Spannung bis zum Schluss
In Leer, einem Ort in Ostfriesland, sind Gäste geladen. Eine silberne Hochzeit soll gefeiert werden. Doch dann findet am Morgen eine Hotelangestellte eine Leiche im Swimmingpool des Hotels, wo die Gäste ...
In Leer, einem Ort in Ostfriesland, sind Gäste geladen. Eine silberne Hochzeit soll gefeiert werden. Doch dann findet am Morgen eine Hotelangestellte eine Leiche im Swimmingpool des Hotels, wo die Gäste untergebracht sind. Es ist die 15. jährige Marika. Zum Glück befindet sich unter den Gästen die Rechtsmedizinerin im Ruhestand Josefine Brenner. Sie nimmt die Ermittlungen sofort in die Hand und versucht Licht, in diese seltsame Geschichte zu bringen. Das Mädchen war dafür bekannt, einen Internetblog betrieben zu haben, in dem sie ihre Mitschülerinnen nicht immer im besten Licht dastehen ließ. Auch von einer angeblichen Vergewaltigung eines der Mädchen hat sie erzählt und damit den Reitstallbesitzer Ihno Venema quasi indirekt beschuldigt. Hängt ihr gewaltsamer Tod mit ihrem Blog zusammen und wenn ja, wer wollte sie für immer zum Schweigen bringen? Eines der verunglimpften Mädchen oder doch der Reitstallbesitzer? Oder steckt vielleicht noch etwas ganz anderes dahinter?
Eigentlich hieß es, man könnte diesen Teil auch einzeln lesen, was sicher für den eigentlichen Krimi auch stimmt, aber leider sind die Charaktere doch so vielschichtig, dass man sie aus den Vorgängern schon kennen müsste, um gleich bei ihnen zu sein. Aber nachdem man dann erst mal mit den Protagonisten vertraut ist, fliegen die Seiten quasi von allein. Die Handlung ist logisch aufgebaut und die Spannung steigt von Seite zu Seite.
Die Autorin hat sich hier getraut, das schwierige Thema Pädophilie und Missbrauch, in ihre Geschichte mit einzuarbeiten. Mit viel Gefühl zieht sie ihre Leser in den Bann. Automatisch hofft und bangt man mit den Mädchen und hofft auf ein glückliches Ende. Man bekommt einfach das Gefühl, so eine Geschichte könnte durchaus stattgefunden haben oder wohl jeden treffen der Kinder hat.
Allerdings fehlt mir bei „Mord in Leer“ ein bisschen die Stimmung, welche ich bei einem Ostfrieslandkrimi erwarte. Die Handlung hätte auch in jedem anderen Ort Norddeutschland spielen können. Ich stelle mir unter diesem Genre einfach etwas anderes vor, aber dem eigentlichen Krimi macht das nichts, der hat mich gut unterhalten. Es war spannend, nicht unbedingt vorhersehbar und die Protagonisten interessant. Sie haben einige Ecken und Kanten, welche sie lebendig werden lassen und das hat mir am Ende eben gut gefallen.