Cover-Bild Die Gärten von Damaskus
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: KaMeRu Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 500
  • Ersterscheinung: 13.12.2024
  • ISBN: 9783906739991
Cornelia Kempf

Die Gärten von Damaskus

Damaskus 1191. Es ist die Zeit des dritten Kreuzzuges. Die schöne Nasrin, Tochter des Emirs aus dem erhabenen Haus al-Dir, führt ein behütetes Leben. Als der mächtige Saladin ihrem Vater den Kreuzritter Bernhard von Markward als Sklaven schenkt, ist sie von dessen Stolz und Mut fasziniert. Bald empfinden Nasrin und Bernhard mehr füreinander als nur Bewunderung. Doch ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt, als die Kreuzritter unter Richard Löwenherz gegen Akkon ziehen...
Ein eindrücklicher und trotz seines historischen Hintergrunds sehr aktueller Roman, der die Leserschaft in die orientalische Welt eintauchen lässt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2018

Eine Liebe zwischen den Welten

0

Nasrin, die Tochter des Emirs Suleyman al-Dir von Damaskus, wächst wohlbehütet in ihrer Welt auf. Es ist das Jahr 1191 und der dritte Kreuzzug ist in vollem Gange. Als der Emir einen christlichen Sklaven ...

Nasrin, die Tochter des Emirs Suleyman al-Dir von Damaskus, wächst wohlbehütet in ihrer Welt auf. Es ist das Jahr 1191 und der dritte Kreuzzug ist in vollem Gange. Als der Emir einen christlichen Sklaven als Geschenk von dem großen Sultan Salah ad-Din erhält. Voller Neugier nähert sich die junge Frau dem blonden Mann aus dem fremden Land. Nasrin stellt sich bald die Frage, ist er wirklich böse? Sind alle Christen böse oder gibt es auch etwas dazwischen? Für Nasrin beginnt eine neue Zeit und auch der Sklave Bernhard stellt sein Leben infrage.

Cornelia Kempf erzählt die Liebesgeschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Sie kommen aus zwei verschiedenen Welten und können beide nicht fassen, wie die Menschen ihrer Zeit miteinander umgehen.
Anschaulich erzählt die Autorin davon, was sich in Damaskus zutrug im 12. Jahrhundert. Der dritte Kreuzzug beschäftigt die Menschen auf beiden Seiten. Richard Löwenherz will seine Ziele genauso erreichen, wie der Sultan Salah ad-Din. So schildert die Autorin von den Sorgen und Nöten einer jungen Frau, die eigentlich in Wohlstand aufgewachsen ist und sich mit dem waren Leben konfrontiert sieht. Ihr aufeinandertreffen mit dem Sklaven aus dem Frankenland verändert ihr ganzes Leben. Sie beginnt, ihre Welt in Frage zu stellen.

Geschickt hat Frau Kempf historische Ereignisse, mit ihrer fiktiven Geschichte rund um Nasrin und Bernhard verflochten. Sie schildert, wie zwei unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, wie zwei Menschen zwischen die Fronten der Mächtigen geraten und dabei die Liebe finden.

„Die Gärten von Damaskus“ ist in ihrer Urfassung bereits 2006 erschienen. Ich habe nun die überarbeitete Version gelesen. Die Geschichte von Nasrin aus Damaskus und dem Sklaven Bernhard aus dem Frankenland hat mich gut unterhalten. Die historischen Ereignisse dieser Zeit sind wunderbar eingebettet und glaubhaft geschildert. Es war spannend zu lesen, wie dieser Kreuzzug aus Sicht der Menschen in Damaskus empfunden wurde. In der Welt der Frauen war es sicher nicht immer Thema und das Schicksal hat die junge Frau dazu gezwungen, sich mit den Ereignissen auseinanderzusetzen. Die Autorin hat dies wunderbar ausgearbeitet und glaubhaft erzählt.

Der Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen, und nimmt einen mit in eine andere Welt. Ich hatte Bilder vor Augen von einer Stadt voller Leben, Gerüche in der Nase von exotischen Düften und konnte den Wind der Wüste auf der Haut spüren. Mich hat die Liebesgeschichte von Nasrin und Bernhard gut unterhalten.

Die einzelnen Charaktere sind liebevoll gestaltet und waren, bis auf ein paar Ausnahmen, sympathisch.Vielleicht sind die Charaktere ein wenig zu einseitig gestaltet worden, sicherlich hätte den Protagonisten auch ein paar Ecken und Kanten gut zu Gesicht gestanden, denn wer zu den Bösen gehörte, hatte auch keine guten Seiten, und umgekehrt. Dieser Roman gehört zu den ersten der Autorin und so spürt man eben auch ein wenig, dass ihr noch die nötige Erfahrung gefehlt hat. Aber trotz dieser kleinen Kritik fühlte ich mich gut unterhalten. Das Leben in Damaskus hatte ich deutlich vor Augen. Es hat Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch irgendwann noch ein wiedersehen mit Nasrin und Bernhard, ich würde eine Fortsetzung gern lesen.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Rezension: „Die Gärten von Damaskus“ von Cornelia Kempf

0

„Die Gärten von Damaskus“ von Cornelia Kempf ist ein historischer Roman, der zur Zeit des 3. Kreuzzuges spielt und die Geschichte von Nasrin und Bernhard erzählt. Einer Liebe zwischen zwei Kulturen, die ...

„Die Gärten von Damaskus“ von Cornelia Kempf ist ein historischer Roman, der zur Zeit des 3. Kreuzzuges spielt und die Geschichte von Nasrin und Bernhard erzählt. Einer Liebe zwischen zwei Kulturen, die eigentlich nicht sein darf und deren Differenzen unüberbrückbar scheinen. Erstmals ist dieser Roman 2006 beim KaMeRu-Verlag erschienen, im Mai 2018 erschien die Neuauflage im ebook-Format im Selfpublishing bei amazon.

Damaskus, 1191: Nasrin, Tochter des Emirs Suleyman al-Dir, führt ein behütetes Leben in Damaskus. Der Kampf gegen die Ungläubigen scheint in weiter Ferne als Sultan Saladin dem Emir ein Geschenk macht: ein Christ, der einzige Überlebende einer Schlacht, in der die Kreuzritter vernichtend geschlagen wurden. Als Sklave soll er von nun an im Bait al-Dir dienen. Von Neugier getrieben und um ihre Angst zu besiegen, begibt Nasrin sich immer wieder in die Nähe des Christen und eine zaghafte Liebe entsteht. Als Richard Löwenherz mit frischen Kräften vor den Toren Akkons auftaucht, wird die Liebe der beiden auf eine harte Probe gestellt.

Der Klappentext und auch meine eigene Zusammenfassung zeigen, dass es sich eher um einen fiktiven Roman vor historischem Hintergrund handelt. Bei solchen Büchern bin ich in der Regel eher skeptisch, weil mir dann oftmals die realen historischen Ereignisse fehlen und ich dann gerne mal das Interesse verliere. Bei diesem Roman war das nicht so.
Der Roman ist gewohnt flüssig geschrieben, fängt aber eher gemächlich an. Die vielen orientalischen Begriffe zu Beginn haben mich etwas erschlagen, dies lässt allerdings schnell nach und dann kann man sich voll und ganz auf die schönen Beschreibungen des Palastes und des Lebens im Bait al-Dir konzentrieren. Auch die politischen Umstände der Zeit wurden gekonnt und verständlich erzählt, so dass man keine Probleme hatte den Entwicklungen zu folgen.
Ich fand es sehr interessant viel über das Leben und die Traditionen in einem arabische Haushalt zu erfahren. Jeder Roman bringt etwas Neues mit, wovon man bisher nichts gelesen hat und das finde ich schön, da man dadurch sein Wissen erweitert. Das Verhältnis zwischen Islam und Christentum wurde ausführlich beschrieben und nimmt eine besondere Rolle in diesem Roman ein. Solche Themen faszinieren mich. Es wurde für keine Seite Partei ergriffen, sondern es wurde eine gewisse Bandbreite aufgezeigt. Toleranz sowie auch Fanatismus kommen im Roman vor. Der Fokus liegt definitiv mehr auf dem Islam und so wurden in diesem Roman die Vorurteile der Muslime gegenüber Christen aufgezeigt.
Der Spannungsbogen ist mit kleinen Abstrichen gelungen. Mir war der Beginn etwas zu ausführlich und gemächlich. Da hätte man sich durchaus etwas kürzer fassen können. Ab der Hälfte wird das Buch richtig spannend. Die Belagerung Akkons und der 3. Kreuzzug durch Richard Löwenherz rückt mehr in de Fokus und somit spielen dann auch reale historische Ereignisse in das Leben in Damaskus rein. Ich war schon vorher im orientalischen Setting gefangen, aber erst dann war ich so richtig im Buch drin und habe ordentlich mitgefiebert. Das Ende ist leider unrealistisch, aber da es mir das Herz erwärmt hat, hat es mir dennoch gefallen.
Die Auswahl der Personen im Buch kommt nicht ganz ohne Klischees aus. So ist Nasrins Vater, der Emir Suleyman al-Dir, ein fest im Glauben stehender Muslim, der viel Güte und Nachsicht gegenüber seiner Tochter zeigt und das Bild des Weisen für mich erfüllt. Nasrin ist eine gläubige Muslima, dennoch hinterfragt sie auch einige Traditionen und Glaubensgrundsätze. Eben diese Eigenschaft ebnet auch den Weg zur Liebe über die Religionsgrenze hinweg. Hier finde ich es sehr gut, dass sich die Liebe nur langsam entwickelt hat. Ganz lange war diese Liebe nur unterschwellig da und der Kontakt zwischen Bernhard, dem Christen, und ihr war eher von Neugier geprägt. Bernhard ist der Inbegriff eines mittelalterlichen Ritters. Sein Glaube und die Ehre sind ihm sehr wichtig, doch auch er muss einige seiner Ansichten in diesem Buch revidieren. Jamal al-Aziz ist ein fanatischer Muslim, der auf die strenge Einhaltung des Glaubens besteht und so einige Vorurteile bedient. Er ist sehr von seinem Hass eingenommen. Und dann gibt es auch noch einige machthungrige Wesire und Hauptmänner, die es verstehen böse Intrigen zu spinnen.
Ergänzt wird das Ganze durch ein Personenverzeichnis zu Beginn, dass aufzeigt welche Personen fiktiv und welche historisch belegt sind sowie durch ein Nachwort am Ende. Im Nachwort erzählt Cornelia Kempf einiges zu ihrer Recherche und auf welche Probleme sie während des Schreibens gestoßen ist. Auch ein Glossar, das wichtige Begriffe erklärt, ist im Roman enthalten.

Fazit: Ein historischer Roman, der mich trotz seines eher fiktiven Charakters für sich einnehmen konnte. Der Einblick in die arabischen/muslimischen Traditionen war interessant und hat den Orient zum Leben erweckt und die enthaltene Liebesgeschichte war nicht zu kitschig. Empfehlenswert für alle, die historische Romane mögen und sich gerne auch mal abseits der typischen Schauplätze bewegen.