Abenteuerliche Suche nach wahren Begebenheiten
„In jedem guten Journalisten steckt auch ein Detektiv.“
Leon Borenstein’s nächste Story soll ein echter Knüller werden: er will den erfolgreichen Schriftsteller B. Traven enttarnen. Borenstein macht sie ...
„In jedem guten Journalisten steckt auch ein Detektiv.“
Leon Borenstein’s nächste Story soll ein echter Knüller werden: er will den erfolgreichen Schriftsteller B. Traven enttarnen. Borenstein macht sie auf nach Mexiko, wo gerade ein Bestseller des Autors „Der Schatz der Sierra Madre“ verfilmt wird; am Set nicht nur hochkarätige Schauspieler wie Humphrey Bogart, sondern auch der mysteriöse Hal Croves, der die Romanvorlage verdächtig gut kennt.
Thorsten Seiffert hat sich mit den realen Geschehnissen rund um Traven befasst und daraus eine unterhaltsame Geschichte geschmiedet. Travens Identität war lange nicht zu lüften, auch heute sind viele Fakten noch unklar, die Suche nach dem Mann hinter dem Pseudonym war abenteuerlich und ist geradezu prädestiniert für eine literarische Verarbeitung. Der Autor bleibt nah an den historischen Fakten, auch wenn man einiges zunächst für Fiktion hält, weil es so abstrus ist. Borenstein als erfundene Figur passt ganz hervorragend in die Geschichte, manchmal war er mir allerdings etwas zu blass. Seiffert erzählt ansprechend, er fängt die Atmosphäre des Filmsets beispielsweise sehr gut ein und auch seine Darstellung von Bogart ließ bei mir sofort das Kopfkino anlaufen (natürlich schwarz-weiß). Auch sein Blick auf das Leben in Mexiko war sehr authentisch, sodass dieses Buch eben viel mehr liefert als eine wilde Jagd nach einem Phantom. Stark gestartet, kann Seiffert das Niveau leider nicht gänzlich bis zum Schluss halten, trotzdem hat mich der Autor mit seiner Geschichte gefesselt und gut unterhalten.