Cover-Bild Die Spionin
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 23.11.2016
  • ISBN: 9783257069778
Paulo Coelho

Die Spionin

Maralde Meyer-Minnemann (Übersetzer)

Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2016

Der hohe Preis vermeintlicher Freiheit

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„Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, ...

„Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte.“

Inhalt

Die schillernde Femme fatale Mata Hari, einst wunderschön und beneidet ebenso wie begehrt und berühmt schreibt aus dem französischen Gefängnis „Saint-Lazare“ einen Brief an ihren Anwalt, in Erwartung ihrer Strafe, die sich zwischen Begnadigung und Todesurteil entscheiden wird. Ein kurzer, skizzenhafter Abriss über ihr Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte ebenso wie getroffene Fehlentscheidungen, eine schriftliche Unschuldsbekundung und gleichermaßen ein bitteres Eingeständnis. Denn obwohl sie mitnichten eine deutsch-französische Doppelagentin im ersten Weltkrieg war, so lautete die Anklage, hat sie sich zahlreicher Verfehlungen hingegeben, deren einziger Initiator der Wunsch nach Anerkennung war. Und auch ihr Anwalt antwortet in einer Art Entschuldigungsschreiben, welches sie nicht mehr lesen wird, um ihr mitzuteilen, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war und im gesamtpolitischen Hintergrundgeschehen keine gerechte Strafe erwarten könne.

Meinung

Grundlegend muss ich sagen, dass Paulo Coelho zu einen meiner Lieblingsautoren zählt, der mich mit zahlreichen Romanen zum Nachdenken und Innehalten angeregt hat, schon allein deshalb war ich auf sein neues Buch so gespannt. Und schon nach den ersten Seiten des Buches wurde mir klar: hier gibt es zu wenig Platz, um die Geschichte rund um Mata Hari in allen Einzelheiten zu erzählen.

Umso treffender finde ich die Aussage, die der Autor im Nachwort des Romans liefert. Denn dieses Buch stellt nicht den Anspruch eine Biografie von Margaretha Zelle (später Mata Hari) zu sein, sondern fungiert eher als eine Art Einstieg, um vielleicht die Lust beim Leser zu wecken, genauere Recherchen anzustellen und sich ein eigenes Bild zu machen. Und das ist mit diesem wahrlich kurzen, skizzenhaften Briefroman sehr gut gelungen.

Coelho legt sein Augenmerk auf wenige, einschneidende Erlebnisse in Mata Haris Leben, die sie in die Arme der falschen Männer getrieben haben. Er setzt sich mit der Illusion auseinander, die eine Gefangene hat, die von ihrer Unschuld überzeugt ist. Er zeigt, wie sich ihr selbstgewähltes, exotisches Auftreten im Laufe der Jahre gegen sie gewandt hat, nachdem sie feststellen musste, dass es immer wieder hübschere, jüngere Tänzerin geben würde und ihr Stern am Himmel nicht unendlich strahlen würde. Glanz und Glamour hatten auch damals schon einen hohen Preis, insbesondere, wenn man fast blauäugig und an Selbstüberschätzung leidend versuchte, als emanzipierte Frau in einer männerdominierten Welt zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, Fuß zu fassen. Dieser innere Zwang, es anderen zu beweisen und selbst im Angesicht des Todes eine gewisse Rolle zu spielen, hat mir die Person Mata Hari nähergebracht.

Der Schreibstil von Paulo Coelho liest sich flüssig und durch einige eingestreute Bilder und Zeitdokumente, wird der Text zusätzlich aufgelockert. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch so gern gelesen habe, dass es mich schmerzt, wie wenig Textmaterial tatsächlich vorliegt. An so vielen Stellen hätte man in die Tiefe gehen können und gerade die historischen Zusammenhänge besser herausarbeiten können.

Fazit

Ich vergebe 5 Lesesterne für einen interessanten, wenn auch kurzen biographischen Eindruck aus dem Leben einer selbstbewussten Frau. Ein Buch, welches mir die Person Mata Hari aus der Ich-Erzählperspektive heraus, schmackhaft machen konnte. Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Zwischen den Zeilen verpackt der Autor seine Lebensweisheiten, die ich immer gerne herauslese, um sie mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen zu vergleichen. Ein stiller, nachdenklich stimmender Roman, dem es leider an Umfang fehlte.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Mal ganz anders

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Meine Meinung:

Paulo Coelho ist einfach ein toller Schriftsteller. Ich habe schon ein paar Bücher von ihm gelesen, die mir allesamt gut gefallen haben. Den Klappentext von „Die Spionin“ fand ich interessant, ...

Meine Meinung:

Paulo Coelho ist einfach ein toller Schriftsteller. Ich habe schon ein paar Bücher von ihm gelesen, die mir allesamt gut gefallen haben. Den Klappentext von „Die Spionin“ fand ich interessant, weswegen ich das Buch gerne lesen wollte.

Dieses Buch widmet der Schriftsteller Mata Hari. Der Roman ist als fiktiver Brief ausgestaltete, den sie aus dem Gefängnis kurz vor ihrer Hinrichtung schreibt. Der Autor verknüpft hier gekonnt Realität mit Fiktion. Das hat mich gar nicht gestört. Im Gegenteil finde ich, dass alles sehr gut harmoniert hat. Mata Hari war mir vor dem Roman nur dem Namen nach bekannt. Ich hätte aber keine detaillierteren Informationen geben können. Das ist aber kein Problem. Coelho holt den Leser bei null ab und führt ihn in das Leben dieser vielseitigen Frau ein.

Der Roman blieb recht oberflächlich was die Charaktere betrifft, was mich angesichts der geringen Seitenzahl nicht verwunderte. Trotzdem fügt Coelho, wie man es von ihm gewohnt ist, einige Lebensweisheiten ein. Sodass das Buch hinterher eine gute Aussage parat hat.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Er war angenehm zu lesen. Auch die Briefform finde ich nicht störend und mal was anderes zum „Normalen“.

Wirkliche Spannung kam meiner Ansicht nachricht auf. Bei mir war es eher Interesse, dass durchgehend geweckt wurde. Ich finde diese Frau sehr vielseitig und deswegen hat mich ihr Werdegang interessiert.

Ich würde sagen, dass Coelho mit diesem Werk ein wenig von dem abgewichen ist, was man von ihm normalerweise kennt. Trotzdem habe ich ein paar schöne Lesestunden mit dem Buch verbringen können und habe zusätzlich das Gefühl noch einiges geschichtlich gelernt zu haben.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Die Faszinierende

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Mata Hari - geheimnisumwittert, faszinierend; ist im Gefängnis, wird abgeholt zu ihrer Erschießung.
Aufgewachsen in einem langweiligen holländischem Städtchen, missbraucht in einer Internatsschule, sucht ...

Mata Hari - geheimnisumwittert, faszinierend; ist im Gefängnis, wird abgeholt zu ihrer Erschießung.
Aufgewachsen in einem langweiligen holländischem Städtchen, missbraucht in einer Internatsschule, sucht sie ein besseres Leben durch eine Heirat mit einem älteren, sadistischen Offizier, der Dienst in Ostindien ableistet. Gedemütigt und misshandelt verlässt sie ihn und flüchtet nach Paris. Voller Ehrgeiz schreckt sie buchstäblich vor gar nichts zurück, um berühmt und reich zu werden. Mit erfundenen exotischen Tänzen erreicht sie ihr Ziel. Eine steile Karriere beginnt, auch in der Politik wird man auf sie aufmerksam.
Aber wieso wird sie verurteilt und hingerichtet? Als sie altert und keine absolute Sensation mehr ist, wird sie nach am Vorabend des Ersten Weltkrieges nach Deutschland engagiert und soll als Spionin tätig werden. Das offenbart sie den Franzosen. Sie liefert nichts, allenfall ein wenig Klatsch. Aber ein erfolgloser Minister braucht Erfolge und klagt sie als gefährliche Spionin an. Viel zu spät erfasst Mata Hari den Ernst der Lage, hat sie doch durch Geltungsucht und Arroganz ihren Ruf ruiniert. Vermag ein Anwalt zu helfen?

Spannend zu lesen, wusste ich doch bisher wenig über das Leben der berühmtesten Spionin ever. Geschickt, den Brief ihres Anwaltes zu nutzen, um die "Beweise", die gar nichts beweisen, offen zu legen. Berührend, wie diese Mata Hari, nicht unbedingt sympathisch, aber gefühlvoll und authentisch dargestellt wird.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Ein interessantes Leben

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In "Die Spionin" erzählt Paulo Coelho die Lebensgeschichte von Margaretha Zelle, besser bekannt unter ihrem späteren Künstlernamen Mata Hari, die 1917 nach dem Vorwurf der Spionage hingerichtet wurde.

Die ...

In "Die Spionin" erzählt Paulo Coelho die Lebensgeschichte von Margaretha Zelle, besser bekannt unter ihrem späteren Künstlernamen Mata Hari, die 1917 nach dem Vorwurf der Spionage hingerichtet wurde.

Die Ende des 19. Jahrhunderts geborene Margaretha wusste schon früh, dass sie mehr vom Leben wollte, als ihr der kleine niederländische Ort Leeuwarden bieten konnte, in dem sie aufwuchs. Mit 18 heiratete sie deshalb einen Offizier und ging mit ihm nach Niederländisch-Ostindien, bekam zwei Kinder und war immer noch nicht dort angekommen, wo sie ihrer Meinung nach sein müsste. Zurück in den Niederlanden verließ sie ihren Mann und ging nach Paris, wo sie als exotische Tänzerin zu Ruhm kam und von wohlhabenden Männern ausgehalten wurde.

Mata Hari führte ein für die Zeit ungewöhnliches Leben und war wohl alles, nur keine Spionin.

Ein interessantes Buch mit einer außergewöhnlichen Lebensgeschichte.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Freiheit

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Mata Hari wird 1917 zum Tode verurteilt und vor ein Erschießungskommando gestellt. Vor ihrem Tod schrieb sie noch einen Brief an ihren Anwalt Maître Clunet, in dem sie von ihrem Leben erzählt.

Das Cover ...

Mata Hari wird 1917 zum Tode verurteilt und vor ein Erschießungskommando gestellt. Vor ihrem Tod schrieb sie noch einen Brief an ihren Anwalt Maître Clunet, in dem sie von ihrem Leben erzählt.

Das Cover ist typisch Diogenes und zeigt ein Bild von Mata Hari im Profil.

Coelho legt mit "Die Spionin" einen Roman vor, der nach seinen eigenen Worten gar nicht den Anspruch hat eine Biografie zu sein. Sprich, er hat sich die eine oder andere künstlerische Freiheit genommen um der ganzen Gechichte Leben einzuhauchen.
Er lässt Mata Hari als Ich-Erzählerin auftreten und sie von ihrem Leben erzählen. Ihrer Suche nach Freiheit und ihrer Liebe zum Tanz. Geboren als Margaretha Zelle flieht sich aus einer lieblosen und gewalttätigen Ehe um sich diesen Traum zu verwirklichen. Um dies zu erreichen geht sie Wege, die mit den Moralvorstellungen der damaligen Zeit nicht gerade konform gehen.

Die Erzählung erfolgt in einem durchaus gesetzten Ton und einer Wortwahl, die der damalien Zeit angemessn ist. Zwar werden Gefühle und Emotionen durchaus durch den Text transportiert, aber auch hier eher unterschwellig und gesetzt. Ohne Aufsehen zu erregen sozusagen.

Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen.
Mir hat es gut gefallen.