Hoffnung und Verzweiflung…genau das verspüre ich.
Hoffnung, dass die Fortsetzung um einiges besser sein wird und Verzweiflung, wenn ich an den „Lückenbüßer“ Band 2 denke . Konnte mich nicht überzeugen!
Inhalt:
*Wenn Liebe zu Hass wird und Hass zu Liebe…
Sie standen einst für die besten Gefühle im Menschen: die sechs Probas, die der Erde geschenkt wurden, um das Gute zu unterstützen. Doch nach ihrer Entführung erkennt Hope ihre bislang so bildhübschen und sanftmütigen Schwestern kaum noch wieder. Modesty strotzt vor Überheblichkeit, Love sprüht vor Aggression und die anderen sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Dafür lernt Hope am sonst so düsteren Despair Seiten kennen, die sie niemals für möglich gehalten hätte, und entwickelt immer tiefere Gefühle für ihn. Aber als einige ihrer Schwestern plötzlich verschwinden und die Leiche eines blonden Mädchens aufgefunden wird, bei der es sich eigentlich nur um eine Proba handeln kann, nimmt alles eine unerwartete Wendung… (© Carlsen Impress)
Meine Meinung:
Wie kann man eine Idee total genial finden und dennoch EWIG beim Lesen brauchen?
Ehrlich…ich weiß es nicht. Moment. Ich WEISS es, aber ich finde es so schade, dass es mich einfach nicht überzeugen konnte.
Die Grundidee ist toll…die Umsetzung – für mich – ohne jede Spannung.
Schade.
Die Handlung
Hope & Despair kommen sich langsam näher, dabei muss Hope ihre veränderten Schwestern im Zaum halten und philosophiert, wie sehr sie sich dank Daspair nicht verändert hat.
Ähm. Hat sie?
Hope denkt, dass sie nicht mehr naiv ist, realistischer denkt und auch weitsichtiger ist, aber viele ihrer Handlungen schreien geradezu nach dem Gegenteil.
Dazu dreht sich die Handlung selbst ziemlich im Kreis bzw. tritt auf der Stelle. Es kommt beim Lesen kaum Spannung auf, da diese entweder viel zu schnell wieder vorbei ist oder sie durch die ständigen Erklärungen der Personen zerstört wird.
Ich hab schon in Band 1 verstanden, dass Despair – Verzweiflung – immer an sich selbst zweifelt, keine Hoffnung hat und alles schwarz sieht. Muss man das in den ersten 150 Seiten auch gefühlte jede 10. Seite erwähnen?
Wobei es natürlich nicht nur um Despair ging, auch Treason, Love, Hope und die anderen wurden ständig erklärt. Spannung adé.
AchtungSPOILERANFANGACHTUNGSPOILERANFANGACHTUNGSPOILERANFANG
Am meisten stört es mich, dass plötzlich die „Bad Boys“ also Hate und Cruel so schnell und einfach zu den „braven“ konvertiert sind.
Ich meine, sie haben die Mädels in Band 1 auf brutalste Weise GEFOLTERT und plötzlich ändern sie sich, weil Hope Despair bekehrt hat?
Ehrlich jetzt?
Das ging mir einfach zu schnell und ich verstehe diese schnelle Änderung nicht. Und für mich nachvollziehbar war sie auch nicht.
SPOILERENDESPOILERENDESPOILERENDE*
Die Charaktere
Ich liebe es, wenn die Charaktere im Buch sich verändern oder einfach anders sind.
In der Theorie machen die Personen im Buch genau DAS, aber auf eine Weise, die für mich entweder nicht nachvollziehbar ist oder mich dazu brachte, mit den Augen zu rollen.
Vic ist der Mensch in der Runde und auch wenn sie ganz kurz ausflippt nimmt sie das alles so gut auf. Viel zu gut. Wobei nicht einmal das mein Problem mit ihr ist, sondern eher die Tatsache, dass sie Hope gefühlte 5 Minuten kennt und doch so tut, als ob die zwei BF for Ever wären. Vielleicht kommt in Band 3 raus, dass sie eigentlich zu den Bösen gehört und Hope nur ausgenutzt hat, um an die Improbas/Probas zu kommen. Mhmm…irgendwie wäre das cool, denn dann wäre ihr Verhalten wenigstens nachvollziehbarer.
Aber zurück zu den eigentlichen Charakteren:
Sie ändern sich viel zu schnell. Jahrelang treten sie auf der Stelle und innerhalb weniger Tage machen sie eine 180° Drehung? Selbst mit Hope als die wahrhaftige Hoffnung nicht glaubwürdig.
Hope hingegen hat sich im Vergleich zu Band 1 nur minimal verändert, denn auch wenn sie – wie sie selbst findet – mittlerweile rationaler Denkt, zeigt sie ziemlich oft ihre Naivität. Despair im Gegensatz mochte ich. Wenn ich es so sehe ist die Verzweiflung die einzige Person (Wortspiel war nicht geplant) die es wenigstens kurz geschafft hat, das ich mich im Buch wohlfühle.
Die Schreibweise
Sehr leicht. Sehr schimpfwortlastig (was ja eigentlich nichts Schlimmes ist). Schwer zum reinfinden.
Die Seiten rasten nicht dahin, die Spannung war einfach nicht gegeben. Ich hatte eher Mühe von den ganzen Wiederholungen und im Kreis-drehen die Müdigkeit fernzuhalten.
Oh man, das hört sich total fies und unfair an, oder? Aber ich fühlte die Aufregung nicht, die Gefühle, die drohende Gefahr. Ich las sie nur, aber gefühlt habe ich sie nicht.
Es plätscherte alles dahin.
Die Dialoge machten da leider keinen Unterschied, denn sie redeten und redeten, drehten sich im Kreis, redeten weiter. Für mich war es nicht spannend. Leider.
Fazit:
Klasse Idee, aber das ganze Buch zieht sich zähflüssig in die Länge. Ständige Wiederholungen sowie (im Kreis drehende) Dialoge schmälern die Spannung.
Band 2 macht dem Wort „Lückenbüßer“ alle Ehre und deshalb bin ich gespannt, ob der Abschluss der Trilogie besser sein wird. Ich hoffe es. Sehr.
Ich wurde einfach nicht mitgerissen. Schade. Auch wenn „Hope & Despair #2 – Hoffnungsnacht“ nur 2 von 5 Federn von mir bekommt, werde ich mich an Band 3 wagen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.