Die Macht der Worte
Die Bücherjäger ist ein historischer Roman des Autors Dirk Husemann, erzählt wird die Jagd nach Büchern welche die damalige Welt ändern könnten. Poggio Bracciolini ist ein erfolgreicher Jäger nach antiken ...
Die Bücherjäger ist ein historischer Roman des Autors Dirk Husemann, erzählt wird die Jagd nach Büchern welche die damalige Welt ändern könnten. Poggio Bracciolini ist ein erfolgreicher Jäger nach antiken Schriften. Während des Konstanzer Konzil im Jahr 1417 bricht er mit Oskar von Wolkenstein auf, um in einem Bergkloster nach Buchschätzen zu suchen. Damit setzen beide Ereignisse in Gang welche die gesamte abendländische Welt in Frage stellen könnten.
Das Buch wirft den Leser mitten ins Geschehen und geht mit guter Spannung weiter welche jedoch in Teilen nachlässt wenn der Autor Poggio über die antiken Schriften schwärmen lässt. Auch die zarte Liebesgeschichte hemmt immer wieder meinen Lesefluss. Einige Passagen hätten straffer erzählt werden können um die Spannung zu erhalten. Auch die Charaktere sind in Teilen relativ flach, da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht um die Protagonisten besser einschätzen zu können. Poggio verliert sich zuweilen zu stark in seinen Schriften und Agnes wird mir nicht sympathisch. Sie ist eine der schwächeren Nebenfiguren. Der Hauptteil der Geschichte wird aus Poggios Sicht erzählt und die Nebenfiguren geben nur wenig Einblick in ihre Gedankenwelt.
Gut gelungen ist die Einteilung des Buches und die eingeschobenen Rückblicke auf Poggios Leben. Am Ende des Buches findet man ein Nachwort über Personen die tatsächlich gelebt haben und eine kurze Lebensbeschreibung sowie ein Personenverzeichnis mit Hinweisen auf historische Persönlichkeiten, ein Glossar mit Erklärungen rundet das Buch ab.
Mein Fazit, eine ganz gut erzählte Geschichte die Längen und kleine Schwächen aufweist. Liebhaber historischer Romane werden dennoch auf ihre Kosten kommen, da der Autor das mittelalterliche Leben gut einfängt.