Das Cover:
Das Cover ist recht simpel in einem grauen hellblau Ton gehalten und am auffälligsten ist der Titel des Buches in Verbindung mit einem Distelähnlichen Gewächs. Besonders gut gefällt mir, dass das Cover so aussieht als wäre es zerkratzt wie eine Eisoberfläche.
Der Schreibstil:
Ich habe den Schreibstil des Autors als sehr angenehm empfunden. Er war sehr flüssig zu lesen und die Situationen wurden alle sehr sachlich und detailliert beschrieben, was ich bei einem Thriller wirklich wichtig finde, da mir dadurch das Gefühl gegeben wird, dass ich die Tatorte mit in Augenschein nehmen kann.
Besonders gut hat mir auch der häufige Perspektivenwechsel zwischen Kommissar Walter Pulaski und der Anwältin Evelyn Meyers gefallen, da man am Anfang noch das Gefühl hat, dass sie jeweils verschiedene Fälle bearbeiten, es sich am Ende zu einem großen Fall zusammenfügt. Schön fand ich ebenfalls, dass auch ab und an in der Perspektive der Opfer geschrieben wurde und man dadurch auch schon vorab ein bisschen mehr von dem Täter und seiner Vorgehensweise erfährt. Auch wird aus der Perspektive von Jasmin, der Tochter von Walter Pulaski berichtet, da sie auf eigene Faust in dem Fall ermittelt.
Die Charaktere:
Evelyn Meyers ist eine sehr starke Protagonistin. Sie ist schlau und vor allem sehr entschlossen, in jeden Fall ihr bestmögliches zu stecken. In diesem Fall steht ihr zum ersten Mal ein Assistent an ihrer Seite, Florian Zock, der alles in seiner Macht stehende tut, Evelyn bei diesem Fall mit all seinem Wissen und seinen Fähigkeiten zu unterstützen. Zusammen sind sie ein wirklich unschlagbares Team, dass jedem noch so komplizierten Fall auf den Grund geht.
Walter Pulaski ist ein grandioser Charakter, der mich beim lesen häufig zum lachen gebracht hat mit seiner zynischen und trockenen Art Menschen zu begegnen. Im Verlauf des Buches bekommt man aber auch noch eine andere Seite von ihm zu sehen, vor allem mit seiner Tochter Jasmin, um die er sich rührend sorgt, auch wenn sie es ihm nicht immer so einfach macht.
Die Geschichte:
Turbulent wäre für die Entwicklung des Falles noch eine starke Untertreibung. Die Geschichte nimmt von Anfang an ein rasantes Tempo auf, sodass man fast schon mitten im Fall steckt und die ganze Zeit am mitfiebern und miträtseln ist. Doch wenn man denkt, dass man den Fall gelöst hat und auf einmal alles einen Sinn macht, kam schon der nächste Plottwist um die Ecke, der jede aufgestellte Theorie zunichte macht. Doch nach und nach fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen, sodass alles auf einmal Sinn macht.
Mein Fazit: (KLEINER SPOILER!)
Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, da es mich direkt von der ersten Seite an gepackt hat und vor allem hat es zum mitdenken animiert. Ständig war ich am miträtseln, wer der Mörder sein könnte und wie er es angstellt hat. Und wenn ich dann mal eine Theorie hatte, wurde sie direkt wieder umgeworfen, da in der Geschichte einfach so viel passiert und sich immer wieder neue Möglichkeiten und Theorien auftun.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass es in dem Buch um das Thema Transgender geht. Da das Thema momentan eh sehr populär ist, fande ich es gut, dass man da einen Einblick zu bekommen hat, wie es den Menschen geht, die sich im falschen Körper geboren fühlen und wie ihre Gedanken und Gefühle sind. Meiner Meinung nach hat der Autor das Thema schön aufgegriffen und auf einer Seite sachlich erklärt aber auch sehr viel Gefühl dazu mit hinein gesteckt.
Die einzige Sache, die ich leider kritisieren muss ist, dass ich es schade fand, dass die Zusammenarbeit zwischen Evelyn Meyers und Walter Pulaski erst im letzten Drittel des Buches begonnen hat, da ich ihre Teamarbeit wirklich wahnsinnig spannend gefunden habe.
Für mich 4,5 von 5 Sternen !!