»„Willkommen auf Preston Manor“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und sie war sich sicher, dass sie sich verhört hatte. Oder dass das hier ein Zufall war. Doch dann sah sie es selbst.«
In „Royal Christmas – Ein Prinz zu Weihnachten“ erzählt Daniela Felbermayr die Geschichte der Reporterin Eden, die von ihrem Freund betrogen wurde, einen Artikel über die britischen Royals, den Prestons, schreiben soll, der ihr eine Beförderung einbringen wird und noch dazu steht Weihnachten vor der Tür.
Um heraus zu finden, welcher der beiden adligen Söhne seine Verlobung bekannt geben wird, setzt sich Eden kurzerhand in den Flieger Richtung Colorado zum Landsitz der Prestons.
Doch die Reise scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Unterwegs geht Edens Gepäck verloren und ihr Mietwagen bleibt mitten im nirgendwo stehen. Aber anscheinend hat Eden mehr Glück als gedacht, denn ihr Retter entpuppt sich als waschechter Prinz. Und bevor Eden ihr Hotel überhaupt erreichen kann, ist sie ihrer Story näher als sie jemals dachte. Und nicht nur dieser kommt sie näher, sondern auch Jay, der sie aus dem Schneesturm rettete.....
Eden ist ein sympathischer Charakter, der sich grundsätzlich von nichts aufhalten lässt. Jay blieb für mich bis zum Schluss ein Charakter ohne Züge. Gefühle und charakterliche Eigenschaften kamen nicht klar heraus. Ein gentlemanlike Retter in der Not reicht da leider nicht aus.
Die Beziehung zwischen Eden und Jay konnte mich noch weniger überzeugen, auch wenn man merkte das Eden Gefühle für Jay entwickelte, hatte ich das Gefühl, dass dies nur einseitig war. Tiefe Gefühle und auch die Leidenschaft blieben auf der Strecke. Aber auch das Tempo. Die Beziehung schreitet unter einem Vorwand schnell von dannen, was halb so schlimm wäre, wenn man die Gedankenwelten beider Charaktere besser nachvollziehen könnte, die für mich doch etwas verborgen blieben. Besonders da die Geschichte nicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, hätte man dies nutzen können und auch mehr auf Jays Gedanken und Gefühle eingehen können. So wirkte auf mich die Beziehung nur als; sie gehören zusammen, weil es so sein soll und Ende. Dies wirkte sich auch negativ auf die Handlungen der Charakter aus, da Entscheidungen und Taten vollzogen wurden ohne den tiefen Sinn dahinter zu kennen. Aber auch die Entscheidung ob Eden den Artikel schreiben soll oder nicht. Von heute auf morgen traf sie diese ohne, dass der Leser ihre Gedankenwelt dazu erfuhr. Demzufolge blieb die Geschichte sehr oberflächlich für mich, was ich schade finde, da die Story durchaus Potenzial hat.
Der einzige Charakter, der Leben in das Ganze brachte, war Jays durchtriebene Ex Courtney, die gerne spitze Kommentare los ließ und dem Klischee der eifersüchtigen, bissigen Ex entsprach.
Im Grunde ist es eine einfach gestrickte Story, die ebenfalls sehr vorhersehbar ist, was einem bereist beim Lesen der ersten Seiten einleuchtet. Dennoch habe ich mir das gewisse „Unerwartete“ und auch Magische für die bevorstehende Weihnachtszeit erhofft, das allerdings ausblieb. Vor allem der kleine Fantasy-Teil, der bestimmt dieses magische, zauberhafte Weihnachtsgefühl übermitteln sollte, wirkte auf mich so fehl und einfach nur suspekt. Für mich müssen Geschichten nicht der Realität entsprechen, dass ist auch nicht der Sinn, deshalb lese ich ja Bücher um der Realität zu entfliehen. Aber wenn die Story grundsätzlich auf mehr oder weniger realistischen Zügen aufbaut und man einen kleinen Funken von etwas Unerklärlichem hinein bringt, muss es einfach stimmig, magisch sein und passen. Die Idee dahinter war nicht schlecht aber leider in meinen Augen für diese Story ungeeignet.
Ich denke eine bessere, tiefere Ausarbeitung der Story, Charaktere und deren Gedanken hätten nicht nur ein paar Seiten mehr gebracht, sondern auch eine Geschichte mit mehr Tiefe und Gefühlen.
Fazit:
Die Leseprobe hatte mich überzeugt, die Story nicht. Schade, auch wenn ich keine großen Erwartungen hatte, hatte ich wenigstens die Hoffnung auf ein paar schöne vorweihnachtliche Stunden, mit romantischen Szenen und Gefühlen, die ein klassischer Roman mit sich bringt. Aber leider blieb es bei einer kurzweiligen, oberflächlichen Geschichte.