Die dunkle Seite Manchesters
Manchesters dunkle Seite ist der Schauplatz von Joseph Knox' Debütroman "Dreckiger Schnee".
Dort betreibt der charismatische Zain Carver einen florierenden Drogenring. Mit Hilfe seiner "Sirenen". Junge ...
Manchesters dunkle Seite ist der Schauplatz von Joseph Knox' Debütroman "Dreckiger Schnee".
Dort betreibt der charismatische Zain Carver einen florierenden Drogenring. Mit Hilfe seiner "Sirenen". Junge Frauen, die er als Kuriere einsetzt. Der Polizei ist es bisher nicht gelungen Carver zu überführen, denn offenbar hat der einen Informanten dort.
Den zu finden, ist die Aufgabe von Detective Aidan Waits. Der wurde dabei erwischt, als er Drogen aus der Reservatenkammer stehlen wollte. Um der Kündigung und einer Anklage zu entgehen, lässt er sich darauf ein, undercover in Carvers Umfeld zu ermitteln. Zusätzlich bekommt er von dem hochrangigen Politiker Rossiter den Auftrag, dessen minderjährige Tochter Isabelle zu überwachen, die offenbar eine enge Beziehung zu Carver pflegt. Offiziell suspendiert und als korrupter Polizist gebrandmarkt, taucht Aidan Waits ab, in die Unterwelt.
Das Buch selbst, kommt in einem schlichten, edlen Cover daher. Dazu noch ein Foto des gutaussehenden Autors im Einband. Optisch also schon mal sehr gelungen
Aber auch der Inhalt muss sich nicht verstecken. Sind die ersten Seiten noch reichlich verwirrend und scheinbar zusammenhanglos, war ich doch schnell in der packenden Handlung gefangen.
Auf rasante und dynamische Art, nimmt Joseph Knox den Leser mit in das nächtliche Manchester. Knox zeichnet eine düstere und trostlose Umgebung, voller Gleichgültigkeit, Gewalt, Drogen und gescheiterter Existenzen. Und der kaputteste von allen, scheint Aidan selbst zu sein.
Korrupte Polizisten, ein undurchsichtiger Politiker, rivalisierende Drogendealer und vor allem die Sirenen, denen Aidan viel zu nahe kommt. Je mehr Aidan sich in diesem Netz verfängt, desto mehr nähert er sich dem Abgrund. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen immer mehr und es ist nicht immer ganz auszumachen, auf welcher Seite der Grenze der Detective gerade steht.
Aidan, als Erzähler, hat es mühelos geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Er verkörpert eindeutig nicht den strahlenden Helden. Er ist selten nüchtern, kommt ohne Speed nicht aus und führt ein einsames Leben. Bei jedem Scheitern habe ich mit ihm gelitten. Und er scheitert oft in diesem Thriller. Aber genau das, macht ihn für mich zu einem so "starken" Protagonisten. Jemanden, den man nicht so schnell vergisst. Nicht immer leichte Kost, aber dennoch der beste Thriller, den ich seit langer Zeit gelesen habe.
Joseph Knox hat einen Fan mehr.