Cover-Bild Die Farben meines Herzens
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 26.06.2018
  • ISBN: 9782919801367
Noa C. Walker

Die Farben meines Herzens

Ein Roman, so bunt wie das Leben – von Bestsellerautorin Noa C. Walker.

Kann das Bild einer gemeinsamen Liebe je vollendet werden?

Die Landschaft um Meran am Fuße der Südtiroler Berge könnte als Kulisse für eine junge Liebe nicht romantischer sein. Der Forstwirt Mika, voller Tatendrang und Lebensmut, begegnet der sanften und liebenswerten Filomena, die zurückgezogen an einem einsamen, paradiesischen Ort lebt. Wie zwei Farben eines Aquarells beginnen sich die Leben der beiden zu berühren und ineinander zu fließen.

Doch es liegen dunkle Schatten auf Filomenas verletzter Seele, die die Liebe der beiden zu verhindern drohen. Welches Geheimnis zwingt Filomena in den Schutz der Einsamkeit, und wie kann Mika helfen, dass aus Filomena wieder die selbstbewusste und fröhliche Frau wird, die sie früher gewesen ist?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Wenn das Leben Dir Angst macht

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Ein Auftrag führt Mika in die Berge, hoch über Meran, um dort Sturmschäden an den Bäumen rund um eine alte Kapelle des Jakobswegs zu beseitigen. Sein Einsatzort ist nur zu Fuß zu erreichen, sein Werkzeug ...

Ein Auftrag führt Mika in die Berge, hoch über Meran, um dort Sturmschäden an den Bäumen rund um eine alte Kapelle des Jakobswegs zu beseitigen. Sein Einsatzort ist nur zu Fuß zu erreichen, sein Werkzeug trägt eine Eselin und der Aufstieg ist mühsam. Seiner Meinung nach kann es sich bei der Auftraggeberin nur um eine ältere, alleinlebende Dame handeln, denn wer sonst lebt so weit abgeschieden, außerhalb jedweder Zivilisation? Vor Ort trifft er jedoch auf eine junge Frau, die ungefähr in seinem Alter ist.

Vor 10 Jahren hat Filomena sich an diesen Ort der Einsamkeit und Stille zurückgezogen. Schon der Gedanke an fremde Menschen bereitet ihr Unwohlsein und ihr Körper reagiert mit extremen Panikattacken. Einzig mit Familie Gassner und dem Priester hat sie Kontakt. Erstaunlicherweise kann sie auch Mika ganz gut in ihrer Nähe ertragen und dieser fühlt sich ebenfalls in Fillys Nähe sehr wohl, was zur Folge hat, dass sie auch nach Abschluss des Arbeitseinsatzes von Mika Zeit miteinander verbringen.

Ist Mika der richtige Mann, um Filomena wieder ins Leben zurück zu führen?
Denn eigentlich möchte sie doch genau das tun – leben!

„Die Farben meines Herzens“ ist mein 3. Buch von Noa C. Walker und, wie schon „Du, ich und die Farben des Lebens“ und „Der Tanz unseres Lebens“, hat es mich wieder einmal sehr berührt und auch nach dem Lesen des letzten Satzes noch lange nicht losgelassen.

„Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still und wenn sie sich dann weiterdreht, ist nichts mehr, wie es war.“

Filomena hat etwas erlebt, das jeden von uns – ausnahmslos jeden von uns – verändern würde. Im Anschluss an dieses traumatisierende Erlebnis musste sie dann leider auch noch erfahren, wie wichtige Menschen in ihrem Umfeld sich verhalten, wenn sie auf bestimmte Situationen mit Angst oder gar Panik reagierte, wenn ihr Körper sie immer wieder in die Knie zwang. Das alles zusammen, äußert sich in einer ausgewachsenen Sozial-Phobie.

Noa C. Walker spricht in diesem Buch ein Thema an, welches in unserer Gesellschaft noch immer tabuisiert wird. Obwohl wir so modern und aufgeschlossen sind, sind Angststörungen/Phobien etwas, über das man am besten nur hinter vorgehaltener Hand oder besser gar nicht spricht. Wenn wir, jeder für sich, in uns hineinhören, dann leidet fast jeder an irgend einer Art von Angst: Angst vor Spinnen/Krabbeltieren, Angst vor geschlossenen Räumen (Aufzügen), Höhenangst …… meine Nachbarin z. B. hat eine ausgeprägte Angst zu fallen.

Die Charaktere wurden von Noa C. Walker authentisch, vor allen Dingen aber liebevoll angelegt. Es gibt nicht sehr viele Akteure, aber jeder einzelne ist wichtig für die Geschichte.

Als Leser kann ich die Zerrissenheit fühlen, die Filomena fühlt – sie würde gerne ein ganz normales Leben leben, aber ihr Körper lässt sie nicht. Die Angst, wenn wieder eine Panikattacke im Anrollen ist, ihr Verstecken, damit niemand sie in diesem Zustand sieht, die Unsicherheit im Umgang mit fremden Menschen. Andererseits jedoch die liebevolle Fürsorge, die sie den Gassner-Kindern zukommen lässt. Als sie feststellt, dass sie Mika sehr gerne in ihrer Nähe hat, fängt sie langsam an sich zu öffnen und redet mit Mika über das, was passiert ist und was das mit ihr gemacht hat. Ganz langsam, Stück für Stück, stellt sie sich verschiedenen Situationen.

Mika ist selbst nicht frei von Ängsten, er leidet unter Höhenangst. Vielleicht ist das der Grund, warum er sich so schnell in Filomena einfühlen kann. Er wird liebevoll mit den Attributen „bewegt sich wie eine Schnecke“ und „denkt so langam wie ein Faultier“ beschrieben. Wahrscheinlich sind aber genau das seine Stärken – Mika ist bedächtig, einfühlsam und punktet durch seine unglaubliche Ruhe in bestimmten Situationen. Einen besseren Mann könnte Filly nicht an ihrer Seite haben. Es gibt da eine Szene in einem Schuhgeschäft, die mich wirklich sehr tief berührt hat. Manchmal muss man einfach nur jemanden haben, an den man sich vertrauensvoll anlehnen kann – wortlos.

Dass Großmutter Gassner und Bruder Rubens, die seit Jahren befreundet sind, bei der ganzen Geschichte ein klein wenig die Fäden in der Hand halten, bekommt der Leser durch die Dialoge der Beiden offenbart.

Die Stellen, in denen die Autorin die Südtiroler Landschaft beschreibt, lassen ein grandioses Bild vor meinen Augen entstehen. Filomena muss in einem wahren Paradies leben.

Ein sehr bewegendes Buch, das einen realen Hintergrund mit einer fiktiven Geschichte verschmelzen lässt. Das Ereignis, das Filomena verändert hat, beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Autorin versteht es hervorragend mit ihren leisen und unaufdringlichen Geschichten den Leser zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. In mir klingen diese Bücher immer noch eine ganze Zeit lang nach.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Berührende Liebesgeschichte

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Filomena ist eine junge Frau, die in der Abgeschiedenheit der Berge nahe Meran lebt. Sie hat sich dort ein kleines Paradies geschaffen. Dann betritt der Forstwirt Mika ihre kleine Welt. Für Mika ist es ...

Filomena ist eine junge Frau, die in der Abgeschiedenheit der Berge nahe Meran lebt. Sie hat sich dort ein kleines Paradies geschaffen. Dann betritt der Forstwirt Mika ihre kleine Welt. Für Mika ist es zunächst unbegreiflich, warum die sympathische junge Frau, dieses Leben gewählt hat. Mika und Filomena kommen sich näher, aber die Vergangenheit lässt sie nicht los.

Filomena und Mika sind zwei junge Menschen, die aufeinandertreffen, sich umkreisen und leise miteinander zu tanzen beginnen. Sie lernen sich kennen und bauen eine Beziehung zueinander auf, fast ohne es zu spüren, denn Filomena hat ein trauriges Geheimnis. Sie kann die Gegenwart anderer Menschen nur schwer ertragen. Erst so nach und nach erfährt Mika mehr von ihrem Schicksal. Mit gefühlvollen Worten beschreibt Noa C. Walker diese beiden Charaktere und von ihrer beider Leben. Erzählt von ihrem Schicksal. Von der Mühsal des Lebens, wenn man eben nicht so einfach leben kann.

Hat man sich erst einmal auf diese Geschichte eingelassen, spürt man schnell, ein wenig Filomena oder Mika steckt auch in uns. Mir ging es jedenfalls so. Filomena hat mein Herz berührt. Ich habe gern gelesen, wie sie ihr Leben in den Griff bekommen hat. Dabei war es mal traurig aber dann auch wieder fröhlich bunt. Sie hat mich zum Lachen aber auch zum Weinen gebracht.

„Die Farben meines Herzens“ erzählt eine berührende Liebesgeschichte. Die einiges an Höhen und Tiefen aufzuweisen hat, dabei ist sie aber mit viel Licht und Farbe gestaltet. Es wird nicht nur von der Liebe erzählt, sondern auch von dem Miteinander der Menschen. Von Vertrauen und Beziehungen, von Ängsten und Sorgen und vor allem davon, wie man auch die scheinbar aussichtslosen Situationen doch meistern kann. Manchmal gebraucht es Hilfe von außen, manchmal den Glauben an etwas viel Größeres und manchmal auch nur einfach den eigenen Mut, um sich selbst zu besiegen. Ich hatte mein Lesevergnügen mit Filomena und Mika, Kirschauge und so manch anderem Charakter in dieser Geschichte. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Eine berührende Geschichte

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„...Liebe ist das höchste Gut, das wir erhalten und verschenken können. Deshalb müssen wir mit dem Herzen sehen und mit dem Herzen handeln...“

Die Geschichte beginnt mit dem kurzen kursiven Bericht von ...

„...Liebe ist das höchste Gut, das wir erhalten und verschenken können. Deshalb müssen wir mit dem Herzen sehen und mit dem Herzen handeln...“

Die Geschichte beginnt mit dem kurzen kursiven Bericht von Filomena. Als Kind ließ sie sich treiben wie ein Schmetterling. Als Jugendliche tanzte sie wie eine Seiltänzerin durch ihre Tage. Als junge Frau breitete sie ihre Flügel aus wie ein Adler.
Dann beginnt im Jahre 2015 die eigentliche Handlung nahe von Meran in der Südtiroler Bergwelt. Mika ist Forstwirt. Er war von Franco, seinem Chef, zu einer Kundin geschickt worden, um dort Windbruch zu beseitigen. An einem landwirtschaftlichen Betrieb stellt er sein Auto ab. Der restliche Weg ist nur zu Fuß begehbar. In einem fast paradiesischen Grundstück auf der Höhe trifft er Filomena. Sie kommt ihm etwas eigenwillig vor. Zwar hat sie einen feinen Humor, aber sie baut auch wie eine Schranke zwischen sich und Mika auf. Er akzeptiert ihr Verhalten, würde aber gern wissen, was oder wer sie so verletzt haben muss.
Die Autorin hat einen Gegenwartsroman geschrieben, der mich tief berührt hat. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Im Mittelpunkt stehen zwei Personen. Das sind Filomena und Mika. Sie werden gut charakterisiert. Zwei Aussagen über Filomena finde ich so wichtig, dass ich sie hier zitiere. Sie selbst sagt über sich:

„...Dem Schmetterling von einst waren die Flügel verbrannt. Die Seiltänzerin war gestürzt...“

Was dazu geführt hat, erfahre ich im Laufe des Geschehens. Wer das wissen möchte, sollte das Buch lesen, denn dazu werde ich keine Ausführungen machen.
Genauer beschreibt Meggy, ihre mütterliche Freundin die junge Frau:

„...Filomena war wie eine Melodie. Sie begann in fröhlichem Dur, wurde immer leiser und rutschte in Molltöne ab, in die sich Disharmonien einschlichen. Und dann endete das Lied abrupt, ohne den Schlussakkord je erreicht zu haben...“

Mika ist ein großer Mann. Er zeichnet sich durch seine Gelassenheit und eine Sanftmut aus, die man ihm nicht zutraut.
Der gehobene Schreibstil macht die Geschichte zu etwas Besonderem. Dabei ziehen sich drei Stilelemente wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Zum einen kommt Filomena zu Beginn mehrerer Kapitel selbst zu Wort. Dort werden die Themen Schmetterling, Seiltänzerin und Adler wiederholt aufgegriffen. Sie stehen für Veränderung, sei es zum Positiven oder zum Negativen.
Zum zweiten spielen Farben im Buch eine besondere Rolle. Filomena zeichnet unter anderem. Das Bild ihres Lebens wird durch Farben symbolisiert. Auch hier möchte ich meine Worte durch ein Zitat unterstreichen:

„...Gott ist ein Meistermaler. Und dies nicht nur, was die Farbenfülle auf Erden anbelangt oder die bunten Muster, die er an den Himmel wirft. Er zeichnet auch unser Leben. Dabei spart er nicht an leuchtenden Farben, allerdings auch nicht an Schwarz und Grau...“

Und der dritte Aspekt, der ab und an aufgegriffen wird, ist die Musik. Hierfür steht das obige Zitat von Meggy.
Im Laufe der Handlung erhalte ich ebenfalls einen Blick in Meggys Leben. Es ist ein Leben der Wandlung von Ichbezogenheit zu mitfühlender Liebe. Das Besondere im Erzählstil besteht darin, dass ihre Geschichte nicht ausführlich erzählt wird, sondern nur die wichtigsten Episoden. Das aber genügt, um zu begreifen, warum Meggy nun der Mensch mit großem Herzen ist. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie eine selbstbewusste Frau ist, die gern die Fäden in der Hand hat.
Sehr viel Raum nehmen im Buch die Emotionen der Protagonisten ein. Trauer und Verzweiflung, Freude über kleine Erfolge und sanfte Zuneigung werden in treffenden Bildern gezeichnet. Auch dies möge ein Zitat unterstreichen:

„...Freude tanzte mit Begeisterung umher, wirbelte Sehnsucht auf und fiel dann zusammen, als habe jemand das Fenster geschlossen, durch das die tobenden Emotionen hereingeweht waren....“

Die fein ausgearbeiteten Gespräche ermöglichen mir als Leser nicht nur einen Blick in die Vergangenheit der Protagonisten, sondern auch in ihr gegenwärtiges Seelenleben. Nichts bleibt an der Oberfläche. Es geht in die Tiefe.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Auf unnachahmliche Weise legt die Autorin den Finger in eine der wesentlichen Wunden unserer Zeit. Ich könnte hier eine Reihe von Zitaten ergänzen, möchte es aber bei Filomenas Worten belassen, die fast am Ende der Geschichte stehen:

„...Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann, dass wir wieder neu lernen, achtsam miteinander umzugehen. Das wir Fragen stellen und Antworten geben, uns Zeit für Erklärungen lassen und es wagen, uns selbst zu erklären. Ich würde mir für das Zusammenleben in unserer Welt mehr Geduld, Verständnis, Mitgefühl und verschenkter Liebe wünschen...“

Veröffentlicht am 11.07.2018

Mit Menschen leben

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Das ist für uns alle ganz natürlich, denn der Mensch ist nicht gern allein. Jedenfalls nicht dauerhaft. Normalerweise ist es so. Warum also lebt Filomena, eine junge, aktive Frau, zurückgezogen in der ...

Das ist für uns alle ganz natürlich, denn der Mensch ist nicht gern allein. Jedenfalls nicht dauerhaft. Normalerweise ist es so. Warum also lebt Filomena, eine junge, aktive Frau, zurückgezogen in der Südtiroler Bergwelt? In einem ganz besonderen Gebäude, inmitten eines wunderschönen Gartens, aber eben vollkommen allein? Sie wirkt doch so normal, ja, zeitweise sogar sprühend vor Leben!

Forstwirt Mika begegnet ihr im Rahmen eines Dienstleistungsauftrags und ist sofort fasziniert von der ebenso schönen wie charismatischen Frau.

Wozu dann diese Menschen um sie herum, die sie schützen, die quasi einen Ring ums sie bilden? Dazu gehört die unweit lebende Familie Gasser, besonders deren Seniorin Meggi, eine sehr intensive, ja teilweise offensive und ausgesprochen lebenslustig scheinende Person. Und ein Geistlicher, der immer mal wieder auftaucht. Sehr geheimnisvoll, das alles.

Mika bleibt am Ball und lernt Filomena Schritt für Schritt näher kennen und verliebt sich in diese ganz besondere Frau. Doch immer wieder gibt es Rückschläge, die junge Frau leidet an Platzangst. Das kann aber doch nicht alles sein - er selbst ist , obwohl ja als Forstwirt unterwegs, auch mit einer Phobie geschlagen, nämlich mit der Höhenangst. Das kann doch wohl nicht alles sein!

Sehr, sehr langsam, ja schrittweise lernt er Filomena näher kennen, lässt sie sich mehr und mehr auf ihn ein, vertraut ihm, soweit möglich. Diesem hünenhaften Mann, der ihr so sehr entgegenkommt, die Hand reicht, wie sonst keiner! Und dann kommt es aufgrund der unterschiedlichen Interpretation einer Situation, eines Sachverhalts doch zu einem Bruch.

Noa C. Walker beschreibt das Südtiroler Setting in einer eindringlichen, farbenfrohen, prallen Darstellung, so das ich als Leserin beinahe neidisch wurde auf die Lebensbedingungen von Filomena - aber eben nur fast. Denn das Päckchen, das sie auf ihrem Lebensweg tragen muss, ist keins. Es ist vielmehr ein riesiges Paket, so groß, dass es sie zu erdrücken droht, ohne dass ihr jemand helfen könnte. Dass es im Leben immer einen Weg gibt, der weiterführt und bei dem nicht nur die Liebe und die Wertschätzung anderer Menschen, sondern auch die Kraft, die man durch die Liebe Gottes (wie immer man diesen auch nennen mag) erfährt, eine tragende Rolle spielen - das lernt nicht nur Filomena, sondern auch Mika.

Ein schönes und kluges Buch, bei dem es wie immer bei Noa C. Walker um Menschlichkeit in ihren unterschiedlichen Facetten geht, vor allem ums Vertrauen, aber auch um das Wertschätzen dessen, was - und vor allem auch wen - man um sich hat. Ein warmherziges, stimmiges Buch mit kraftvollen Elementen und wunderschönen Naturerlebnissen.

Wer etwas für den Geist, für die Seele sucht, wer in der Stimmung für etwas besonders Stimmungsvolles ist und keine Angst davor hat, auch mal eine Träne zu verdrücken, der wird von diesem Buch, von seiner Warmherzigkeit und Kraft, sicher nicht enttäuscht sein! Ich jedenfalls empfehle es von ganzem Herzen!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Die Angst überwinden

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Filomena hat etwas erlebt, das ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Sie hat sich nach Südtirol in die Berge zurückgezogen, da sie nicht mehr unter Menschen sein kann und Albträume und Panikattacken ...

Filomena hat etwas erlebt, das ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Sie hat sich nach Südtirol in die Berge zurückgezogen, da sie nicht mehr unter Menschen sein kann und Albträume und Panikattacken hat. Nur zu der Familie Gasser hat sie Kontakt. Dann erhält der Forstwirt Mika den Auftrag, sich oben auf dem Berg um den Sturmbruch zu kümmern. Vom Hof der Gassers geht es mit dem Wagen nicht weiter, daher muss Fillys Esel Cleopatra den Transport auf den Berg übernehmen. Dort oben in der Einsamkeit trifft Mika auf ein kleines Paradies und auf eine junge Frau, die etwas eigenwillig ist.
Mika fühlt sich von der jungen Frau angezogen. Immer wieder zieht es ihn auf den Berg. Aber auch Filomena fühlt sich seltsamerweise in der Gesellschaft Mikas wohl. Wenn die beiden wüssten, dass Meggi Gasser und Bruder Ruben im Hintergrund einige Fäden gezogen haben.
Zunächst begreift Mika nicht, was mit der jungen Frau los ist, die niemanden in ihre Nähe lässt. Doch Mika ist ein ruhiger Mensch, der sich nicht aufdrängt. Aber er sucht immer wieder den Kontakt zu Filomena. Wird es ihm gelingen, Filomena aus ihrer Isolation herauszuholen und ihr wieder Freude am Leben zu geben? Wird sie statt der dunklen Schatten wieder Farbe in ihrem Leben haben?
Filomena ist eine sympathische junge Frau, die trotz allem humorvoll ist. Das Schicksal hat ihr übel mitgespielt und es kostet sie wahnsinnig Kraft, überhaupt mit anderen Menschen zu reden. Auch Mika hat sein Päckchen zu tragen. Er ist ein ruhiger und sehr geduldiger Mensch, der immer wieder versucht Filomena zu helfen.
Aber auch die resolute und unangepasste Meggi ist mir sympathisch. Ihre Dialoge mit Bruder Ruben sind sehr unterhaltsam. Meggi und Ruben wolle Filly helfen und haben ein wenig Schicksal gespielt. Gut gefallen hat mir „Kirschauge“ Dana. Das kleine Mädchen scheint so stark und hat trotzdem ihre Schwächen.
Dieser Roman hat mich sehr berührt. Ich habe mit Filomena und Mika mitgelitten. So viele Menschen leiden unter Angst und Panik und man sollte das nicht alleine mit sich ausmachen müssen. Wie sehr Filly gelitten hat, wie sehr sie eigentlich auf Menschen zugehen will und wieviel Kraft es sie kostet, konnte man sehr gut miterleben.
Auch wenn es traurige Momente in diesem Buch gibt, so überwiegt doch die hoffnungsvolle Stimmung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.