut gewählt und macht auf die Handlung des Buches neugierig.

HInter dem (offenen) Pseudonym Michelle Marly verbirgt sich Micaela Jary, eine Grande Dame der Literatur, wenn ich sie so nennen darf. In dem vorliegenen Roman präsentiert sie einen geschickt konstruierten, emotionalen historischen Roman, der um die Entstehungsgeschichte eines Duft-Klassikers kreist.

Ihre Protagonistin Coco Chanel ist eine außergewöhnliche starke Persönlichkeit, mit der sich moderne Frauen identifizieren können. Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen, wollte ihre Träume leben, wählte ein freies, selbstbestimmtes Leben und setzte sich über alle gängigen Normen und Werte ihrer Zeit hinweg. Auch in der LIebe gab sie nichts auf konservative Vorstellungen, sondern ließ sich allein von ihrem Herzen leiten.

Drei Jahre lang dürfen wir Coco Chanel auf ihrem Weg begleiten und hinter die glänzende Fassade einer eigenwilligen, kreativen Mode-Schöpferin blicken, die sich charakterlich gesehen nur schwer fassen läßt. Einerseits ist sie eine klug agierende, mit allen Wassern gewaschene erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich mit ihren eigenen Händen ein Imperium aufgebaut hat, andererseits eine gebrochene, sensible, zerbrechlich wirkende Frau, die zeitlebens um ihre große Liebe trauerte.

Michelle Marly hat gründlich recherchiert, alle benutzten Quellen kritisch hinterfragt und ein enormes Fachwissen zusammengetragen. In ihrem atmosphärisch dicht gewebten Buch gelingt es ihr mühelos, das Paris der Zwanziger Jahre zum Leben zu erwecken. Im Laufe des Romangeschehens lernen wir viele wichtige Persönlichkeiten kennen, die ihre Spuren in der Weltgeschichte hinterlassen haben. Ballett, Kunst, Literatur, Mode und Musik verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit.

Trotzdem ist dieses von mir mit 5 Sternen bewertete Buch eine Momentaufnahme. Es will keine kritische Biographie sein, die alle dunklen Seiten der berühmt-berüchtigten Modeschöpferin aufzeigt, sondern bleibt ein gefühlvoller historischer Roman, der eine mögliche logische Erklärung für die Kreation des zeitlosen Duftes "Chanel No. 5" liefert, der - ebenso wie das "Kleine Schwarze" - immer noch zum must-have in unserer heutigen Zeit gehört.