Cover-Bild Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.07.2016
  • ISBN: 9783548613062
Barbara Bierach

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)

Kriminalroman

Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Barbara Bierach ist mit diesem Krimi, der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe gut gelungen.

Irland/Count Sligo 1965: der Krimi beginnt mit der Vergewaltigung eines jungen Mädchens schon ziemlich dramatisch. ...

Barbara Bierach ist mit diesem Krimi, der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe gut gelungen.

Irland/Count Sligo 1965: der Krimi beginnt mit der Vergewaltigung eines jungen Mädchens schon ziemlich dramatisch. Als sie dadurch schwanger wird, ist es vor allem ihr Bruder Charles, der alles daran setzt, diese Familienschande aus seinem Umfeld zu entfernen, geht ja um seine Karriere.

Irland/County Sligo 2005: der pensionierte Militärpfarrer Charles Fitzpatrick wird ermordet.

Emma Vaughan wird mit den Ermittlungen betraut. Sie ist kein einfacher Charakter. Geschieden, alleinerziehende Mutter eines pubertierenden Sohnes und protestantisch – im katholischen Irland auch heute noch keine leichte Kombination. Eine zusätzliche Hürde ist ihre Abhängigkeit von schmerzstillenden Medikamenten, die sie geflissentlich verheimlicht. Nach einem, von ihrem Ex-Mann verursachten Unfall, leidet sie an chronischem Schmerzen, die sie mit Opiaten einzudämmen versucht.

Hat der Mord an Fitzpatrick religiöse Gründe, steckt die IRA dahinter oder ist das Motiv im Privatleben des Ermordeten zu suchen? Seine Ehefrau Jeane leidet schon jahrelang wegen der Seitensprünge ihres bigotten Mannes. Auch die ehemaligen Vorgesetzten sprechen missbilligend über den Seelsorger.

Und was hat Margaret, die demente Schwester des Ermordeten, die ihre Pflegerin immer als „Kaitlin“ anspricht, mit der Sache zu tun?

Wird Emma den Fall lösen können, bevor die Ermittler aus Dublin übernehmen?

Ich bin beeindruckt von diesem Krimi, der einen Einblick in die zerrissene Welt des Glaubens gibt. Grundsätzlich bin ich ja mit den Nachrichten über den Bombenterror der IRA aufgewachsen, habe mir aber bislang keine Zeit genommen, die Ursache dieses Konflikts nachzulesen (was ich demnächst nachholen werde).

Bei ihren Recherchen wühlt Emma tief im Dreck der Kirche(n), wobei das eigentliche Bekenntnis wenig Rolle spielt. Sowohl Protestanten als auch Katholiken haben hier schwere Verfehlungen ihrer Amtsträger jahrzehntelang vertuscht. Die schrecklichen Ereignisse in Tuam, wo in einem ehemaligen Fürsorgeheim 800 Babyskelette gefunden wurden, hat die Autorin in diesen Krimi eingebaut.

Veröffentlicht am 14.12.2016

spannende, erschreckende Story mit (zu) vielen historischen Fakten

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Barbara Bierach – Lügenmauer

Emma Vaughan ist Kriminalpolizistin bei der Mordkommission in Sligo, Irland, wird aber aufgrund ihrer Lebenssituation nicht gerade gemocht: Geschieden, eine Frau als Polizistin, ...

Barbara Bierach – Lügenmauer

Emma Vaughan ist Kriminalpolizistin bei der Mordkommission in Sligo, Irland, wird aber aufgrund ihrer Lebenssituation nicht gerade gemocht: Geschieden, eine Frau als Polizistin, Alleinerziehend und sie gehört nicht der „richtigen“ Seite der Religion an.
Als ein geschätztes Gemeindemitglied, der protestantische Reverend Dean Charles Fitzpatrick ermordet in seinem Studierzimmer aufgefunden wird, gibt es viele Täter, die in Frage kommen könnten. Die IRA, eine seiner zahlreichen Liebschaften, die Familie, doch nichts scheint zu passen, obwohl jeder ein Motiv hat.
Emma und ihr Kollege James versuchen die wenigen Spuren, die der Täter hinterlassen hat, zusammen zu fügen und Emma gerät dabei selbst in Gefahr.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, und aufgrund des spannenden, temporeichen Erzählstils konnte ich das Buch in ein paar Stunden durchlesen.
Die Handlung ist komplex, spannend, aber auch manchmal zu detailreich, mit vielen historischen Fakten belegt, ergeben sich immer wieder Überraschungen und Wendungen, die einen beim Lesen verwirren sollen. Hier tun sich menschliche Abgründe auf, die einfach nur erschreckend und grausam sind.
Die Charaktere waren alle detailreich und glaubhaft beschrieben. Ich konnte mich gut in Emmas Welt hinein versetzen, die mir sympathisch war. Sie hat zwar ein Schmerzmittelproblem, ist alleinerziehend und muss sich mit ihren Ex-Mann rumschlagen, aber genau die Ecken und Kanten machen sie zu der sympathischen aber taffen Polizistin, die sie ist.
Auch ihr Kollege James Quinn war mir schnell sympathisch, zwischendurch hatte ich den Verdacht, dass die beiden mehr als nur Kollegen sind, das hat sich aber nicht bestätigt.
Reverend Dean Charles Fitzpatrick war mir in seiner Rolle als Ermordeter am liebsten, ich habe selten so viel Wut und Abscheu auf einen Charakter in einem Buch gehabt.
Miles Munroe der hier ein „kleiner“ Nebencharakter ist, ist mir besonders aufgefallen, auch ihn mochte ich und ich hätte sehr gerne mehr über ihn gelesen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Zeit- und Perspektivwechsel machten die Geschichte noch interessanter.

Dieses Buch hat mich berührt, war erschreckend und hat mich in seinen Bann gezogen. Die historischen Fakten, die zahlreich sind, haben sich aber gut in die Geschichte eingefügt.

Ich kannte bisher noch kein Buch von der Autorin, aber falls es eine Fortsetzung, was ich mir sehr gut vorstellen kann, von Emma und Co gibt, werde ich diese auf jeden Fall lesen.

Das Cover ist eine typische irische Landschaft, ein besonderer Blickfang ist es jetzt nicht, aber der Inhalt des Buches spiegelt sich im Titel und im Cover wieder.

Fazit: Eine spannende, erschreckende Story mit (zu) vielen historischen Fakten, sympathischen Charakteren und absolut lesenswert. 4 Sterne.

Ich möchte mich auch ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat jedoch keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Mord im Pfarrhaus

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Im beschaulichen Hafenstädtchen Sligo an der Nordwestküste Irlands wird der protestantische Reverend Dean Fitzpatrick erdrosselt aufgefunden. Leitung der Mordermittlung hat Inspector Emma Vaughan. Die ...

Im beschaulichen Hafenstädtchen Sligo an der Nordwestküste Irlands wird der protestantische Reverend Dean Fitzpatrick erdrosselt aufgefunden. Leitung der Mordermittlung hat Inspector Emma Vaughan. Die sympathische junge Frau, selbst auch Protestantin, hat einen schweren Stand im bigott katholischen Umfeld. Sie ist geschieden, alleinerziehend, in einer Männerdomäne erfolgreich berufstätig, und natürlich der falschen Konfession zugehörig, zumindest auf dem Papier. Tatsächlich hat sie mit Religion so gar nichts am Hut.
Das Mordopfer war ein Unsympath erster Güte, ein Weiberheld, machtgierig und rücksichtslos. Emma verfolgt mehrere Lösungsansätze.
Sollte die IRA die Hände im Spiel haben oder ist das Motiv eher in der Familie zu suchen?
Emma ist eine Karrierefrau, sie arbeitet korrekt und umsichtig. Mir gefällt, wie sie sich im entscheidenden Moment zwischen Recht und Gerechtigkeit entscheidet, auch wenn es für sie berufliche Konsequenzen haben wird.
Der Charakter von Emma ist gut ausgearbeitet, wie überhaupt die Personen in dem Roman sehr lebendig wirken.
Für meinen Geschmack nimmt der politische Aspekt etwas zu viel Raum ein. Auch kam nicht so recht das Irland-Feeling beim Lesen auf, das man beim Betrachten des hübschen Covers erwartet hat. Man merkt doch, dass die Autorin eine Deutsche ist.
Die Handlung ist spannend aufgebaut, auch wenn man schon früh eine Ahnung hat, wo der Mörder zu suchen ist.
"Lügenmauer" von Barbara Bierach bietet dennoch solide Krimiunterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der erste Fall für Emma

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Der erste Band um die Ermittlerin Emma Vaughn beginnt mit einem heiklen Thema. Sie soll den Tod des angesehenen Kirchenmitglieds Charles Fitzpatrick untersuchen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn ...

Der erste Band um die Ermittlerin Emma Vaughn beginnt mit einem heiklen Thema. Sie soll den Tod des angesehenen Kirchenmitglieds Charles Fitzpatrick untersuchen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn nicht jeder ist bereit Emma zu unterstützen, zudem hatte sich der Kirchenmann im Laufe seines Lebens einige Feinde gemacht. Als alleinerziehende, protestantische Frau hat sie es in Irland nicht leicht, begegnen ihr doch viele mit Misstrauen. Aber Emma läßt sich nicht beirren und mit ihrer direkten Art und ihrem Willen sich nicht unterkriegen zu lassen, beginnt sie in der Vergangenheit von Charles zu graben. Sie schlägt ein Kapitel in seinem Leben auf, dessen Spuren in ein Heim für ledige Mütter in den Sechziger Jahren führen. Aber darüber möchte keiner wirklich reden und Emma muß gegen eine Mauer des Schweigens ankämpfen sowie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Ein spannender Krimi, der einen mitnimmt in die irische Provinz, wo die Dorfbewohner sich gegenseitig mißtrauisch beäugen und alles für Ihr gutes Ansehen tun. Man erfährt viel über die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten, was ich sehr interessant fand.

Mit Emma mußte ich erst warm werden. Sie war mir mit ihrer burschikosen Art und ihrer Tablettensucht nicht gleich sympathisch, aber im Laufe des Buches entwickelt sie sich zu einer starken Protagonistin.

Ein gelungener Krimi mit einem nicht sehr überraschenden Ende, der sich aber sehr gut lesen läßt und mir schöne Lesestunden beschert hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dunkles Kapitel Irlands

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Barbara Bierach´s erster Fall um die toughe Ermittlerin Emma Vaughan hat mir recht gut gefallen.
Emma ist geschieden und eine alleinerziehende Mutter. Zudem ist sie Protestantin, was in einem zutiefst ...


Barbara Bierach´s erster Fall um die toughe Ermittlerin Emma Vaughan hat mir recht gut gefallen.
Emma ist geschieden und eine alleinerziehende Mutter. Zudem ist sie Protestantin, was in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen weckt... Sie hat es nicht leicht, setzt sich aber doch recht gut durch gegen die „Männerwirtschaft“; das war schon beeindruckend.
Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten.
Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Ich fand den politischen Aspekt ein wenig zu vorrangig – aber das gehörte zur Geschichte dazu, von daher passte es schon, aber ich hätte mir an einigen Stellen diesen etwas weniger ausführlich gewünscht...
Ansonsten war das Buch allerdings wirklich spannend, wenn auch nicht durchgängig und so, dass man immer weiterlesen musste unbedingt, aber es ist ja auch ein Krimi und kein Thriller...