Extrem spannend
Sweetgirl war ein wirklich ausgesprochen gutes Buch. Der Autor Travis Muhlhauser schafft es, denn Leser von der ersten bis zur letzten Seite an sein Werk zu fesseln. Es ist an Spannung kaum zu überbieten ...
Sweetgirl war ein wirklich ausgesprochen gutes Buch. Der Autor Travis Muhlhauser schafft es, denn Leser von der ersten bis zur letzten Seite an sein Werk zu fesseln. Es ist an Spannung kaum zu überbieten und es gab durchaus Stellen, an denen es mir eiskalt den Rücken herunter gelaufen ist, man am liebsten ins Geschehen eingreifen möchte, um den Figuren beizustehen.
Percy ist eine sehr junge Protagonistin, die mit ihren 16 Jahren schon mehr erleben und ertragen musste, als manch Erwachsener. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht für ihre Drogen- und schwer Alkoholabhängige Mutter zu sorgen. Eine Aufgabe, die sie weder bewältigen können sollte noch bewältigen müsste. Sie arbeitet zehn Stunden am Tag um ihr Überleben zu sichern, schmeißt die Schule und man denkt sich, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie am gleichen Punkt ankommt wie die Mutter. Eigentlich hat sie kaum eine Chance, etwas aus ihrem Leben zu machen.
Doch Percy ist anders, sie ist unfassbar stark. Und so macht sie sich im schlimmsten Schneesturm auf die Suche nach ihrer Mutter, die mal wieder verschwunden ist. Percy Suche führt sie zu einem Farmhaus, was sie dort vorfindet ist grausam. Drogensüchte liegen im Wohnzimmer herum, ein Tier verwest in einem Zimmer und sie findet Jenna. Ein Baby, das in seinem Bettchen bitterlich weint, denn ihre verkommenen Eltern ließen das Bettchen am geöffneten Fenster bei Eiseskälte stehen.
Percy trifft die Entscheidung dieses Kind retten zu wollen und macht sich auf den Weg durch den Sturm. Ihr Auto war liegengeblieben und sie hofft bei einem Bekannten Schutz zu finden. Dieser begleitet also Percy und Jenna, schützt die beiden und bezahlt bitter dafür. Der Zustand des Babys ist grauenvoll, sie ist unterernährt und ist am ganzen Körper wund und voller eitriger Stellen. Diese Beschreibungen zu lesen, sind schon wirklich sehr hart und man steckt voller Wut und Hass auf Eltern, die einem Kind so etwas antun. Eine wirklich schreckliche Schilderung.
Travis Muhlhauser erzählt Percys Reise, ohne Beschönigungen, es liest sich teilweise sehr gruselig und man erlebt mit Percy viele schreckliche Situationen. Sie stellt sich allen, tapfer und sehr mutig.
Das Buch ist nicht schön, im eigentlichen Sinne, dazu ist das Thema einfach zu heftig und auch sehr bitter. Dennoch war es ein großartiges Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe. Ein Buch, welches mich sicher noch einige Zeit gefangen halten wird und meine Gedanken beschäftigt.
Ich würde mich freuen, mehr aus der Feder von Travis Muhlhauser zu lesen, er schreibt großartig und hat mir extreme Lesestunden beschert.