Ein wahnsinnig ergreifender Roman
“Sie waren einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.”
Meinung:
“Wir müssen ihn verstehen und ihm verzeihen”, sagte Mom. “So ist das, wenn man jemanden liebt, der krank ist. Jemanden, der mit seinen ...
“Sie waren einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.”
Meinung:
“Wir müssen ihn verstehen und ihm verzeihen”, sagte Mom. “So ist das, wenn man jemanden liebt, der krank ist. Jemanden, der mit seinen Dämonen kämpft. Es ist, als wäre da etwas in ihm, was nicht zu ihm gehört…”
Der Roman Liebe und Verderben hat mich schier zur Verzweiflung gebracht. Zum einen hatte ich zu Beginn meine Probleme in dieses Buch zu finden, zum anderen war die Geschichte wie eine tickende Zeitbombe. Man wusste ganz genau, bald wird es einen großen Knall geben und ich mochte mir nicht ausmalen, wie groß der Schaden sein wird, der unweigerlich entsteht.
Kristin Hannah erzählt die Geschichte um die Familie Allbright sehr bildgewaltig. Sie hat mich nicht mit der Emotionalität abgeholt, sondern mit ihren Beschreibungen und ihrer teils nüchternen Schreibweise. Alaska zählt nun für mich zu einer Gegend, die ich unglaublich gern einmal besuchen möchte. Dennoch möchte ich nicht, dass ihr die Geschichte, also den Inhalt, unterschätzt. Die Geschichte der Allbrights ist aufwühlend. Mich hat sie danach noch ziemlich lange beschäftigt, was jedoch auch zum Teil daran lag, dass in meiner Familie das Thema Gewalt vertreten war.
So gibt es unendlich viele Zitate aus dem Roman, die ich euch gern zeigen würde, denn Kristin Hannah versucht die Liebe durch ihre Protagonistin Leni fast schon auf eine gewisse poetische Art zu ergründen.
“Dazu bist du noch zu jung. Er wollte es nicht. Manchmal… liebt er mich einfach zu sehr.” Sah so die Liebe aus?
Denn Leni ist mit einer sehr komplizierten Liebe aufgewachsen, die ihre Eltern ausgelebt haben. So begleiten wir ein 14-jähriges Mädchen durch die Zeit, fühlen ihre Verzweiflung, ihr Unverständnis dem Leben gegenüber und ihr stetiges Vertrauen zu ihrer Mutter. Nach und nach verschieben sich ihre Gefühle jedoch, aus dem Teenagermädchen wird eine junge Frau, die erkennen muss, dass Liebe auch ungesund sein kann. Wir lernen mit Leni Alaska und die Gemeinschaft dort kennen und lieben… und auch unser Herz wird ein Stück an die dortige Natur verloren gehen.
Fazit:
Ein wahnsinnig ergreifender Roman über die Sehnsucht nach einer Heimat, nach Zugehörigkeit und nach Liebe. Über die Erkenntnis, dass Liebe so schön sein kann wie ein Sommertag und dann dich vor Angst erstarren lässt wie der dunkelste Winter. Liebe kann sowohl heilen oder auch zerstören.