Cover-Bild Das Mädchen, das rückwärts ging
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Arche
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 01.04.2015
  • ISBN: 9783716027240
Kate Hamer

Das Mädchen, das rückwärts ging

Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Im englischen Norfolk verschwindet ein Mädchen. Bei dichtem Nebel scheint die achtjährige Carmel wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt keine Hinweise, niemand hat sie gesehen, die Polizei tappt im Dunkeln. Carmels Mutter Beth, seit kurzem wieder
Single, gibt sich voller Verzweiflung selbst die Schuld: Hat sie Signale übersehen, nicht genug achtgegeben auf ihr einziges Kind?
Carmel ist ein besonderes Mädchen: Sensibel und reifer als andere in ihrem Alter, verhält sie sich oft rätselhaft, wirkt abwesend, verträumt. Zwischen Hoffnung und Ohnmacht sucht Carmels Mutter schließlich selbst nach ihr. Schritt für Schritt geht sie zurück
in der gemeinsamen Zeit, denn jede Kleinigkeit zählt. Für Carmel beginnt währenddessen eine lange und ungewöhnliche Reise.
Spannend bis zur letzten Zeile erzählen Beth und Carmel im Wechsel diese zutiefst bewegende Geschichte über eine Mutter und ihr verloren gegangenes Kind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Das Mädchen im roten Mantel

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Bei diesem Buch gefiel mir auch schon die Aufmachung sehr gut. So etwas habe ich noch nie gesehen, dass die hintere Klappe komplett über die Seiten geschlagen war. Auch sonst wirkt die Aufmachung des Buches ...

Bei diesem Buch gefiel mir auch schon die Aufmachung sehr gut. So etwas habe ich noch nie gesehen, dass die hintere Klappe komplett über die Seiten geschlagen war. Auch sonst wirkt die Aufmachung des Buches sehr wertig und schön. In den Klappen ist ein Interview mit der Autorin, was ich aber eigentlich erst nach dem Lesen der Geschichte lesen würde, da schon einige kleine Details verraten werden. Besonders schön fand ich auch die kurzen Kapitel, die in der Ich-Perspektive immer im Wechsel etwas aus dem Leben von Carmel und ihrer Mutter Beth erzählen.

Dieses Buch hat eine ungeheure Intensität. Man ist sofort mit den Protagonisten vertraut und mitten in der Geschichte. Erst lernt man Carmel und ihre Mutter zusammen kennen und die beiden verstehen sich schon gut, auch wenn es natürlich manchmal auch Streit gibt. Dann kommt Carmels Geburtstag und der Besuch im Labyrinth, bei dem Carmel verloren geht. Beth macht sich große Sorgen, aber am Ende findet sie die schlafende Carmel wieder.

Bei einem Elternsprechtag erfährt Beth dann von einem Lehrer, dass Carmel während eines Schulausflugs auch schon mal weg war und erst später wieder träumend auf einer Bank gefunden wurde. Beth wird gesagt, dass ihre Tochter hochbegabt ist, aber manchmal in ihrer eigenen Welt versinkt. So ist es auch an dem Tag, als sie verschwindet. Bei einem Festival ist ihr zu viel Rummel in einem Zelt und sie verkriecht sich unter einem Tisch. Dort findet sie ein Buch, das ihr als kleines Kind sehr gefallen hat. Sie liest es und erst viel später merkt sie, dass sie noch immer unter dem Tisch hockt und sie sucht ihre Mutter.

Doch statt ihrer Mutter nimmt sich ein älterer Mann ihrer an und behauptet, ihr Großvater zu sein. Er nimmt sie mit und sagt, ihre Mutter hätte einen Unfall gehabt. Später heißt es, sie sei an den Folgen des Unfalls gestorben, was für Carmel natürlich ein heftiger Schock ist. Bei ihrem angeblichen Großvater und dessen Frau mit ihren Zwillingen lernt sie ein ganz anderes Leben kennen. Auf der anderen Seite erfährt man von Beth, wie sie die Jahre zwischen hoffen und bangen verbringt.

Und genau dieser wirklich gelungene Einblick in die Gefühlswelt der Betroffenen macht das Buch so toll. Es ist unheimlich spannend zu lesen, wie die beiden, die hauptsächlich betroffen sind, mit der Lage der Dinge zurecht kommen und umgehen. Und man lernt über Carmel, dass sie wirklich ein ganz besonderes Kind ist. Und dieses Buch ist auch ein besonderes, an das man nach der Lektüre noch lange denken wird.

Veröffentlicht am 21.05.2018

großartige Geschichte

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Dieses Buch, ist für mich eines der außergewöhnlichsten und interessantesten Geschichten der letzten Jahre. Ein wahrliche besonderes Leseerlebnis!

Inhalt:
In dem Debütroman "Das Mädchen, das rückwärtsging" ...

Dieses Buch, ist für mich eines der außergewöhnlichsten und interessantesten Geschichten der letzten Jahre. Ein wahrliche besonderes Leseerlebnis!

Inhalt:
In dem Debütroman "Das Mädchen, das rückwärtsging" geht es um die herzzereissende Geschichte einer suchenden Mutter, einer Frau die das liebste in ihrem Leben vermisst, ihre Tochter!
Beth, durchlebt den Albtraum einer jeden Mutter, kurz nach ihrer Scheidung, von ihrem Ehemann Paul, durchlebt sie die wohl schwerste Zeit ihres Lebens.
Denn während eines Geschichtenfestival verschwindet ihre Tochter Carmel mitten im Getümmel der Massen spurlos. Und trotz groß ausgelegter Suchaktionen, bleibt jedes Bemühen erfolglos. Die 8-jährige Carmel, die für ihr Alter sehr reif ist, ist wie vom Erdboden verschluckt.
Beth versinkt in einer Zustand der von Trauer und Selbstvorwürfen geprägt ist, doch die Verbindung zu ihrer Tochter soll niemals abreißen, das spürt sie...!

Meinung:
Diese Debütroman, hat mein Herz erobert und mich von der ersten Seite an in einen ganz besonderen und einzigartigen Bann gezogen, den ich während oder bei einer Geschichte, so noch nie erlebt habe.
Erst einmal, ist der Schreibstil der Autorin flüssig, stets von hoher Qualität, doch vor allem ist er, wie die Geschichte selbst, äußerst speziell und von einer tiefen Emotionalität geprägt ohne dabei anstrengend anrührend zu sein.
Mit einer spielerischen und gekonnten Art,versteht es die Autorin einzelne Worte so in Szene und zusammen zusetzten, dass eine ganz bestimmte Atmosphäre entsteht, die den Leser nicht mehr loslässt. Doch die eigentliche und hervorzuhebende Stärke des Buches und der Autorin ist die, das sie es ganz genau versteht, Emotionen durch Wörter zu vermitteln und diese direkt und ohne Umschweife auf den Leser zu transportieren. Mit einer unfassbaren Sprache, vermittelt sie die Verbindung zwischen Mutter und Tochter, wie ich sie so noch nie gelesen habe. Einfühlsam, intensiv und stets emotional und packend zugleich, versinkt man in dieser großartigen Geschichte, die vor allem die zwischenmenschlichen Aspekte in den Fokus stellt.

Fazit:
Ein andersartiger Roman, der mit sehr viel Gefühl und Atmosphäre zu begeistern und zu überzeugen weiß.
Einzig und allein das Ende, ließ mich etwas zwiespältig zurück, weshalb ich "nur" 4 Sterne vergebe!

8 Personen fanden diese Informationen hilfreich

Veröffentlicht am 15.09.2016

ein besonderes Buch

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Diesmal möchte ich mich auch mal zum Erscheinungsbild äußern: Das Taschenbuch ist mit seinem großen Format und dem besonderen “Cover” über dem vorderen Schnitt auffällig. Ich glaube, das würde mich in ...

Diesmal möchte ich mich auch mal zum Erscheinungsbild äußern: Das Taschenbuch ist mit seinem großen Format und dem besonderen “Cover” über dem vorderen Schnitt auffällig. Ich glaube, das würde mich in einer Buchhandlung zumindest dazu bewegen, mir das Buch näher anzusehen. Das abgebildete Mädchen auf dem Cover finde ich sehr gelungen, ich kann es gut in Verbindung bringen mit Carmel, die wir im Buch kennenlernen.

Nachdem der Leser Mutter und Tochter über ein paar Seiten kennengelernt haben, geschieht schon bald das Ereignis, wo sich Carmel auf einer jahrmarktähnlichen Veranstaltung vor ihrer Mutter versteckt und danach nicht mehr auffindbar ist.
Wir lesen die komplette Geschichte jeweils aus Sicht der Tochter und der Mutter. Beide haben Schuldgefühle: Carmel, weil sie sich gern von ihrer Mutter distanziert und versteckt hat und weil sie von der Fürsorge ihrer Mutter manchmal genervt war. Aber ich finde es normal für ein Kind, dass es sich gegen die Erwachsenen auflehnt.
Beth, die Mutter, gibt sich die Schuld daran, ihre Tochter “verloren zu haben”. Sie hätte gerne ihre Schuldgefühle von jemandem bestätigt, ihrem Exmann oder dem Therapeuten. Aber dazu ist niemand bereit.

Ich fand es anfangs eher schwer und deprimierend, dier Geschichte zu folgen. Besonders aus Carmels Sicht. Die Texte von Beth waren für mich leichter zu ertragen. Zum Schluss hin habe ich es deutlich lieber gelesen und war auf das Ende gespannt. Für mich war das Ende gut und stimmig. Alles in allem ein besonderes Buch.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Anders als gedacht

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Beth ist alleinerziehende Mutter der 8jährigen Carmel. Sie hat schon länger Angst, Carmel zu verlieren und dann passiert es tatsächlich auf einem Geschichtenfestival: Ihre Tochter verschwindet und auch ...

Beth ist alleinerziehende Mutter der 8jährigen Carmel. Sie hat schon länger Angst, Carmel zu verlieren und dann passiert es tatsächlich auf einem Geschichtenfestival: Ihre Tochter verschwindet und auch die Polizei findet das Mädchen nicht.

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Beth und von Carmel erzählt, so dass der Leser interessante Einblicke erhält. Mir haben diese Wechsel gut gefallen und auch die Geschichte ist interessant, auch wenn sie ganz anders ist, als ich sie mir erst vorgestellt habe. Ich möchte hier zum Inhalt nicht mehr verraten.

Das Buch liest sich leicht, die Kapitel sind kurz und fogen einer Chronologie. Ich konnte mich gut in die Personen hinein versetzen und die Geschichte des Verschwindens wird gut erklärt. Ich hätte nicht gedacht, dass hier Esoterik und Ähnliches eine so große Rolle spielen würde. Vorrangig geht es jedoch um Mutter-Tochter-Beziehungen und zwar um Beth und Carmel, aber auch um Beth und ihre Mutter, zu der sie lange keinen Kontakt mehr hatte.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein intensiver Roman

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Kate Hamer hat mit ihrem Debüt einen eindrucksvollen Roman geschrieben, der einem psychisch viel Kraft abverlangt. Die Intensität, mit der sie die Geschichte von Carmel und ihrer Mutter ezählt, ist greifbar, ...

Kate Hamer hat mit ihrem Debüt einen eindrucksvollen Roman geschrieben, der einem psychisch viel Kraft abverlangt. Die Intensität, mit der sie die Geschichte von Carmel und ihrer Mutter ezählt, ist greifbar, spürbar, ich habe anfangs die Spannung kaum ausgehalten und musste das Gelesene immer wieder durch Pausen auf mich wirken lassen.

Der Roman ist sehr ruhig erzählt, viele Geheimnisse werden verstreut, die unweigerlich eine Spannung erzeugen, und der Perspektivenwechsel stellt alles in einem interessanten Licht dar. Das Mädchen Carmel verschwindet, aber nicht für den Leser. Man begleitet sie auf ihrem Weg, nachdem ihre Mutter sie "verloren" hat und ich wollte deswegen immer ins Buch rein und der Mutter sagen, wo ihre Tochter ist. Dagegen nichts tun zu können, war fast nicht auszuhalten.

Carmel wird als ein sehr besonderes Kind dargestellt. Sehr verträumt, sehr erwachsen für ihr Alter, äußerst intelligent, aber andererseits sieht man bei ihr dann doch noch das kleine Mädchen, was irgendwie zu einem widersprüchlichen Ganzen geworden ist und man einige Handlungen von ihr nicht nachvollziehen konnte.

Beth, also die Mutter, wird wirklich gut mit ihren Ängsten, ihren Problemen, ihrem Leben dargestellt, auch wenn sie mir nie so wirklich sympahtisch war und ich zu ihr nie so richtig einen Bezug aufbauen konnte.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es war flüssig zu lesen und ich konnte mich gut in die Geschichte reinversetzen.

Die Geschichte an sich, ist sehr gut umgesetzt und ich finde die Idee klasse, auch aus der Sicht des verschwundenen Mädchens weiter zu erzählen. Leider geht das Ganze dann in eine sehr religiöse, mystische Richtung, was nicht immer ganz so realistisch nachvollziehbar war und der Geschichte etwas an Glaubwürdigkeit genommen hat. Der Anfang war stark, mit der Zeit lässt die Geschichte aber um einiges nach. Das Ende war einerseits gut, andererseits hätte ich mir noch mehr gewünscht. Ich kann mich nicht so richtig entscheiden, wie ich es wirklich finden soll.


Fazit

Der intensive Roman über das Verschwinden eines Mädchens, hat mich emotional sehr mitgenommen. Mit der Zeit verliert die Geschichte aber an Glaubwürdigkeit und Stärke, und kann dann auch nicht mehr so mit der Spannung punkten. Sie ist aber auf jeden Fall sehr lesenswert und konnte mich trotz der kleinen Schwächen überzeugen.