Locker-frech erzählt mit Tiefgang
„Meiner Mutter konnte ich nicht mit meinem kleinen Bruder kommen. Sie war extrem schlau und wusste, dass ich keinen Bruder habe.“
Jonas hat es nicht leicht. Eine Mutter, die ständig in Ohnmacht fällt, ...
„Meiner Mutter konnte ich nicht mit meinem kleinen Bruder kommen. Sie war extrem schlau und wusste, dass ich keinen Bruder habe.“
Jonas hat es nicht leicht. Eine Mutter, die ständig in Ohnmacht fällt, ein exzentrischer Vater und ein kuchenfressender Hund. Und dann ziehen seine Eltern mit ihm nach Neuperlach, ins Ghetto! So wie es aussieht, muss er erst Kurzdeutsch lernen, um dort klar zu kommen… Als dann noch die süße Türkin Sibel auftaucht, ist das Chaos komplett!
Schon lange nicht mehr habe ich mich so gut unterhalten! Das Buch beginnt im witzigen Jugendjargon, in den ich mich schnell eingelesen hatte.
„Hasdus nicht Glotze gehört?“
Jonas, ein typischer 16jähriger, ist von Hormonen gebeutelt und er und seine Familie haben ein goldenes Händchen dafür, sich in unmögliche Situationen zu bringen. Dabei darf manchmal ein bisschen Brachialhumor nicht fehlen!
Jaromir Konecny lockt uns mit frecher, zeitgemäßer Sprache in eine vermeintlich seichte Geschichte. Nur, um dann unerwartet mit Tiefe zu punkten. Er serviert uns Klischees und Vorurteile auf dem Silbertablett und haut sie uns dann mit Schmackes um die Ohren. Seine Lektionen kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie ergeben sich aus Begegnungen und Gesprächen, aus Gefühlen, die er im Leser erweckt.
„Na ja, du hast dir etwas über die Türken zusammengereimt. Aber langsam merkst du, dass ich ein ganz normaler Mensch bin – genau wie du.“
Dabei stehen trotzdem die witzige Handlung und tollen Menschen aber absolut im Vordergrund!
Fazit: Eine locker-frech erzählte Geschichte mit einer wichtigen Botschaft. Klare Leseempfehlung!