Cover-Bild Die störrische Braut
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaus
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 11.10.2016
  • ISBN: 9783813506556
Anne Tyler

Die störrische Braut

Roman
Sabine Schwenk (Übersetzer)

Eine turbulente Komödie um eine moderne Frau, die nicht gezähmt, sondern überzeugt werden will

Kate Battista ist frustriert. Wie kommt es eigentlich, dass sie ihrem exzentrischen Vater brav den Haushalt führt und sich um ihre jüngere Schwester Bunny kümmert, die nur Flausen im Kopf hat? Auch in ihrem Kindergartenjob gibt es immer nur Ärger. Professor Battista hat andere Sorgen. Seit Jahrzehnten widmet er sich beharrlich seiner Forschungsarbeit, nun steht er kurz vor dem Durchbruch. Wenn, ja wenn sein brillanter Assistent Pjotr nicht des Landes verwiesen wird. Die Aufenthaltsgenehmigung des Weißrussen läuft bald ab. Als Professor Battista einen Plan ausheckt, um Pjotr in Amerika zu halten, verlässt er sich wie immer auf seine ältere Tochter. Doch Kate sieht rot – und Pjotrs tollpatschiges Werben um ihre Gunst macht die Sache erst einmal auch nicht besser.

Eine herrlich turbulente Komödie um einen manipulativen Vater, eine sich heftig zur Wehr setzende Tochter und einen Bräutigam, in den sich die Braut wider Willen zu guter Letzt doch noch verliebt.



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2017

Eine köstlich amüsante Lektüre

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Eine köstlich amüsante Lektüre

Im Rahmen eines Shakespeare-Projekts erscheinen im Knaus Verlag 2017 und 2018 einige Adaptionen von Shakespeares Werken, verfasst von weltweit bekannten Autoren. „Die störrische ...

Eine köstlich amüsante Lektüre

Im Rahmen eines Shakespeare-Projekts erscheinen im Knaus Verlag 2017 und 2018 einige Adaptionen von Shakespeares Werken, verfasst von weltweit bekannten Autoren. „Die störrische Braut“ basiert dabei auf „Der Widerspenstigen Zähmung“, ist jedoch nicht einfach eine moderne Nacherzählung, sondern bietet auch eigene Ideen.

Inhalt:
Die 29-jährige Kate Battista schmeißt für ihren verwitweten Vater den Haushalt, kümmert sich um ihre Teenagerschwester Bunny und arbeitet in einer Kindertagesstätte. Für Freizeit und soziale Kontakte bleibt da nicht viel Zeit. Zudem wirkt Kate durch ihr schroffes und direktes Wesen auf andere Menschen recht abweisend. Als ihr Vater sie bittet, seinen russischen wissenschaftlichen Assistenten zu heiraten, damit er eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekommt, ist Kate alles andere als begeistert …

Meine Meinung:
Selten habe ich mich bei einer Lektüre so amüsiert wie hier. Anne Tyler besitzt ein glückliches Händchen für die Beschreibung ihrer Figuren. Sie erscheinen alle sehr plastisch. Mir schien es beim Lesen tatsächlich so, als würden sie vor meinen Augen ein Theaterstück aufführen, und zwar eine herrliche Komödie. Ich musste einfach immer wieder schmunzeln über Kates absolut trockene und ehrliche Art, über Pjotrs sprachliche Missverständnisse und Bunnys kokettes Wesen.

Zwar ist die Handlung durch Shakespeare im Groben natürlich schon vorgegeben und dadurch nicht wirklich überraschend, die einzelnen Details gehen aber auf das Konto von Anne Tyler und sie konnte damit trotzdem noch einige Wendungen einbauen, die man so nicht vorhersehen kann.

Mir gefiel besonders die Entwicklung von Kate. Anfangs hat sie sich mit ihrem täglichen Trott abgefunden, sieht für sich keine Perspektive und lässt sich im Prinzip nach Strich und Faden ausnutzen. Später erkennt sie die außergewöhnliche Entwicklung der Dinge als große Chance für sich und ergreift sie mit beiden Händen. Eine starke Figur!

Auch der Schreibstil von Anne Tyler kann überzeugen. Mit einer enormen Leichtigkeit und klaren Sprache erzählt sie Kates Geschichte, die vor Wortwitz nur so sprüht.

Fazit:
Mit „Die störrische Braut“ hat Anne Tyler Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ modern aufbereitet und genial verändert. Das Buch vermag zu berühren und auf sehr amüsante Art zu unterhalten. Eine gelungene Hommage an den großen Shakespeare!

★★★★★

Herzlichen Dank an den Knaus Verlag und das Bloggerportal, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt haben.

Veröffentlicht am 20.12.2016

Endliche Platz für Kate

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Die störrische Braut von Anne Tyler ist die Adaption der Widerspenstigen Zähmung von Shakespeare aus dem Hogarth Projekt, das im Deutschen Knaus veröffentlicht. Übersetzt hat das Buch Sabine Schwenk. Veröffentlicht ...

Die störrische Braut von Anne Tyler ist die Adaption der Widerspenstigen Zähmung von Shakespeare aus dem Hogarth Projekt, das im Deutschen Knaus veröffentlicht. Übersetzt hat das Buch Sabine Schwenk. Veröffentlicht wurde es mit 224 Seiten im Oktober 2016. Danke an den Verlag und das Bloggerportal für mein Exemplar.
Kate Battista hasst Kinder und arbeitet in einem Kindergarten. Sie isst am liebsten Trockenfleisch und liebt ihren Garten, muss sich aber um ihren Vater und die kleine Schwester kümmern, die die nervige Angewohnheit hat am Ende der Sätze die Stimme zu heben. So was findet Kate einfach dumm. Sie ist gefangen in ihrem Trott und hat sich damit abgefunden. Da möchte ihr Vater plötzlich, dass sie seinen Assistenten heiratet, damit der nicht nach Russland abgeschoben ist. Kate ist entsetzt. Ein Auge hat sie eher auf den netten Typ von der Arbeit geworfen, als auf den direkten Russen.
Anne Tyler hat die turbulente Vorlage kräftig gekürzt, um einem zentralen Thema Platz zu schaffen. Statt einer doppelten Liebesgeschichte, tritt die kleine Schwester in den Hintergrund und Kate bekommt endlich den Raum, den sie schon immer gebraucht hat. Plötzlich ist sie nicht nur die Widerspenstige, sondern ein ausgeklügeltes Psychogramm entfaltet sich. Darin ist Kate Lastesel, Zurückgewiesene, Haushaltshilfe, mutterlos und weit von allem entfernt, was sie selbst ausmacht. Absolut fremdgesteuert geht sie durchs Leben.
Das dieser Fremdsteuerung der Vater mit seinem absurden Wunsch die Krone aufsetzt, weckt Kate geradezu auf. Sie ist nicht bereit, sich in ihrem Leben noch eine Bürde aufzuladen. Doch dann beginnt sie zu denken und entdeckt Lücken. Lücken für sich. Sie beginnt, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Vom Alltagstrott wird Kate zur Selbstreflexion weggelotst und erfährt dabei noch einiges über ihre eigene Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit dem Gewesenen lassen auch die Zukunft für Kate in einem anderen Licht erstrahlen.
Sehr spannend fand ich beim Lesen, wie die im Grunde aufgeklärte und bodenständige Kate ihre Sicht auf Männer verändert. Dass der Roman gerade die Rechte und Aufgaben der Männer in ein neues Licht stellt, ist doch bemerkenswert. Gleichzeitig tut er das aber auch mit einem wesentlich verkitschterem Thema: Der Liebe. Kate heiratet nicht aus Liebe, sondern aus Vernunft. Doch durch diese Vernunft kann sie ihren Mann mit anderen Augen sehen und Seiten entdecken, die ihre romantisierte Schwester nicht erkennt. Sie erkennt die Sehnsucht nach einem Selbst, die auch Pjotr antreibt, den alle außer Kate „Pjoder“ nennen. Und sie erkennt sich selbst darin wieder. Ein grundlegendes Verstehen also, das die Basis bildet für alles, was zwischen dem letzten Kapitel und dem Epilog noch gekommen sein mag.
Der Widerspenstigen Zähmung mag ich sehr. Ich gestehe auch ohne Scham, dass die Adaption 10 Dinge, die ich an dir hasse zu meinen Lieblingsfilmen zählt. Auch Anne Tyler greift viele Merkmale auf, die geradezu klassisch für eine Adaption der Komödie sind. Der Vater ist Mediziner (hier aber verkopfter Wissenschaftler) und die kleine Schwester gar nicht so dumm, wie sie tut, sondern vor allem eine gute Schauspielerin. Doch sowohl Kates Widerspenstigkeit, als auch ihre Zähmung erscheinen hier in einem völlig neuen Licht, das mich immer noch beschäftigt. Ein unglaublich tiefgehender Roman, der Liebe entmythologisiert und Kate zu einer vollen Persönlichkeit macht. Großartig.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Anne Tyler erzählt mit einem Augenzwinkern die kuriose Geschichte einer arrangierten Ehe.

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Beschreibung

Die 29-jährige Kate Battista arbeitet nach ihrem Studiumsabbruch als Betreuerin in einer Kindertagesstätte, kümmert sich um ihre jüngere Schwester Bunny und führt für ihren exzentrischen ...

Beschreibung

Die 29-jährige Kate Battista arbeitet nach ihrem Studiumsabbruch als Betreuerin in einer Kindertagesstätte, kümmert sich um ihre jüngere Schwester Bunny und führt für ihren exzentrischen Vater den Haushalt. Doch wie es mit ihrer Zukunft aussieht weiss Kate beim besten Willen nicht. In ihrem Job läuft nicht alles rund, Bunny steckt mitten in der schwierigen Teenagerzeit und ihr Vater hat nur seine Forschungsarbeit im Kopf.

Als Professor Battista seinen Assistenten Pjotr zu verlieren droht, da sein Visum bald abläuft, kommt ihm die glorreiche Idee, seine Tochter Kate mit Pjotr zu verheiraten. Kate ist mit diesem Plan überhaupt nicht einverstanden und setzt sich gegen ihren Vater und Pjotrs ungeschickte Annäherungsversuche zur Wehr.

Meine Meinung

Der Roman „Die störrische Braut“ von Anne Tyler ist Teil des Shakespeare-Projekts (Hogarth Shakespeare bei Knaus) zu seinem 400. Todestag am 23. April 2016. In ihrem Roman erzählt die Schriftstellerin die Geschichte „Der Widerspenstigen Zähmung“ von William Shakespeare neu. Auf den ersten Blick ist die Covergestaltung mit dem leuchtend türkisfarbenen Hintergrund und der rosafarbenen Pfingstrose sehr gelungen (vor allem da die Blume auch in der Geschichte auftaucht). Wirft man einen Blick auf die Hinterseite des Buchumschlags erblickt man den Originaltitel von Shakespeare.

Shakespeares Stück „Der Widerspenstigen Zähmung“ habe ich mir zur Einstimmung als Hörbuch zu Gemüte geführt. Kurz zusammengefasst geht es um Herrn Baptista und seine zwei Töchter Katharina und Bianca, die ältere Tochter Katharina gilt als widerspenstig und zum heiraten völlig ungeeignet. Als Katharina ungewollt mit Petruchia verheiratet wird ändert sich ihr Charakter von einer gestanden Frau mit eigener Meinung zu einem Heimchen am Herd – sprich der perfekten Ehefrau die nie Widerworte gibt.

"Menschen neigten dazu, verschwenderisch mit Sprache umzugehen; das hatte Kate längst bemerkt. Sie benutzten viel mehr Wörter als notwendig." (Seite 33)

Anne Tylers moderne Adaption hält für die Leser eine herrlich erfrischende Komödie voller Turbulenzen und schrulliger Charaktere bereit. Übernommen wurden die Familienkonstellation der Baptistas, bei der die älteste Tochter Kate in eine ähnliche Situation wie Katharina gerät. Allerdings ist Anne Tylers Interpretation des Klassikers deutlich weniger frauenverachtend! Außerdem fällt der manipulative Part nicht ihrem Bräutigam, sondern Kates Vater zu, und der Ausgang der Geschichte gestaltet sich etwas anders. Im Grunde genommen ist es nicht unbedingt notwendig das Originalstück gelesen zu haben, die bestehenden Parallelen wären allerdings leichter zugänglich wenn man eine knackige Kurzfassung als Einleitung oder Vorwort abgedruckt hätte.

Als Setting hat sich Anne Tyler ein recht alltägliches Leben zu Recht gelegt, in dem die fein gezeichneten Charaktere genügend Raum zum polarisieren haben. Professor Baptista ist ein unglaublich egozentrischer Forscher der nur sich und seine eigenen Wünsche und Vorstellungen sieht, alles andere scheint für ihn unwichtig oder gar nicht existent zu sein. Seine Töchter Katherine und Bunny sind recht unterschiedlich, während Katherine sehr reif und erwachsen mit kessen Sprüchen daher kommt ist Bunny auf den ersten Blick ein typischer Teenager der seine Grenzen auslotet und sein Verantwortungsbewusstsein erst noch finden muss. Im Verlauf der Geschichte verschiebt sich bei den Schwestern jedoch etwas. Während sich Katherine in eine Zukunft hineindrängen lässt und nicht mehr klar denken kann, ist auf einmal Bunny diejenige, die einen pragmatischen Blick auf die Szene wirft. Der zukünftige Bräutigam Pjotr war für mich über große Strecken nicht ganz so präsent, denn er scheint keine eigene Meinung zu den Plänen von Professor Baptista zu haben, doch hier wird eine unerwartete Wendung für den Leser bereit gehalten!

"Ich lasse ihn ihn mein Land rein. Ich gebe ihm Freiraum und einen Ort, an dem wir beide wir selbst sein können." (Seite 213)

Sehr unterhaltsam fand ich auch, dass niemand außer Katherine Pjotrs Vornamen und Familiennamen richtig aussprechen kann. Das ist fast schon so eine Art Running Gag der sich wie ein roter Faden durch den gesamten Plot zieht.

Anne Tyler hat mich mit ihrem Roman „Die störrische Braut“ sehr gut unterhalten, mich zum nachdenken und auch zum schmunzeln gebracht. Nahezu perfekt wurde die schwere Kost einer arrangierten Ehe in eine luftig-leichte Komödie verpackt. Somit komme ich auf eine Wertung von 4,5 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Anne Tyler erzählt mit einem Augenzwinkern die kuriose Geschichte einer arrangierten Ehe.

Veröffentlicht am 24.11.2016

Unterhaltsame Geschichte

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"Die störrische Braut" von Anne Tyler habe ich ehrlich gesagt nur durch Zufall entdeckt, sodass meine Erwartungen nicht allzu hoch waren. Dennoch habe ich mir hier eine humorvolle Geschichte gewünscht, ...

"Die störrische Braut" von Anne Tyler habe ich ehrlich gesagt nur durch Zufall entdeckt, sodass meine Erwartungen nicht allzu hoch waren. Dennoch habe ich mir hier eine humorvolle Geschichte gewünscht, die eventuell auch ab und zu zum Nachdenken anregt und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Zwar hat mich die Geschichte nicht zum Nachdenken anregen können, allerdings konnte mich die Autorin dennoch mit ihren angenehmen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, überzeugen. Lediglich an Tiefe hat es in der Geschichte ein wenig gemangelt, was ich jedoch verschmerzen kann, da der Rest der Geschichte doch sehr stimmig ist und mich stellenweise sehr begeistern konnte. Die Figuren sind dagegen gut ausgearbeitet und stellenweise doch sehr skurril, aber dennoch in gewisser Art und Weise sympathisch, sodass ich ihre Geschichte gerne verfolgt habe.

Hier geht es um die Familie Battista, einer Familie, in der oftmals das Chaos herrscht und besonders die 29-jährige Kate zu leiden hat. An sich hat Kate einen guten Job, allerdings lebt sie mit 29 Jahren immer noch zu Hause und kümmert sich aufopferungsvoll um ihre 15-jährige Schwester, während sich ihr Vater immer mehr in sein Labor verkriecht und Haushalt und Co. vollkommen ignoriert.

Als dann jedoch seinem Assistenten Pjotr die Abschiebung droht, interessiert er sich plötzlich doch für seine Familie, denn dieser ist der Meinung, dass sich sämtliche Probleme in Luft auflösen, wenn Kate und Pjotr heiraten würden, doch da hat er nicht mit Kates Reaktion gerechnet...

Das Cover ist an sich nicht schlecht, sieht aber stellenweise leider ein wenig altbacken aus, sodass ich mir für die Geschichte ein anderes, weniger austauschbares Cover, gewünscht hätte. Die Kurzbeschreibung konnte mich dagegen direkt überzeugen, sodass ich "Die störrische Braut" gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Auch wenn ich mir für "Die störrische Braut" mehr Tiefe gewünscht hätte, ist die Geschichte dennoch durchaus unterhaltsam und mit sympathischen Figuren versehen, sodass man hier durchaus seinen Spaß haben kann, solange man nicht zu viel Ernsthaftigkeit erwartet. Mir hat die Geschichte dennoch gefallen, sodass ich sie nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 24.07.2018

humorvolle Interpretation

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Die 29-Jährige Kate muss zwangsläufig im Kindergarten arbeiten, um ihre Familie über Wasser zu halten. Ihr Vater, ehemals gefeierter Wissenschaftler, ist völlig vertieft in seine Forschungen, die aber ...

Die 29-Jährige Kate muss zwangsläufig im Kindergarten arbeiten, um ihre Familie über Wasser zu halten. Ihr Vater, ehemals gefeierter Wissenschaftler, ist völlig vertieft in seine Forschungen, die aber eigentlich alle ins Nichts führen. So fehlt es auch an Förderungen. Zudem scheint er völlig unfähig einen Haushalt zu führen und überlässt alles seiner großen Tochter. Die jüngere, Bunny, tanzt Vater und Schwester gehörig auf der Nase herum und interessiert sich vor allem für Jungs. Und dann wäre da noch Piotr, der Hilfswissenschaftler, er braucht eine Aufenthaltserlaubnis. So beschließt Kates Vater kurzerhand sie mit dem jungen Mann zu verkuppeln, obwohl sie doch so gar nichts gemeinsam haben und von Liebe nun wirklich nicht zu sprechen ist.

Diesmal ist es Anne Tyler, die sich für die Shakespeare Collection an eines der alten Werke macht. Sie
interpretiert gekonnt die „widerspenstige Zähmung“ neu. Auch hier sind leicht komödiantische Züge zu finden. Die Charaktere wirken allesamt sehr überspitzt in ihren Eigenschaften. Ihr Denken und Handeln kommt mir dafür, dass der Roman nun in der Gegenwart spielt, nicht mehr zeitgemäß vor und so blieb mir besonders Kate immer etwas fern. Trotzdem konnte mich der Roman mit seiner gekonnten Erzählweise und den humorvollen Passagen durchaus überzeugen. Anne Tyler hat einen ganz besonderen Schreibstil, bei dem man einfach in die Seiten versinken kann.

Weitere Titel aus der Kollektion sind:

Jeanette Winterson: "Das Wintermärchen"- der weite Raum der Zeit
Howard Jacobson: "Der Kaufmann von Venedig" - Shylock
Margaret Atwood: "Der Sturm"- Hexensaat
Tracy Chevalier "Othello" – der Neue
Gillian Flynn "Hamlet"
Jo Nesbø: "Macbeth"
Edward St Aubyn: "König Lear" - Dunbar und seine Töchter
Anne Tyler: "Der Widerspenstigen Zähmung" die störrische Braut