Leserunde zu "Das Böse in deinen Augen" von Jenny Blackhurst

Psychologische Spannung mit Gänsehauteffekt
Cover-Bild Das Böse in deinen Augen
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Jenny Blackhurst (Autor)

Das Böse in deinen Augen

Psychothriller

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Als die Kinderpsychologin Imogen Reid den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson übernimmt, weigert sie sich, den seltsamen Gerüchten um das Mädchen zu glauben. Ellie sei gefährlich, so heißt es. Wenn sie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Imogen hingegen sieht nur ein zutiefst verstörtes Kind, das seine Familie bei einem Brand verloren hat und ihre Hilfe benötigt. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. Dann ereignet sich ein mysteriöser Todesfall - und Imogen fürchtet, dass es ein großer Fehler war, Ellie zu vertrauen ...



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.02.2018 - 11.03.2018
  2. Lesen 02.04.2018 - 22.04.2018
  3. Rezensieren 23.04.2018 - 06.05.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 23.04.2018

Hat Ellie übersinnliche Fähigkeiten oder nicht?

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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie übernimmt den Fall der 11-jährigen Ellie Atkinson, die bei Pflegeeltern wohnt, seit sie bei einem Brand ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren hat. Ellie ist eine Einzelgängerin, ihre Mitschüler bezeichnen sie als „Hexe“ und sogar ihre Pflegemutter hält sie für merkwürdig oder sogar gefährlich, denn wenn Ellie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Nur ihre vier Jahre ältere Pflegeschwester Mary stellt sich schützend vor das Mädchen und auch Imogen hält Ellie nur für ein zutiefst verstörtes Kind…

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn der Schreibstil von Jenny Blackhurst ist sehr flüssig zu lesen und die Kapitel sind relativ kurz und wechseln hauptsächlich zwischen den Protagonistinnen Ellie und Imogen. Von Anfang an hat man als Leser das Gefühl, dass hier übernatürliche Kräfte am Werk sind und man rätselt bis zum Ende, ob das möglich ist. Manches spricht dagegen, anderes dann wieder dafür. Insgesamt entsteht durch die Vorkommnisse und die Frage, wer dahinter steckt, eine etwas düstere und bedrohliche Atmosphäre. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ellie blieb mir während des ganzen Buches rätselhaft. Ist sie schwer traumatisiert und selbst ein Opfer, oder ist sie abgrundtief böse? Zeitweise tat sie mir unheimlich leid, denn ihre Mitschüler sind wirklich grausam zu ihr.
Imogen will Ellie unbedingt helfen und überschreitet damit eindeutig ihre Kompetenzen. Dabei hat sie genug eigene Probleme zu bewältigen.
Der Spannungsbogen steigt nur sehr langsam, aber konstant an und die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, die auch bis zum Schluss leider nicht alle befriedigend beantwortet werden.

Mir hat das Buch von Anfang an gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.05.2018

Lass dich nicht täuschen

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„Das Böse in deinen Augen“ ist das zweite Buch, welches ich von Jenny Blackhurst gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht. Nachdem ich bereits „Die stille Kammer“ gelesen hatte, wollte ich mehr von ...

„Das Böse in deinen Augen“ ist das zweite Buch, welches ich von Jenny Blackhurst gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht. Nachdem ich bereits „Die stille Kammer“ gelesen hatte, wollte ich mehr von der Autorin lesen.
Die Geschichte erzählt von Imogen, die mit ihrem Mann in ihre alte Heimat zurückzieht. Sie ist Kinderpsychologin und wird in ihrem neuen Job den Fall von der kleinen Ellie übernehmen. Nichts ahnend, dass um den Mädchen herum schreckliche Dinge passieren.
Die Handlung wird aus der Sicht von Ellie und Imogen beschrieben. Die zwei Sichtweisen bauen den Spannungsverlauf auf. Jenny Blackhurst kann über das gesamte Buch die Spannung hoch halten, so dass sich die Geschichte schnell liest und ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Die Autorin schafft es mit geschickt platzierten Hinweisen, den Leser zu verwirren und auch zu täuschen. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Ende mich wieder überraschen konnte. Man wird permanent auf eine falsche Fährte gelockt und weiß zwischendurch gar nicht mehr, was man noch glauben soll.

Die einzelnen Charaktere haben sich wunderbar in die Geschichte hineingefügt. Jeder hatte seinen verdienten Platz.
Ellie ist ein kleines unheimliches Mädchen. Die Autorin lässt sie durch ihr handeln und ihre Gedanken gruselig wirken. Die Atmosphäre ist teils sehr düster.
Imogen ist eine ehrgeizige und starke Frau. Ich mochte sie, auch wenn sie ihre Schwächen hatte.

Ich mag diese Art von Thrillern und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.04.2018

War es das Mädchen?

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Imogen Reid ist Sozialarbeiterin. Sie hat in einer privaten Einrichtung für reiche Sprösslinge gearbeitet, bis zu einem schlimmen Ereignis, weswegen sie zurück in ihr Heimatdorf ist um im öffentlichen ...

Imogen Reid ist Sozialarbeiterin. Sie hat in einer privaten Einrichtung für reiche Sprösslinge gearbeitet, bis zu einem schlimmen Ereignis, weswegen sie zurück in ihr Heimatdorf ist um im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Imogen verbindet mit ihrem Heimatdorf allerdings größtenteils negative Erinnerungen an eine Kindheit ohne Liebe. Trotzdem kehrt sie gemeinsam mit ihrem Mann dorthin zurück in ihr Elternhaus. Das schlimme Ereignis von früher wird immer wieder aufgegriffen, allerdings erfährt man immer nur kleine Teile davon, bis Imogen relativ am Ende die ganze Geschichte erzählt. Davor kann man nur raten was damals passiert ist. Auch auf ihre Kindheit gibt es immer wieder kleine Rückblicke.
In ihrem Heimatdorf, bei ihrem neuen Arbeitgeber übernimmt sie den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson. Ihre Familie kam bei einem Brand ums Leben, wodurch sie Vollwaise wurde. Ellie lebt bei einer Pflegefamilie. Ellie ist anders wie andere Kinder in dem Alter. Sie hat etwas sonderbares an sich, weswegen sie für die komischen und unerklärlichen Dinge die im Dorf passieren verantwortlich gemacht wird. Wie zum Beispiel explodierende Haushaltsgeräte und der Mord an einer Lehrerin. Dadurch erlebt Ellie Ablehnung und Mobbing. Die einzigsten die zu ihr halten sind ihre Pflegeschwester Mary und Imogen.
Bis auch Imogen einige schrecklichen Dinge passieren. Dann wird auch sie misstrauisch.
Imogen steigert sich sehr in diesen Fall rein, wodurch die Angst entsteht, dass sich ihr alter Fehler wiederholt.
Das Buch ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Es werden häufig Andeutungen gemacht und man rätselt was passiert ist, wer es war,.... Man ist sich bis zum Schluss nicht sicher, ob Ellie etwas mit den ganzen Dingen zu tun hat oder nicht.
Das Buch ist aus verschieden Perspektiven geschrieben. Die meisten Kapitel sind von Imogen aus der Ich-Perspektive. Und von Ellie aus der Ich-Perspektive du aus der Erzähl Perspektive von einem Erzähler. Es gibt auch ein Kapitel aus der Ich-Perspektive von Ellies Pflegemutter und zwei drei Kapitel aus der Ich-Perspektive der Lehrerin.

Im großen und ganzen finde ich das Buch ziemlich gelungen, auch wenn man manchmal richtig überlegen muss aus welcher Sicht das jetzt spielt und manchmal auch ganz neue Charaktere auftauchen, die man erst mal zuordnen muss. Aber sonst finde ich das Buch sehr gelungen, spannend und fesselnd.

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Veröffentlicht am 28.04.2018

Fesselnd, aber nicht ohne Ungereimtheiten

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„Das Böse in deinen Augen“ ist auf dem Titelbild als Psychothriller ausgewiesen. Der Roman ist allerdings so raffiniert konstruiert, dass man sich als Leser lange Zeit fragt, ob es sich hier um menschliche ...

„Das Böse in deinen Augen“ ist auf dem Titelbild als Psychothriller ausgewiesen. Der Roman ist allerdings so raffiniert konstruiert, dass man sich als Leser lange Zeit fragt, ob es sich hier um menschliche Abgründe oder übernatürliche Phänomene handelt.
Ellie ist ein Waisenmädchen. Seitdem ihre Eltern und ihr kleiner Bruder bei einem rätselhaften Hausbrand ums Leben kamen, lebt sie in einer Pflegefamilie, gemeinsam mit Mary, der leiblichen Tochter der Familie, und einem weiteren Pflegekind. Doch Ellie bekommt schnell den Ruf, eine Hexe zu sein, denn in ihrer Umgebung scheinen sich unerklärliche Phänomene zu häufen. Einzig Mary hält zu ihr.
Als die Erzieherin Imogen mit ihrem Mann Dan nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort zurückkehrt, wird sie als Fallmanagerin für das Pflegekind Ellie zuständig. Auch Imogens Vergangenheit scheint geheimnisumwittert. Ihren letzten Job hat sie wegen des Todes eines ihr anvertrauten Jungen verloren. Nach und nach erfährt man, dass Imogens eigene Kindheit äußerst problematisch war. Während sich Dan unbedingt Kinder wünscht, kann sich Imogen nicht vorstellen, schwanger zu werden.
Dennoch nimmt sie sich auf nahezu mütterliche Weise Ellies an. Die Beziehung der beiden wird viel zu eng. Erst erleidet Imogen einen seltsamen Unfall, dann wird sogar Ellie Lehrerin ermordet. Ist Ellie in die Vorfälle verwickelt? Kann sie gar Dinge durch Gedankenkraft geschehen lassen?
Immer wieder erfährt die Handlung einfallsreiche Twists, so dass sie stets fesselnd bleibt. Auch das Ende weiß zu überraschen. Obwohl der Roman mich bestens unterhalten hat, muss ich doch sagen, dass mir das Ende nicht ganz zu dem, was man vom Innenleben einer der Protagonistinnen erfahren hat, zu passen bleibt. Für mich wurden nicht alle Fragen beantwortet, und ich war unsicher, ob das beabsichtigt war oder Logikfehler vorlagen.
Ellie und auch Imogen sind sicherlich Charaktere, die polarisieren werden, den Leser aber mit Sicherheit nicht kalt lassen.
Abgerundet wird das Buch durch ein düsteres Cover, das für einen Psychothriller angemessen unheimlich ist.

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Veröffentlicht am 27.04.2018

Ich bin klein - und gemein?

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Ich bin klein, mein Herz ist …

„Das böse in deinen Augen“ dreht sich im Wesentlichen um Imogen Reid und die Bewältigung ihrer eigenen Vergangenheit. Es sollte ein Neuanfang für sie und ihren Mann Dan ...

Ich bin klein, mein Herz ist …

„Das böse in deinen Augen“ dreht sich im Wesentlichen um Imogen Reid und die Bewältigung ihrer eigenen Vergangenheit. Es sollte ein Neuanfang für sie und ihren Mann Dan werden; die Rückkehr ins Dorf Gaunt, in das Haus ihrer unglücklichen Kindheit.
Sie bekommt eine neue Stelle bei Place2B, einer Organisation, die sich um Kinder kümmert, die Hilfe brauchen. Dabei lernt sie die elfjährige Ellie Atkinson kennen, die bei der Pflegefamilie Jefferson wohnt. Ellie fühlt sich anders. Sie ist einsam und sie hat Probleme mit anderen Menschen, die sie drangsalieren, wie die zwölfjährige Naomi Harper, oder die Angst vor ihr haben, wie die Lehrerin Hannah Gilbert, die später unter mysteriösen Umständen umkommt. Und Ellie quälen Albträume, in denen sie schreckliche Dinge sieht.
Ellie weckt den Beschützerinstinkt in Imogen, obwohl vieles darauf hindeutet, dass mit Ellie etwas nicht stimmt. Vorfälle deuten darauf hin, dass Ellie mit der Kraft ihrer Gedanken Böses bewirken kann. Andererseits verbreiten sich Gerüchte schnell in einem Dorf und es gibt immer auch eine natürliche Erklärung für die Geschehnisse.
Wohl in dem Wissen, dass es schon einmal furchtbar geendet hat, baut Imogen in den psychologischen Sitzungen mit Ellie eine starke Bindung zu ihr auf, die jede beruflich erforderliche Distanz vermissen lässt, denn außer Mary, der 15jährigen Tochter der Jeffersons, die für Ellie wie eine große Schwester ist, scheint Imogen die Einzige zu sein, die an Ellie glaubt. Gleichzeitig quälen Imogen ihre eigenen Dämonen der Vergangenheit.
Als Imogen von der Betreuung von Ellie entbunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Ein persönlicher Schicksalsschlag lässt auch sie nun auch an Ellies Unschuld zweifeln. Ein Baby gerät in Gefahr und Imogen macht im Hause der Jeffersons eine folgenschwere Entdeckung.

Jenny Blackhursts dritter Psychothriller ist ein kleines psychologisches Kammerspiel. Der Leser leidet und teilt die Ängste und Befürchtungen der Protagonisten. Immer wenn man glaubt, es ist wie es ist, ist es nicht so wie es scheint. Schritt für Schritt kommt man den Personen näher und lernt zu verstehen warum sie sich so verhalten, wie sie es tut, wobei genügend Zweifel für Spekulationen bleiben.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein leises Buch, das ohne Schießereien und grausam verstümmelten Mordopfern auskommt und sich dadurch erfrischend aus der Masse hervorhebt. Stattdessen weiß es durch Blicke in die Gedankenwelten der Personen zu fesseln – und zu manipulieren. In positiven Sinne.
Mich haben die Charaktere überzeugt, auch wenn kleinere Ungereimtheiten bleiben. Die Geschichte wird langsam aufgebaut und als Leser wird man immer im Unklaren darüber gelassen, was wirklich geschehen ist. Dadurch ist die Spannung bis zum Ende – und darüber hinaus – vorhanden. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann ist es das Cover. Da hätte ich mir etwas passenderes gewünscht als einen Käfig. Ich befürchte, dass manch einer deshalb gar nicht erst den Klappentext lesen wird.

Eine Geschichte, die sich so zugetragen haben könnte. Gekonnt und handwerklich gut erzählt. Mir hat sie viele vergnügliche und spannende Stunden beschert. Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen.

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