Ein solider Thriller mit einem leider enttäuschenden Ende
Sasha kommt nach einem Notkaiserschnitt wieder zu sich und alles ist auf einmal anders, nicht so wie sie es wollte. Erst das Kind zu früh auf die Welt gekommen, dann in diesem seltsam schäbigen Krankenhaus ...
Sasha kommt nach einem Notkaiserschnitt wieder zu sich und alles ist auf einmal anders, nicht so wie sie es wollte. Erst das Kind zu früh auf die Welt gekommen, dann in diesem seltsam schäbigen Krankenhaus und zu guter Letzt, hat sie angeblich einen Jungen und nicht ein Mädchen geboren. Doch wie kann das sein? Ihr Mann Mark ist auch erst nicht auffindbar und als sie das erste Mal ihr Baby sieht, empfindet sie eher Ablehnung anstatt Zuneigung. Das ist nicht ihr kleines Baby, was sie 33 Wochen in sich hatte - sie weiß das und fühlt es. Wurde die Kleine vertauscht? Warum verhalten sich alle so seltsam und wieso will ihr niemand glauben? Wird sie am Ende ihr Kind in den Armen halten?
Fragen über Fragen, die einem beim Lesen aufkommen und man am liebsten so schnell wie möglich beantwortet haben möchte. Die anfängliche Spannung steigt immer weiter und bleibt bis zu dem überraschenden Finale. Die kurzen Rückblenden geben wunderbar einen Einblick in das frühere Leben von Sasha und Mark mit samt ihren Problemen, Ängsten und Vorkommnissen und führen somit zu einer weiteren Steigerung der Spannung und lässt einem beim Lesen Rätseln, wie es weitergehen könnte. Die Autorin schafft es mit wenigen Mitteln eine bedrückende Krankenhaus-Atmosphäre zu erschaffen, in der Sascha fast hilflos gefangen zu sein scheint.
Die Leseprobe hatte mich schon sehr begeistert und so war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste. Die kurzen Kapiteln lesen sich sehr flüssig und man baut schnell zu Sasha eine Beziehung auf. Fühlt mit ihr, leidet und nervt sich auch über die sich seltsam verhaltene Krankenschwester Ursula und den anderen, wie dem Ärzteteam oder ihren Mann Mark. In was für eine Hölle ist sie da nur geraten?
Für viele, die diese Buch gelesen haben oder auch noch lesen werden, ist diese Geschichte kein Thriller, doch dazu muss ich folgendes sagen:
Natürlich ist hier kein Gemetzel, oder eine rasante Verfolgungsjagd, bzw. Katz-Maus-Spiel zwischen Täter und Ermittler vorhanden, jedoch ist es definitiv so, dass Sasha sich gegen moralische, seelische und quasi physische Gewalteinwirkung, seitens ihres Mannes, der Schwiegereltern und des Klinikpersonals samt Ärzte behaupten muss. Wir haben die typischen Elemente vorhanden, wie einen weiten Spannungsbogen - seit des Wachwerdens - einige Cliffhanger durch das Wechseln der Perspektiven zwischen Mark und Sasha und da zudem noch ein emotionaler Konflikt vorhanden ist, könnte man auch von einem Psychothriller sprechen. Für mich sind die typischen Elementen von Thrillern vorhanden, auch wenn es hier eher ein "seichter" sein mag.
Es war spannend bis zum Schluss bis die ganze Wahrheit ans Licht kam. Stellenweise hatte es Anflüge eines wahren Pageturner-Thrillers, jedoch lässt mich das Ende etwas unbefriedigt - vielleicht sogar ein stückweit enttäuscht zurück. Hier hat die Autorin leider Potential verschenkt, sodass ich lediglich 3,5 Sterne vergeben kann.