Cover-Bild Im Lautlosen
Band 1 der Reihe "Leise Helden"
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 523
  • Ersterscheinung: 11.07.2017
  • ISBN: 9781542045964
Melanie Metzenthin

Im Lautlosen

Ein bewegender Roman über eine große Liebe in unruhigen Zeiten.

Hamburg, 1926: An der noch jungen Universität der Hansestadt gehören Richard und Paula zu den begabtesten Medizinstudenten ihres Jahrgangs. Sie beide verbindet mehr als nur die Leidenschaft für den Arztberuf – sie verlieben sich unsterblich ineinander. Als nach ihrer Heirat die Zwillinge Emilia und Georg geboren werden, ist ihr Glück komplett, auch wenn der kleine Georg gehörlos ist. Doch dann ergreifen die Nationalsozialisten die Macht und das Leben der jungen Familie ändert sich von Grund auf. Richard, der inzwischen als Psychiater in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn arbeitet, kann sich mit der menschenverachtenden Gesetzgebung der Nazis nicht arrangieren, von der auch sein gehörloser Sohn betroffen ist. Um seine Patienten vor der Euthanasie zu bewahren, erstellt er fortan falsche Gutachten. Damit nimmt er ein großes Wagnis auf sich, das nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Familie bedroht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2018

Es war damals nicht einfach anders zu sein ...

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Mit „Im Lautlosen“ hat die Autorin Melanie Metzenthin ein trauriges Thema angeschnitten, nämlich das Thema der Euthanasie während der Nazidiktatur als Hitler und seine Schergen ohne mit der Wimper zu zucken ...

Mit „Im Lautlosen“ hat die Autorin Melanie Metzenthin ein trauriges Thema angeschnitten, nämlich das Thema der Euthanasie während der Nazidiktatur als Hitler und seine Schergen ohne mit der Wimper zu zucken bereit waren, sogenanntes unwertes Leben zu vernichten. Wenn schon der Grundgedanke an sich den normalen Menschen erschaudern lässt, so waren die damals angewandten Methoden schlichtweg grauenhaft. Man ließ viele dieser armen Menschen elendig verhungern. Vielen körperlich oder geistig behinderten Kindern spritzte man Luminol, welches zu Atemlähmungen, Kreislauf- und Nierenversagen oder Lungenentzündungen führte, woran dann diese dann oft qualvoll verstarben. Wer nun aber glaubt, vor lauter Weinen könnte man dieses Buch nicht lesen, ist falsch gewickelt. Die Autorin hat es geschafft, eine Geschichte zu kreieren, die auch immer wieder die schönen und positiven Momente im Leben der jungen Familie aufzeigt. Sie lässt die Hoffnung nie sterben und zeigt, dass es Menschen gibt, die sich wehren, damals wie heute. Melanie Metzenthin ist selbst von Haus aus promovierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und kann sich wohl deshalb so einfühlend und sensibel an ein solch ernstes Thema heranwagen. Bin schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band mit der Familie weitergehen wird.

Veröffentlicht am 29.09.2020

Beeindruckender Roman!

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Im Buch "Im Lautlosen" erleben wir die herzliche Familiengeschichte von Richard und Paula. Beide studieren Medizin, er wird Psychiater, sie Ärztin. Alles scheint gut. Im Lautlosen lebt es sich anders. ...

Im Buch "Im Lautlosen" erleben wir die herzliche Familiengeschichte von Richard und Paula. Beide studieren Medizin, er wird Psychiater, sie Ärztin. Alles scheint gut. Im Lautlosen lebt es sich anders. Das muss auch der gehörlos zur Welt gekommene Georg erfahren. Doch durch Gebärdensprache und viel Hingabe seiner Eltern kann er fast alles machen. Im Lautlosen hört man die Gefahren nicht, die langsam, aber sicher sich dem Jungen und der Familie nähern.
Wie viel ist ein Menschenleben wert? Welchen Wert hat es für die Volkswirtschat? Hat eine schwer erkrankte Person überhaupt ein Recht auf Leben? Undenkbare Fragen, sollte man meinen, aber diese Fragen sind gegen Ende des vorherigen und zu Beginn des letzten Jahrhunderts wissenschaftlich diskutiert worden. Euthanasie, das sei die Lösung. Die Nazis haben das tatsächlich umgesetzt und Menschen getötet, hundertfach, tausendfach. Im Roman geht es um psychisch erkrankte Menschen, psychische labile Personen, Menschen, die aufgrund ihrer geistigen Erkrankung nicht alleine leben können. Richard leitet u.a. eine Psychiatrie. Nach und nach erschweren die Nationalsozialisten die Arbeit von Richard und dem medizinischen Personal. Finanzielle Mittel werden gekürzt, Essenrationen gekürzt, die Menschen klassifiziert und schließlich aussortiert, freigegeben zur Tötung. Melanie Metzenthin zeigt eindrucksvoll diesen schleichenden, immer stärker werdenden Prozess in der Ärzteschaft, aber auch in der Gesellschaft greift das perfide Gedankengut der Nazis immer mehr um sich. Von den ersten Einschränkungen und Repressalien und Drohungen bis hin zu den menschenverachtenden Rassengesetzen und dem Euthanasieprogramm zur „Vernichtung unwerten Lebens“. Eindrucksvoll, wie sich Richard in dieser überaus schwierigen Zeit geschickt und unter Einsatz seines und seiner Familie Lebens standhaft wehrt, sich diesem Wahnsinn anzuschließen und wie er sich gegen Anhänger der Nazis durchzusetzen versucht. Auch Paula hat es in dieser Zeit als Ärztin nicht leicht. Kinder gebären, am Herd stehen. Das sind die Vorgaben dieser Zeit. Auch hier kämpft sie gegen alle Widerstände. Und auch Georg steht im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung, ist er doch gehörlos und entspricht so gar nicht den Vorstellungen der Nazis. Immer wieder muss sich Paula wehren gegen Untersuchungen und Drohungen. Folgenlos bleibt dies nicht, auch nicht für Bekannte, Kollegen und Freunde. Hinzu kommt der zweite Weltkrieg, der zahlreiche Opfer fordert. Dabei ist das Buch auch sehr spannend geschrieben und es zeigt, was Liebe zwischen zwei Personen bewirken kann. Mut und Hoffnung schweißen zusammen.
Ein beeindruckender Roman voller Herzlichkeit, Wärme, Zuversicht und Menschlichkeit. Manchmal aber auch ein wenig zu viel des Guten. Was mir nicht so gefallen hat, war die Sprache, aber hier hat sich die Autorin wohl der Sprache der damaligen Zeit bedient.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, dem ich vier von fünf Sternen gebe.

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Veröffentlicht am 16.10.2018

Fesselnd

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Romane über die NS- Zeit faszinieren mich immer wieder. Und auch von diesem Roman wurde ich nicht enttäuscht.


Zum Inhalt: Im Jahr 1926 lernen sich die Medizin- Studenten Paula u Richard an der Uni in ...

Romane über die NS- Zeit faszinieren mich immer wieder. Und auch von diesem Roman wurde ich nicht enttäuscht.


Zum Inhalt: Im Jahr 1926 lernen sich die Medizin- Studenten Paula u Richard an der Uni in Hamburg kennen und lieben. Nach ihrer Heirat bekommen sie ein Zwillingspärchen, von dem der kleine Georg taub ist. Richard ist mittlerweile Arzt in einer Heil-u Pflegeanstalt Anstalt und hat u.a. die Aufgabe, Gutachten über die Arbeitsfähigkeit der ihm anvertrauten Menschen zu erstellen. Diese Menschen und auch seine Kinder sind in Gefahr, der Euthanasie zugeführt zu werden.

Die Hauptfiguren wurden von der Autorin klar und akzentuiert herausgearbeitet und waren durchaus symphathisch.

Eindringlich und sehr bewegend wurde beschrieben, wie schwierig die Gratwanderung von Ärzten und Pflegepersonal unter diesem schrecklichen Regime war…wie sie ihre Menschlichkeit bewahren wollten und auch die Möglichkeit, weiterhin ihre psyschich kranken Schutzbefohlenen vor der Deportation und einem grausamen Tod zu schützen.

Melanie Metzenthin hat es geschafft, dass ich mich gut in die Zeit hineinversetzen und die Ängste aller Beteiligten nachvollziehen konnte. Ihr Schreibstil ist flüssig und klar.

Teil 2 "Die Stimmlosen" werde ich mit Sicherheit auch lesen.


Veröffentlicht am 08.04.2018

Im Lautlosen

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Hamburg 1926: Richard und Paula, die beide Medizin studieren, verlieben sich ineinander. Sie werden ein Paar, heiraten und werden Eltern von Zwillingen. Während die kleine Emilia gesund ist, ist ihr Bruder ...

Hamburg 1926: Richard und Paula, die beide Medizin studieren, verlieben sich ineinander. Sie werden ein Paar, heiraten und werden Eltern von Zwillingen. Während die kleine Emilia gesund ist, ist ihr Bruder Georg gehörlos. Als die Nationalsozialisten die Macht ergreifen, gerät auch Georg durch seine Behinderung in Gefahr.

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch mit knapp über 500 Seiten hat mich sehr beeindruckt. Ich habe tatsächlich das Gefühl, nicht nur ein einziges Buch gelesen zu haben, sondern mehrere, denn es ist so vollgepackt mit Ereignissen. So vieles ist geschehen und die Geschichte ist so komplex und gehaltvoll.

Wir begleiten Richard und Paula und ihre Freunde, Verwandte und Kollegen über mehrere Jahre hinweg und erleben so die Auswirkungen des Nationalsozialismus hautnah. Es ist sehr erschreckend zu lesen, was mit den Menschen passiert, und durch die Romanform habe ich mit den Charakteren sehr mitfühlen können.

Richard ist Psychiater, und gerade seine Arbeit hat mich sehr gefesselt. Es ist erschreckend, wie damals mit den Patienten bzw. Kranken umgegangen und verfahren wurde. Das war mir zum Teil gar nicht so bewusst, daher empfand ich dieses Buch auch als lehrreich, weil es zwar ein fiktiver Roman ist, aber auf wahren Begebenheiten beruht.