Beschreibung:
Als ihr drittes Kind Josh geboren wird, kann Vicky endlich verstehen, warum manche Mütter so gestresst sind. Sie war verwöhnt, bis Josh kam. Schlaflose Nächte, Geschrei und Gezeter waren die Folgen seiner Geburt. Während der kleine Josh seelig schläft, begeht die junge Mutter den Fehler ihres Lebens, denn sie verlässt für 20 Minuten das Haus. 20 Minuten mit verheerenden Folgen. Zum Glück ist Vickys beste Freundin Amber direkt zur Stelle um zu helfen und deckt diese. Doch anstatt, dass das Leben einfach weiter geht, scheint es wie verhext zu sein. Ein Unglück jagt das Nächste. Vicky bekommt alsbald das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht.
Meinung:
Nachdem ich soeben den Originaltitel "One little Misstake" gelesen habe, finde ich es fast ein bisschen schade, dass man diesen nicht so übersetzt hat, aber dem Grunde nach passt der Titel auch wie er ist. Ich muss gestehen, dass ich anhand des Klappentext irgendwie etwas komplett anderes erwartet hatte. Zwischendurch dachte ich mir, dass auch das Genre Familiendrama passt, aber dann hab ich das Buch beendet. Danke, Emma Curtis! Danke für dieses grandiose Ende!
Jetzt aber zum Buch bzw. der Geschichte. Vicky ist eine Mutter wie sie im Buche steht und ganz ehrlich?! Ich wollte nicht mit ihr tauschen! Ihre Mädels sind inzwischen schon etwas größer und gehen zur Schule. Sie waren buchstäblich "Anfängerkinder", wie eine Freundin es bezeichnen würde. Doch dann kam Josh und verwandelt die sonst so vernünftige Vicky in ein nervliches Frack. Daher kann ich mir auch gut vorstellen, wie sie sich in so mancher Situation in der Geschichte gefühlt hat. Ich war voll bei ihr. Ganz schlimm fand ich dann, als sie sich immer mehr in die Lügen verstrickt hatte.
Teilweise hätte ich das Buch am liebsten zugeschlagen und in die Ecke gepfeffert, weil mich die Tom, ihr Ehemann, und ihre Freundin Amber so aufgeregt haben. Die Mutter von Vicky fand ich grenz wertig. Am angenehmsten war Jenny, eine Freundin, die eher eine passivere Rolle inne hat und eben Vicky selbst.
Vor den jeweiligen Kapiteln ist das Datum vermerkt. Neben dem aktuellen Zeitstrang in 2010, verläuft noch eine Geschichte aus dem Jahr 1992, welche die Geschichte eines kleinen Mädchens behandelt, die dem Leser komplett fremd erscheint. Was mir ganz besonders gut gefiel, dass Emma Curtis überwiegend aus der Ich-Perspektive von Vicky schreibt und plötzlich in die Sicht der dritten Person wechselt. Einfach so, nahtlos. Als ich es das erste Mal wahr nahm war ich etwas verwirrt, aber die Autorin hat das so gut eingebaut, dass es dennoch ein sehr angenehmer Lesefluss ist.
Obwohl dem Leser schnell klar wird in welche Richtung es sich entwickeln könnte, wird es dennoch nicht langweilig. Mich hat es beispielsweise dermaßen gepackt, dass ich das Buch binnen von drei Tagen durch hatte - und ich habe durchaus auch andere Dinge getan als nur gelesen. Das Buch lag nun seit Mitte November zum Lesen bereit, aber ich hab es immer wieder weg gelegt als ich es in der Hand hatte und genau jetzt, zum Jahreswechsel, war der richtige Zeitpunkt.
Besonders gelungen fand ich eben den Zeiten wechsel. Man kann nur mutmaßen um wen es sich in der früheren Geschichte handelt und welche Zusammenhänge das ganze zur Gegenwart hat. Doch selbst als dann im letzten Drittel der Vorhang fällt ist es noch lange nicht vorbei, denn dann geht es erst richtig los. Nach diesem Buch dachte ich mir einfach nur, dass an dem Sprichwort "Ehrlich wärt am Längsten!" wirklich etwas dran ist. Auch wenn eine Notlüge anfangs richtig erscheint, so sollte man doch auf sein Bauchgefühl hören und das Richtige tun. Damit hätte sich Vicky auf jeden Fall eine Menge Ärger erspart, auch wenn ich dann kein so mitreißendes Buch hätte lesen dürfen.
Fazit:
Ein absolut gelungener Psychothriller mit einem grandiosen Finale.