Silvester 1904: Majestätisch thront das Luxushotel Hohenstein im sagenumwobenen Siebengebirge. Bekannt für seine rauschenden Feste, lädt es auch an diesem Abend zu einer glanzvollen Neujahrsfeier. Nur mit einem Gast hat Hotelier Maximilian Hohenstein nicht gerechnet: Konrad Alsberg, sein unehelicher Halbbruder, ist gekommen, um Anspruch auf die Hälfte des Hotels zu erheben. Doch noch ahnt niemand, dass dies nur der Auftakt eines dramatischen Jahres voller Geheimnisse und Intrigen sein wird …
Eine opulente Familiensaga für alle Fans von Downton Abbey
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Die Gäste kommen regelmäßig und gerne in das Luxushotel Hohenstein im Siebengebirge. Das Silvesterfest soll wieder der Jahreshöhepunkt werden, doch für Maximilian Hohenstein gibt es eine böse Überraschung. ...
Die Gäste kommen regelmäßig und gerne in das Luxushotel Hohenstein im Siebengebirge. Das Silvesterfest soll wieder der Jahreshöhepunkt werden, doch für Maximilian Hohenstein gibt es eine böse Überraschung. Sein Halbbruder Konrad Alsberg taucht auf und macht seine Ansprüche geltend. Damit beginnt eine Zeit, in der es zu Verwicklungen und unangenehmen Vorfällen kommt.
Das Buch lässt sich wundervoll leicht lesen. Man wird von Anfang an in diesen Mikrokosmos Hohenstein versetzt und erlebt das komfortable Leben als Gast genauso wie das Familienleben der Hohensteins. Auch die Gegend ist sehr gut und bildhaft beschrieben.
Maximilian führt das Hotel nach seinen Vorstellungen und duldet keine Einsprüche und Neuerungen. Während er seine Tochter Johanna vergöttert, hat er über seine Söhne Karl und Alexander keine gute Meinung. Karl soll das Hotel einmal übernehmen und ist auch jetzt schon voll eingespannt, aber seine Vorschläge werden immer wieder abgelehnt. Alexander lebt in den Tag hinein und vernachlässigt sein Jurastudium. Johanna hat Verehrer, aber sie ist etwas naiv in ihrer Schwärmerei für Philipp, den Bruder ihrer Schwägerin Julia. Durch das Auftauchen von Konrad kommt es zu Verwerfungen in diesem Gefüge. Die Kinder finden ihren Onkel gar nicht übel, während Maximilian Konrad vehement ablehnt. Das Auftauchen von Konrad ist vor allem Anne ein Dorn im Auge und sie geht rücksichts- und gefühllos vor, um ihn wieder loszuwerden. Konrad aber ist ein sympathischer Mensch mit guter Beobachtungsgabe und viel Geduld, der weiß, wie er seine Interessen durchsetzen kann.
Allen Männern der Familie Hohenstein ist gemein, dass sie ihre Frauengeschichten haben und dass ihnen das keine Gewissensbisse verschafft. Das bekommt auch Julia zu spüren, deren Ehe mit Karl von Maximilian und ihrem Vater vereinbart wurde und eine geschäftliche Angelegenheit war.
Daneben lernen wir auch die dienstbaren Geister kennen, die ihre eigene Hierarchie haben. Doch für ihren Dienstherren sind sie nur Dienstboten. Auch das neue Dienstmädchen Henrietta bekommt das zu spüren, aber sie hat ihre eigenen Pläne. Jedes Jahr gibt es Diebstähle beim Silvesterfest und Maximilian verdächtigt natürlich das Personal, während er seine Gäste für über jeden Verdacht erhaben hält. Der Ansehen nach Außen ist wichtig und man tut alles dafür, dass dieses Ansehen keine Kratzer bekommt.
Alle Charaktere sind sehr vielschichtig beschrieben und man konnte die Irrungen und Wirrungen gut nachvollziehen, auch wenn man nicht alle Handlungen akzeptieren kann. Das Buch spielt zu einer Zeit, als die Männer noch das Sagen hatten und die Frauen als schönes Aushängeschild dienten. Aber es gibt in dieser Geschichte auch schon Frauen, die sich damit nicht begnügen wollen und zeigen, dass sie durchaus Verstand haben und in der Lage sind, selbst ihre Entscheidungen zu treffen.
Ein unterhaltsamer historischer Roman.
"Das Hotel am Drachenfels" ist der Auftakt einer (hoffentlich langen) Reihe um eine Hoteliersfamilie aus Königswinter und das einzig schlimme ist, dass ich bis September 2017 auf den 2. Band warten muss.
Ich ...
"Das Hotel am Drachenfels" ist der Auftakt einer (hoffentlich langen) Reihe um eine Hoteliersfamilie aus Königswinter und das einzig schlimme ist, dass ich bis September 2017 auf den 2. Band warten muss.
Ich habe eine besondere Vorliebe für Romane, die um die Jahrhundertwende (19./20. Jhd.) spielen und kam hier voll auf meine Kosten
Das Buch hat mir wirklich große Freude bereitet und las sich einfach wunderbar. Hierbei hat mir nicht nur der flüssige Schreibstil gefallen, sondern vor allem die Gestaltung der Figuren.
Alle Personen waren vielschichtig und sehr authentisch angelegt - ich konnte sie mir perfekt vorstellen! Die Emotionen waren für mich absolut nachvollziehbar, ohne jemals übertrieben zu wirken. Nach den teilweise sehr schwülstigen Schilderungen in manchen historischen Romanen eine reine Wohltat.
Die Geschichten um das Hotel - ein Thema, das eh immer guten Stoff liefert - sind vielseitig und nie langweilig. Einige Fäden erkennt man erst nach einiger Zeit als wirkliche Handlungsstränge und die Spannung blieb für mich sehr gut erhalten!
Meiner Meinung nach ein toller Roman für Fans historischer Romane und perfekt für den kühlen Herbst und einen gemütlichen Nachmittag!
Handlung
Silvester 1904
Während alle gespannt dem neuen Jahr entgegenblicken erlebt Hotelier Maximilian Hohenstein eine unwillkommene Überraschung: Sein unehelicher Halbbruder ist gekommen und erhebt Ansprüche ...
Handlung
Silvester 1904
Während alle gespannt dem neuen Jahr entgegenblicken erlebt Hotelier Maximilian Hohenstein eine unwillkommene Überraschung: Sein unehelicher Halbbruder ist gekommen und erhebt Ansprüche auf seinen Teil des Erbes. Damit gehören ihm genau die Hälfte des majestätischen Hotels, welches seine Besucher mit allerlei Luxus zu verwöhnen weiß. Maximilian blickt dem kommenden Jahr nun kritischer entgegen und ahnt nicht, dass er damit das richtige Gefühl hat. Das neue Jahr wird voller Ereignisse, Geheimnisse und Intrigen sein, vor denen sich jeder warm anziehen sollte...
Meinung
Das Cover ist interessant. Ziemlich schlicht und zurückhaltend, mir vielleicht ein wenig zu einfach. Dabei gibt es eigentlich genügend Details, die auch zu dem Haupthandlungsort, einem Hotel, ziemlich gut passen. Zum einen sieht man im Hintergrund eine bergige Landschaft mit einem Schloss, aber auch einem Gebäude, welches durchaus das Hotel am Drachenfels darstellen könnte. Im Vordergrund steht eine junge Frau, dem Betrachter abgewandt und der Mode um 1900 entsprechend gekleidet ist, sie sieht sehr schick und adrett aus, gehört eindeutig einer gehobeneren Gesellschaft an. Diese beiden Details wurden in bräunlichen, grauen und weißen Nuancen gestaltet, wodurch ein nostalgischer Effekt entsteht und was natürlich gut zu einem historischen Roman passt. Die Farbe des Titels wurde in bläulichen und rötlichen Tönen gehalten, wirkt auf mich so, als könnte sie genauso auch auf Flyern oder ähnlichem abgedruckt sein, um das Hotel zu bewerben.
Mir fehlt aber irgendwie noch ein herausragender Aspekt, der das Cover abrundet und perfekt macht.
Der Roman stand schon einige Zeit auf meiner Wunschliste und hat nur darauf gewartet, endlich gekauft und gelesen zu werden. Und da ich von der Autorin bereits ein paar Bücher gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Start der Reihe rund um das Hotel Hohenstein und habe mich schon vorab sehr aufs Lesen gefreut. Jetzt wurde der Roman nun endlich sowohl von meiner Wunschliste, als auch vom SUB befreit, mir wurde das Buch im Juli zum Geburtstag geschenkt und nun war es endlich an der Zeit, es zu lesen.
Beim ersten Aufklappen und Betrachten fallen sofort die beiden Karten auf den Umschlaginnenseiten auf. Hier wurde die Umgebung des Hotel Hohenstein abgedruckt und man kann sich von der Gegend einen Eindruck machen. Und außerdem war es so auch möglich, Entfernungen besser abzuschätzen und genau zu verfolgen, wohin die Protagonisten gerade unterwegs sind. Empfinde ich als ein sehr schönes und hilfreiches Detail!
Und am Ende des Buches findet sich auch noch ein Personenverzeichnis, wo die wichtigsten Protagonisten eine Erwähnung finden und man sich einen soliden Überblick verschaffen kann. Ich habe dieses kaum genutzt, mir sind alle Figuren direkt im Kopf geblieben und ich hatte absolut keine Probleme dabei, Zusammenhänge zu erstellen und zu erkennen, wer zu wem gehört. Trotzdem finde ich es gut, dass das Verzeichnis im Buch enthalten ist, vielleicht wäre es ganz gut gewesen, dieses an den Anfang des Buches zu setzen. Um sich so bereits vorab einen schnellen Überblick zu verschaffen, aber auch um nicht in die Gefahr zu geraten, aus Versehen etwas vom Ende der Geschichte aufzuschnappen.
Mir fiel der Start in die Geschichte ziemlich leicht. Klar war die Ausgangssituation wieder neu und da benötigt man meist ein paar Seiten, um sich in der Story zurechtzufinden, aber danach konnte ich mich vollkommen darauf einlassen und habe interessiert weitergelesen, um die Personen besser kennenzulernen oder auch um mehr über das Hotel und seinen Betrieb zu erfahren.
Ich finde, dass die Sprache eigentlich recht einfach ist und sich dadurch leicht und flott lesen lässt. Nur selten tauchen Fachbegriffe auf, jegliche Beschreibungen sind leicht nachvollziehbar und lassen nicht nur von den Personen, sondern auch von dem Setting oder den Geheimnissen ein rundes Bild entstehen. Die Schreibweise gibt immer genügend Einblicke, um die Spannung aufrechtzuerhalten, aber gibt dem Leser auch immer wieder einiges preis, um ihn nicht zu langweilen und ihn dazu anzuregen, sich Gedanken zu machen und über mögliche Enthüllungen zu spekulieren. Ich bin flott und ohne Probleme durch die Geschichte gekommen und bin mit der Sprache absolut zufrieden.
Mir hat an der Schreibweise besonders der unterhaltsame Hauch von Humor gefallen. Gerade die drei Geschwister Karl, Alexander und Johanna haben sich häufig geneckt und miteinander ihre Späße getrieben. Diese Szenen gehören zu meinen Highlights, ich mochte den Witz, der mit vielen Situationen einhergeht und der Humor, der immer wieder aufkeimt und oft die noch so ernüchternden Szenen auflockert und ihnen Schwung gibt. Das trägt außerdem viel zum Unterhaltungswert bei und ich hatte viel Spaß beim Lesen und mochte die Aufmerksamkeit und Verbundenheit, die die Geschwister vereint.
Als Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler gewählt, der Einblicke in verschiedene Protagonisten und ihre Lebensweisen gibt, aber auch immer nur wohldosiert einige Bemerkungen und Hinweise fallen lässt, die zum spekulieren dienen und den Leser durchaus auch auf falsche Fährten führen. Er lässt sich lange Zeit nicht in die Karten schauen, hält mit einigen Andeutungen die Spannung weit oben und lüftet erst am Ende seine ganzen Geheimnisse und öffnet sich. Ich mochte es sehr, wie der Erzähler einen ungeschönten und natürlichen Blick auf die Protagonisten bietet und man sich dadurch komplett frei und ohne Einflüsse eine Meinung von ihnen bilden und sie somit als sympathisch oder unsympathisch einstufen kann.
Zudem nimmt der Erzähler verschiedene Positionen ein, mal sieht man die Ereignisse aus der Sicht von den Geschwistern Karl, Alexander und Johanna, mal gibt es Einblicke in den Alltag eines Stubenmädchens mit ungewissen Ambitionen. Dies kommt natürlich als abwechslungsreich daher, zudem sieht man aus verschiedenen Blickwinkel was es bedeutet, in einem Hotel zu arbeiten oder dieses zu leiten. Man lernt über gesellschaftliche Regeln und Ordnungen und kann sich dadurch recht gut ein Bild der Sitten und Menschen machen.
Und weil es so gut passt und ich diesen Punkt schon angedeutet hatte, kommen direkt ein paar Worte zur Spannung. Diese hat viel zu der Klasse des Romans beigetragen, sie war durchweg sehr hoch und hat unter anderem dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte und beim Lesen nur selten eine Pause eingelegt habe. Sie war auf einem konstant guten Niveau, erst spät kam die große Auflösung einiger Geheimnisse und alle offenen Fragen wurden geklärt. Anhand kleiner Bemerkungen war es mir möglich, bereits eigene Spekulationen anzustellen, mich zu fragen, wie es wohl weitergeht und was einige Handlungen für Auswirkungen und Folgen haben könnten.
Und auch als der Höhepunkt erreicht wurde und die Karten offen gelegt waren, war doch noch ein Funken Restspannung vorhanden. Dieser bestand darin, wie es mit den Protagonisten und dem Hotel weitergeht und ich finde nicht, dass das Ende zu rasch herbeigeführt wurde. Es gibt auf alle offenen Fragen eine Antwort, man kann grob schauen, was die Figuren demnächst beschäftigen wird und somit gibt es ein rundes und stimmiges Ende.
Die Personen durchleben im Verlauf des Romans einige Stimmungen und Emotionen, die sich manchmal, wenn auch nicht immer, spüren lassen. Diese sind unterschiedlicher Natur, sowohl gute, als auch schlechte Laune sind greifbar und man kann sie gut nachvollziehen. Wobei ich doch sagen muss, dass vor allem die gute Laune sich auf mich übertragen hat, vor allem jene Szenen, in denen die drei Geschwister miteinander scherzen hatten für mich die umfangreichsten Stimmungen.
Der Großteil der Szenen findet im Hotel Hohenstein statt. Dabei lernt man als Leser sowohl die privaten Räume der Familie, als auch die öffentlichen und frei zugänglichen Säle der Besucher und Feriengäste kennen. Zudem unternehmen die Protagonisten ab und an kleine Ausflüge in das Umland, besuchen andere Orte oder gehen einfach nur wandern. Und eines hat die Darstellung aller möglichen Handlungsorte gemein: ich konnte sie mir richtig gut vorstellen. Die Orte waren mit leichten Worten gekennzeichnet und bildhaft beschrieben, sodass ich sie mir leicht vorstellen konnte und ich mit der Darstellung des Settings zufrieden bin. Jede Örtlichkeit wurde mit derselben Aufmerksamkeit bedacht und kein Schauplatz war zu auffällig oder zu wenig bedacht.
Es gibt eine Vielzahl an Personen, die man im Laufe der rund 540 Seiten kennenlernt. Wobei viele davon entweder der Familie Hohenstein oder dem Personal angehören. Ab und an tauchen dazu noch Feriengäste auf, im Grunde sind damit die wichtigsten Protagonisten schon genannt. Und egal, welchem Stand die Figuren angehören oder wie häufig sie auftreten: Es wurde sich stets bemüht, einem jeden die gleiche Aufmerksamkeit entgegenzubringen und sie mit abwechslungsreichen und einzigartigen Wesen auszustatten. Und das ist auch wirklich gelungen, jede Person zeichnet sich durch eigene Züge aus und besitzt verschiedene Facetten, die diese auch zeigt. Auf diese Weise kommt man ihnen als Leser recht nahe und kann sich ein gutes Bild machen, was natürlich heißt, dass man die Handlungen auch besser bewerten kann.
Anhand meiner bisherigen Worte entsteht sicherlich der Eindruck, dass ich vollends zufrieden bin mit dem Roman. So ganz stimmt das leider nicht. Ich fand die Geschichte immer spannend und habe sie gern gelesen, allerdings hat mir lange Zeit ein Fakt, ein Punkt gefehlt, welcher das Buch auszeichnet, es besonders macht und aus der Masse heraushebt. Im letzten Drittel wurde dies besser und das mir bis dato fehlende kam langsam ins Spiel. Wobei ich noch immer nicht sagen kann, was mir genau gefehlt hat. Aber trotzdem reicht es für mich nicht ganz für eine Fünf-Sterne-Bewertung, es werden gute 4,5 Sterne, was ja trotzdem heißt, dass es sich um einen sehr tollen Roman handelt!
Fazit
Es hat richtig Spaß gemacht, beim Schreiben dieser Rezension die Geschichte nochmals Revue passieren zu lassen und mich an allerhand Details aus dem Buch zu erinnern. Das regt natürlich auch die Freude auf die Fortsetzungen an, die ich nicht verpassen möchte und auf die ich mich bereits jetzt freue. Die Klappentexte dazu habe ich mir bereits durchgelesen und ich freue mich schon auf Wiedersehen mit den Protagonisten, von denen ich einige ins Herz geschlossen habe.
Ich empfand die Geschichte als spannend und abwechslungsreich, immer wieder sind Handlungen geschehen, die für mich unvorhersehbar waren und die mich überrascht haben. An keiner Stelle im Text wurde es langweilig, es herrscht eine wunderbar zu lesende Sprache vor und die Personenzeichnungen sind einfach traumhaft. Ein tolles Buch!
Inhalt: Silvester 1904, es soll für die Familie Hohenstein ein gelunger Jahresende mit einem super Start ins neue Jahr werden. Doch plötzlich wird Maximilian ...
"Das Hotel am Drachenfels" von Anna Jonas
Inhalt: Silvester 1904, es soll für die Familie Hohenstein ein gelunger Jahresende mit einem super Start ins neue Jahr werden. Doch plötzlich wird Maximilian Hohenstein von seinem unehelichen Halbbruder Konrad Alsberg überrascht, der sein Erbe am Hotel antreten möchte. Es ist der Auftakt von vielen Intrigen...
Maximilian Hohenstein ist das Oberhaupt der Familie und einer der Erben des Luxushotels. Er ist als Figur des Oberhauptes super geschaffen, er ist autoritär und setzt dieses auch oft um. Seine beiden Söhne Karl und Alexander nehmen es, wie ihr Vater mit der Treue nicht immer so genau. Alexander ist noch unverheiratet, wogegen Karl schon verheiratet ist.... Die Tochter Johanna ist Maximilians liebstes Kind...
Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, das Cover hat mich direkt angesprochen und auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich vergebe dem Buch 4,5 Sterne von 5 Sternen.
Ich freue mich schon auf den 2. Teil "Das Erbe der Hohensteins" das in den 1920er Jahren spielt...
Die Autorin katapultiert den Leser sehr schnell in die Geschichte - das hinten abgedruckte Personenregister ist am Anfang deswegen sehr hilfreich. Jedoch bekommt man schnell den Überblick über die Familie ...
Die Autorin katapultiert den Leser sehr schnell in die Geschichte - das hinten abgedruckte Personenregister ist am Anfang deswegen sehr hilfreich. Jedoch bekommt man schnell den Überblick über die Familie der Hohensteins, den illustren Gästen und dem Personal des Hotels. Das beginnende zwanzigste Jahrhundert ist eine sehr interessante Epoche, in der sich die Gesellschaft noch in die reiche Oberschicht, den Adelsfamilien und dem "gemeinen Fußvolk" teilt, wo die Wirtschaft am Beginn eines großen Aufschwunges steht, Fabriken entstehen und die Frauen beginnen für ihre Rechte zu kämpfen. Für mich eine wahnsinnig spannende Zeit, über die sehr gerne lese.
In "Das Hotel am Drachenfels" werden die damaligen gesellschaftlichen Ansichten und Zwänge hervorragend dargestellt. Mit Maximilan Hohenstein hat die Autorin einen autoritären Mann erschaffen, der das damalige Bild widerspiegelt. Der harte Geschäftsmann, der nur seiner Tochter Johanna gegenüber etwas an Zuneigung zeigt, seine Söhne ignoriert und seine Frau Anne betrügt, wahrt nach Außen hin den Schein und stellt sich als das perfekte Familienoberhaupt dar. Seine beiden Söhne Karl und Alexander nehmen es ebenfalls mit der Treue nicht so genau, wobei Alexander aber noch unverheiratet ist. Tochter Johanna schwärmt für den Freund ihres Bruders, Philipp von Landau. Der unehelicher Halbbruder des Hoteleigentümers, Konrad Alsberg, macht von seinem Erbrecht Gebrauch und fordert seine Hälfte des Hotels. Und auch das Dienstmädchen Henrietta hat sich aus einem bestimmten Grund für ihre Stelle im Hause Hohenstein beworben. Diesen erfährt man erst am Ende des Buches.
Die verschiedenen Handlungsstränge, die aus dem Leben der Hohensteins, deren Dienstboten und den Gästen erzählt, ist sehr vielschichtig. Überraschende Wendungen, Machtspiele und Intrigen und einige geheimnisvollen Geschehnisse lassen den Spannungsbogen nicht absinken und werden von der Autorin platziert eingesetzt. Manchmal erinnert der Roman auch an eine Fernsehserie a lá Downtown Abbey, die Folge um Folge immer wieder etwas Neues zu bieten hat.
Die Figuren sind authentisch und sehr vielschichtig dargestellt. Maximilian, der alles Neue ablehnt und sich für die Traditionen einsetzt, steht Konrad Alsberg mit seiner Aufgeschlossenheit den neuen Errungenschaften, wie dem Telefon oder das elektrische Licht, gegenüber. Auch sein ältester Sohn Karl begeistert sich dafür und möchte das Hotel gerne modernisieren. Dies ergibt alleine schon Differenzen und Ränkespiele zwischen den eigenen Familienmitgliedern. Doch auch Skandale, wie das Verschwinden eines Mädchens, das mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester als Gast im Hotel eingecheckt hatte, bringt Spannung und eine überraschende Wendung in den Roman.
Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung rund um das Siebengebirge, den Drachenfels und den Eselssteig runden die Erzählung perfekt ab.
Für mich hat die Autorin einen tollen historischen Roman rund um die Jahrhundertwende geschaffen, der unterhält und sich sehr gut lesen lässt.
Ich freue mich schon auf Band 2 "Das Erbe der Hohensteins", der im September erscheinen wird.
Schreibstil:
Anna Jonas konnte mich mit ihrem wundervollen und bildhaften Schreibstil überzeugen. Ich fühlte mich von Beginn an wohl in ihrem Roman, der in der 3. Person erzählt wird und in drei Teile aufgeteilt ist. Zu Beginn des Buches befindet sich eine Karte mit den wichtigsten Orten und wie bereits erwähnt am Ende ein Personenverzeichnis.
Fazit:
Themen wie Machtspiele und Intrigen sind ein großer Teil des Romans, der mit einer abwechslungsreichen Handlung und einem wundervollen Schreibstil punktet. Aber auch der damalige Wandel zwischen dem Althergebrachten und der Moderne wird großartig miteingebunden und zeigt auf, wie die Menschen auf die neuen Errungenschaften reagierten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung rund um die Hohensteins und empfehle diesen Roman gerne weiter.