Cover-Bild Herzenswege
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783499273124
Dagmar Hansen

Herzenswege

Dem Leben entgegen
Susannas Leben verlief immer in ruhigen Bahnen. Bis vor einem Jahr ihre Tochter starb. Marie war der fröhliche Mittelpunkt der Familie, furchtlos, eine Reisende. Ganz anders als Susanna. Von ihrer letzten Rucksacktour hat Marie den Eltern Postkarten geschrieben. Die erste zeigt die Sibylle von Cumae, auf der Rückseite hat Marie tief bewegt ein paar Gedanken notiert. Kurzentschlossen bucht Susanna einen Flug nach Neapel. Sie will den Ort mit eigenen Augen sehen, der ihre Tochter so berührt hat. Eine Pilgerreise quer durch Europa beginnt. Eine Reise, die Susanna an ihre Grenzen bringt, sie ihre Tochter neu entdecken lässt – und überraschend auch sich selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2018

Schritte in den Mokassins der Tochter

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Als ihre Tochter Marie mit nur 31 Jahren an Krebs stirbt, bricht für Susanna Weber und ihren Mann Martin eine Welt zusammen. Auch ein Jahr nach dem Schicksalsschlag ist die 58-Jährige wie gelähmt und muss ...

Als ihre Tochter Marie mit nur 31 Jahren an Krebs stirbt, bricht für Susanna Weber und ihren Mann Martin eine Welt zusammen. Auch ein Jahr nach dem Schicksalsschlag ist die 58-Jährige wie gelähmt und muss ihren Job als Lehrerin in Berlin ruhen lassen. Ein Anruf einer ehemaligen Freundin Maries bringt Susanna ins Grübeln. Auf ihrer Rucksacktour, die Marie noch kurz vor ihrer Krankheit unternommen hat, hat die junge Frau mehrere Orte in Europa besucht und Postkarten an ihre Eltern geschrieben. Kurz entschlossen bucht Susanna mehrere Flüge. Sie möchte die Orte mit eigenen Augen sehen, die bei ihrer Tochter einen starken Eindruck hinterlassen haben. Für Susanna beginnt eine Reise, bei der sie ihre eigenen Grenzen überwinden muss, ihre angeknackste Ehe auf die Probe gestellt wird und sie sich selbst überrascht…

„Herzenswege“ ist ein berührender Roman von Dagmar Hansen.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 48 Kapiteln, die von einem Epilog und einem Prolog eingerahmt werden. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Susanna. Eingestreut sind immer wieder die Texte der Postkarten von Marie sowie Susannas Notizen, die sich in Briefform an ihre verstorbene Tochter wenden. Vielen Kapiteln ist ein passendes Zitat bekannter Personen vorangestellt. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist locker, anschaulich und lebhaft. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten in Italien, Frankreich, England, Irland und Spanien wecken Fernweh. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Mit Susanna steht ein sympathischer Charakter im Vordergrund. Sie hatte schnell mein Mitgefühl. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt wird sehr gut deutlich. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, ihre Entwicklung wirkt realitätsnah. Auch die verstorbene Tochter, die nur in Erinnerungen und in Gesprächen für den Leser greifbar wird, ist eine interessante Persönlichkeit. Darüber hinaus gibt es liebevoll dargestellte Nebenfiguren.

Gut gefallen hat mir, dass man als Leser mit Susanna einige weniger bekannte Orte wie Glastonbury und Fanore erkunden kann. Obwohl die Autorin nicht alle Destinationen selbst besucht hat, gelingt es ihr auf gelungene Weise, interessante Informationen zu Land und Leuten in die fiktive Geschichte einzuflechten. Zwar sind die einzelnen Aufenthalte relativ kurz sind. Trotzdem sorgen die Reisestationen für eine lehrreiche Lektüre. Hilfreich bei der geografischen Orientierung sind dabei die Kartenausschnitte, die vor jedem neuen Abschnitt der Reise abgedruckt sind. Leider nehmen Esoterik, Mythen, Magie, Legenden, Märchen und andere übersinnliche Aspekte sehr viel Raum in der Geschichte ein, obwohl ein solches Ausmaß an Spiritualität, überirdischen Begegnungen und Fügungen die Handlung stellenweise etwas unglaubwürdig macht. Das hätte es nicht gebraucht. Dennoch konnte mich die emotionale Geschichte nicht nur unterhalten, sondern auch immer wieder bewegen. Das Thema Trauer spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte. Jedoch wird der Roman insgesamt nicht zu düster. Auch der Abschluss konnte mich überzeugen.

Sehr ansprechend finde ich die Gestaltung des Taschenbuchs. Das hübsche Cover macht optisch etwas her und passt darüber hinaus inhaltlich gut. Ein Pluspunkt ist, dass das Muster auch im Innenteil aufgegriffen wird. Der prägnante Titel ist ebenfalls treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Herzenswege“ von Dagmar Hansen ist ein kurzweiliger Roman, der für schöne Lesestunden sorgt. Eine empfehlenswerte Lektüre vor allem für Leser mit einem Interesse an unbekannteren Reisezielen, Spiritualität und Trauerbewältigung.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Auf deinen Spuren

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Ich mag das Cover sehr gerne, es ist so schön gestaltet und die Farben sind so lebensbejahrend. Der Schreibstil ist gut, er ist trotz des schweren Themas locker und leicht.

Das Thema ist wirklich schwer ...

Ich mag das Cover sehr gerne, es ist so schön gestaltet und die Farben sind so lebensbejahrend. Der Schreibstil ist gut, er ist trotz des schweren Themas locker und leicht.

Das Thema ist wirklich schwer zu verdauen, es ist das Schwerste was Eltern erleben könnten. Ihr Kind ist tot.
Martin und Susanna leben nur noch neben einander her. Dann begibt sich Susanna auf die Spuren ihrer toten Tochter, was dabei raus kommt ist nicht nur traurig, es ist auch mutmachend, lustig und ganz oft so liebevoll.
Das sie auf der Reise fast ihren Mann verliert wird ihr erst später klar. Ich möchte nicht zu viel verraten aber es wird ein tolle Reise.
Das Buch hat mich auf jeden Fall berührt und schön aber auch uns unsere Endlichkeit bewusst werdend.
Ich kann das Buch nur empfehlen und finde es setzt sich auf ein ganz besondere Weise mit dem Thema Tot auseinander. Danke an die Autorin für die schönen und berührend Lesestunden.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Berührende Reise

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Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme in der Geschichte anzukommen und war noch nicht richtig gepackt, aber sobald die Reise von Susanna los ging, hat es mir dann deutlich besser gefallen.

Susanna und ...

Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme in der Geschichte anzukommen und war noch nicht richtig gepackt, aber sobald die Reise von Susanna los ging, hat es mir dann deutlich besser gefallen.

Susanna und Martin haben ihre Tochter Marie verloren und beide gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Trauer um und verlieren dabei auch ihre Ehe aus den Augen. Susanna macht sich dann auf eine Reise durch Europa, auf den Spuren von Marie.

Auch wenn die Reise "nur" nach Europa geht, fand ich die Orte, die wir auf dieser Reise kennenlernen, sehr interessant. Es sind einige sehr mythische Orte, die mir teilweise aber wirklich komplett unbekannt waren und ich habe so noch einiges mitgenommen. Die Ziele werden sehr gut beschrieben und auch ihre Geschichte erzählt, dennoch habe ich mir beim Lesen dann noch ein paar Bilder im Internet rausgesucht, um einen besseren Eindruck zu bekommen.

Wie gesagt sind die verschiedenen Orte sehr spannend, aber ich fand es manchmal ein wenig schade, dass sich Susanna immer nur sehr kurz dort aufhält und manchmal kam es mir ein wenig gehetzt vor. Man merkt aber dennoch wie die Reise Susanna verändert und ihr dabei hilft ihre Trauer zu bewältigen.

Auch wenn es um Trauerbewältigung geht, ist das Buch nicht übermäßig traurig, sondern es wird versucht in vielem das Positive zu sehen. Zum Ende hin hat mich das Buch dann aber doch sehr berührt und ich hatte dann doch noch das eine oder andere Tränchen im Auge.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Auf Maries Wegen..

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Susanna und Martin sind tief erschüttert, sie haben viel zu früh ihre Tochter Marie verloren. Sie hat den Kampf gegen den Krebs verloren und das obwohl sie noch so viel in ihrem Leben vorhatte. Beide trauern ...

Susanna und Martin sind tief erschüttert, sie haben viel zu früh ihre Tochter Marie verloren. Sie hat den Kampf gegen den Krebs verloren und das obwohl sie noch so viel in ihrem Leben vorhatte. Beide trauern auf ihre eigene Art. Während Martin nicht einmal Maries Zimmer betreten kann, hält sich Susanna nirgendwo sonst auf. Ein Anruf von Maries guter Freundin Angela weckt Susanna aus ihrer Trauer. Sie möchte Maries letzte Reise Revue passieren lassen und noch einmal mit Marie unterwegs sein. Also nimmt sie sich viel vor, packt kurzerhand ihre Sachen und ist einfach nur unterwegs. Sie lernt viel über sich selbst aber erfährt auch viel Neues über ihre verstorbene Tochter.


Ich finde es toll dass Susanna wieder Lebensmut geschöpft hat und ihr die Reise so viel gebracht hat. Leider konnten mich die Emotionen aber nicht wirklich überzeugen und mir hat am Ende das gewisse Etwas gefehlt, um mich zu 100% vom Buch zu überzeugen.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Roman über Trauerbewältigung, aus dem Trauernde neuen Mut und Hoffnung schöpfen können

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Als sich der Todestag von Susannas einziger Tochter Marie zum ersten Mal jährt, ist sie immer noch in tiefer Trauer und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie nicht genug unternommen hat, um ihre Tochter ...

Als sich der Todestag von Susannas einziger Tochter Marie zum ersten Mal jährt, ist sie immer noch in tiefer Trauer und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie nicht genug unternommen hat, um ihre Tochter zu retten. Sie ist an Krebs gestorben, der erst sehr spät erkannt worden war.

Marie war eine neugierige junge Frau, die im Gegensatz zu ihrer Mutter gern und viel gereist ist. Nun beschließt Susanna, die letzte Tour ihrer Tochter, von der sie alle Postkarten aufgehoben hat, nachzureisen, um auf den Spuren ihrer Tochter zu wandeln. Sie möchte nachempfinden, warum sie auf der Europareise bestimmte Ort aufgesucht hat und damit auch mehr über ihre Tochter erfahren. Ihr Mann Martin, von dem sie sich zunehmend entfremdet hat, zeigt wenig Verständnis und lässt Susanna allein ziehen.

Von Berlin geht es nach Italien an die Amalfiküste, über die Bretagne nach Somerset und Irland bis nach Spanien und wieder zurück nach Berlin.

"Herzenswege" beschreibt die Reiseroute die die 58-jährige Susanna auswählt, um durch die Begehung der Reiseziele und der Begegnung mit den Menschen vor Ort, mehr über Marie, deren Tod sie noch lange nicht verwunden hat, in Erfahrung zu bringen. Man begleitet Susanna auf den fünf Stationen ihrer Reise, wo sie in den selben Unterkünften wie ihre Tochter übernachtet und die selben Sehenswürdigkeiten aufsucht. Zufällig und/ oder bewusst trifft sie auf Menschen, die Marie auf ihrer Reise kennengelernt hatte und die alle von dem "ganz besonderen Mädchen" schwärmen.

Der Roman liest sich wie eine Pilgerreise, da Susanna etwas spirituell angehaucht ist und viele heilige, religiöse und mysteriöse Orte aufsucht. Die Reiseroute kann man als Leser durch die im Buch abgebildeten Landkarten, aber auch durch die sehr detaillierte Beschreibung der Orte und Landschaften anschaulich miterleben.
Susannas Gefühle kann man darüber hinaus gut nachempfinden. Ihre Trauer über den tragischen Verlust ist allgegenwärtig und auch ihre Schuldgefühle, ihre Vorwürfe, als Mutter versagt zu haben, indem sie nicht beharrlicher auf Arztbesuch insistiert hatte, sind nachvollziehbar dargestellt.
Auch wenn Susanna auf der Reise das Gefühl hatte, Marie zu begegnen und ihr näher zu kommen, blieb mir Marie völlig fremd. Ich konnte nicht mehr über sie erfahren, als dass sie offensichtlich gern gereist ist und eine Freundin in Italien hatte. Darüber hinaus blieben nur leere Worthülsen, die sie übertrieben als Lichtgestalt darstellten. Auch empfand ich Susannas Aufenthalte, die zumeist nicht mehr als eine Nacht an einem Ort waren, zu abgehetzt, um sich mit Marie und ihren gewählten Reisezielen auseinanderzusetzen.
So empfand ich den Roman als etwas oberflächlich und hatte mir auch etwas exotischere Reiseziele in Bezug auf die "furchtlos reisende" Marie vorgestellt, die für Susanna eine größere Herausforderung gewesen wären, als Westeuropa.

"Herzenswege" ist eine Mischung aus Reiseführer und Trauerbegleitung, mit dem Menschen, die nahe Angehörige verloren haben neuen Mut und Hoffnung schöpfen, so wie Susanna auf der Reise trotz ihrer Trauer auch viele glückliche Momente erlebte und ihrer Tochter (durch eingebildete Zeichen) näher und darüber hinaus auch zu Erkenntnissen über sich selbst gekommen ist, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Susanna lernt, den Tod zu akzeptieren, ohne dass ihr Leben vorbei sein muss und loszulassen, denn jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne.