Cover-Bild Rachewinter
Band 3 der Reihe "Walter Pulaski"
(86)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 17.09.2018
  • ISBN: 9783442486557
Andreas Gruber

Rachewinter

Thriller
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Eiskalte Morde

0

Die Wiener Anwältin Evelyn Meyers und ihr Mitarbeiter Florian Zock werden von Michael Kotten, einem vermögenden Unternehmerssohn, gebeten, ihn in einem Mordfall zu verteidigen. Er wird beschuldigt, einen ...

Die Wiener Anwältin Evelyn Meyers und ihr Mitarbeiter Florian Zock werden von Michael Kotten, einem vermögenden Unternehmerssohn, gebeten, ihn in einem Mordfall zu verteidigen. Er wird beschuldigt, einen Mann brutal ermordet zu haben. Das Verbrechen wurde zufällig von Handwerkern gefilmt, die von ihrem Arbeitsplatz den Tatort einsehen konnten. Alles scheint gegen Michael zu sprechen, doch Evelyn und Flo starten eine gefährliche Recherche. Fast zeitgleich ermittelt Kommissar Walter Pulaski in Leipzig in einem vermeintlichen Unfall, der Pulaski aber Rätsel aufgibt. Dazu kommt, dass er den Toten kannte und auch seine Tochter eine gute Freundin der Tochter des Toten ist. Die beiden Mädchen möchten unbedingt wissen, was wirklich passiert ist und setzen Pulaski unter Druck, die Ermittlungen gegen alle Widerstände weiter zu führen.
Mit „Rachewinter“ hat der österreichische Thriller Autor Andreas Gruber den dritten Teil der Reihe um das Duo Walter Pulaski und Evelyn Meyers vorgelegt. Für mich war es das erste Buch dieses Schriftstellers, was aber in keiner Weise mein Verständnis der Geschichte beeinträchtigt hat. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, einzig das gehäufte Darlegen der Gedanken der Protagonisten (kursiv gedruckt) war mir etwas zu viel. Das Wechseln zwischen den Handlungssträngen in Deutschland und Österreich ist der Spannung sehr zuträglich, es dauert, bis der Leser ahnt, wie diese Stränge zusammenhängen könnten. Der Spannungsbogen zieht sich ohne Längen durch das ganze 586 Seiten starke Buch, bis zum fulminanten und überraschenden Ende. Die Protagonisten, hier vor allem die beiden Österreicher, sind sehr sympathisch, doch auch Pulaski mit seiner etwas knurrigen Art mag ich gern.
Das Cover in eisigem Blau passt gut zum Titel „Rachewinter“ und zu den ersten beiden Teilen dieser Reihe. Für mich wird es mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieses Autors sein, ich habe einen guten Buchschreiber neu für mich entdeckt!

Veröffentlicht am 13.10.2018

Rachewinter

0

"Rachewinter" ist der dritte Teil der Pulanski-Reihe, wobei man sämtliche Bände auch ohne Probleme einzeln und unabhängig voneinander lesen kann. Ich mochte die anderen Fälle sehr gerne und habe mich daher ...

"Rachewinter" ist der dritte Teil der Pulanski-Reihe, wobei man sämtliche Bände auch ohne Probleme einzeln und unabhängig voneinander lesen kann. Ich mochte die anderen Fälle sehr gerne und habe mich daher riesig über diese Fortsetzung gefreut.

Neben den üblichen Ermittlungen von Walter Pulanski und den Nachforschungen von Evelyn Meyers hat Andreas Gruber sich dieses Mal auch dem Thema Transgender zugewendet. Dabei hat man wieder sehr deutlich gemerkt, wie viel Arbeit der Autor in seine Recherchen steckt. Das Thema war richtig gut umgesetzt und hat mich zum Nachdenken angeregt, zugleich aber auch sehr gefesselt.

Die Geschichte ist gespalten in zwei Handlungsstränge. Zum einen verfolgt man Evelyn Meyers und deren Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Dabei lernt man auch ihren neuen Assistenten Flo näher kennen, der nach seiner abgeschlossenen Polizeiausbildung auch noch Jura studiert und nebenbei als Rettungssanitäter arbeitet.
Walter Pulanski stellt in Leipzig seine eigenen Ermittlungen an, die jedoch nicht so gut voran kommen wie er es gerne hätte. Seine Konzentration wird immer wieder gestört, da ihm seine Tochter derzeit öfter Kopfzerbrechen bereitet. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin mischt sie sich in seinen Fall ein und spielt Detektiv, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Das ist der einzige Kritikpunkt für mich in dieser Geschichte, jedoch hat er mich stark gestört. Es war einfach unglaubwürdig, wie die zwei Mädels sich verhalten haben, es entbehrt jeglicher Logik und wäre zudem für die Story selbst überhaupt nicht nötig gewesen.

Schon auf den ersten Seiten gelingt es dem Autor den Leser in seinen Bann zu ziehen. Nach und nach baut sich immer mehr Spannung auf, die dann am Ende in einen finalen Showdown mündet. Ich bin dabei auf so manche falsche Fährte herein gefallen und war zuletzt doch recht überrascht von der Auflösung des Falles.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Grausame Rache

0

In Wien wird ein Schwulenmord von Dachdeckern vom Nachbarhaus aus per Video aufgezeichnet. Der vermeintliche Mörder will eine drohende Verurteilung durch die Rechtsanwältin Evelyn Meyers verhindern lassen, ...

In Wien wird ein Schwulenmord von Dachdeckern vom Nachbarhaus aus per Video aufgezeichnet. Der vermeintliche Mörder will eine drohende Verurteilung durch die Rechtsanwältin Evelyn Meyers verhindern lassen, weil er unschuldig sei.

In Leipzig und Umgebung verunglücken mehrere hochdotierte Manager innerhalb weniger Tage tödlich. Hauptkommissar Pulaski glaubt nicht an Unfälle und ermittelt auf eigene Faust. Da einer der verunglückten Manager Ninas Vater ist und Nina die beste Freundin von Pulaskis Tochter Jasmin ist, mischen sich die Beiden verbotenerweise in die Ermittlungen ein.

Die Story ist gut, sehr gut sogar.
Zwei Handlungsstränge laufen parallel und werden erst gegen Ende, nach langen unautorisierten Ermittlungen, zusammengeführt. Sehr spät werden mögliche Zusammenhänge deutlich und auch für den Leser passen plötzliche viele Puzzleteilchen zusammen.

Von dieser Tötungsvariante habe ich vorher noch nie gehört oder gelesen. Aber sie macht Sinn in dieser Geschichte.

Der Leser wird vom Autor behutsam durch ein riesiges Gefühlschaos geführt. Vom völligem Unverständnis und Zusammenhanglosigkeit werden die Charaktere immer genauer und dichter gezeichnet, so dass ihre Handlungsweise immer nachvollziehbarer wird.

Der Showdown, der war mir dann aber zu heftig.
Die Alleingänge einzelner Protagonisten während der Ermittlungen waren durch Unverständnis und Unwillen der Vorgesetzten bzw. Staatsanwälte begründet und den einzelnen Charakteren geschuldet.
Beim Showdown waren die Alleingänge aber dumm, gefährlich und unprofessionell.
Die jeweiligen Akteure haben sich im Verlauf des Buches wesentlich klüger, überlegener und professioneller hervorgetan, so dass ich vom Showdown doch etwas enttäuscht war.

Alles in Allem ist der Thriller spannend, brutal, blutig und gut durchdacht.

Mein erster Thriller von Andreas Gruber wird sicher nicht der letzte sein.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Bis zum Ende hin ein absoluter Pageturner in Gruber-Manier. Das Ende selbst ist jedoch eher enttäuschend

0

✧∭✧∭✧∰✧∭✧∭✧

"Der Mann lief durch den Raum und presste sich eine Hand auf den Hals.
Aus der Halsschlagader spritzte Blut wie aus einem Überdruckventil.
Quer durch den Raum. Ans Fenster, an die Tapete und ...

✧∭✧∭✧∰✧∭✧∭✧

"Der Mann lief durch den Raum und presste sich eine Hand auf den Hals.
Aus der Halsschlagader spritzte Blut wie aus einem Überdruckventil.
Quer durch den Raum. Ans Fenster, an die Tapete und auf das Sofa."
(S. 13)


Pulaski and Meyers are back again und auch diesmal wieder mit einem sehr ausgeklügelten und spannenden Fall, der die Grenze zwischen Deutschland und Österreich überwindet und die beiden gemeinsam ermitteln lässt.

Dies ist der 3. Teil der Polaski-Meyers-Reihe, kann jedoch ohne weiteres eigenständig gelesen werden. Ich kann die beiden ersten Teile "Rachesommer" und "Racheherbst" jedoch wärmstens empfehlen, um in den gesamten Lesegenuß zu kommen.

✧∰✧

Wien:
Da will man nichts ahnend während seiner Dachdeckerarbeit ein korpulierendes Pärchen filmen und auf einmal hat man ein grausames Mord-Video auf dem Handy. Wenigstens ist dadurch der Täter schnell ausgeforscht..sollte man meinen. Dieser steht plötzlich auf der Matte der Strafverteidigerin Evelyn Meyers und beteuert seine Unschuld. Ausgerechnet er ist auch noch der Sohn eines großen Casino-Moguls und Ostrovsky, einst Meyers Mentor und ein wahrer Pitbull im Gericht, der Oberstaatsanwalt. Für ihn ist die Sache klar - er bringt den schwulen Sohn des Moguls hinter Gitter, koste es was es wolle.
Der Vater des jungen Mannes denkt aber nicht daran das schwarze Schaf der Familie rauszuboxen, sondern möchte ihm ebenfalls im Gefängnis sitzen sehen. Die Polizei ermittelt verdächtig schlampig und dann plötzlich wird Meyers klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und ihr Mandant alles andere als ehrlich zu ihr war.
Nun verbeißt sie sich erst recht in diesen Fall.

Leibzig:
Auch hier wird ein Firmenmogul tot aufgefunden und alle sind sich einig - es war ein unglücklicher Unfall der die Schere ins Hirn dieses Mannes trieb. Einzig Polaski, Ermittler beim Kriminaldauerdienst, teilt nicht deren Meinung.
Auch hier ermittelt die Polizei äußerst schleissig und der Fall wird überraschend schnell zu den Akten gelegt. Aber wenn Polaskis Spürnase erstmal Ungereimtheiten und Verdächtiges wittert, ist er nicht mehr davon abzubringen. Außerdem ist die Tochter dieses Firmenmoguls auch noch die beste Freundin seiner 17-jährigen Tochter und diese hat nicht nur den Sturkopf ihres Vaters geerbet, sondern auch die Spürnase und Verbissenheit. Ein Grund mehr diesem Fall mehr Beachtung zu schenken...und dann geschicht noch ein Mord.

✧∰✧

">>Niemand hat bisher die Spuren vom Tatort mit der DNA von Michael Kotten abgeglichen<<, überlegte sie laut.
Und das, obwohl das bei Mord innerhalb nur weniger Stunden erledigt war.
Irgendwie stimmt das ganze Bild nicht!"
(S. 79)


Wie immer scheinen diese Fälle in Wien und Leibzig absolut nichts miteinander zu tun zu haben. Erst im späteren Verlauf sind Parallelen erkennbar, bis dahin dauert es etwas, was sich jedoch alles andere als langweilig gestaltet.

Bei Andreas Gruber ist ab der ersten Seite unglaubliches Tempo vorhanden, welches auch konstant bestehen bleibt. Der unglaublich flüssige und packende Schreibstil des Autors lässt einen durch das Buch fliegen und Zeit und Raum vergessen.
Auch die Charaktere sind ausgefeilt und sind ebenfalls für allerhand Überraschungen gut. Ich liebe ja den zynischen und brummigen Pulaski, der einen Batzen Sarkasmus und trockenen Humor besitzt. Dies äußert sich vor allem in den Dialogen, welche einen nicht selten schmunzeln lassen. Hier kommt also auch der Humor nicht zu kurz.

">>Der Tote wird vom Bestatter abtransportiert, nicht von mir.<<
>>Doch nicht im auffälligen Leichenwagen?<<
>>Nein, natürlich nicht<<, knurrte Pulaski.
>>Der Wagen hat eine rosa Schleife und ein großes buntes Schild an der Seite:
WILLKOMMEN IM LEIBZIGER AUTOREST MOTEL - HIER LIEGEN SIE RICHTIG.<<
(S. 25)


Der Plot ist äußerst ausgefeilt und beinhaltet mehrere unvorhersehbare Wendungen, die mich von Anfang bis Ende miträtslen ließen.
Kurz gesagt - hier stimmt einfach alles und dadurch klebt man regelrecht an den Buchseiten....bis man zum Ende gelangt.

Bei Andreas Gruber weiß man meist schon aber der Mitte wer der Täter ist. Einzig das Motiv bleibt unklar und der Autor schüttelt gegen Ende noch eine verdammt überraschende Wendung aus dem Ärmel, welche einem den Atem anhalten lässt. Diese fehlte hier leider gänzlich und auch das Motiv war in gewisser Weise von Anfang an klar und äußerst banal.
Ich hatte das unbestimmte Gefühl, als hätte der Autor selbst keinen Plan wohin er jetzt will, selbst kein stimmiges Ende in Sicht und dann den Thriller einfach schnell zu Ende brachte.

Fazit:
So sehr ich diesen Thriller innerhalb von paar Stunden verschlang und mich von Seite zu Seite mit Wendungen überraschen konnte, so enttäuscht war ich vom Ende und der "Auflösung".
Ich bin ein absoluter Gruber-Fan, vor allem aufgrund seines packenden und mitreißenden Schreibstils, der meine Nase regelrecht im Buch kleben lässt und eben auch aufgrund des BUMMS am Ende, der nochmal alles rumreißt. Doch gerade bei Letzterem hat er diesmal gemurkst.
Herr Gruber, das können Sie definitiv besser.

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 29.09.2019

Zum Schluss zu grotesk

0

Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde ...

Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde man selbst den Fall aufklären, was mir sehr gut gefallen hat.

Leider war das letzte Drittel des Buches einfach nur extrem überzogen bis grotesk. Die Protagonisten handeln alle unvorsichtig und die Geschichten wird unglaubwürdig. Ein Kriminalbeamter der im Alleingang ein Haus mit den Entführern aufsucht, eine Rechtsanwältin die einen Durchsuchungsbeschluss alleine umsetzt und viele sachlich, wie fachliche Fehler die mir dann die Lesefreude genommen haben. Zum Schluss ist es ein wildes Gemetzel, weil weder die Polizei auf die Idee kommt mehr als einen suspendierten Komissar ins Rennen zu schicken, und obendrein alle anderen (wie zum Beispiel die minderjährige Tochter eines Opfers) die auf eigene Faust ermitteln, völlig sinnfrei handeln. Sie kommen offensichtlich nicht auf die Idee, dass es gefährlich sein könnte in das Haus der Familie des Mörders zu gehen. Da geht man einfach mal vorbei und klingelt um zu fragen, warum der Sohn denn jetzt den eigenen Vater so kaltblütig abgestochen hat. Die Rechtsanwältin schaut dann auch mal vorbei um zu fragen, ob sie zufällig zwei Geiseln im Haus haben... es wird echt ziemlich plump zum Schluss.

Nun, mein Fazit ist, dass die Geschichte in den ersten beiden Dritteln echt lesenswert ist, aber zum Schluss doch ziemlich an Ernsthaftigkeit verliert und am Verstand aller involvierten Personen zweifeln lässt. Eine unüberlegte Handlung folgt der nächsten.

Daher leider nur 3,5 gut gemeinte Sterne.