Cover-Bild Die verlorene Schwester
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 09.11.2018
  • ISBN: 9783746634524
Linda Winterberg

Die verlorene Schwester

Roman

Das Leben, von dem wir träumten.

Bern, 1968: Nach dem Tod des Vaters werden die Schwestern Marie und Lena der kranken Mutter von der Fürsorge entrissen. Die Mädchen werden getrennt und an Pflegefamilien „verdingt“, bei denen sie schwer arbeiten müssen. Als eine der beiden schwanger wird, soll ihr das Baby weggenommen zu werden. Doch sie will die Hoffnung nicht aufgeben, mit ihrem Kind in Freiheit zu leben – und auch ihre Schwester wiederzufinden. Jahre später zeigt sich eine Spur, die nach Deutschland führt.

"Die Verdingkinder in der Schweiz sind ein Thema, das betroffen macht und nicht vergessen werden darf." Ulrike Renk, Autorin von "Die Zeit der Kraniche"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2018

Zwangsadoption

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Bern 1969, der Vater und Marie und Lena ist schon seit einiger Zeit verstorben und dieMutter nicht in der Lage sich um ihre beiden Mädchen zu kümmern...
Da greift der Staat ein, die KInder werden in "Obhut" ...

Bern 1969, der Vater und Marie und Lena ist schon seit einiger Zeit verstorben und dieMutter nicht in der Lage sich um ihre beiden Mädchen zu kümmern...
Da greift der Staat ein, die KInder werden in "Obhut" genommen, der Mutter entrissen und zwei verschiedenen "Pflegefamilien" "verdingt" - wo sie schwer arbeiten müssen - ohne Rechte, ohne Liebe , ausgenutzt. Gewalt gehört zur Tagesordnung und auch sexuelle Übergriffe sind nicht selten.
Während es die eine noch recht gut getroffen zu haben scheint, bis sie schwanger wird.....
Das Kind wird ihr weggenommen ... sie weiß nicht wo es ist und als Verdingkind ist sie sowieso nichts wert....
Die andere Schwester erlebt in ihrer "Familie" die Höhe - bis sie endlich fliehen kann.....
Jahre später 2008 stößt Anna Volkmann, Mitte 30, zufällig darauf, dass sie adoptiert wurde.....
Die Unterlagen sind spärlich - trotz spärlicher Unterlagen beginnt zusammen mit der Juornalistin Claudia zu recherchieren......
...und stoßen auf die Geschichte der Verdinkindern, die in der Schweiz bis in die 70er Jahre des 20.Jahrhunderts üblich war....
Fazit und Meinung:
Von den Schweizer VERDINGKINDERN hatte ich noch nie was gehört, um so geschockter war ich, davon zu lesen - das siese Praxis kaum, 50 Jahre her ist...... und diese Kinder als minderwertig und schlecht galten --- unvorstellbar..... sie waren praktisch Freiwild und auf Gedeih und Verderben der Behörde und ihren Peinigern ausgeliefert.
Laura Winterbergs Roman zu dieser menschenverachtenden Praxis hat mir sehr gut gefallen und ich finde es gut, das dadurch darauf aufmerksam gemacht wird.
Die zwei Erzählebenen lockern das Buch auf und erhöhen die Spannung.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Ehrlich, berührend, erschreckend!

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„Die verlorene Schwester“ von Linda Winterberg ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 448 Seiten und wird auf der Grundlage historischer Ereignisse der Verdingkinder ...

„Die verlorene Schwester“ von Linda Winterberg ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 448 Seiten und wird auf der Grundlage historischer Ereignisse der Verdingkinder in der Schweiz erzählt.

Die Autorin Linda Winterberg erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Mädchen Marie und Lena, die im Jahre 1969 nach dem Tod ihres Vater der Mutter weggenommen und in die Obhut der schweizerischen Fürsorge gegeben werden.
Schon nach kurzer Zeit werden die beiden Mädchen getrennt und müssen nun als sogenannte „Verdingkinder“ bei Pflegefamilien leben. Lena kommt auf einen Bauernhof. Sie muss dort sehr hart schuften und erfährt viele qualvolle Ereignisse. Marie kommt bei einer Familie unter, die einen Blumenladen besitzt und beginnt eine Lehre als Floristin. Anfangs fügt sie sich dort gut ein, aber als sie ihre große Liebe kennen lernt, überschlagen sich die negativen Vorkommnisse auch bei ihr.
Viele Jahre später erfährt Anna, eine schweizerische Investmentbankerin, eines Tages, dass sie als Kind adoptiert wurde und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Und hier laufen die beiden Stränge der Geschichte zusammen.

Linda Winterberg schafft es das sehr wichtige und erschreckende Thema der Verdingkinder in der Schweiz gekonnt anzugehen. Ihr Buch lässt sich trotz des „harten“ Themas leicht und flüssig lesen und ich konnte mich als Leserin sehr gut in die fein ausgearbeiteten Charaktere der Geschichte einfühlen.
Mir wurde während des Lesens erschreckend bewusst, vor welch kurzer Zeit, solch schreckliche Dinge mit den Verdingkindern passiert sind und ich wage es mir nicht auszudenken, wie viele Menschen heute noch darunter leiden.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird.

Veröffentlicht am 12.12.2018

die verlorene schwester

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Sowohl das wunderschöne Cover als auch der Titel haben mein Interesse an dem Buch geweckt. Bedauerlicherweise habe ich bis jetzt noch nichts von der Autorin gelesen. Dies wird sich aber mit Sicherheit ...

Sowohl das wunderschöne Cover als auch der Titel haben mein Interesse an dem Buch geweckt. Bedauerlicherweise habe ich bis jetzt noch nichts von der Autorin gelesen. Dies wird sich aber mit Sicherheit ändern.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe und vollständig in die Welt der beiden Schwestern eingetreten bin.
Die Personen sind sehr gut getroffen und man beginnt sich sofort mit ihnen zu identifizieren und fiebert mit ihnen mit.
Zur Geschichte, die beiden Schwester, Lena und Marie kommen durch widrige Umstände ins in ein Heim das die Fürsorge betreibt. Später werden sie dann an unterschiedliche Familien als Verdingkind vermittelt. Die beiden werden nun getrennt und leiden darunter sehr. Ob es ihnen wohl gelingen wird, einander wieder zu finden?
Ein sehr schönes, wundervoll einfühlsames Buch, dessen Lektüre ich im wahrsten Sinne des Wortes extrem genossen habe. Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 11.12.2018

was für ein Schicksal

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Kaum vorstellbar, dass es diese Zustände in der Schweiz noch in den 60er Jahren gab. Die Verdingkinder von denen ich bis dahin noch nie gehört hatte.

Nach dem Tode des Vaters wurde die Mutter krank. ...

Kaum vorstellbar, dass es diese Zustände in der Schweiz noch in den 60er Jahren gab. Die Verdingkinder von denen ich bis dahin noch nie gehört hatte.

Nach dem Tode des Vaters wurde die Mutter krank. Die Schwestern Marie und Lena kommen ins Heim. Dann werden sie getrennt. Während es Marie noch einigermaßen gut trifft, muss Lena auf einem Bauernhof schuften, ihr Leben besteht aus Prügel und Missbrauch. Alle Dorfbewohner schauen weg, das Leben dieser Kinder ist nichts wert. Nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der Schwester lässt sie nicht am Leben verzweifeln. Jahre später ist die junge Anna auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Dieses Buch hat mit sehr gut gefallen, vom Cover und Schreibstiel sehr ansprechend. Ich mochte den Roman kaum aus der Hand legen, so sehr war ich am Schicksal der Mädchen interessiert.
Ich bin froh dass ich dieses Buch gelesen habe und kann es nur wärmstens weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Verlorene Kinder

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Es ist nicht nur die Geschichte von Anna, sondern auch die der Schwester Marie und Lena. Wobei Anna und die Schwestern Jahre trennen. In zwei verschiedenen Zeitepochen erfahren wir von ihrem Leben. Marie ...

Es ist nicht nur die Geschichte von Anna, sondern auch die der Schwester Marie und Lena. Wobei Anna und die Schwestern Jahre trennen. In zwei verschiedenen Zeitepochen erfahren wir von ihrem Leben. Marie und Lena, die in Bern 1968 nach dem Tod des Vaters in ein Heim kommen wohl ihre Mutter noch lebt, werden beide von der Fürsorge abgeholt und als sogenannte "Verdingkinder" zu anderen Familien gegeben.

Annas Geschichte spielt 2008 in der Schweiz. Wie die Frauen zueinander finden, was sie verbindet, das ist eine Geschichte, die unbedingt gelesen werden muss.

Beide Handlungsstränge verknüpfen sich perfekt miteinander und so erfährt man stückchenweise immer mehr über die schreckliche Vergangenheit, bis sich zum Ende hin ein vollendetes Bild ergibt.

Die Autorin hat es wieder einmal verstanden eine Geschichte zu verfassen, die einem von der ersten Zeile weg fesselt. Man will einfach wissen, was weiter passiert. So ist es ein ereignisreicher Roman geworden der in einem spannenden Finale endete.

Die Autorin hat sich hier einem Thema angenommen, von dem ich so gar nichts wusste. Die sogenannten Verdingkinder wurden seit 1800 bis ca. 1980 in der Schweiz an Familien vermittelt. Hierbei handelte es sich oft um Kindern aus Heimen, oder aber auch aus sozial schwachen Familien. Jedoch waren diese Familien meist keine Pflegefamilien, sondern die Kinder mussten dort schwer für ihr Essen arbeiten. Sie wurden selten gut behandelt, oftmals durften sie nur selten die Schule besuchen.

Diese Geschichte der Kinder und später der Frauen hat mich tief betroffen gemacht. Ich frage mich, wie sich diese altbackene Regel so lange hat halten können. Warum haben die Behörden damals dieses Spiel so lange mitgemacht?

Mir hat dieses Buch ungemein gefallen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen und vergebe nur zu gerne fünf Lesesterne.