Cover-Bild Alligatoren
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 03.09.2018
  • ISBN: 9783959672207
Deb Spera

Alligatoren

Klaus Timmermann (Übersetzer), Ulrike Wasel (Übersetzer)

Seit Stunden belauern sie sich gegenseitig: das Alligatorweibchen, das seine Jungen beschützen muss, und Gertrude, deren vier Töchter seit Tagen nichts gegessen haben. Ein Schuss fällt, doch er trifft nicht das Reptil - es gibt Schlimmeres als den Hunger.
Auch Annie, die Plantagenbesitzerin, hat einen größeren Feind, als sie wahrhaben möchte. Ihren jüngsten Sohn kostete das bereits das Leben.
Doch als Oretta, Annies schwarze Haushälterin und in erster Generation von der Sklaverei befreit, Gertrudes kranke neunjährige Tochter bei sich aufnimmt, finden diese drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, zusammen. Denn sie alle haben eins gemeinsam: die unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung.

"Ein beeindruckender Text, der seinesgleichen sucht." Fuldaer Zeitung

"Gerade durch Deb Speras unsentimentalen Ton ist mir die Geschichte richtig unter die Haut gekrochen. Zugegeben: keine Feel-Good-Geschichte, aber dafür umso stärker eine Feel-Strong-Geschichte!" Annalena Lüder / emotionDE

"In stimmungsvollen Tableaus werden große Themen wie Sklaverei, Feminismus, Wirtschaftskrise abgearbeitet, garniert mit Gewalt, Gefühl und Perversion." Die Presse

"Spera kreiert mit Worten Bilder, klar, farbig und mit einer Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann." buchzeiten

"Atmosphärisch dicht mit vielen Details lässt Deb Spera das damalige Leben lebendig werden." Belletristik-couch.de

"Mit diesem Roman ist Spera ein interessanter und spannender Einblick in die Lebenswelt dreier unterschiedlicher Frauen in den Südstaaten der 1920er gelungen." Buchprofile/medienprofile

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2018

„Was dunkel ist, muss ans Licht kommen“

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S. 148

Branchville, South Carolina. In den 1920er Jahren hat der Baumwollkäfer die Ernte gefressen, die Bevölkerung ist von Armut bedroht.
Gertrude Pardee und ihre vier Töchter hungern, während ihr Mann ...

S. 148

Branchville, South Carolina. In den 1920er Jahren hat der Baumwollkäfer die Ernte gefressen, die Bevölkerung ist von Armut bedroht.
Gertrude Pardee und ihre vier Töchter hungern, während ihr Mann Alvin seinen Lohn versäuft. Sie scheut die Blicke anderer, denn „Jede von ihnen hat es selbst schon erlebt oder kennt eine Frau, die die Spuren einer Männerfaust trug.“ S. 146 Doch Gertrude, „diese schmächtige Frau mit dem Kampfgeist einer streunenden Katze“ S. 356, hat von ihrem Daddy gelernt, mit einer Flinte umzugehen. Davon wird sie im Laufe der Handlung Gebrauch machen.

Annie Coles ist Anfang 70 und seit ihrem 18. Lebensjahr mit Edwin verheiratet, Plantagenbesitzer. Wegen der Baumwollkäfer setzt er alle Karten auf den Tabakanbau. Sieben Kinde haben sie bekommen, doch mehr als die zwei, die tot geboren worden, setzt seiner Familie der Tod von Buck zu, als dieser erst zwölf war. Mit ihren Töchtern Molly und Sarah habe die Eltern keinen Kontakt mehr. Die Söhne sind immer noch Junggesellen „Meine Söhne sind Männer in den besten Jahren, denen die Welt offensteht, aber sie verhalten sich wie zwei gehandicapte alte Junggesellen. Wenn der eine blinzelt, ist der andere blind.“ S. 159 Mit Sohn Lonnie leitet Annie eine Näherei und gibt Frauen der Umgebung so ein Auskommen. Dort bewirbt sich auch Gertrude, während sie Unterkunft nimmt im Nachbarhaus von Retta.

Oretta „Retta“ Bootles ist Köchin der Coles und lebt im Viertel der Farbigen. Dass sie sich um das kleine weiße Mädchen Mary kümmert, die Tochter von Gertrude, bringt ihr nicht viele Sympathien ein. Sie steht Annie und Gertrude bei, sieht vieles, nicht nur, weil sie gelegentlich Vorahnungen hat. „Ich frag mich, ob du die Dinge, die du siehst, beim Namen nennen musst, um die Sünde darin auszutreiben. … Ich lege sie in die Kiste, schließe den schweren Deckel und befestige ein Vorhängeschloss daran, aber Miss Annies Wünsche zählen genauso wenig wie meine. Die Wahrheit ist ans Licht gekommen. Das Geheimnis ist tot.“ S. 231 Ihre Vorahnungen erzählen vom Tod.

Dieser Südstaaten-Roman von Deb Spera aus der Krise vor der großen Wirtschaftskrise erzählt von starken Frauenfiguren aus völlig unterschiedlichem Hintergrund. Die Perspektive wechselt zwischen den drei jeweils als Ich-Erzählerin, jeweils mit eigener Stimme. Bei Gertrude ist dann die Grammatik passend („größer wie“), kommt aber vermutlich nicht so klar heraus wie im Original. Die Stimmung ist düster, drohend, voller Vorahnung, wie vor dem Sturm, der dann tatsächlich kommt. Einzig Rettas Grundhaltung ist immer die von Tatkraft, Glaube, Hoffnung trotz eigenen erlittenen Leids. Alle Frauen haben diesen Fatalismus des „Männer können nicht aushalten, was Frauen erdulden müssen.“ S. 360 Bald müssen die drei Frauen nicht nur erdulden, sie müssen sich stellen.

Bis auf den für mich etwas holprigen Einstieg durch Gertrudes schlurige Grammatik, bis ich kapiert hatte, dass die ABSICHT war, konnte ich das Buch gut lesen. Ich persönlich würde es eher unter Unterhaltungsliteratur einordnen als unter anspruchsvoller Literatur, nichtsdestotrotz fühlte ich mich glaubhaft in die Situation versetzt.Insgesamt waren mir jedoch die „Bausteine“ des Plots zu typisch, zu plakativ, die drei Frauentypen (weiß und wohlhabend, „white scum“, Nachkommin von Sklaven in Anstellungen bei Plantagenbesitzern), das Geheimnis an sich.

Ich schwankte zwischen 3 und 4 Sternen und gebe 3 1/2

Veröffentlicht am 10.10.2018

Drei Frauen kämpfen

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Gertrude wird von ihrem Mann, der Trinker ist, tyrannisiert. Das Geld reicht kaum für Essen. Annie hat eine gute gehende Näherei und ist Herrin in einem großen Haus. Retta ist deren Haushälterin und hilft ...

Gertrude wird von ihrem Mann, der Trinker ist, tyrannisiert. Das Geld reicht kaum für Essen. Annie hat eine gute gehende Näherei und ist Herrin in einem großen Haus. Retta ist deren Haushälterin und hilft Gertrude kurzfristig bei der Betreuung einer Tochter, da diese krank ist. Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alle leben in anderen Sphären und doch verbindet sie das Leben.

Das Cover und der Titel haben mich stark angesprochen, deswegen habe ich mir das Buch gekauft. Leider hat mich dann die Geschichte nicht so recht überzeugen können. Mir fehlte einfach die Spannung oder auch die Überspitzung, die in Romanen möglich ist. Das Buch plätschert lange vor sich hin, bis ganz zum Schluss kurz Spannung entsteht. Letztendlich hatte mir das Buch dann auch zu sehr ein Happy End. Allerdings ist das natürlich Geschmackssache.

Die drei Frauen sind gut dargestellt und die Handlungen sind nachvollziehbar. Manchmal hätten Sachen meinem Empfinden nach deutlicher angesprochen werden dürfen und wurden stattdessen etwas umständlich erzählt.

Fazit: Für mich ein durchschnittliches Buch bei dem ich mehr Südstaatenflair erwartet hätte. Mir fehlte insgesamt die Spannung, die nur zu Beginn und am Ende vorhanden ist.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Starke Frauen

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Der historische Hintergrund hat mich besonders gereizt, und die Beschreibung von Land und Leuten zu dieser Zeit hat mir auch gut gefallen. Allerdings habe ich nie echte "Nähe" zu den Charakteren verspürt, ...

Der historische Hintergrund hat mich besonders gereizt, und die Beschreibung von Land und Leuten zu dieser Zeit hat mir auch gut gefallen. Allerdings habe ich nie echte "Nähe" zu den Charakteren verspürt, wie das bei den meisten anderen Romanen der Fall ist. Zwar habe ich auch mitgefiebert, Personen taten mir leid oder ich konnte sie absolut nicht ausstehen - aber alles doch immer aus einer gewissen Distanz heraus. Der Plot war komplex, meiner Meinung nach fast schon ein bisschen zu viel hinein gepackt, so dass ich das ein oder andere Mal dem Ende entgegen gefiebert habe, dann aber leider nicht aus Erwartung einer Auflösung, sondern weil es mir zwischendurch zu lang wurde.

Insgesamt ein faszinierendes und spannendes Zeitporträt, das mir letztendlich aber nicht im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Total enttäuscht

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Ich will gleich zu Beginn sagen, dass ich dieses Buch nicht mal annährend zu Ende gelesen habe. Ich habe kein Problem mit an die Thematik angepasster Sprache und habe vor allem in der amrikanischen Literatur ...

Ich will gleich zu Beginn sagen, dass ich dieses Buch nicht mal annährend zu Ende gelesen habe. Ich habe kein Problem mit an die Thematik angepasster Sprache und habe vor allem in der amrikanischen Literatur schon einige Romane mit vielen Kraftausdrücken gelesen.
Und tatsächlich störten mich diese hier nicht ganz so sehr, auch wenn sie trotz alledem ein Kritikpunkt meinerseits sind. Viel schlimmer fand ich das schleppende voranschreiten, oder eben auch nciht, der Handlung. Ich bin einfach nicht warm geworden, vielleicht auch wegen der Sprache und des Stils. Die Geschichte mag wirklich interessant sein. Starke Frauen auch im Zeitalter der Wirtschaftskrise, oder gerade in dem Zeitalter sind immer wichtig für die Bevölkerung, als VOrbild. Aber irgendwie konnte es mich nicht überzeugen.
Ich habe selten ein Buch aus der HAnd gelegt, aber dieses hier konnte und wollte ich aus oben genannten Gründen nicht zuende lesen. Die Zwei Sterne gibt es in meinen AUgen für die Idee und das wirklich schöne COver.